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Das Kustenraketenregiment 18 KRR 18 war eine maritime spezialisierte Einheit der Volksmarine der DDR am Standort Schwarzenpfost Das Aufgabengebiet des Kustenraketenregiments umfasste vor allem Raketenschlage auf maximale Distanz mit denen von Land aus Seeziele mit Anti Schiffs Raketen bekampft werden konnten Kustenraketenregiment Waldemar Verner KRR 18 Aktiv 1 November 1983 bis 2 Oktober 1990Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikStreitkrafte Nationale VolksarmeeTeilstreitkraft VolksmarineTyp RegimentTruppenteile 1 KRA 2 KRAStarke ca 430Unterstellung Chef der VolksmarineStandort SchwarzenpfostAuszeichnungen 1988 Ehrenname Admiral Waldemar Verner Letzter KommandeurKommandeur Fregattenkapitan Klaus Peter GoddeEhemaligeKommandeure Kapitan zur See Joachim Dix NVA 4K51 Rubesch des Kustenraketenregiments 18 der Volksmarine im Militarhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden 2004Komplex im Militarhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden 2008Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben 3 Standort 4 Einsatze und Auflosung 5 Kommandeure 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte der Kustenraketentruppen KRT geht auf die Jahre 1962 bis 1972 in der Volksmarine zuruck In Kuhlungsborn wurde die Spezial Kustenartillerieabteilung S KAA aufgestellt Ende der 1970er Jahre wurden sie erneut eingefuhrt Der Aufbau des KRR 18 begann im August 1978 als der bereits von der Raketentechnischen Abteilung 4 RTA 4 in Schwarzenpfost genutzte Standort ausgebaut wurde 1 Es erfolgte eine Umstrukturierung zum Regiment bestehend aus 3 Kustenraketenabteilungen je 2 Startbatterien mit je 2 Startrampen auf Basisfahrzeugen vom Typ MAZ 543 mit den modernen sowjetischen Raketen P 21 und P 22 fur den Kustenraketenkomplex Rubesh A 2 Die Abteilungen sollten selbstandig in entfernten Stellungsraumen wie die Kuhlung Halbinsel Darss und Wittow Rugen operieren Das Kustenraketenregiment 18 wurde am 1 November 1983 mit dem Aufstellungsbefehl Nr 62 83 des Ministers fur Nationale Verteidigung gebildet Am 30 September 1984 wurde dem KRR 18 durch den Stellvertreter des Ministers und Chef der Volksmarine die Truppenfahne durch Admiral Wilhelm Ehm und 1985 der Ehrennamen Admiral Waldemar Verner verliehen 1985 war die Fertigstellung der meisten Bauarbeiten abgeschlossen und 1986 erfolgte die Ubernahme der nachsten Startrampen fur die 2 KRA damit waren 2 3 der Auffullung erreicht 1987 erfolgte ein Fuhrungswechsel in der Volksmarine neuer Chef wurde der Vizeadmiral Theodor Hoffmann und neuer Chef des KRR 18 Fregattenkapitan Joachim Dix Der Aufbau der 3 KRA verzogerte sich bis in die Wendezeit und wurde im Juni 1990 durch die letzte DDR Regierung gestoppt nbsp Sopka und Rubesch im Militarhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden 2009Aufgaben BearbeitenDie Hauptaufgabe des Kustenraketenregiments bestand darin von der Kuste aus von mobilen und selbstfahrenden Startrampen SSR gegnerische Uberwasserziele mit Raketenschlagen auf maximale Distanz zu bekampfen Im Objekt befanden sich 10 Raketenkomplexe mit je zwei Raketen vom Typ P 21 bzw P 22 die variabel und lagebezogen positioniert werden konnten Diese Raketen hatten eine Reichweite von ca 100 Kilometern Standort BearbeitenDie vom KRR 18 genutzte Liegenschaft befand sich in Schwarzenpfost in der Waldlage an der Bahnlinie Rostock Stralsund neben der damaligen Fernverkehrsstrasse 105 Uber einen beschrankten Bahnubergang neben dem Haltepunkt gelangte man zum Objekt Am nachsten Bahnhof Gelbensande gab es ein Anschlussgleis 3 das durch den Wald in das umzaunte und gesicherte Gelande fuhrte Die gesamte Flache betrug 45 Hektar und wurde ab 1990 einschliesslich der Gleisanlagen der Bahnanbindung vollstandig zuruckgebaut und rekultiviert Der militarische Bereich bestand aus folgenden Objekten Wach und Dienstgebaude Stabsgebaude Unterkunftsbaracken