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Los Alcornocales ist ein in Andalusien Spanien genau nordlich der Strasse von Gibraltar gelegener Naturpark in dem die grossten Korkeichenwalder der Iberischen Halbinsel wachsen die zugleich einen der grossten naturnahen Walder im Mittelmeerraum uberhaupt darstellen Parque Natural de Los AlcornocalesGeschalte Korkeichen Quercus suber nordlich des Castillo de CastellarGeschalte Korkeichen Quercus suber nordlich des Castillo de CastellarLos Alcornocales Andalusien 36 3484 5 604 Koordinaten 36 20 54 N 5 36 14 WLage Andalusien SpanienBesonderheit Grosster Korkeichenbestand der Iberischen HalbinselFlache 167 767 haGrundung 28 Juli 1989i3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Geologie 2 Geschichte 3 Klima 4 Flora und Fauna 4 1 Canutos 4 2 Lorbeerwald Llanos de Juncal 4 3 Einzelnachweise 5 WeblinksGeografie und Geologie BearbeitenDer Naturpark hat eine Flache von 167 767 ha und liegt grosstenteils in der Provinz Cadiz sowie zu einem kleineren Teil in der Provinz Malaga 1 Er befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Alcala de los Gazules Algar Algeciras Arcos de la Frontera Los Barrios Benalup Casas Viejas Benaocaz El Bosque Castellar de la Frontera Jerez de la Frontera Jimena de la Frontera Medina Sidonia Prado del Rey San Jose del Valle Tarifa Ubrique und Cortes de la Frontera nbsp Parque Natural de Los AlcornocalesGeologisch gehort das Gebiet zum Campo de Gibraltar entsprechend herrscht hier Sandstein vor Der Naturpark bildet ein Mittelgebirge mit Hohen meist um 800 m der hochste Gipfel ist der im Norden des Gebietes gelegene Pico del Aljibe mit 1092 m Besonders die Berge im Suden des Gebietes bieten fantastische Aussicht auf die Strasse von Gibraltar auf die afrikanische Kuste und die nordafrikanischen Gebirge Im Naturpark liegt auch der Tajo de las Escobas eine der Saulen des Herkules Geschichte BearbeitenDas Gebiet des Naturparks war sehr wahrscheinlich bereits seit der Steinzeit besiedelt Es finden sich Spuren von Steinverarbeitung und Hohlenmalereien die auf eine haufige bis dauerhafte Anwesenheit von Menschen hindeuten 2 Bei Castellar de la Frontera gibt es archaologische Funde bzw Relikte aus iberischer und vor allem aus romischer Zeit da das Parkgebiet ab dem 2 Jahrhundert v Chr zur romischen Provinz Hispania ulterior und nach deren Teilung unter Kaiser Augustus zur Provinz Baetica gehorte Der Naturpark wurde am 28 Juli 1989 errichtet Klima BearbeitenVor allem die Westwinde Poniente bringen kuhle und feuchte Atlantikluft ins Gebiet und sorgen fur reichliche Niederschlage und selbst die an sich trockenen Ostwinde Levante nehmen uber dem Mittelmeer Feuchtigkeit auf und bilden beim Aufsteigen im Gebirge oft dauerhafte Nebel In den oberen Lage weisen die Baume oft Zwergenwuchs auf dafur sind die meist starken Winde verantwortlich In der Strasse von Gibraltar sorgt der Venturi Effekt dafur dass im Engpass zwischen Betischer Kordillere in Spanien und dem Rif Gebirge in Marokko kraftige Winde vorherrschen die Tarifa im Suden des Gebietes zum Surferparadies machen Flora und Fauna BearbeitenDie grossen Korkeichenwalder profitieren von dem feuchten Klima das hier zwischen Atlantik und Mittelmeer herrscht Canutos Bearbeiten Bedeutsam sind auch die Galeriewalder der hoher liegenden Bachlaufe die hier Canutos genannt werden Durch die zusatzliche Feuchtigkeit in den engen Talern findet sich hier eine Flora mit hohem Wasserbedarf wie sie im Mittelmeerraum nur an besonderen Standorten vorzufinden ist Hier wachsen Schmalblattrige Eschen Schwarzerlen Pontischer Rhododendron und Eichen zusammen mit verschiedenen farnahnlichen Arten 3 In den Canutos finden sich bemerkenswert viele Relikte der immergrunen Lorbeerwalder welche im Tertiar im ganzen Mittelmeerraum prasent waren wegen der Eiszeit und dem danach folgenden trockeneren Klima des Mittelmeerraums jedoch nach Makaronesien verdrangt wurden Nur einige Arten sind als Relikte der tertiaren Lorbeerwalder in Kontinentaleuropa noch heute prasent z B der Echte Lorbeer oder der Portugiesische Kirschlorbeer Diese Arten kommen im Mittelmeerraum nur vereinzelt an Sonderstandorten wie den Canutos vor Neben Relikten der Lorbeerwalder finden sich auch fur Nord und Mitteleuropa typische Pflanzenarten in den Canutos die in anderen Teilen Sudeuropas wegen Hitze und Trockenheit nicht vorkommen Lorbeerwald Llanos de Juncal Bearbeiten Den Vegetationstyp Lorbeerwald bilden die in Kontinentaleuropa zu findenden Reliktarten des Tertiars allerdings nur an der Bergkuppe nahe der Quelle des Rio Guadalmesi Dieser Ort nennt sich Llanos de Juncal