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Leopold Langstein 13 April 1876 in Wien Osterreich Ungarn 7 Juni 1933 in Berlin war Direktor des Kaiserin Auguste Victoria Hauses KAVH Reichsanstalt zur Bekampfung der Kinder und Sauglingssterblichkeit im Deutschen Reiche und der erste Vorsitzende des Deutschen Paritatischen Wohlfahrtsverbandes Der Kinderarzt judischer Abstammung war ein hervorragender Organisator auf dem Gebiet der Gesundheits und Wohlfahrtspflege Er hatte wesentlichen Anteil an der Schaffung des Berufsbildes der Sauglingsschwester und der Gesundheitspflegerin Gesundheitsfursorgerin Nach dem Ersten Weltkrieg gehorte er zu den Grundern des Verbandes der nichtstaatlichen und nichtkommunalen gemeinnutzigen Kranken und Pflegeanstalten Gross Berlins und der Provinz Brandenburg und des Reichsverbandes der privaten gemeinnutzigen Kranken und Pflegeanstalten Fuhrend war Langstein bei der Grundung des Funften Wohlfahrtsverbandes 1 und der Deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege als Spitzenverband der Wohlfahrtsorganisationen beteiligt Er war Mitglied des Reichs und preussischen Landesgesundheitsrates und des Prasidiums des Deutschen Zentralkomitees zur Bekampfung der Tuberkulose Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Berufliche Entwicklung 1 3 Kontroverse um seinen Tod 2 Publikationen Auswahl 3 Audio on Demand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Leopold Langstein wurde als Sohn eines Rechtsanwaltes geboren 1893 legte er sein Reifezeugnis am Schottengymnasium in Wien ab und begann anschliessend sein Studium der Medizin und der Chemie in Wien und Heidelberg Im Sommer 1899 promovierte Langstein in Wien zum Doktor der Medizin 2 Seinen Militardienst leistete er von Oktober 1899 bis 31 Marz 1900 an der ophthalmologischen Abteilung des Wiener Garnisonspitals Nr 1 Nach Beendigung des Militardienstes war Langstein in der medizinischen und in der philosophischen Fakultat in Strassburg im Elsass eingeschrieben In dieser Zeit war er zugleich als Assistenzarzt an der Kinderpoliklinik von Ferdinand Siegert und als Praktikant am physiologisch chemischen Laboratorium von Hofmeister tatig Spater wurde Langstein Sekundararzt an der Universitatskinderklinik Graz bei Theodor Escherich Im Sommer 1902 promovierte er zum Doktor der Philosophie mit Chemie als Hauptfach Danach nahm er eine Stelle als Hilfsarzt an der medizinischen Universitatsklinik in Basel unter Friedrich Muller an Ende 1902 kam Langstein nach Berlin wo er bei dem Chemiker Emil Fischer und spater an der Universitatskinderklinik Breslau bei Adalbert Czerny arbeitete 1904 wurde er Hilfsarzt an der Universitatskinderklinik in Berlin bei Otto Heubner 2 Berufliche Entwicklung Bearbeiten Die Zulassung Langsteins als Privatdozent fur Kinderheilkunde an der Berliner Universitat erfolgte 1908 Im folgenden Jahr wurde er zum Oberarzt am neu errichteten Kaiserin Auguste Victoria Haus zur Bekampfung der Sauglings und Kleinkindersterblichkeit im Deutschen Reiche mit Sitz in Charlottenburg berufen Am 1 Oktober 1911 wurde er Direktor dieser Anstalt und blieb dies bis zu seinem Tod am 7 Juni 1933 2 1914 heiratete Langstein Henrietta Franziska Hertz Die Ehe blieb kinderlos Langstein verfasste wissenschaftliche Bucher und Werke im Bereich der Kinderheilkunde und begrundete u a die Zeitschrift fur Kinderheilkunde und die Ergebnisse der inneren Medizin und der Kinderheilkunde Zusammen mit Fritz Rott gab er 1918 den Atlas der Hygiene des Sauglings und des Kleinkindes heraus von dem bis 1926 insgesamt drei Ausgaben erschienen Am 7 April 1924 grundet sich die Vereinigung der freien privaten gemeinnutzigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands e V im Kaiserin Auguste Victoria Haus in Berlin Charlottenburg zu deren erstem geschaftsfuhrenden