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Der Leuchtturm Taran ehemals Brusterort befindet sich seit 1846 auf dem heutigen Gebiet der russischen Exklave Kaliningrad Bis 1945 war er Teil von Gross Dirschkeim i Ostpreussen 4 heute Donskoje Er leuchtet nachts und auch tagsuber wenn die Sicht auf See weniger als vier Seemeilen betragt und gewahrleistet die sichere Anfahrt von NE in die Danziger Bucht zu den russischen Hafen Baltijsk und Kaliningrad sowie den polnischen Seehafen Gdynia und Gdansk Leuchtturm Taranrussisch Majak Taran mayak Taran deutsch Leuchtturm BrusterortLeuchtturm von See aus 2011 Leuchtturm von See aus 2011Ort Majak Kaliningrad KaliningradOblast Oblast KaliningradRussland RusslandLage Kap TaranGeographische Lage 54 57 33 7 N 19 58 47 O 54 959367 19 979722 23 Koordinaten 54 57 33 7 N 19 58 47 O SeekarteFahrwasser Ostsee Bernsteinkuste 1 Leuchtturm Taran Oblast Kaliningrad Hohe Turmbasis 23 m u OstseeTurmhohe 30 m 98 4 ft Feuerhohe 55 m 180 4 ft Bauart Backstein MauerwerkBauform Oktogonaler Turm konisch mit Galerie daneben WerkstattgebaudeKennung Oc 3 W 15sNenntragweite weiss 21 sm 38 9 km Optik Fresnel LinseBetriebsart elektrisch seit 1936Nebelhorn Horn 15s Racon AIS MMSI BT Funktion OrientierungsfeuerBauzeit 1709 1804 1846 1 Betriebszeit bis April 1945ab Mai 1946ListeneintrageUKHO C 3256 3 NGA 7116ARLHS KAL 001RLHA 2 RLE 080Betreiber Russian Hydrographic Service Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas ehemalige Samland umfasste auch den Kustenbereich zwischen dem Frischen und dem Kurischen Haff An diesem Abschnitt befindet sich der Kustenleuchtturm am Kap Taran bis 1947 Brusterort um Seeleute vor den nordlich vorgelagerten gefahrlichen Brusterorter Steingrunden zu warnen die vier Kilometer ins Meer reichen 5 Als Orientierungsfeuer bildet der Leuchtturm eine Linie mit dem polnischen Leuchtturm Rozewie ehemals Rixhoft und ist die naturliche Grenze der Danziger Bucht Benachbarte Leuchtturme stehen im litauischen Klaipeda ehemals Memel und in Baltijsk ehemals Pillau Siehe auch Preussisches ParadiesGeschichte Bearbeiten nbsp Brusterort an der Bernsteinkuste der Ostsee zwischen Kurischer Nehrung und Frischer Nehrung auf einer Landkarte von 1910 nbsp Luftbild Kap Taran 2003 nbsp Am Leuchtturm 2011Nach zahlreichen Schiffsunglucken wurde erst 1709 als Schutz vor dem Steinriff das hier unter der Wasseroberflache vier Kilometer lang in die Ostsee hineinragt auf dem Kap Brusterort eine Warnleuchte angebracht Das Leuchtfeuer wird erstmalig in einem Erlass des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm III vom 15 Februar 1806 erwahnt dass damals neben Memel und Pillau auch Brusterort befeuert wurde Der Erlass ordnete an dass die genannten Feuer die bis dahin nur sieben Monate im Jahr brannten von nun an zehn Monate brennen sollen nur im Juni und Juli nicht 6 Wahrscheinlich ist dass die genannten Orte mindestens seit den 1790er Jahren dann mit Feuerbaken befeuert wurden Erst nach der endgultigen Befreiung Europas und dem Sturz Napoleons kam es in Preussen mit dem Deutschen Bund zur Bildung eines lockeren Bundnisses von Staaten Unter der Leitung von Peter Beuth auf der Stelle eines vortragenden Raths bei der General Verwaltung fur Gewerbe und Handel 7 wurde eine umfangreiche Befeuerung der preussischen Kuste begonnen Nach der Turmerhohung Memel 1819 wurden neu erbaut Rixhoft 1822 Arcona 1824 Hela 1826 und Jershoft 1830 In der nachfolgenden Zeit bis zur Jahrhundertwende sind weit mehr als 20 Seefeuer an der deutschen Kuste in Dienst gestellt worden 8 Ludwig Alexander Veitmeyer unternahm 1845 eine Studienreise nach Frankreich im Auftrag des preussischen Ministeriums fur Offentliche Arbeiten und auf Beuths Veranlassung Er sollte das dortige Leuchtfeuerwesen studieren sowie die Abnahme der Leuchtfeueroptik fur den Leuchtturm Brusterort vornehmen die von einer franzosischen Firma gefertigt worden war 1846 errichtete man endlich auf dem Kap einen Leuchtturm mit einem Blinkfeuer der als achteckiger Backsteinturm mit einer Hohe von 30 5 Metern einer Galerie und einem kuppelformigen schwarzen Dach gebaut wurde Nebenan wurde das Leuchtturmwarterhaus errichtet 1936 wurde auf dem Turm ein neuer lichtoptischer Apparat der Berliner Firma Julius Pintsch AG installiert der ein weisses Gruppenblitzlicht drei um den optischen Teil des Apparates rotierende Schirme gab mit einer Periode von 13 Sekunden Bereits im Mai 1946 konnte der Leuchtturm jetzt in der Verantwortung der Baltischen Flotte seinen Betrieb wie in den Vorkriegsjahren wieder