und kann als einziger Lorbeerwald Kontinentaleuropas angesehen werden da es sich hier um einen Nebelwald der subtropischen Zone handelt Nebel an der Mehrzahl der Tage tritt nur ab fast 1000 Hohenmetern auf weshalb weiter nordlich gelegene nebelreiche Orte Kontinentaleuropas kuhler sind und somit nicht subtropisch was dort das Auftreten von Lorbeerwald verhindert Andere auf ahnlich sudlichem Breitengrad gelegene Orte des Mittelmeerraums sind zu trocken was auf diese Weise das Auftreten von Lorbeerwald verhindert Mit 245 Nebeltagen pro Jahr bilden die europaischen Reliktarten des tertiaren Lorbeerwalds zusammen mit anderen mediterranen Arten hier einen Lorbeerwald mit uppigem Moos und Farnwuchs sowie epiphyten Pflanzen 4 Im Aussehen und den Standorteigenschaften ist Llanos de Juncal mit den Lorbeerwaldern Makaronesiens Laurisilva genannt vergleichbar Er ist aber insbesondere aufgrund der Zusammensetzung der Arten von diesen zu unterscheiden da in Makaronesien vor allem dort endemische Arten den Lorbeerwald bilden wahrend in Llanos de Juncal vor allem jene Pflanzen den Lorbeerwald bilden die als Relikt des Tertiars auch an anderen gunstigen Standorten Kontinentaleuropas wo kein Lorbeerwald ist z B in den Canutos vorkommen Im Llanos de Juncal finden sich insbesondere die Baumarten Echter Lorbeer Europaische Stechpalme Pontischer Rhododendron und die Algerische Eiche letztere ist nicht lauroid also kein typisches Lorbeerwaldgewachs 5 In Makaronesien gibt es mehrere Reliktartenarten des tertiaren Lorbeerwaldes die heute dort endemisch sind da diese nur dort fortbestehen konnten Diese von dort bekannten Arten gibt es im Llanos de Juncal nicht hier wachsen die kontinentaleuropaischen Reliktarten zu einem Lorbeerwald Jedoch gibt es auch Uberschneidungen bei den vorkommenden Arten zwischen Makaronesien und Kontinentaleuropa Llanos de Juncal Der Portugiesische Kirschlorbeer kommt z B in Makaronesien und Llanos de Juncal vor Allerdings ist diese Art in Kontinentaleuropa nicht exklusiv im Llanos de Juncal zu finden sondern auch an anderen gunstigen Standorten des Mittelmeerraums Die Uberschneidung zeigt aber dass auch Makaronesiens Lorbeerwald ein Relikt des im Tertiar im ganzen Mittelmeerraum vorkommenden Lorbeerwalds ist Es gibt jedoch auch einige Arten die ausserhalb des Llanos de Juncal und den Canutos weder in Makaronesien noch an anderen Standorten Kontinentaleuropas vorkommen Dazu gehort die botanisch sehr interessante Art Psilotum nudum die sonst vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten ausserhalb Europas zu finden ist oder die Moosart Exsertotheca baetica die hier endemisch ist 6 Insgesamt kann also gesagt werden dass es in Llanos de Juncal zwar fast keine Arten gibt die nicht auch im Rest Kontinentaleuropas zu finden sind jedoch ist der Vegetationstyp in dem sie hier erscheinen in Kontinentaleuropa sonst nicht zu finden Wie in Makaronesien bietet der Lorbeerwald als Vegetationstyp eine hohere Biodiversitat als trockenere mediterrane Walder oder europaische Walder des gemassigten Klimas was Llanos de Juncal besonders schutzenswert macht 3 Einzelnachweise Bearbeiten Offizielle Website der Naturparkverwaltung spanisch abgerufen am 24 September 2013 IAPH INSTITUTO ANDALUZ DEL PATRIMONIO HISToRICO Auflistung der historisch relevanten Funde im Gemeindegebiet von Castellar de la Frontera spanisch abgerufen am 24 September 2013 a b Diversidad floristica en el interior de los canutos del parque natural Los Alcornocales PDF 2002 abgerufen am 3 Oktober 2010 spanisch Jesus A Canas Las redes sociales amenazan al bosque con el que la Glaciacion no pudo In El Pais 14 Oktober 2016 ISSN 1134 6582 elpais com abgerufen am 2 Januar 2023 BBS SEB International Bryological Meeting 2017 Western Andalusia PDF 2017 abgerufen am 2 Januar 2023 englisch Juan Guerra Juan F Jimenez Martinez Juan A Jimenez Neckera baetica sp nov Neckeraceae Bryophyta from southern Spain based on morphological and molecular data In Nova Hedwigia 1 August 2010 S 255 263 doi 10 1127 0029 5035 2010 0091 0255 schweizerbart de abgerufen am 2 Januar 2023 Weblinks BearbeitenNaturpark Los Alcornocales Informationen zu Natur und Landschaft Wandern und Tourismus im Naturpark Los Alcornocales deutsch abgerufen am 4 Oktober 2013 Offizielle Website der Naturparkverwaltung spanisch abgerufen am 4 Oktober 2013 Tourismusburo der Provinz Cadiz Beschreibung des Parque Natural de Los Alcornocales deutsch abgerufen am 4 Oktober 2013 Normdaten Geografikum GND 7854118 9 lobid OGND AKS VIAF 249455158 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Los Alcornocales amp oldid 233935189