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Die Lechstaustufe 14 Pitzling ist eine Staustufe des Lechs zwischen Schongau und Landsberg und liegt am Flusskilometer 89 5 auf dem Stadtgebiet von Landsberg am Lech im Gemeindeteil Pitzling Lechstaustufe 14 PitzlingBlick von Osten Blick von OstenLageLechstaustufe 14 Pitzling Bayern Koordinaten 48 0 33 N 10 52 39 O 48 009205555556 10 877511111111 601 0 Koordinaten 48 0 33 N 10 52 39 OLand DeutschlandOrt PitzlingGewasser LechGewasserkilometer km 89 2Hohe Oberwasser 601 m u NHNKraftwerkBetreiber Uniper KraftwerkeBauzeit 1940 1944Betriebsbeginn 1944TechnikEngpassleistung 7 9 MegawattDurchschnittlicheFallhohe 8 0 mAusbaudurchfluss 120 m sRegelarbeitsvermogen 41 2 Millionen kWh JahrTurbinen 6 StrafloturbinenGeneratoren 6 AussenkranzgeneratorenSonstigesStand 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Stausee 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1938 wurde erstmals der Ausbau der Wasserkraft in Bayern durch das Deutsche Reich und das Land Bayern geplant Wahrend die Bayernwerk AG zunachst den Bau herkommlicher Laufwasserkraftwerke vorsah konnte der Leiter der Obersten Baubehorde im Staatsministerium des Inneren Arno Fischer den Ausbau auf Basis der von ihm entwickelten Unterwasserbauweise nach dem Schwede Coburg Fischer System mithilfe seines Parteifreundes Franz Schwede Coburg und der NSDAP durchsetzen Der Vorteil bei dieser Ausfuhrung stellte die kriegswichtige Tarnung dar die wenigen Dachflachen waren begrunt und das Kraftwerk selbst konnte durch das Senken der Stauklappen vom Lech vollkommen uberstromt werden Die ebenfalls propagierten Kostenersparnisse sollten sich spater jedoch als Fehlkalkulation erweisen 1 Fur den Ausbau der Kraftwerke wurde am 26 Januar 1940 die Bayerische Wasserkraft AG kurz BAWAG gegrundet Je ein Drittel des Aktienkapitals gehorten dem Land Bayern der RWE und der VIAG 2 Zunachst plante Arno Fischer bis 1942 bereits zwanzig Staustufen fertigzustellen schliesslich wurde ab Sommer 1940 aber zunachst an sechs Standorten Lechstaustufen 9 11 12 13 14 15 mit dem Bau begonnen 3 Fur Materialtransport wurden Feldbahnen und Zugangsstrassen angelegt Zunachst wurden Spundwande um den Bereich der spateren Kraftwerksgebaude errichtet woraufhin das Kiesbett des Lechs innerhalb der Baugrube bis auf das Grundgestein abgetragen wurde Anschliessend begannen die Schalarbeiten fur die Beton und Stahlbetonarbeiten das Einschlagen der Spundwande fur die Damme die Betonierung des Dammfusses und die restliche Dammaufschuttung Die Kraftwerksgebaude wurden aus Lechkies errichtet fur den Transport wurde hierzu eine Transportbrucke uber den Lech errichtet Die Fundamentreste sind noch heute teilweise erkennbar Im Jahr 1943 gingen schliesslich die Stufen 11 12 13 und 15 ans Netz 1944 folgten die Stufen 9 und 14 Die ursprunglich kalkulierten Baukosten hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits verdreifacht Die Stufen 7 8 und 10 nach der gleichen Bauart wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 1950 fertiggestellt 4 Im Jahr 1994 kamen die Kraftwerke schliesslich komplett an die VIAG 2000 an E ON und schliesslich 2016 an die Uniper Kraftwerke Die Konzession des Kraftwerks lauft bis 2034 5 6 Technik BearbeitenDie erzeugte Leistung der Lechstaustufe 14 betragt 7 9 MW bei einer Fallhohe von 8 0 Metern Bei der Kraftwerksbauweise Arno Fischer bilden Wehr und Kraftwerk einen gemeinsamen Baukorper das Stauklappenwehr verfugt dabei uber 8 aufgesetzte Klappen mit einer Gesamtbreite von 76 m vier