Gebaude der Objektfeuerwehr Kuchentrakt mit Lager sowie Essensraume Messen Kfz Hallen fur 12 Startrampen Rubesch und weitere Fahrzeuge Technische Gebaude mit Werkstatt Lager Raketen Regelhallen Kfz Werkstatt und Gerateinstandsetzung Raketenlager Waffen und Munitionsbunker Tanklager und Tankplatz fur Brennstoff und Oxidator Medizinischer Punkt mit Arztpraxis komplette Zahnarztausstattung Rontgenabteilung Apotheke sowie Krankenstation und Ledigenwohnheim fur Berufssoldaten Ausserdem befand sich in einem speziell gesicherten Bereich mit gesonderten Bunkeranlagen der Gefechtsstand der 4 Flottille der Volksmarine 4 Einsatze und Auflosung BearbeitenSeit 1984 fanden jahrliche Raketenschiessabschnitte der Volksmarine im Zusammenwirken mit sowjetischen Kraften vom militarischen Standort des ehemaligen deutschen Leuchtturms Brusterort von 1846 heute Majak in der Exklave Kaliningrad statt 5 Dabei wurden jeweils zwei Raketen erfolgreich verschossen Das Regiment nahm daruber hinaus an verschiedenen Manovern wie Kommandostabsubungen Flottenubungen und Ubungen der Stosskrafte erfolgreich teil 6 Eine Abordnung des Kustenraketenregiments 18 nahm 1989 an der Ehrenparade der Nationalen Volksarmee zum 40 Jahrestag der DDR teil 7 Die 1 und 2 Startrampe fur die 3 KRA wurden im Juni 1990 noch in den Bestand der 2 KRA aufgenommen und einsatzbereit gemacht Die 3 und 4 Startrampe wurden bis zum Ubernahmebahnhof Frankfurt O angeliefert und aufwendig mit Vertragsstrafe an die Sowjetunion wieder re exportiert Am 23 August 1990 beschloss die letzte Volkskammer den Beitritt der DDR zur BRD Bereits ein paar Tage spater kamen hohere Offiziere Waffenexperten der Bundesmarine zur waffen und munitionstechnischen Begutachtung ins KRR 18 Die Entscheidung uber die Hauptbewaffnung des Kustenraketenregiments lautete nicht weiterverwendungsfahig Damit begann der Ruckbau Am 3 Oktober 1990 ubernahm der Bundesminister der Verteidigung Gerhard Stoltenberg die Befehls und Kommandogewalt uber die in der Bundeswehr aufgegangenen Teile der aufgelosten NVA Reste des Kustenraketenregiments 18 wurden in die Bundesmarine jetzt Deutsche Marine ubernommen und nach kurzer Zeit ausser Dienst gestellt Einen Tag nach dem 3 Oktober 1990 begann mit einem handverlesenen Nachkommando in den folgenden drei Jahren die vollstandige Auflosung des ehemaligen Kustenraketenregiments Kommandeure Bearbeiten1979 1983 Fregattenkapitan Kurt Stippkugel 1983 1987 Kapitan zur See Lothar Schmidt 1987 1990 Kapitan zur See Joachim Dix 1990 1991 Fregattenkapitan Klaus Peter GoddeSiehe auch BearbeitenGliederung der Volksmarine Raketenkomplex RubeschLiteratur BearbeitenKlaus Peter Godde Eine Elite Einheit der NVA rustet ab Wie ein Regimentskommandeur seine Einheit dem vormaligen Gegner ubergab Das Neue Berlin 2000 ISBN 3 89793 006 4 Lothar Schmidt Klaus Peter Godde Wolfgang Schadlich Die Kustenraketentruppen der Volksmarine Geschichte und Geschichten Steffen Verlag 2012 ISBN 978 3 942477 32 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 4K51 Rubezh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kustenverteidigung Das Kustenraketenregiment 18 der Volksmarine der DDR Die Geschichte der Kustenraketentruppen der Volksmarine der DDR NVA KRR 18 Schwarzenpfost LostplaceWunderland Vom 26 Dezember 2020 Marinekommando Ost Nachrichtenbetriebsamt Einzelnachweise Bearbeiten www rta 4 de Sicherstellung der Schiffe der KONI Klasse mit Raketen 9M33 Archivportal D Kustenraketenregiment 18 Bundesarchiv Anschluss NVA Stutzpunkt Schwarzenpfost ostseestrecke de NVA Gefechtsstand 4 Flottille LostplaceWunderland Vom 4 Oktober 2020 Brusterort bei ostpreussen net Theodor Hoffmann Kommando Ostsee Vom Matrosen zum Admiral Verlag E S Mittler amp Sohn 1995 ISBN 978 3 8132 0471 1 Die Teilnahme der KRT an der Ehrenparade der NVA anlasslich des 40 Jahrestag der DDR 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kustenraketenregiment 18 amp oldid 239421273