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Lepenski Vir ist eine mittel und jungsteinzeitliche archaologische Fundstatte auf dem Gebiet der serbischen Gemeinde Majdanpek am Eisernen Tor an der Donau Erste Siedlungsspuren stammen etwa von 9500 v Chr ihren Hohepunkt erreichte die Siedlung zwischen 5300 und 4800 v Chr Versetzte Ausgrabungsstatte unter Glasdach Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Grabungsgeschichte 4 Stratigraphie 5 Proto Lepenski Vir 5 1 Bestattungen 6 Lepenski Vir I 6 1 Hauser 6 2 Siedlungsorganisation 6 3 Materielle Kultur 6 4 Bestattungen 6 5 Skulpturen 7 Lepenski Vir II 7 1 Hauser 7 2 Materielle Kultur 7 3 Bestattungen 8 Lepenski Vir III 8 1 Hauser 8 2 Materielle Kultur 8 3 Bestattungen 9 Romisch 10 Skulpturen 10 1 Naturalistische Darstellungen 10 2 Abstrakte Darstellungen 11 Datierung 12 Wirtschaftsweise 13 Weitere Fundstellen 14 Literatur 15 Einzelnachweise 16 WeblinksName BearbeitenDer Name bezeichnet die grosse Stromschnelle in der Mitte des Eisernen Tores und auch die hufeisenformige Flussterrasse am Prallhang des rechten Flussufers Lage Bearbeiten nbsp Eingang zur Ausstellung nbsp Ausdehnung der Lepenski Vir Kultur um 6000 v Chr Lepenski Vir liegt auf einer schmalen Fluss Terrasse am rechten Ufer der Donau im Eisernen Tor Đerdap im Osten Serbiens Die Terrasse besteht aus palaozoischem Porphyr und ist mit Sandloss bedeckt Hinter der Terrasse die auf der Hohe von 59 bis 66 m u A liegt steigen die steilen Korso Berge aus dem engen Flusstal und erreichen eine Hohe von 250 bis 700 m Die Berghange sind mit einem Wald bedeckt in dem Eiche Walnuss Hainbuche und Zurgelbaum die dominierenden Arten bilden Am anderen Ufer liegt der Porphyr Felsen Treskavac 679 m hoch mit seinem charakteristischen trapezoiden Gipfel Das enge Tal hat ein sehr mildes feuchtes Klima ohne klimatische Extreme und bildete wahrend der Eiszeit eine Refugialzone fur zahlreiche Baumarten Grabungsgeschichte BearbeitenErste Ausgrabungen fanden im Jahr 1965 statt allerdings wurde die Bedeutung der Fundstelle erst 1967 erkannt als man die ersten damals als mittelsteinzeitlich identifizierten Skulpturen entdeckte Die Ausgrabungen wurden 1971 mit der Verlagerung auf ein etwa 30 Meter hoheres Niveau beendet um die Uberflutung durch den zu dieser Zeit gebauten Donau Staudamms Eisernes Tor I zu verhindern Den Hauptbeitrag bei der Erforschung der Fundstatte lieferte der Professor der Universitat Belgrad Dragoslav Srejovic Stratigraphie BearbeitenDie Siedlung besteht aus mehreren Bauphasen und Horizonten Srejovic identifizierte funf Phasen in der Besiedelung von Lepenski Vir Er rechnete die Phasen Ia e und II zum Mesolithikum die folgenden zum fruhen und mittleren Neolithikum Phasen Lepenski VirPhase kulturelle Zuordnung Datierung nach Srejovic 14C korrigiert fur Hardwassereffekt kalibriert mit CalPalProto Lepenski Vir Fruhmesolithisch gt 8500 BP gt 7562 15 cal BCLepenski Vir I Spatmesolithisch 7400 BP 8500 7400 BP 7565 6290 cal BCLepenski Vir II Endmesolithisch 6560 BP 7400 7100 BP 6290 6000 cal BCLepenski Vir IIIa Fruhneolithisch 7000 6700 BP 5897 5630 cal BCLepenski Vir IIIb Fruhneolithisch Salcuţa 5300 BP 4150 66 cal BC Romisch Proto Lepenski Vir BearbeitenDie Reste der ersten Siedlungsschicht liegen auf der Dryas zeitlichen Niederterrasse direkt am Fluss in unmittelbarer Nahe der eponymen Stromschnelle Die Siedlung liegt parallel zur Donau Sie hat eine annahernd elliptische Form etwa 90 m lang und maximal 12 m breit Die Siedlung wurde nicht vollstandig ausgegraben da man