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Leonhard Rauwolf auch Leonhart 21 Juni 1535 nach anderen Angaben auch 1540 in Augsburg 15 September 1596 in Waitzen Ungarn war ein deutscher Naturforscher Botaniker Arzt und Entdeckungsreisender Er wurde auch Rau ch wolf f oder Dasylycos genannt Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Rauwolff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 2 1 Ehrentaxon 3 Literatur 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Kaufmanns studierte zunachst in Deutschland u a Wittenberg 1556 dann in Italien und Frankreich 1560 ging er nach Frankreich und studierte ab November an der Universitat Montpellier wo Guillaume Rondelet sein Lehrer in Botanik war 1562 erwarb er den Doktorgrad an der Universitat Valence In dieser Zeit sammelte er in der Umgebung von Montpellier Cette und Frontignan Pflanzen von denen 600 Arten aus seinem Herbarium bekannt sind Sein Begleiter in dieser Zeit war Jeremias Martius aus Augsburg der spater ein angesehener Arzt in Augsburg war 1563 ging Rauwolf nach Italien Aus seinen uberlieferten Pflanzenfunden zu schliessen war er in dieser Zeit unter anderem in der Umgebung der Stadte Verona Bologna Florenz und Parma Ebenfalls anhand seiner Pflanzenfunde kann man auf seinen Ruckweg schliessen Er reiste uber den Gotthard Luzern Basel und den Schwarzwald Auf seinem Weg durch die Schweiz traf er sich auch mit Conrad Gessner einem der beruhmtesten Naturforscher seiner Zeit Er traf auch Leonhart Fuchs in Tubingen 1 1564 wurde Rauwolf seinerseits von dem ebenfalls beruhmten Carolus Clusius besucht 1565 kehrte er nach Augsburg zuruck und heiratete dort Regina Jung 1542 eine Tochter des Patriziers und Arztes Ambrosius Jung des Jungeren 1510 1559 Danach war er auch in Aichach und schliesslich in Kempten jeweils als Arzt tatig Sie hatte einen Sohn Matthaus der Jungere Rauwolf der 1570 in Augsburg geboren wurde und am 27 September 1628 in Augsburg starb Im Mai 1573 brach Rauwolf zu einer Orientreise auf die sein Schwiegersohn Melchior Manlich finanzierte um neue Produkte aus dem Orient zu finden Sie brachte ihn zunachst uber Mailand Nizza und Marseille wo er sich einschiffte Ziel war Tripoli im Libanon wo er im September ankam und sogleich damit begann Pflanzen zu sammeln die er getrocknet nach Europa brachte Weiter hat er in dieser Zeit die Umgebungen von Aleppo und Bagdad erforscht wo er ebenfalls die Natur aber auch die kulturellen Eigenheiten der einheimischen Bevolkerung beobachtete Weiter war er in Konstantinopel und Jerusalem Im November 1575 brach er in Tripoli zur Ruckreise auf und kam im Februar 1576 in Augsburg an Dort praktizierte er wieder als Arzt Der Protestant Rauwolf geriet dann aber mit der wieder zur Katholischen Kirche zuruckgekehrten Augsburger Obrigkeit in Konflikt und zog in das damals protestantische Linz wo er als Landschaftsphysikus arbeitete Im Zusammenhang mit dem Turkenkrieg zog er mit dem osterreichischen Heer nach Ungarn wo er an Dysenterie starb Rauwolfs Pflanzensammlung soll nach dessen Tod in den Besitz des Bayerischen Kurfursten dann im Dreissigjahrigen Krieg nach Schweden und von dort durch Isaac Vossius nach London und spater nach Holland gekommen sein Dort ist sie im Besitz der Bibliothek der Universitat Leiden Rauwolf hat vor allem im Nahen Osten eine ganze Reihe dort heimischer Pflanzen neu beschrieben Zudem berichtete er ausfuhrlich uber Nutzpflanzen wie Kaffeebaum Banane Zuckerrohr oder Dattelpalme Er war der erste Europaer der uber den Genuss und die Wirkungen des Kaffees berichtet hat Daneben hat Rauwolf viele medizinische Beobachtungen gemacht und daruber berichtet von Heilmitteln Badern und verschiedenen Krankheitsbildern Um 1576 veroffentlichte er die Berichte uber diese Reise in Viertes Kreutterbuech darein vil schoene und frembde Kreutter 1582 folgte sein Reisebuch Aigentliche Beschreibung der Raiss inn die Morgenlander Ehrungen BearbeitenIn der Augsburger Altstadt tragt heute die Rauwolffstrasse seinen Namen Auch im Linzer Stadtteil Freinberg