aufnehmen und 1956 wurde ein neuer lichtoptischer Apparat installiert und somit eine Tragweite von 21 Seemeilen erreicht Der heutige Leuchtturm Komplex umfasst neben dem alten Leuchtturm drei Funkfeuer unterschiedlicher Verwendung sowie ein Nebelhorn und erforderliche Diesel Aggregate fur die Notstromversorgung Bereits fruher nutzte die Reichswehr das umliegende Gelande als Schiessplatz Es wurde nach 1933 zu einer grossen Flakubungsstellung ausgebaut Daneben entstand ein Landeplatz fur die Flugzeuge die Luftzielsacke fur die Flakubungen schleppten Wahrend des 2 Weltkriegs waren hier verschiedene Flugzeugfuhrerschulen stationiert Die Rote Armee besetzte im April 1945 den Fliegerhorst und das anliegende Leuchtturmgelande das seither fur den offentlichen Zugang gesperrt ist Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gingen 1945 alle Gebaude des Leuchtturms und seine technischen Mittel in das Eigentum der UdSSR uber und der Teil Konigsberg von Ostpreussen wurde zum Territorium der Sowjetunion Ein grosser Teil des Kap Taran ist bis heute militarisches Sperrgebiet innerhalb dessen sich der Leuchtturm Komplex befindet Ein freier Zugang ist nicht moglich Mehrfach fanden auch Raketenschiessabschnitte der Volksmarine mit Einheiten des Kustenraketenregiments KRR 18 auf diesem Gelande und im Zusammenwirken mit Raketenschnellbooten und Raketenschiffen der 6 Flottille im Seegebiet vor Baltijsk und Kap Taran letztmals im Juli 1989 statt 9 Siehe auch BearbeitenLeuchtfeuertypenLiteratur BearbeitenDie Seefeuer Leuchtthurme und Leuchtschiffe der Deutschen Kusten und diejenigen Binnen und Einsegelungsfeuer welche mit Fresnel schen Apparaten oder Fresnel schen Laternen ausgerustet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer Mit einer Karte Als Manuscript gedruckt Ernst amp Korn Berlin 1889 Seefeuer der Deutschen Kusten Leuchtturm Brusterort Seite 9 u 41 Leuchtfeuer und Leuchtapparate Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer M Geitel Hrsg Oldenbourg Verlag Munchen und Leipzig 1900 Reprint Verlag AG Leipzig 2005 154 Seiten ISBN 978 3 8262 2202 3 Najstarsze latarnie morskie Zatoki Gdanskiej The oldest Gulf of Gdansk Lighthouses Antoni F Komorowski Iwona Pietkiewicz Adam Szulczewski Akademicki Kurier Morski Nr 42 2010 S 37 Das Blinkfeuer von Brusterort Johannes Richard zur Megede Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart und Leipzig 1901 Digitalisat 9 Aufl 1908 S 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leuchtturm Brusterort Sammlung von Bildern Baltic Sea Russia World of Lighthouses In lightphotos net 2022 abgerufen am 20 Juli 2022 englisch Lichthouses of South Baltic Fotographer Nikolay Yagunov In yagunov org 2022 abgerufen am 20 Juli 2022 russisch Alexander Trabas Leuchtfeuerindex Russland Ostl Ostsee In Online List of Lights Abgerufen am 7 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Russ Rowlett Lighthouses of Russia Kaliningrad In The Lighthouse Directory University of North Carolina at Chapel Hill abgerufen im 1 Januar 1 englisch Onshore facilities that provide safety of shipping In rs class org 2022 abgerufen am 18 Juli 2022 englisch Registrierungen UKHO United Kingdom Hydrographic Office ARLHS World List of Lights WLOL Russia Kaliningrad In ARLHS Abgerufen am 25 April 2022 englisch NGA List of Lights 116 PDF Section 5 und 8 Seite 97 126 und 183 212 NGA 2022 abgerufen am 6 Juni 2022 englisch RLHA List of lighthouses in Russia In Lighthouses of Russia Abgerufen am 6 Juni 2022 englisch Brusterort bei ostpreussen net A A Komaricin V I Koryakin V G Romanov Mayachnik Mayaki Rossii i mira Fond Russkoe mayachnoe obshestvo In mayachnik ru 2022 abgerufen am 20 Juli 2022 russisch Leuchtfeuer und Leuchtapparate Historisch und konstruktiv dargelegt von L A Veitmeyer M Geitel Hrsg Oldenbourg Verlag Munchen und Leipzig 1900 Reprint Verlag AG Leipzig 2005 Seite 45 47 ISBN 978 3 8262 2202 3 GStA PK I HA Rep 120 A I 3 Nr 2 fol 3 r Die See Feuer Leuchtthurme und Leuchtschiffe der deutschen Kusten und diejenigen Binnen und Einsegelungsfeuer welche mit Fresnel schen Apparaten oder Fresnel schen Laternen ausgerustet sind Karte von 1889 auf dibiki ub uni kiel de Peter Godde Kustenverteidigung private Web SeiteLeuchtfeuerlisten der Ostsee Anrainer Deutschland nbsp Deutschland Danemark nbsp Danemark Schweden nbsp Schweden Finnland nbsp Finnland Russland nbsp Russland Estland nbsp Estland Lettland nbsp Lettland Litauen nbsp Litauen Polen nbsp Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuchtturm Taran amp oldid 237959523