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Die Lawinenkatastrophe von Galtur im Februar 1999 die das Dorf Galtur und den Weiler Valzur der Gemeinde Ischgl im hinteren Paznaun einem Seitental des Inns teilweise verschuttete war eines der grossten Lawinenunglucke in der Geschichte Osterreichs mit insgesamt 38 Todesopfern Die Katastrophe war zudem gleichzeitig der Ausloser der grossten Evakuierungsaktion mittels Hubschraubern Lawinenkatastrophe von GalturGaltur im aussersten Westen Tirols nahe der Grenze zu Vorarlberg und zum Schweizer Kanton GraubundenGaltur im aussersten Westen Tirols nahe der Grenze zu Vorarlberg und zum Schweizer Kanton GraubundenUnwetter Schneefall Staublawine DatenBeginn der Schneefalle 20 Janner 1999Auslosung 23 Februar 1999 gegen 16 UhrSchneehohe bis 4 mLawinenwarnstufe 5 ab 6 Februar FolgenBetroffene Gebiete Galtur und Valzur PaznaunSchadenssumme 10 11 Mio SachschadenKarte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Ausloser 2 Die Katastrophe 2 1 Dienstag 23 Februar 1999 Die grosse Lawine 2 2 Mittwoch 24 Februar 1999 Valzur 2 3 Donnerstag 25 Februar 1999 2 4 Freitag 26 Februar 1999 2 5 Samstag 27 Februar 1999 3 Versorgung der Evakuierten 4 Folgen 4 1 Opfer 4 1 1 Opfer nach Herkunftsstaat 4 2 Sachschaden 5 Verantwortung im Rechtssinne und rechtliche Verfahren 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Medien 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorgeschichte und Ausloser Bearbeiten nbsp Blick von Norden von der Vollandspitze in den grossflachigen Talschluss des Ochsentals die schraggestellte Schussel aus dem der Nordwind Massen von Triebschnee uber den langen Grat zwischen Grieskopf Grieskogel und Fadnerspitze rechts besonnt auf die oberhalb von Galtur gelegenen Hange wehen konnte Der Lawinenwinter 1999 war insgesamt in den Alpen eines der verheerendsten Starkschneeereignisse der Geschichte Insbesondere die beiden Staulagen 27 31 Janner und 5 12 Februar bauten eine machtige aber hochgradig instabile Schneedecke auf die die Niederschlage der Staulage 17 25 Februar nicht mehr tragen konnte was dann zu zahlreichen Selbstauslosungen fuhrte Ab dem 20 Janner 1999 kam es uber dem Nordatlantik immer wieder zu schweren Sturmen deren Niederschlagsfronten an der Nordseite der Alpen zu ergiebigen Schneefallen fuhrten Im Raum Galtur gab es bis zum 23 Februar etwa vier Meter Neuschnee damit fiel im Monat Februar etwa sechsmal so viel Schnee wie gewohnlich in diesem Monat Noch extremere Schneemengen sammelten sich im Anrissgebiet der Ungluckslawinen Dies war auf die Topographie des betreffenden in West Ost Richtung von der Fadnerspitze zum Griesskogel verlaufenden Bergkammes zuruckzufuhren welcher auf seiner damaligen Luvseite in den nach Norden nur flach geneigten grossflachigen Talschluss des Ochsentales abfallt Bei Anstromung aus nordlichen Richtungen stellt dieser das Tal abschliessende halbkreisformig gekrummte nach Norden offene und bis uber 2700 m hohe Kamm den feuchten Luftmassen sich wie eine schraggestellte Schussel von 2 km Durchmesser entgegen 1 So konnte der sturmische Nordwind enorme Mengen Triebschnee aus diesem grossen Kar verfrachten und auf den nach Suden nach Galtur uber mehr als 1100 Hohenmeter sehr steil abfallenden ebenfalls grossflachigen Leehang ablagern nbsp Die Hange von denen die Katastrophenlawine abging von Westen im