Grundablassen und einem im Wehrkorper integrierten Maschinenraum 7 Innerhalb des Kraftwerkes befinden sich Maschinenhauskrane mit denen alle demontierbaren Anlagenteile in den Randbereich gefordert werden konnen hierfur wurde bei allen Kraftwerke ein grosses Verladetor auf einer Seite verbaut Das Kraftwerk verfugt uber sechs parallel angeordnete Straflo Turbinen und sechs Maschinensatze 8 Jede Turbine besitzt eine Klappe im Zulaufbereich sowie ein Schutz im Abstrombereich Durch diese Verschlussmechanismen ist es moglich die Turbinen einzeln fur Revisionszwecke trockenzulegen und zu begehen Zwischen den sechs Turbinensatzen sind insgesamt vier tiefer liegende Grundablasse angeordnet um das bei Hochwasser transportierte Geschiebe schadlos in das Unterwasser abzuleiten 9 Der Generator selbst ist als wasserdicht abgekapselter Aussenkranzgenerator angeordnet der Rotor ist hierbei fest mit dem Laufrad verbunden Problematisch ist hierbei jedoch die Abdichtung der Turbinen zu den Generatoren sowie die praktische Unrealisierbarkeit einer Laufradverstellung Bei der Bauweise nach Arno Fischer sind deshalb starre Propellerlaufrader verbaut Grundsatzlich ist dadurch der Wirkungsgrad im Teillastbereich eingeschrankt jedoch kann durch eine Staffelung der in Betrieb befindlichen Maschinen der schlechte Teillastwirkungsgrad der Propellerturbinen relativ gut ausgeglichen werden 10 Der Ausbaudurchfluss des Kraftwerkes betragt 120 m s das Regelarbeitsvermogen 41 192 MWh pro Jahr 11 Stausee BearbeitenDer sich sudlich anschliessende Stausee ist etwa 4 5 km lang und 0 6 km breit er umfasst circa 150 ha Der beidseitig des Kraftwerkes errichtete Staudamm besitzt einen betonierten Dammfuss Ostlich steigt das Gelande auf 670 m an westlich befindet sich auf der Schotterterrasse des Lechs das Standortubungsplatz der Lechrain Kaserne 12 Der sudliche Teil des Stausees ist je nach Wasserablass der Lechstaustufe 13 als Fliessstrecke zu betrachten Der See wird auch zur Naherholung und von einem Angelverein genutzt 13 Direkt angrenzend befinden sich Dornstetten und Pitzling nbsp Blick uber den Stausee nach Suden nbsp Fundament der ehemaligen Transportbrucke aus der Bauzeit nbsp Oberwasser Wehrkrone mit StahlaufreissernEinzelnachweise Bearbeiten Martin Gschwandtner Es war einmal ein Kohlenklau Technik unter dem Joch der NS Diktatur Arno Fischer und der Irrweg der Unterwasserkraftwerke in der Zeit zwischen 1933 1945 GRIN Munchen 2009 Bayerische Wasserkraftwerke Aktiengesellschaft Hrsg 50 Jahre Natur und Energie in Harmonie 1940 1990 Munchen 1990 Bayerische Wasserkraft AG Der Lech und der Lechausbau Munchen 1988 Bayerisches Landesamt fur Wasserwirtschaft 100 Jahre Wasserbau am Lech Band 19 Munchen 1984 S 58 Gerald Modlinger Der Lech soll wild werden In Landsberger Tagblatt 7 August 2019 abgerufen am 4 November 2019 Christine Kamm Schriftliche Anfrage BUNDNIS 90 DIE GRUNEN Rechte an der Wasserkraftnutzung am Lech bei Augs burg durch EON PDF 8 Februar 2010 abgerufen am 16 Februar 2019 Anton Lichtenstern Thomas Wunder Der Dampfhammer arbeitete Tag und Nacht 5 September 2015 abgerufen am 13 Februar 2019 Canaan Das Unterwasserkraftwerk 1945 Patent DE760140C Uberflutbares Flussstaukraftwerk Angemeldet am 24 Oktober 1935 veroffentlicht am 23 November 1944 Erfinder Arno Fischer Andreas Ringler Uberflutbare Flusskraftwerke PDF Nicht mehr online verfugbar 2016 archiviert vom Original am 13 Februar 2019 abgerufen am 13 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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