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Lothar Ganser 14 Januar 1908 in Glogau Preussen 29 August 1984 in Hameln 1 war ein deutscher Jurist und Politiker CDU NPD Er war von 1961 bis 1962 Prasident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr Leben BearbeitenLothar Ganser wurde 1908 als Sohn eines Kaufmanns in Schlesien geboren 2 Nach dem Besuch der Oberrealschule in Hameln 3 studierte er zunachst an der Georg August Universitat Gottingen und vom Wintersemester 1928 bis Sommersemester 1929 Rechtswissenschaften an der Universitat Rostock 4 und wurde 1937 dort mit der Dissertation Die Rechtsnatur des Trodelvertrages zum Dr jur promoviert Er trat zum 1 April 1936 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 3 536 205 5 6 Zuvor war er Wehrsportfuhrer des Stahlhelms und wurde Rechts und Steuerberater der Deutschen Arbeitsfront DAF 6 Mit Verweis auf seine Parteizugehorigkeit seine kampferische Tatigkeit beim Stahlhelm und seine Funktion in der DAF suchte er 1937 in einen abgekurzten Probedienst ubernommen zu werden was jedoch zuruckgewiesen wurde 6 Nach seinem Assessordienst wurde er 1937 als Rechtsanwalt ubernommen 6 Er stilisierte sich im Zuge der Entnazifizierung als Gegner des Systems und wurde 1946 48 als entlastet eingestuft aufgrund seiner Vergangenheit jedoch vom Ausschuss der Rechtsanwaltskammer Celle nur mit erheblichen Bedenken wieder zugelassen 6 Ganser rechtfertigte seine Parteimitgliedschaft mit rucksichtslosem politischen Zwang 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Notar und Rechtsanwalt in Hameln 7 Ganser war Landesfuhrer in Niedersachsen des neugegrundeten Stahlhelms 8 9 Auf einem Treffen 1955 in Detmold erklarte er 10 Der Stahlhelm fuhlt sich berufen und verpflichtet den deutschen Menschen aus seinem derzeitigen nahezu apathischen Zustand zu befreien Erklartes Ziel war es die Jugend wieder fur den Wehrdienst zu gewinnen 10 In dieser Funktion leitete er auch ein Disziplinarverfahren gegen Paul Lindner ein der an den Prasidenten des Stahlhelms Generalfeldmarschall a D Albert Kesselring eine nach Form und Inhalt ungehorig e Postkarte versandt hatte 8 Er wurde Mitglied der CDU und war langjahriger Ratsherr und Burgermeister 11 der Stadt Hameln 8 Zwanzig Minuten vor der konstituierenden Sitzung des Stadtrats im November 1966 trat er der NPD bei 12 13 Seine politische Entscheidung geriet auch in der DDR in die Kritik da er in der Funktion eines Reserveoffiziers Bundeswehrsoldaten und Reservisten zu Wahlkampfzwecken NPD Plakate kleben liess 14 15 Im Juni 1967 war er Direktkandidat im Wahlkreis 41 bei der Landtagswahl in Niedersachsen und stand auf Listenplatz 6 von 30 der NPD seine Partei erlangte 10 Mandate 7 Er kandidierte erfolglos bei der Bundestagswahl 1969 wo seine Partei 4 3 Prozent der Stimmen erhielt und damit unter der Funf Prozent Hurde blieb 7 Ganser war vom 1 Januar 1961 bis zum 24 Juni 1962 16 Prasident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr VdRBw zuvor und danach war er stellvertretender Prasident 11 17 Sein letzter Dienstgrad war Major der Reserve 18 Schriften Auswahl BearbeitenDie Rechtsnatur des Trodelvertrages Tschirner Hannover 1937 Diss Univ Rostock 1937 Einzelnachweise Bearbeiten Deister und Weserzeitung 1 September 1984 Vgl dazu die Angaben im Rostocker Matrikeleintrag Gansers Deister und Weserzeitung 1 September 1984 Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Lothar Ganser im Rostocker Matrikelportal Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10300461 a b c d e f Hinrich Ruping Rechtsanwalte im Bezirk Celle wahrend des Nationalsozialismus BWV Berlin 2010 ISBN 978 3 8305 1735 1 S 135 f a b c Ganser Lothar Dr In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Gaa bis Gymnich KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 349 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 297 kB abgerufen am 19 Juni 2017 a b c Lothar Ganser In Der Spiegel Nr 16 1954 S 31 online Wo sind die Statuten In Der Spiegel Nr 20 1954 S 9 10 online a b Ausschuss fur Deutsche Einheit Hrsg Die Bundesrepublik Paradies fur Kriegsverbrecher Dokumente uber die Durchdringung des westdeutschen Staates mit militaristischen nazistischen und antisemitischen Elementen Ausschuss fur Deutsche Einheit Berlin 1956 S 27 a b Dokumentation der Zeit Ausgaben 373 384 1967 S 79 Fred H Richards Die NPD Alternative oder Wiederkehr Geschichte und Staat Band 121 Olzog Munchen 1967 S 71 Antisemitismus in Westdeutschland Judenfeinde und Judenmorder im Herrschaftapparat der Bundesrepublik Eine Dokumentation des Verbandes der Judischen Gemeinden in der Deutschen Demokratischen Republik Verband der Judischen Gemeinden in der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1967 S 28 Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes Hrsg Die NPD im Spiegel der Presse Schriftenreihe Ausgabe 11 Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes Frankfurt am Main 1967 S 41 Percy Stulz Probleme der imperialistischen Politik und antimonopolistischen Bewegung in Westdeutschland nach dem 13 August 1961 In Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universitat zu Berlin Gesellschafts und sprachwissenschaftliche Reihe Jahrgang 17 Heft 1 Berlin 1968 S 25 Werner Hubner Die Gesellschaft fur Wehrkunde die Gesellschaft fur Wehrkunde und ihre Rolle im System der Militarisierung Westdeutschlands 1952 1968 Militarhistorische Studien N F 13 Deutscher Militarverlag Berlin 1970 S 118 Die Grundung am 22 Januar 1960 Reservistenverband Landesgruppe Niedersachsen abgerufen am 10 September 2013 Clemens Range Die geduldete Armee 50 Jahre Bundeswehr Translimes Media Berlin 2005 ISBN 3 00 015382 9 S 27 Prasidenten des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr Adelbert Weinstein 1960 1961 Lothar Ganser 1961 1962 Friedrich Ruge 1962 1965 Konrad Stephanus 1965 1969 Rudolf Woller 1969 1976 Heinz Detlef Drape 1976 1984 Hans Michael Moll 1984 1986 Helmuth Mohring 1986 1987 Armin A Steinkamm 1987 1991 Peter Kurt Wurzbach 1991 1995 Heinz Alfred Steiner 1995 1996 Helmut Rauber 1996 2003 Ernst Reinhard Beck 2003 2009 Gerd Hofer 2009 2011 Roderich Kiesewetter 2011 2016 Oswin Veith 2016 2019 Patrick Sensburg seit 2019 Normdaten Person GND 125049900 lobid OGND AKS VIAF 62498359 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ganser LotharKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker CDU NPD GEBURTSDATUM 14 Januar 1908GEBURTSORT Glogau PreussenSTERBEDATUM 29 August 1984STERBEORT Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Ganser amp oldid 232985915