Vorsitzenden Langstein gewahlt wurde 1 Ende 1924 erfolgte die Umbenennung in Funfter Wohlfahrtsverband im November 1932 in Deutscher Paritatischer Wohlfahrtsverband Langstein blieb in seiner Funktion bis zum 29 April 1933 3 nbsp Grab von Leopold Langstein auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendIn der Zeit von 1924 bis zu seinem erzwungenen Rucktritt war er unter anderem massgeblich beteiligt an der Grundung der Deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege Marz 1925 der Hilfskasse heute Bank fur Sozialwirtschaft und weiterer Institutionen der Wohlfahrtspflege in denen er auch Amter und Funktionen bekleidete Am 7 Juni 1933 erlitt Langstein nach dem Verlassen seiner Wohnung einen Herzanfall an dem er starb Am 10 Juni 1933 fand auf dem Friedhof Heerstrasse in Charlottenburg heutiger Ortsteil Westend die Beisetzung statt Grablage 18 L 197 198 4 Sein Grab war von 1987 bis 2009 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet 5 Kontroverse um seinen Tod Bearbeiten Lange Zeit war umstritten ob Langstein durch einen Herzanfall oder durch Selbstmord ums Leben kam 2 Allerdings lasst ein aufgetauchter letzter Brief geschrieben einen Tag vor seinem Tod den Schluss zu dass es hochstwahrscheinlich keine Selbsttotung war sondern wie von einem Freund Langsteins beschrieben ein Herzanfall Fur Selbstmord gibt es bis heute keinen belastbaren Beleg oder konkreten Hinweis Publikationen Auswahl BearbeitenSauglingsernahrung und Sauglingsstoffwechsel J F Bergmann 1910 Weibliche Schuljugend und Sauglingsschutz Stilke Berlin 1913 Gesunde Kinder in den Spiel Schul und Entwicklungsjahren Hesse Leipzig 1914 Entwicklung Erfahrungen und praktische Arbeit des Kaiserin Auguste Victoria Hauses zur Bekampfung der Sauglingssterblichkeit im Deutschen Reich Hirschfeld Berlin 1915 Atlas der Hygiene des Sauglings und Kleinkindes Julius Springer Berlin 191 Hrsg Beitrage zur Physiologie Pathologie und sozialen Hygiene des Kindesalters aus dem Kaiserin Auguste Victoria Haus zur Bekampfung der Sauglingssterblichkeit im Deutschen Reich Julius Springer Berlin 1919 Ernahrung und Pflege des Sauglings Julius Springer Berlin 1923 Krankheiten der Respirationsorgane des Herzens und der Urogenitalorgane G Thieme Leipzig 1924 Ernahrung und Pflege des alteren Kindes nach dem Sauglingsalter Hesse Berlin 1923 Audio on Demand BearbeitenAnsprache zur Winterhilfe 1932 33 von L LangsteinLiteratur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 109 f uni kassel de PDF 3 9 MB Manfred Sturzbecher Langstein Leo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 613 f Digitalisat Peter Reinicke Langstein Leo in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Lambertus Freiburg 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 342f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leopold Langstein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Grundung des Funften Wohlfahrtsverbandes in Koln 1924 PDF In akf koeln de Abgerufen am 23 Januar 2023 a b c d Suchergebnis der Datenbank Judische Kinderarztinnen und arzte In dgkj de Abgerufen am 23 Januar 2023 Leonore Ballowitz Hrsg Leopold Langstein im KAVH tatig von 1909 1933 Selbstverlag Everswinkel 1991 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 490 Hainer Weisspflug Friedhof Heerstrasse In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Normdaten Person GND 119121301 lobid OGND AKS LCCN n2004124857 VIAF 37719687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langstein LeopoldKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mediziner und Direktor des Kaiserin Auguste Victoria Hauses KAVH GEBURTSDATUM 13 April 1876GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 7 Juni 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Langstein amp oldid 234058777