www.wikidata.de-de.nina.az
Dies ist die Liste der Eisenacher Burgermeister und Oberburgermeister ab dem Jahr 1286 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 1 1 Quellengeschichte 2 Burgermeister von 1286 bis 1798 3 Ober Burgermeister ab 1799 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksVorbemerkung BearbeitenQuellengeschichte Bearbeiten Im Jahr 1196 erschienen in einer landgraflichen Urkunde nach Edlen nobiles und Ministerialen erstmals 13 Eisenacher Burger einschliesslich eines Schultheissen der trotz seiner burgerlichen Herkunft vom Landesherren ernannt worden sein durfte Die erste Erwahnung des Eisenacher Rates erfolgte 1277 das grosse Stadtrechtsprivileg von 1283 erhielt Eisenach vom Landgraf Albrecht der Entartete erneut verliehen es ersetzt ein alteres Diplom das der Stadt aus unbekannten Grunden entrissen worden war Die nun jahrlich erstellten Stadtrechtsaufzeichnungen enthielten neben den jeweils bemerkenswerten Gerichtsurteilen auch die in diesem Jahr amtierenden Stadtbediensteten Ratsmeister Schoffen und andere Notizen zur Stadtgeschichte 1 2 Im spaten 16 Jahrhundert wurden die stadtischen Advokaten zunehmend mit gefalschten Urkunden und Titeln konfrontiert es galt als Beweismittel eine jederzeit mit den eigenen Originalurkunden uberprufbare Liste aller Eisenacher Ratsherren seit der Stadtgrundung zu erstellen Diese langjahrige Arbeit beendete um 1600 der ehemalige Rektor der Eisenacher Lateinschule Quirinus Bisander Eine Abschrift seiner Liste befindet sich im Roten Buch der Eisenacher Georgenkirche wahrend alle Originale und der grosste Teil der Urkunden und Stadtrechtszeugnisse beim Stadtbrand des Jahres 1636 mit den Eisenacher Stadtarchiv vernichtet wurden 3 4 Nach Bisanders Tod uberpruften und erganzten der Diakon Johannes Himmel und der Kirchenschreiber Stohr die Angaben Die jeweils amtierenden Stadtschreiber waren fortan verpflichtet die Liste jahrlich zu erganzen diese Anweisung wurde bis zum Jahr 1812 befolgt Im Jahr 1709 befasste sich der Rektor der Lateinschule und Historiograph Christian Juncker ausfuhrlich mit der Liste um diese nach Bedarf in seine landesgeschichtlichen Texte einzufugen 4 Im Jahr 1857 publizierte der Eisenacher Altertumsforscher und Rektor des Eisenacher Gymnasiums Wilhelm Rein 1809 1865 im Anhang zu seinem Artikel Das Stadtregiment und der Schoppenstuhl zu Eisenach den ersten Teil der als Ratsfasten bezeichneten Liste der Stadtoberhaupter der Jahre 1247 bis 1351 5 In einem Folgeband wurden 1859 noch die Ratsherren der Jahre 1352 bis 1500 von Rein selbst vorgelegt 6 Nach seinen Unterlagen fertigte der Gymnasiallehrer Georg Kuhn die Fortsetzung dieser Liste der Ratsherren von 1500 bis 1628 an 4 Kuhn veroffentlichte nach 20 Jahren auch den abschliessenden vierten Teil der Eisenacher Ratsfasten mit inhaltlichen Berichtigungen und Erganzungen Diese Namensliste der Ratsherren und Stadtoberhaupter umfasst den Zeitraum der Jahre 1629 bis 1812 7 Im Folgejahr 1813 beschloss der Eisenacher Stadtrat eine neue Stadtordnung in der das Amt und die Kompetenzen des Burgermeisters der Stadt neu geregelt wurden Im Jahr 1847 wurde das Amt des Oberburgermeisters geschaffen und bis 1953 besetzt Zwischen 1954 und 1994 gab es nur noch das Amt des Burgermeisters seit 1994 wird die Stadt wieder von einem Oberburgermeister regiert Die Liste der Eisenacher Burgermeister und Oberburgermeister ist somit durch handschriftliche und gedruckte Quellen ab dem 13 Jahrhundert nahezu vollstandig uberliefert und enthalt etwa 2000 Namen 7 In der folgenden Ubersicht werden fur die Zeit vor 1813 nur ausgewahlte Personen verzeichnet Burgermeister von 1286 bis 1798 BearbeitenName Lebensdaten Amtsjahre BemerkungenHeinrich Hellgreve 1313 1286 1309 mit Unterbrechungen Angehoriger eines reichen Eisenacher Dienstadelsgeschlechts Besitzer des Dorfes