Profil Gefalle bis zum Talboden uber 1100 m Auch dies war sehr ungewohnlich da es sich um extremes Steilgelande handelt in dem sich Lawinen bei vergleichbarer Schneeakkumulation meist viel eher spontan losen und so nicht jene Grosse von 1999 erreichen Auf diese Weise lasst sich der etwas verwirrende Umstand verstehen dass zum Ungluck von Galtur letztlich ein extrem stabiler Schneedeckenaufbau gefuhrt hat Die Abfolge von mehreren Sturmtiefs mit entsprechend grossen Temperatursprungen von arktischer Kalte bis zu Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt sowie jeweils ein bis zwei Tage Pause zwischen den grossen Niederschlagsereignissen fuhrten dazu dass sich der Neuschnee jeweils soweit setzen und stabilisieren konnte dass er den nachsten Schnee wieder tragen konnte Gleichzeitig konnten sich in den kurzen Niederschlagspausen keine ausgepragten Schwachschichten in der Schneedecke ausbilden So wurde der Kollaps der bis dahin enorm angewachsenen Schneedecke bis zum 23 Februar 1999 hinausgezogert An diesem Tag gab die Verbindung zum kantigen Schneedeckenfundament aus dem Fruhwinter des Jahres unter der gewaltigen auf ihr lastenden Masse nach und die Lawine ging mit einer 100 Meter hohen Staubwolke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km h zu Tal Schatzungen zufolge hatte die Lawine eine Schneemasse von 300 000 Tonnen Die Katastrophe BearbeitenDie starken Schneefalle hatten in Westosterreich zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen gefuhrt Zwischen Ende Janner und dem 18 Februar mussten Hubschrauber des osterreichischen Bundesheers und des Innenministeriums rund 40 Versorgungs Wildfutterungs und Erkundungsfluge mit Lawinenkommissionen durchfuhren Ab dem 27 28 Janner herrschten im Raum Paznaun Lawinenwarnstufen ab 3 immer wieder aber 4 5 und die Silvretta Bundesstrasse B 188 zwischen Pians und Galtur die einzige Zufahrtsstrasse nach Galtur da ab Wirl die weiterfuhrende Silvretta Hochalpenstrasse im Winter prinzipiell gesperrt ist wurde ab dem 6 Februar immer wieder aus Sicherheitsgrunden geschlossen sodass die Region nicht mehr erreichbar war Im Paznaun mussten ab dem 9 Februar wiederholt Versorgungsfluge mit einer in Schwaz stationierten Alouette III des Bundesheers geflogen werden da die Strasse Pians Galtur wieder gesperrt wurde 2 Zuletzt war sie eine ganze Woche lang gesperrt worden Lediglich am Samstag dem 13 wurde sie fur einige Stunden geoffnet um den Urlauber Schichtwechsel zu ermoglichen Zu dieser Zeit befanden sich neben den etwa 850 Einwohnern ungefahr 5 000 Urlaubsgaste im Tal Zu den Kritikern die sich nachdrucklich fur eine fruhzeitige Raumung Galturs ausgesprochen hatten gehorte auch der Experte Franz Fliri aus Tirol Sein Argument dass es in Galtur in einem Zeitraum von 500 Jahren zu 13 Lawinenabgangen mit insgesamt 57 Toten gekommen sei wurde von der Gemeinde Galtur nicht akzeptiert Alle diese Lawinen seien vom mittlerweile gesicherten Osthang abgegangen und von der Nordseite woher diesmal die Lawinen kamen hatte sich bisher noch keine einzige Lawine gelost 3 Ab dem 20 Februar 1999 boten zwei private osterreichische Hubschrauber Unternehmen den Eingeschlossenen die Moglichkeit diese gegen rund 180 Euro auszufliegen 4 Dienstag 23 Februar 1999 Die grosse Lawine Bearbeiten nbsp Blick auf den uber 1100 m hohen Hang uber Galtur rechts unten Fadnerspitze 