die Hauser der Phase I an Ort und Stelle beliess Es wurden acht Herdstellen ausgegraben Sie bestehen aus aufrecht gestellten Kalksteinplatten und sind 0 8 1 m lang 0 2 0 25 m breit und 30 cm tief An ihrer Westseite fand sich eine Konzentration von Siedlungsabfall die bis etwa 3 m westlich der Herdstelle reicht Eindeutige Hausspuren wurden nicht gefunden Vermutlich waren die Strukturen nicht eingetieft Srejovic 1972 47 fuhrt Schilfrohr oder Haut als mogliche Baumaterialien an und vermutet einen elliptische Umriss der zeltartigen Struktur Bestattungen Bearbeiten Aus Proto LV ist nur eine vollstandige Bestattung bekannt Der Tote lag in einer 1 10 m langen Grube Der Kopf lag auf der Brust die Beine waren gespreizt und stark angehockt die Arme gestreckt mit den Handen in der Huftgegend Beigaben fehlen Schadelreste lagen sowohl in den Fundkonzentrationen um die Herdstellen als auch in den sonst sterilen Ablagerungen dazwischen Im Sudosten der Siedlung lag ein einzelner maturer mannlicher Kiefer zusammen mit Steingeraten und Fischknochen Lepenski Vir I BearbeitenDie Kulturschicht ist durchschnittlich 1 5 m dick Die Siedlung bedeckt etwa 2 000 m2 es wurden 85 Hauser ausgegraben nicht alle vollstandig Srejovic unterscheidet funf Bauphasen Ia e doch erfolgte der Neubau der Hauser nicht synchron was zu einer sehr komplexen Stratigraphie fuhrte Srejovics Phaseneinteilung ist im Detail nicht immer nachzuvollziehen Bis zu funf Hauser uberlagern sich Zwischen den Fussboden liegen 25 50 cm Sediment Schicht Zahl der Hauser Ausmass in m2Ia 22 1 500Ib 26 1 700Ic 26 10 neu Id 20 17 neu Ie 24 nicht vollst ergrabenII 6 Hauser Bearbeiten Die Fussboden bestehen aus schwach gebranntem Kalk und Kies und sind trapezformig Die langere Schmalseite ist grundsatzlich gerundet Entlang des Fussbodens verlief ein etwa 15 cm breites und 10 cm tiefes Fundamentgrabchen in dem vermutlich holzerne Balken sassen Steinbruch diente dazu diese an Ort und Stelle zu halten Pfostenlocher wurden an den Langsseiten und etwas nach innen geruckt an der Mitte der gerundeten Seite gefunden Auch sie enthielten oft Pfostenverkeilungen aus Bruchstein Die gerundete Seite zeigt fast immer zum Fluss Ausnahmen bilden die Hauser 36 und 58 in Phase Ia 26 in Ib 10 und 49 in Ic In Phase Ie nimmt die Rundung der Vorderseite deutlich ab die Grundrisse der Hauser ahneln nun fast echten Trapezen Die Herdstellen waren in den Fussboden eingelassen Sie sind rechteckig und bestanden wie in Phase Proto LV aus aufrecht gestellten Steinplatten die nun allerdings insgesamt grosser waren Die Herdstellen waren 0 6 1 m lang 0 4 m breit und 35 40 cm tief Oft sind die Herdstellen durch ein Steinpflaster mit der gerundeten Schmalseite verbunden Hinter der Herdstelle sitzt oft ein gerundeter Felsblock der bearbeitet sein kann Dieser bildet nach Srejovic das Zentrum der Behausung Da der Baugrund anstieg je weiter er vom Fluss entfernt war sind die hinteren Bereiche der Hauser oft in den Untergrund eingetieft bis zu einem Meter im Fall von Haus Nr 34 Srejovic nimmt schrage Holzwande und ein Satteldach an Boric rekonstruiert aufrechte Wande und ein geneigtes Flachdach Die Rundung der Vorderseite bildete vermutlich eine Art Vorplatz Die Hauser sind unterschiedlich gross zwischen 5 5 und 36 m In Phase Ic gibt es zwei Miniaturhauser Nr 10 31 mit nur 1 4 und 1 9 m Grundflache Sie enthielten keine Funde aber die Herdstellen waren benutzt worden Das grosste Haus Nr 57 mit 36 m stammt aus Phase Ie Es liegt innerhalb der Siedlung am hochsten In Phasen Ib und Ic finden