existiert eine Rauwolfstrasse Ehrentaxon Bearbeiten Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die Gattung Rauvolfia 2 der Pflanzenfamilie der Hundsgiftgewachse Apocynaceae Carl von Linne ubernahm 1753 diesen Namen in derselben Schreibweise 3 4 Literatur BearbeitenFriedrich Ratzel Rauwolf Leonhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 462 465 Mark Haberlein Rauwolf Leonhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 217 f Digitalisat Franz Babinger Leonhard Rauwolf ein Augsburger Botaniker und Ostenreisender des sechzehnten Jahrhunderts In Archiv fur die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik Band 4 1913 148 61 Karl H Dannenfeldt Leonhard Rauwolf sixteenth century physician botanist and traveler Harvard University Press Cambridge Mass 1968 Fritz Junginger Hrsg Leonhard Rauwolf ein schwabischer Arzt Botaniker und Entdeckungsreisender des 16 Jahrhunderts Heidenheim 1969 Schwabische Lebenslaufe Band 2 Mark Haberlein A 16th Century German Traveller s Perspective on Discrimination and Tolerance in the Ottoman Empire In Gudmundur Halfdanarson Hrsg Discrimination and Tolerance in Historical Perspective Edizioni Plus Pisa University Press Pisa 2009 ISBN 978 88 8492 558 9 S 119 124 Artikel im Volltext online Zugriff am 29 Januar 2014 Ludovic Legre La botanique en Provence au XVIe siecle Leonard Rauwolff Jacques Raynaudet Aubertin amp Rolle Marseille 1900 Volltext online Zugriff am 29 Januar 2014 Schriften Bearbeiten nbsp Leonhard Rauwolf Eigentliche Beschreibung Erstausgabe Lauingen 1582 Deutsches Historisches Museum BerlinLeonharti Rauwolfen der Artzney Doctorn und bestelten Medici zu Augspurg Aigentliche beschreibung der Raisz so er vor diser zeit gegen Auffgang inn die Morgenlander furnemlich Syriam Judaeam Arabiam Mesopotamiam Babyloniam Assyriam Armeniam u s w nicht ohne geringe muhe unnd grosse Gefahr selbs volbracht In Verlag Georgen Willers getruckt durch Leonhart Reinmichel Laugingen 1582 Bearbeitet und eingeleitet von Fritz Junginger in Leonhard Rauwolf ein schwabischer Arzt Botaniker und Entdeckungsreisender des 16 Jahrhunderts Heidenheimer Verlagsanstalt Heidenheim an der Brenz 1969 Englische Ubersetzung in John Ray A Collection of Curious Travels amp Voyages in Two Tomes the First containing Dr Leonhart Rauwolff s Itinerary into the Eastern Countries the Second taking in many parts of Greece Asia Minor Egypt Arabia Felix and Patraea Ethiopia the Red Sea Smith and Walford London 1693 Volltext online Zugriff am 29 Januar 2014 Leonhard Rauwolf Viertes Kreutterbuech darein vil schoene und frembde Kreutter durch Leonhart Rauwolffen einegelegt unnd aufgemacht worden Herbarium vivum mit 200 herbarisierten Pflanzen nach Fundorten gegliedert Augsburg 1576Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leonhard Rauwolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Leonhard Rauwolf beim IPNI http maviboncuk blogspot com 2004 10 profile leonhard rauwolf 1535 1596 html http bc ub leidenuniv nl bc goedgezien objectbeschrijvingen object099 html niederl Eintrag zu Leonhard Rauwolf von Maria Dorninger fur die OO Literaturgeschichte des StifterHausesEinzelnachweise Bearbeiten B Baumann H Baumann S Baumann Schleihauf Die Krauterbuchhandschrift des Leonhart Fuchs Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 Seite 222 ISBN 3 8001 3538 8 Charles Plumier Nova Plantarum Americanarum Genera Leiden 1703 S 19 Carl von Linne Critica Botanica Leiden 1737 S 94 Carl von Linne Genera Plantarum Leiden 1742 S 92Normdaten Person GND 118749358 lobid OGND AKS LCCN n82044784 VIAF 165309822 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rauwolf LeonhardALTERNATIVNAMEN Rauwolf Leonhard Rauchwolf Leonhard Rauwolff Leonhard Rauchwolff Leonhard Dasylycos LeonhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und ArztGEBURTSDATUM 21 Juni 1535 oder 1540GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 15 September 1596STERBEORT Waitzen Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leonhard Rauwolf amp oldid 227846286