2788 m exakt am linken Bildrand Grieskogel 2754 m Grieskopf 2641 m nbsp Lawinenschutzmauer unterhalb des Grieskogels 2017 mit Blick auf den Predigtberg nbsp Blick uber den nach der Katastrophe errichteten Lawinenschutzdamm auf Grieskogel und GrieskopfAm 23 Februar 1999 mussten wegen der schlechten Wetterverhaltnisse die Versorgungsfluge mit Hubschraubern des osterreichischen Bundesheeres die ab dem 20 Februar durchgefuhrt worden waren eingestellt werden 5 Da auch die Lifte wegen des starken Schneefalls an diesem Tag geschlossen waren veranstaltete man mitten im Ort ein Fassdauben Skirennen Dieses endete nur wenige Minuten bevor auch der Veranstaltungsort von der Lawine uberrollt wurde 6 Die erste Lawine mit etwa 400 Metern Breite ging am 23 Februar 1999 gegen 16 Uhr vom nordlich von Galtur gelegenen Hang unterhalb des Grates zwischen Grieskopf und Grieskogel ab Sonnberg Die Abrissstelle lag in einer Hohe von ungefahr 2 700 Metern Seehohe die Hangneigung betragt dort bis zu 125 Die Lawine die sich mehrfach teilte zerstorte zahlreiche Hauser vor allem im Ortsteil Winkl 7 und verschuttete uber 50 Menschen von denen etwa 20 relativ rasch geborgen werden konnten 2 Gegen 16 30 Uhr traf die Meldung uber eine grosse Lawine in der Pontlatz Kaserne in Landeck ein Der Schneesturm verhinderte den Start von Bundesheerhubschraubern mit Hilfsmannschaften In einer Krisensitzung wurde beschlossen um 06 45 Uhr des nachsten Tages mit den Hilfsflugen zu beginnen und wahrend der Nacht die notwendigen Vorbereitungen zu treffen Bei entsprechender Wetterlage sollten die Fluge aber auch schon wahrend der Nachtstunden durchgefuhrt werden Die Bewohner von Galtur und eingeschlossene Urlauber waren deshalb in der Nacht auf sich alleine gestellt die Verschutteten zu suchen und Verletzte zu versorgen 8 Unter anderem wurde in der Sporthalle ein Notlazarett eingerichtet in dem der Gemeindearzt sowie Arzte und Krankenschwestern die sich unter den Touristen befanden die Lawinenopfer betreuten 2 Ungefahr drei Stunden nach der ersten Lawine wurde die Tiroler Landeswarnzentrale von Anrufen besorgter Angehoriger uberrollt die ebenso wie die Medien nach Informationen verlangten Etwa 20 Kamerateams suchten wegen der verhangten Flugverbotszone um eine Genehmigung fur Hubschrauberfluge nach Galtur an Wegen zahlloser Telefonate waren sowohl das Festnetz als auch die Mobiltelefonnetze dermassen uberlastet dass eine Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen in Galtur fast nicht moglich war Deshalb wurde gegen 19 30 Uhr die Kurzwellengruppe des Rotkreuz Landesverbands Tirol damit beauftragt eine Funkverbindung in die von der Aussenwelt abgeschnittene Gemeinde herzustellen Ansprechpartner dort war der Arzt und Funkamateur Walter Kock den man wenige Minuten nach 21 Uhr schliesslich erreichen konnte Am 24 Februar gegen 21 Uhr wurde der erste Ernstfalleinsatz einer Kurzwellengruppe des Roten Kreuzes beendet 9 Gegen Mitternacht ging eine weitere Lawine Richtung Galtur ab diese forderte aber keine Menschenleben 10 Da der Einsatzstab die Starke der eingesetzten Fliegerkrafte als nicht mehr ausreichend erachtete richtete die osterreichische Bundesregierung in der Nacht vom 23 auf den 24 Februar 1999 11 ein Hilfeersuchen an die NATO sowie die Nachbarstaaten Osterreichs 12 Die Spitaler in der naheren Umgebung richteten sich fur die