sich in den Hausern Tische und Skulpturen aus Sandstein Die Tische bestehen aus Sandsteinplatten die kaum hoher sind als der Untergrund Srejovic sieht sie als ein Merkmal hauslicher Heiligtumer an sie konnen aber auch hauslichen Funktionen gedient haben Ab Phase Id wurden die Herdstellen mit Dreiecken aus roten Sandsteinplatten verziert die um ihren Rand angeordnet waren Haus 19 Manchmal lagen sie auch nur an einer 43 48 oder beiden Langsseiten 4 12 24 32 47 der Herdstelle Srejovic will diese Strukturen mit menschlichen Unterkiefern verbinden 1972 121 Die Hauser der Phase Ie sind weniger sorgfaltig konstruiert als die vorhergehenden ihr Fussboden sind deutlich dunner Srejovic gibt dieser Phase eine nur kurze Lebensdauer Siedlungsorganisation Bearbeiten Srejovic nimmt einen zentralen Marktplatz an hinter dem das grosste Haus Nr 54a in Phase Ia lag In der Phase Id sieht Srejovic eine Aufteilung der Siedlung in zwei Teile die in Phase Ie wieder aufgehoben wird Der Siedlungsschwerpunkt verlagerte sich hangaufwarts In Phase Ie fehlt dieser zentrale Platz Materielle Kultur Bearbeiten In der lithischen Industrie sind Mikrolithen typisch geometrische Mikrolithen Trapeze und Dreiecke sind aber ausgesprochen selten Neben Feuerstein wurde auch Quarzit verarbeitet Unter den Utils commun finden sich vor allem Kratzer auch Endretuschen grob lateral retuschierte Klingen und schaberartige Gerate kommen vor Felsgestein wurde zu Keulenkopfen verarbeitet die oft mit geometrischen Mustern verziert sind Sogenannte Netzgewichte haben eine Kerbe in der Mitte Sie bestehen aus Sandstein Poliersteine wurden aus Sandstein gefertigt grossere Exemplare aus vulkanischem Gestein Aus kristallinem Kalkstein wurde Schmuck wie Perlen und Anhanger oder Gurtelschnallen hergestellt Keramik kommt in den Hausern 1 4 15 16 24 26 28 32 35 37 46 47 54 vor Bestattungen Bearbeiten Ab Phase Ib finden sich Bestattungen in den Hausern direkt vor oder hinter den Herdstellen als N S ausgerichtete Strecker Es finden sich 1 5 Bestattungen pro Haus Einzelbestattungen sind jedoch selten Zusatzlich wurden Einzelknochen wie Kiefer Schadelteile und Oberschenkelknochen bestattet Hauser 3 35 54 65 Kinderknochen fehlen vollig meist gehoren die Knochen zu alteren Erwachsenen beiderlei Geschlechts Die ersten Kinderknochen wurden in Phase Ic gefunden Sie liegen unter den Fussboden der Hauser 26 und 40 und mussen somit vor dem Bau der Hauser bestattet worden sein An den Herden werden weiterhin nur Erwachsene bestattet Mit Phase Ic nimmt die Zahl der Graber insgesamt ab Grabbeigaben sind selten und bestehen meist aus Hirschgeweih Manchmal wurde auch der gesamte Schadel beigegeben Hauser 64 65 Zwei mannliche Bestattungen hatten Perlenketten um den Hals Die Bestattung in Haus 21 Phase Id war von einem Wildrinderschadel einem Hirschschadel und einem Geweih begleitet In Haus 65 fand sich auch eine Hundebestattung Alter mannlich weiblichadult 5 11adult matur 9 8matur 11 5matur senil 7 4Skulpturen Bearbeiten Haus 40 Phase Ic wies zwei Skulpturen auf von denen eine in der SW Ecke lag wahrend die zweite in der Herdstelle stand In der Herdstelle befand sich ein menschlicher Unterkiefer In einigen Fallen besteht eine Verbindung zwischen Bestattungen und Skulpturen Haus 63 Phase Ic Haus 21 Phase Id Lepenski Vir II BearbeitenDie Kulturschicht ist durchschnittlich 0 5 m dick Die Schicht ist kulturell homogen und entstand vermutlich in relativ kurzer Zeit Die Siedlung bedeckte 2 400 m und erstreckte sich im NW uber das fruhere Siedlungsgebiet hinaus