Oberstedtfeld mit eigenem Gericht und Kirchenlehen Christoph Hellgreve 1345 Sohn von Heinrich Hellgreve war zugleich zwischen 1331 und 1347 mehrfach Eisenacher RatsherrHeinrich Schalbe auch Hans Schalbe 1495 1499 mit Unterbrechungen Beherbergte Martin Luther wahrend dessen Eisenacher Zeit 8 Johann Cotta sen 1512 1529 Angehoriger einer reichen Eisenacher Patrizierfamilie Sohn Ursula Cottas Wurde 1524 auch als Weinmeister erwahnt Johann Cotta jun um 1500 1561 1524 bis 1560 mit Unterbrechungen Sohn von Johann Cotta sen und wahrend der Amtszeit auch Stadtkammerer Mitinitiator der Visitationen des Reformators Justus Menius in Eisenach 9 Bonaventura Cotta1514 1594 1567 1591 Neffe von Johann Cotta sen BrauereibesitzerConrad Grumbein1568 1665 1628 1649 Jurist und Notar erster Burgermeister der nicht aus Eisenach stammte geboren in Behringen Er bewahrte die Stadt im Dreissigjahrigen Krieg vor dem Untergang in seine Amtszeit fielen die Pestepidemie von 1635 und der grosse Stadtbrand von 1636 Justin us Schmidt1651 1724 1707 nach 1721 Eisenacher Kauf und Handelsherr Rentmeister und Obersteuerdirektor Furstlich Sachsischer Landschafts Deputierter Er fuhrte die Raschweberei in Eisenach ein was zu einer Steigerung des Wohlstandes der Stadt fuhrte 10 Begrunder eines Waisenhauses dessen Bewohner er in seiner Manufaktur arbeiten liess Johann Andreas Knoll um 1750 11 Johann Lorenz Streiber1723 1796 bis 1796 Eisenacher Fabrikant und Bankier Verheiratet mit Maria Sophie Schmidt die von Klopstock in seiner Jugend gluhend verehrt wurde Seine Familie war mit Goethe befreundet Ober Burgermeister ab 1799 BearbeitenName Lebensdaten Partei Datum Amtseinfuhrung Datum Amtsende BemerkungenFriedrich Gunther Beyer1768 1832 1799 14 Februar 1832 Erster Burgermeister der nach der Stadtordnung von 1813 regierte Besondere Verdienste um die Sicherheit der Stadt wahrend der Kriegsjahre 1806 bis 1813Carl Christian Wilhelm May1777 1846 30 Juni 1832 6 September 1846 Regierte bis zu seinem Tod in wirtschaftlich und sozial ruhigen ZeitenAugust Roese1807 1891 26 Januar 1847 30 September 1884 Oberburgermeister auf Lebenszeit Anlage Wasserversorgung und Kanalisation Gasbeleuchtung Bau des Stadtischen TheatersGeorg von Eucken Addenhausen1855 1942 1 April 1885 15 Mai 1893 Forderte den Schul und Kirchenbau Errichtung eines Elektrizitatswerks und eines Fernsprechamts Grundung der Carl Alexander BibliothekAugust Nikolaus Muller1856 1926 1 Juni 1893 15 November 1900 Industrialisierung der Stadt Ausbau des Kurbades und Errichtung weiterer Kureinrichtungen belebte 1897 den Sommergewinn wiederGeorg von Fewson1863 15 November 1900 25 September 1903 Wurde auf Grund von Unregelmassigkeiten bei der Amtsfuhrung wahrscheinlich Veruntreuung stadtischer Mittel seines Amtes enthoben floh aus Eisenach spater in Berlin Schmargendorf als Burgermeister a D nachgewiesen Sterbedaten unbekanntHans Schmieder1866 1932 9 April 1904 30 Juni 1919 Sorgte fur wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung Bau der WandelhalleFritz Janson1885 1946 DVP 12 Oktober 1919 31 Marz 1937 Grundung der Wartburg Stiftung Bau des Stadtischen Krankenhauses behauptete sich trotz Ablosungsversuchen der Nationalsozialisten bis 1937 im AmtHerbert Muller Bowe1896 1979 NSDAP 3 April 1937 31 Marz 1945 Amtsniederlegung gegen seinen Willen auf Anordnung des Thuringer InnenministeriumsRudolf Lotz1901 1973 4 April 1945 7 Mai 1945 Fuhrte die Verhandlungen uber die kampflose Ubergabe Eisenachs an die US amerikanischen Truppen am Ende des Zweiten Weltkriegs im Hotel Kaiserhof Ernst Fresdorf1889 1967 SPD 7 Mai 1945 25 Juli 1945 Wurde von den amerikanischen Truppen als Oberburgermeister eingesetzt von den sowjetischen Besatzungstruppen unter dem Vorwand eines Devisenvergehens seines Amtes enthoben und im Speziallager Nr 2 Buchenwald interniertKarl Hermann1885 