nachsten Tage auf eine grosse Zahl Verletzter ein Nicht dringend notwendige Operationen wurden verschoben Fahrzeuge fur den Krankentransport und Notarzte wurden nach Landeck in die Pontlatz Kaserne verlegt Mittwoch 24 Februar 1999 Valzur Bearbeiten Da die Festlegung von geeigneten Landeplatzen in Galtur aufgrund der osterreichischen Militarkarte zu unsicher war wurde wahrend der Nachtstunden vom fur Galtur zustandigen Raumplaner eine Gefahrenzonenkarte 8 unter Zuhilfenahme von Informationen die uber den Kurzwellenfunk des Roten Kreuzes 9 und der Feuerwehr einlangten adaptiert und dem Krisenstab zur Verfugung gestellt 10 Ab 06 45 Uhr konnten die ersten Helfer ungefahr 200 Personen Lawinensuchhunde medizinisches Material etc mit den Bundesheerhubschraubern nach Galtur gebracht werden Im Laufe des Vormittags wurde die Zahl der Helfer auf etwa 400 aufgestockt Ab etwa 07 15 Uhr wurden die ersten Schwerstverletzten mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 5 des OAMTC nach Zams ins Spital gebracht Um das Bedurfnis der Medien nach Informationen zu stillen wurde in der Pontlatzkaserne ein Medienzentrum eingerichtet Zusatzlich wurden Angehorige der Heeresbild und Filmstelle nach Galtur eingeflogen um die Journalisten mit Bild und Filmmaterial versorgen zu konnen Erst nach der Bergung der letzten vermissten Person wurden Reporter und Filmteams insgesamt etwa 150 Personen mit Militarhubschraubern nach Galtur geflogen um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen und an einer Pressekonferenz mit dem ortlichen Einsatzleiter dem Burgermeister Anton Mattle dem Landeshauptmann von Tirol Wendelin Weingartner sowie Helfern bei den Bergungsarbeiten teilzunehmen 13 Ab etwa 16 Uhr setzte neuerlich starker Schneefall ein so dass der Flugbetrieb wieder eingestellt werden musste Kurz danach kam es im benachbarten Valzur einem Weiler der Gemeinde Ischgl zu einem weiteren Lawinenabgang bei dem zehn Menschen verschuttet wurden Ein Hubschrauberpilot der Flugpolizei des Innenministeriums der es mit seinem in Galtur befindlichen Hubschrauber vor dem Einsetzen des Schneesturms nicht mehr zuruck nach Landeck geschafft hatte riskierte trotz des schlechten Wetters Fluge ins funf Kilometer entfernte Valzur Auf diese Art und Weise konnten in relativ kurzer Zeit rund 150 Helfer mit Suchhunden und Ausrustung an den Einsatzort gebracht werden Vier von zehn verschutteten Personen konnten so noch lebend geborgen werden 8 Zwar trafen die ersten auslandischen Hilfskrafte in Tirol ein konnten aber wegen der Wetterlage nicht mehr eingesetzt werden 5 Gegen 20 Uhr musste in Valzur wegen zu grosser Lawinengefahr die Suche nach Verschutteten unterbrochen werden In den Morgenstunden des nachsten Tages wurde die Suchaktion wieder aufgenommen Beendet wurde sie am 26 Februar um 12 Uhr Donnerstag 25 Februar 1999 Bearbeiten Bei wesentlich besserem Wetter als in den Tagen davor konnten die Piloten des Bundesheeres bereits am Morgen wieder ihre Transportfluge aufnehmen Die auslandischen Helikopter trafen im Laufe des Vormittags im Einsatzgebiet ein Nach einer Einweisung in die Lage begannen sie mit ihrer Aufgabe Landeplatze im Inntal waren die Kaserne in Landeck sowie die gesperrte Inntal Autobahn bei Imst im Paznaun Galtur Ischgl Kappl Mathon Paznaunerhof Tschaffein Valzur Versahl und Wirl 5 Um durch die vom Flugverkehr