Es wurden 44 Hausgrundrisse ergraben von denen nur sechs komplett sind Die Siedlungsreste wurden durch die Bauten der Phase III stark zerstort Srejovic nimmt einen kompletten Neubau der Siedlung an nachdem die Bauten der Schicht Ie systematisch abgerissen worden waren Der Plan der Hauser und der Siedlung entspricht dem in Phase I Durch die Bauarbeiten der Phase I war der Untergrund erhoht worden und es gab mehr ebene Flache Die Hauser werden nun nicht mehr teilweise eingetieft Dagegen wurde der nun instabile Untergrund vor dem Bau eines neuen Hauses oft durch grosse Felsblocke befestigt Trockenmauern mit einer erhaltenen Hohe von etwa 1 m sollten Erdrutsche verhindern Hauser Bearbeiten Die Hauser dieser Phase wurden romisch durchnummeriert Sie sind zum Fluss ausgerichtet Die Hausplane sind weniger regelmassig als in Phase I Die Steinplatten in den Fundamentgrabchen sind immer vertikal ausgerichtet was auf vertikale Wande hindeutet Die Hausboden bestanden nun aus grossen Steinplatten Die Herdstellen sind insgesamt kurzer und breiter als fruher In Haus XLIV finden sich die Steintische die in den Phasen Ic und Id gebrauchlich gewesen waren Es enthielt funf Steinskulpturen Materielle Kultur Bearbeiten Auch in Phase II kommen noch Mikrolithen vor Aus Knochen wurden Bohrer Kratzer und Loffel gefertigt Bestattungen Bearbeiten Neben Bestattungen von Schadeln und Einzelknochen finden sich auch kopflose Skelette drei in Haus XXXV Lepenski Vir III BearbeitenDie Kulturschicht ist durchschnittlich 1 2 m dick Zwischen den Ablagerungen von II und III findet sich keine deutlich ausgepragte sterile Schicht woraus Srejovic schliesst dass es keinen grosseren Siedlungshiatus gab Die Schicht wurde durch Srejovic in die Unterphasen a und b eingeteilt Hier findet sich die flachenmassig grosste Ausdehnung der Siedlung 5 500 m Diese Siedlungsschicht ist mit Kieseln und Lehm bedeckt die von den Hangen der Korso Berge stammen und vermutlich durch einen katastrophalen Bergrutsch abgelagert wurden Sie gehort zu den Phasen Proto Starcevo und Starcevo I des fruhen Neolithikums Hauser Bearbeiten Die Hauser unterscheiden sich radikal von der vorhergehenden Phase Sie sind elliptisch und oft leicht in den Untergrund eingetieft Die Hauser waren durchschnittlich 5 3 bis 3 2 m gross das grosste Haus D mass 10 4 5 m Sie waren N S orientiert In der Phase IIIB scheinen die Hauser vorwiegend oberirdisch gewesen zu sein sie sind aber sehr schlecht erhalten Materielle Kultur Bearbeiten Die Keramik gehort zur fruhen Starcevo Kultur barbotinierte Ware ist haufig Schwarz auf rot bemalte Ware ist dagegen sehr selten Aus Knochen wurden nun auch Armreife und Gewandnadeln gefertigt Ab der Phase IIIB findet sich Obsidian aus dem Bukk Gebirge Perlen aus Malachit und Azurit und Schmuck aus Spondylusschalen die auf Fernhandelsverbindungen hinweisen Bestattungen Bearbeiten Die Bestattungen aus dieser Zeit sind alle Hocker Sie liegen peripher zu der Siedlung Die Graber sind oft von Steinsplittern umgeben oder mit grossen Platten abgedeckt zum Beispiel Grab 7 Es gab keine bevorzugte Orientierung Teilbestattungen sind selten Grab 1 19 Romisch BearbeitenIn tiberischer Zeit fuhrte eine Strasse uber die Terrasse von Lepenski Vir ausserdem wurde ein kleiner Wachturm erbaut der bis ins 6 Jh genutzt wurde Skulpturen Bearbeiten nbsp Kopfskulptur aus Lepenski VirAlle Skulpturen bestehen aus gelbem grobkornigem Sandstein der vermutlich vom Oberlauf des Boljetinka aus etwa 10 km Entfernung stammt Die meisten Kiesel sind 16 30 cm gross der grosste 