1973 SPD 25 Juli 1945 15 September 1946 Wechselte nach nur kurzer Amtszeit ins Thuringer InnenministeriumWerner Fischer1902 1976 LDPD 4 Oktober 1946 30 Oktober 1953 Sorgte fur Stabilisierung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg trat 1953 zuruckHermann Harden1912 1964 LDPD 1 Dezember 1953 13 Dezember 1961 Geriet mit der Staatsmacht in Konflikt und wurde 1961 zur HO Fahrzeug und Technik in Erfurt strafversetztSigfried Mockel1923 1987 LDPD 11 Oktober 1961 12 Juni 1974 Das 1967 begangene Dreifach Jubilaum 900 Jahre Wartburg 450 Jahre Reformation und 150 Jahre Burschenschaftstreffen war der Hohepunkt seiner Amtszeit fur seine Verdienste bei Vorbereitung und Durchfuhrung erhielt er den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze 1974 musste er sein Amt aus gesundheitlichen Grunden niederlegen Joachim Klapczynski1929 2006 LDPD 19 Juni 1974 20 April 1990 Fuhlte sich der Sommergewinnstradition verpflichtet massgeblich an der Stadtepartnerschaft Eisenachs mit Marburg beteiligtHans Peter Brodhun 1955 CDU 31 Mai 1990 30 Juni 2000 Durchsetzung der Kreisfreiheit Reorganisation der Stadtverwaltung nach der Wende Ansiedlung von Industriebetrieben Stadtsanierung und InfrastrukturprojekteGerhard Schneider 1950 CDU 1 Juli 2000 30 Juni 2006 Fortfuhrung der Stadtsanierung u a Stadtbibliothek Hellgrevenhof Schwimmbad Grundung der Stiftung WandelhalleMatthias Doht 1958 SPD 1 Juli 2006 30 Juni 2012 Der weitere Stadtumbau insbesondere das als Tor zur Stadt angepriesene Grossprojekt die Haushaltskonsolidierung sowie der Kampf um den Erhalt des Eisenacher Opel Werkes und des Eisenacher Theaters dominierten die Amtszeit Katja Wolf 1976 Die Linke 1 Juli 2012 Die Vorbereitung und Durchfuhrung des Reformationsjubilaums im Jahr 2017 dominierte ihre erste Amtszeit Wiederwahl im April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Friedrich von Strenge und Ernst Devrient Hrsg Die Stadtrechte von Eisenach Gotha und Waltershausen G Fischer Jena 1909 S 442 Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 92 ff Reinhold Brunner Das Stadtarchiv Eisenach und der Zweck historischer Uberlieferung In StadtZeit Eisenach aktuell Juni 1997 a b c Wilhelm Rein Bearbeiter Georg Kuhn Fortsetzung der Eisenacher Rathsfasten 1521 1628 In Jahresbericht des Carl Friedrich Gymnasium zu Eisenach Band 1885 86 Eisenach S 1 17 Wilhelm Rein Das Stadtregiment und der Schoppenstuhl zu Eisenach Die Eisenacher Rathsfasten von 1247 1351 In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte und Alterthumskunde Zweiter Band Nr 3 Jena 1856 S 158 180 Wilhelm Rein Fortsetzung der Eisenacher Rathsfasten 1352 1500 In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte und Alterthumskunde Dritter Band Jena 1859 S 163 184 a b Wilhelm Rein Bearbeiter Georg Kuhn Fortsetzung der Eisenacher Rathsfasten 1629 1812 In Jahresberichte des Carl Friedrich Gymnasium zu Eisenach Band 1903 07 Eisenach Thomas Kaufmann Martin Luther C H Beck 2006 ISBN 3 406 50888 X S 29 Gustav Lebrecht Schmidt Justus Menius der Reformator Thuringens Perthes 1867 S 90 books google com Digitalisat Karl Ernst Adolf v Hoff und Christian Wilhelm Jacobs Der Thuringer Wald besonders fur Reisende geschildert Ettingersche Buchhandlung Gotha 1807 S 302 f Anton Balthasar Konig Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen welche sich in Preussischen Diensten beruhmt gemacht haben Dritter Teil M See Arnold Wever Berlin 1790 S 275 books google de Literatur BearbeitenUrania Kultur und Bildungsverein Gotha e V Hrsg Eisenacher Personlichkeiten Ein biografisches Lexikon RhinoVerlag Weimar 2004 ISBN 3 932081 45 5 Weblinks BearbeitenListe der Ober Burgermeister der Stadt Eisenach Webseite der Stadt Eisenach abgerufen am 25 Februar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Stadtoberhaupter von Eisenach amp oldid 194288936