entstehenden Luftvibrationen keine weiteren Lawinenabgange auszulosen flogen die Hubschrauber nach Moglichkeit unterhalb der Waldgrenze und mit einem entsprechenden Sicherheitsabstand zu den Berghangen 14 Geflogen wurde nach der Rechtsregel 15 Freitag 26 Februar 1999 Bearbeiten Auch am Freitag herrschte gutes Flugwetter so dass die Maschinen in extrem kurzen Abstanden fliegen konnten Im Laufe des Tages trafen auch Helikopter der franzosischen Luftwaffe ein um sich an der Rettungsaktion zu beteiligen 5 Von der in Bludesch in Vorarlberg gelegenen Walgau Kaserne operierten drei osterreichische Agusta Bell 212 und eine Alouette III Unterstutzung fanden sie in einer UH 1D aus Deutschland und einem schweizerischen Super Puma 11 Samstag 27 Februar 1999 Bearbeiten An diesem Tag wurde der Rettungseinsatz auf der Lawine von Galtur beendet Angehorige des osterreichischen Bundesheers waren allerdings noch bis zum 17 Juni 1999 mit Aufraumungsarbeiten beschaftigt Am 28 Februar wurde die Lawinenwarnstufe erstmals wieder auf 3 zuruckgenommen um 18 Uhr konnte die Strasse zwischen Pians und Galtur fur den offentlichen Verkehr wieder ganzlich freigegeben werden Versorgung der Evakuierten BearbeitenSammelstellen fur die Evakuierten waren die Pontlatzkaserne Landeck und die Verdrosskaserne Imst Hier erfolgten eine Erstversorgung unter anderem mit Essen aber auch medizinisch und erstmals in Osterreich in einem Katastrophenfall auch psychologisch durch etwa 30 freiwillige Psychologen und Psychiater sowie eine Registrierung Auch Vertreter der deutschen und niederlandischen Botschaften waren anwesend Personen die anschliessend sofort in ihre Heimat zuruckkehren wollten wurden mit Bussen zu den Bahnhofen gebracht Von dort wurden sie entweder mit fahrplanmassigen Zugen oder Sonderzugen kostenlos in ihre Heimatorte in ganz Europa gebracht nbsp UH 60 Blackhawk 5th Battalion 158th Aviation Regiment beim Evakuierungseinsatz am 25 FebruarAn dem Rettungseinsatz der schliesslich neben dem Paznaun auch das Kaunertal das Pitztal und das Stanzertal umfasste waren neben Osterreich auch Einheiten aus Deutschland den Vereinigten Staaten Frankreich und der Schweiz beteiligt Osterreichisches Bundesheer 16 Agusta Bell 212 2 Agusta Bell 204 7 Alouette III Deutsche Bundeswehr 5 UH 1D 5 CH 53G Bundesgrenzschutz Deutschland 2 Super Puma US Army 10 Sikorsky UH 60 Black Hawk Franzosische Luftwaffe 3 Super Puma 2 Cougar Schweizer Luftwaffe 1 Super Puma 15 Ausserdem waren noch sechs Hubschrauber des osterreichischen Innenministeriums Eurocopter AS 350 Ecureuil Long Ranger Jet Ranger zwei EC 135 des OAMTC sowie neun Helikopter von privaten Firmen im Einsatz Bei einer Gesamtflugzeit von 935 Stunden wurden bei 3 364 Landungen 18 406 Personen und 271 710 Kilogramm Fracht befordert 15 Folgen BearbeitenOpfer Bearbeiten nbsp Gedenkstatte in GalturDie Lawinen von Galtur und Valzur forderten insgesamt 38 Todesopfer davon 31 in Galtur und 7 in Valzur Verletzt wurden etwa 48 Personen 12 davon schwer Am 28 Februar 1999 fand in der Stiftskirche von Wilten die offizielle Trauerfeier fur die Opfer von Galtur und Valzur statt Opfer nach Herkunftsstaat Bearbeiten Staat ToteDeutschland nbsp Deutschland 21Osterreich nbsp Osterreich 0 9Niederlande nbsp Niederlande 0 6Danemark nbsp Danemark 0 2Insgesamt 38Sachschaden Bearbeiten Als Sachschaden wurden unter anderem sieben