60 cm Phase II zeichnet sich durch insgesamt grossere Steine aus Skulpturen sind ab Phase Ib bekannt 10 Stuck Sie stehen gewohnlich hinter dem Herd Nicht immer sind sie in situ erhalten Locher mit 8 bis 20 cm Durchmesser zeigen den Standort fehlender Skulpturen an In einigen Hausern zum Beispiel 3 29 62 fanden sich unbearbeitete Steinblocke in analoger Position Srejovic unterscheidet Skulpturen und Altare gibt allerdings zu dass diese Unterscheidung rein formaler Natur ist Altare sind meist flach und weisen eine Vertiefung auf Skulpturen dagegen sind aus langlichen rundlichen Steinblocken gefertigt Die Grosse der bearbeiteten Steinblocke scheint sich nach der Grosse der Hauser zu richten Srejovic unterscheidet drei Typen von Steinblocken naturalistische Darstellungen 15 Stuck abstrakte arabeske Muster 24 Stuck anikonische und semi anikonische Blocke 13 Stuck Alle drei Typen kommen gleichzeitig vor Hauser 3 und 28 enthalten alle drei Typen Naturalistische Darstellungen Bearbeiten menschliche Figuren Haus 3 28 XLIV mit stilisiertem Korper menschliche Kopfe Fischkopfe Haus 24 Phase Id XLIV XLIV Phase II Vulvadarstellungen Haus 51 Phase Ic TierkopfeAbstrakte Darstellungen Bearbeiten Achtermuster Schlingenmuster Maander Spiralen Zick Zack Muster Winkelmuster15 Figuren stammen aus Schicht II Die Muster treten hier starker aus dem Stein hervor Von den 30 Altaren sind drei als Skulpturen ausgebildet 10 tragen Ornamente und 17 sind unverziert Die Gottin von Capdenac auch Capdenac le Haut ist ein archaologischer Fund aus der Jungsteinzeit im Departement Lot in der Region Okzitanien in Sudfrankreich Trotz der chronologischen Lucke ist die Statue von Capdenac durch Material Technologie und Stil sehr eng mit zwei der serbischen Statuen verwandt Datierung BearbeitenWie die neue Auswertung der Funde durch Boric ergab sind entgegen der Grabungsergebnisse von D Srejovic auch in den unteren Schichten von Lepenski Vir Lepenski Vir I Scherben der Starcevo Kultur enthalten Auch Steinbeile und der typische honigfarbene balkanische Flint kommen dort vor Die Siedlung ist also wohl Ausdruck einer okonomischen Spezialisierung der ortlichen Starcevo Bevolkerung die anderswo vor allem von Ackerbau und Viehzucht lebte Die 14C Daten liegen zwischen 6200 und 5400 v Chr kalibriert 1 Vergleiche von Menschenknochen mit direkt assoziierten Knochen von Wiederkauern Knochenspitzen aus Grabern in der benachbarten Siedlung von Schela Cladovei ergaben einen betrachtlichen Altersunterschied Daraus schloss man dass ein betrachtlicher Teil der menschlichen Nahrung aus Fisch bestand der in dieser Gegend auf Grund des Reservoir Effekts 425 55 Jahre zu alt ist Neuere AMS Datierungen von Tierknochen fallen in den Zeitraum zwischen 6200 und 5400 v Chr cal Wirtschaftsweise Bearbeiten nbsp Tierknochen nach Siedlungsphasen nbsp Organische Ruckstande Lepenski VirIn den Phasen PLV I und II finden sich nur die Knochen von Wildtieren und vom Hund Ab III sind Haustiere haufig Am zahlreichsten sind Rinder gefolgt von Schaf Ziege und Schwein Hundeknochen sind auffallend haufig Sandor Bokonyi interpretiert sie als Jagdhunde vermutlich wurden sie aber auch gegessen Unter den Wildtierknochen dieser Periode finden sich auch Bewohner offener Landschaften wie der Hase und der Wildesel die wohl von ausserhalb in die Schlucht gebracht wurden Auch der Auerochse ist eher fur Galeriewalder als fur den dichten Bergwald typisch Gamsen lebten im Neolithikum vermutlich in geringeren Hohenlagen als heute und wurden vermutlich auf den Hangen der Korso Berge gejagt 17 Hauser enthalten Hirschschadel Hier handelt es sich vermutlich nicht um Nahrungsreste sondern um Jagdtrophaen oder kultische Niederlegungen Wichtigster Nahrungsbestandteil war Fisch Unterhalb der Fundstatte lagen auf einer Strecke von fast 500 m Stromschnellen die den Fischfang erleichterten Es wurden Karpfen Welse und Store gefangenIsotopenanalysen zeigen dass der Anteil von Fisch in der Nahrung im Verlaufe des Neolithikums deutlich abnahm In den Bestattungen von Lepenski Vir sind drei Gruppen nachzuweisen die sich nach der Isotopenanalyse von d13C und d15N hauptsachlich von Susswassertieren gemischt und hauptsachlich von Landtieren ernahrten In den Schichten von LV III und spater herrschen die Landtiere vor im Mesolithikum die Fische wahrend die Ernahrung in der Ubergangsphase individuell sehr unterschiedlich war 2 Stor wurde durchgangig gefangen wie entsprechende Gratenfunde belegen Epoche Datierung BP ErnahrungFruhmesolithikum alter als 8500 lt 60 FischSpatmesolithikum 8500 lt 60 FischEndmesolithikum 7400 7100 BP uneinheitlichFruhneolithikum 7100 6700 50 80 LandtiereSpatneolithikum 5300 50 80 LandtiereMittelalter vor allem Landtiere verm Hirse C4 Weitere Fundstellen BearbeitenWeitere wichtige fruh neolithische Fundstellen im Gebiet des Eisernen Tores sind Pădina Schela Cladovei und Vlasac Literatur BearbeitenDusan Boric The Lepenski Vir conundrum reinterpretation of the Mesolithic and Neolithic sequences in the Danube Gorges In Antiquity 76 2002 S 1026 1039 Clive Bonsall u a Stable isotopes radiocarbon and the Mesolithic Neolithic transition in the Iron Gates In Documenta Praehistorica 27 2000 S 119 132 G Cook u a Problems of dating human bones from the Iron Gates In Antiquity 76 2000 S 77 85 Jutta Meurers Balke Hansgerd Hellenkemper Red Lepenski Vir Menschenbilder einer fruhen europaischen Kultur Mainz 1981 ISBN 3 8053 0494 3 Dragoslav Srejovic Die Lepenski Vir Kultur und der Beginn der Jungsteinzeit an der mittleren Donau In Hermann Schwabedissen Hrsg Die Anfange des Neolithikums vom Orient bis Nordeuropa Teil 2 Ostliches Mitteleuropa Fundamenta Monographien zur Urgeschichte Reihe A Band 3 Koln 1971 S 1 19 Dragoslav Srejovic Europe s first monumental sculpture new discoveries at Lepenski Vir Thames amp Hudson London 1972 Dragoslav Srejovic Lepenski Vir Menschenbilder einer fruhen europaischen Kultur Zabern Mainz 1972 Dragoslav Srejovic u a Lepenski Vir Guide Narodni muzej Belgrad 1983 Jurgen E Walkowitz Das Megalithsyndrom Europaische Kultplatze der Steinzeit Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 36 Beier amp Beran Langenweissbach 2003 ISBN 3 930036 70 3 S 54 58 Einzelnachweise Bearbeiten Vermutlich kam 6200 v Chr es zu einer Intensivierung von besonderen Kultpraktiken was als typische Reaktion auf externen Druck wie Umwelt bzw Klimastress interpretiert werden kann Detlef Gronenborn Lepenski Vir und das Spatmesolithikum am Eisernen Tor In Vom Jager und Sammler zum Bauern Die Neolithische Revolution Theiss Stuttgart 2014 ISBN 978 3 8062 2189 3 Bonsall u a 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lepenski Vir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bebilderte Beschreibung von Lepenski Vir bei www beo books de deutsch Einfuhrung zu Lepenski Vir mit Wurdigung von Dragoslav Srejovic englisch Umfangreiche wissenschaftliche Darstellung der Funde und ihrer Deutungen serbisch 44 561111111111 22 024166666667 Koordinaten 44 33 40 N 22 1 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lepenski Vir amp oldid 233305161