zerstorte Wohn und Betriebsgebaude in Galtur und weitere sieben Wohnhauser in Valzur registriert Zusatzlich wurde eine grosse Zahl an Gebauden etwa 60 mehr oder weniger schwer beschadigt Dazu wurden etwa 100 Personenkraftwagen total zerstort Eine Kommission des Landes Tirol erhob eine vorlaufige Schadenssumme von etwa 140 bis 150 Millionen Schilling ungefahr 10 bis 11 Millionen Euro Verantwortung im Rechtssinne und rechtliche Verfahren BearbeitenNach der Lawinenkatastrophe von Galtur stellte sich die Frage nach der juristischen Verantwortung fur die Ereignisse Die Staatsanwaltschaft in Innsbruck sah mit dem Hinweis auf eine Naturkatastrophe hohere Gewalt zunachst keinen Anlass fur Ermittlungen musste dann aber aufgrund von Anzeigen doch tatig werden Der Personenkreis gegen den Anzeigen erstattet worden waren reichte von Landeshauptmann Wendelin Weingartner uber den Bezirkshauptmann von Landeck die Burgermeister der Gemeinden im Paznaun als Leiter der Lawinenkommission und Baubehorde bis zu weiteren Einzelpersonen Vorgeworfen wurde ihnen die Gefahrdung von Menschen aus wirtschaftlichen und politischen Motiven 16 Im Februar 2001 wurden alle Verfahren eingestellt Wahrend die Staatsanwaltschaft Innsbruck aus einem von ihr beauftragten Gutachten des Eidgenossischen Instituts fur Schnee und Lawinenforschung herauslas dass eine derartige Katastrophe nicht vorhersehbar gewesen sei und geschehene Fehler und Versaumnisse den einzelnen Personen strafrechtlich nicht individuell zumessbar seien forderte der fruhere deutsche Bundesinnenminister Gerhart Baum der das Gutachten gepruft hatte dass ein deutsches Gericht entsprechende Ermittlungen aufnehmen sollte 17 Verbunden waren auch Amtshandlungen im Kontext Katastrophentourismus und aggressive Medienberichterstattung Gegen einen Kellner wurde von der Gendarmerie ermittelt da er versucht hatte gefalschte Platzkarten fur Evakuierungsfluge zu verkaufen Ausserdem wurde ein Vandalenakt an einem Fahrzeug eines Fernsehsenders in Ischgl angezeigt Der Galturer Ortsteil Winkl der von der Lawine heimgesucht wurde galt bislang als relativ ungefahrdet und als grune Zone 7 Siehe auch BearbeitenListe von KatastrophenLiteratur BearbeitenMarkus Barnay Mitarbeit von Manfred Lorenz und Arndt Schafter Die Lawine Ausstellungskatalog Herausgegeben von der Alpinarium Galtur Dokumentation GmbH Studien Verlag Innsbruck 2004 ISBN 3 7065 4039 8 Edlinger Staude Stock Lawinenschutz Fachgeographische Ubung 2003 Technische Angaben zur Lawine und Massnahmen zum Schutz vor Lawinen in Galtur S 12 ff pdf eduhi at Sarah Gina Steidel Galtur Ein Ruckblick BoD Verlag Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8370 4669 4 Bernd Rieken Schatten uber Galtur Gesprache mit Einheimischen uber die Lawine von 1999 Ein Beitrag zur Katastrophenforschung Waxmann Verlag Munster und New York 2010 ISBN 978 3 8309 2336 7 Zum Lawinenjahr 1999 allgemein Martin Laternser Der Lawinenwinter 1999 Fallstudie Goms Kanton Wallis Versorgungslage Bewaltigung der Krisensituation und wirtschaftliche Auswirkungen Eidg Institut fur Schnee und Lawinenforschung Davos 2000 Michael Brundl Walter Ammann Thomas Wiesinger Paul Fohn Peter Bebi et al Eidgenossisches Institut fur Schnee und Lawinenforschung Davos BUWAL Eidg Forstdirektion Hrsg Der Lawinenwinter 1999 Ereignisanalyse Eidg Institut fur Schnee und Lawinenforschung WLS Davos 2000 Medien BearbeitenDokumentationen 10 Jahre Galtur Die Chronik einer Katastrophe Film von Claudia Ernstreiter Gerhard Jelinek und Peter Liska ORF Reihe Menschen amp Machte Spezial Erstausstrahlung 8 Februar 2009 18 Eine Folge von Sekunden vor dem Ungluck behandelt die Lawine von Galtur Film Die Jahrhundertlawine Fernsehfilm Jorg Luhdorff Regie Walter Karger Jurgen Wolff Drehbuch Alma Productions Erstausstrahlung 8 Februar 2009 ORF RTL 19 20 21 Kurzgeschichte Die weisse Pracht im Buch Als es geschah von Reinhard WegerthWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lawinenkatastrophe von 1999 in Galtur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lawinenbericht auf der Website der Gemeinde Galtur In galtuer gv at Gemeinde Galtur abgerufen im Jahr 2022 Dokumentation Lawinenungluck Galtur In air droessler at Archiviert vom Original am 21 Juli 2004 abgerufen im Jahr 2022 Bebilderte Dokumentation uber die Luftbrucke Tiroler Zentrum fur Krisen und Katastrophenmanagement In tirol gv at Land Tirol abgerufen im Jahr 2022 Erinnerungen an Galtur 1999 In bundesheer at Abgerufen im Jahr 2022 Christoph Tiegel 23 02 1999 Lawinenungluck von Galtur WDR ZeitZeichen vom 23 Februar 2014 Podcast Der Alpen Tsunami Sekunden vor dem Ungluck Staffel 2 Folge 2 auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Alpenvereinskarte 28 2 Verwallgruppe Mitte Massstab 1 25 000 3 Ausgabe 2008 ISBN 978 3 928777 36 0 a b c Archivierte Kopie Memento vom 4 Oktober 2008 im Internet Archive http www focus de politik ausland alpen rettung aus der todeszone aid 177436 html http www obermiller com ischgl html in der aktuellen verfugbaren Version vom 30 April 2008 Memento vom 30 April 2008 im Internet Archive a b c d Archivierte Kopie Memento vom 16 Oktober 2008 im Internet Archive Der Spiegel Bericht uber die Katastrophe von Galtur Abgerufen am 3 April 2020 a b SALZBURG24 Erinnerungen an die Galtur Katastrophe 17 Februar 2019 abgerufen am 22 September 2023 a b c Archivierte Kopie Memento vom 30 Juni 2008 im Internet Archive a b http oe7xrk gni web net index php option com content amp task view amp id 68 amp Itemid 1 a b Archivierte Kopie Memento vom 17 September 2008 im Internet Archive a b http www defence at cms artikel php ID 2031 Bundesministerium fur Landesverteidigung Erinnerungen an Galtur 1999 Abgerufen am 19 Juni 2023 http www staedtebund at de oestb archiv service schoenherr oegz0110 html 1 2 Vorlage Toter Link www staedtebund at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven Archivierte Kopie Memento vom 20 Januar 2002 im Internet Archive a b c Archivierte Kopie Memento vom 6 Februar 2006 im Internet Archive http www focus de politik deutschland galtuer die zweite lawine aid 176054 html Erstes Deutsches Fernsehen REPORT Mainz heute 19 02 2001 21 00 Uhr Galtur Lawine vom 23 2 1999 Schweizer Gutachten deckt schwerwiegende Sicherheitsmangel und Fehler auf 19 Februar 2001 abgerufen am 19 Juni 2023 3satMediathek Abgerufen am 19 Juni 2023 Lawinenkatastrophe von Galtur in der Internet Movie Database englisch Pressetext 1 2 Vorlage Toter Link presse orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven orf at Wucher Heli im TV Film Die Jahrhundertlawine 22 Januar 2009 abgerufen am 19 Juni 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lawinenkatastrophe von Galtur amp oldid 239382281