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Laurenz Wilhelm Fischer 20 Oktober 1810 in Hildburghausen 19 Juli 1866 in Frankfurt am Main war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Ausbildung und fruhe Jahre 1 2 Politisches Wirken 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Ausbildung und fruhe Jahre Bearbeiten Fischer entstammte einer thuringischen Honoratiorenfamilie und war der Sohn des Regierungsprasidenten des zum Grossherzogtum Oldenburg gehorenden Furstentums Birkenfeld Laurenz Hannibal Fischer 1784 1868 und dessen Ehefrau Caroline geb Fischer 1789 1847 Er besuchte von 1826 bis 1828 das Gymnasium in Speyer und studierte von 1829 bis 1832 Rechtswissenschaft an den Universitaten Heidelberg Jena und Gottingen Nach Ablegung der beiden juristischen Staatsprufungen war er als Anwalt bei den Amtsgerichten in Birkenfeld Oberstein und Nohfelden tatig Schon in diesen Jahren engagierte er sich politisch und entwickelte sich wohl auch in bewusstem Gegensatz zu dem autoritaren und ultrakonservativen Vater zu einem engagierten Liberalen der sich seit 1844 in mehreren Schriften fur eine Reform des deutschen Rechtssystems einsetzte In seinen Veroffentlichungen vertrat er dabei auch die weitverbreitete aber zu diesem Zeitpunkt optimistische Uberzeugung von der Identitat der nationalen Einheit mit politischer Freiheit vertrat Politisches Wirken Bearbeiten Nach dem Ausbruch der Deutschen Revolution von 1848 wurde er im Mai vom Oldenburgischen Grossherzog August I in die funfkopfige Verfassungskommission berufen die den Entwurf fur ein oldenburgisches Staatsgrundgesetz ausarbeitete der die Basis fur die Beratungen des Konstituierenden Landtags bildete Gemeinsam mit Carl Bucholtz verfasste Fischer daruber hinaus auch einen Kommentar zu diesem Entwurf in dem sie die Forderungen des vormarzlichen Liberalismus nach Schaffung eines monarchisch konstitutionellen Staates zusammenfassten und begrundeten Wie diese Zusammenarbeit zeigt vertrat Fischer anfangs einen gemassigt liberalen Standpunkt und entwickelte sich dann in den folgenden Monaten zu einem entschiedenen Liberalen demokratischer Pragung der enge Kontakte zu den linksoppositionellen Abgeordneten des Landtags unterhielt Nach seiner Ruckkehr nach Birkenfeld spielte er ab Herbst 1848 eine fuhrende Rolle in der Diskussion um die kunftige Stellung des Furstentums Wahrend der als Sammelbecken der gemassigten Krafte gegrundete Birkenfelder Volksverein fur die weitere Zugehorigkeit des Landes zum oldenburgischen Gesamtstaat eintrat setzte sich Fischer in Einklang mit dem Demokratischen Verein von Oberstein fur den Anschluss an Preussen ein Neben der zeitweise nicht unbegrundeten Hoffnung auf eine politisch fortschrittliche Entwicklung Preussens waren es vor allem wirtschaftliche und realpolitische Argumente die ihn zu seinem Pladoyer fur ein Rheinpreussen veranlassten Im Dezember 1848 organisierte und leitete er das sogenannte Ellenburger Vorparlament eine Volksversammlung die sich fur den Anschluss an Preussen auf legalem Wege aussprach Seine Bemuhungen scheiterten allerdings da die vereint vorgehenden Birkenfelder Abgeordneten konnten im oldenburgischen Landtag dem Fischer ebenfalls 1851 fur wenige Monate angehorte nicht einmal die Forderung nach einer autonomen Stellung des Furstentums innerhalb des Grossherzogtums durchsetzen konnten Enttauscht uber dieses Scheitern und die nach 1850 auch in Oldenburg einsetzende konservative Wende ubersiedelte Fischer nach Frankfurt wo er in den folgenden Jahren als Journalist und Redakteur fur grossdeutsch orientierte Zeitungen tatig war Als die preussischen Truppen und ihren verbundeten im Zuge des Deutschen Krieges 1866 die Stadt besetzten wurde er auf Anordnung der mit gezielter Harte vorgehenden Militarbehorden als politischer Gegner auf offener Strasse verhaftet und erlitt dabei einen Schlaganfall der zu seinem Tode fuhrte Familie BearbeitenFischer war seit dem 12 Juli 1840 verheiratet mit Agathe geb Goulett 1816 1878 der Tochter des Johann Heinrich Goulett und der Dorothea Margarethe geb Krug Der Ehe entstammten vier Sohne und eine Tochter Werke BearbeitenDie teutsche Justiz Fur die Freunde des Rechts und der nationalen Einheit Freiheit auch zur Verstandigung uber Zweck und Ziel der bevorstehenden Mainzer Advokatenversammlung Stuttgart 1844 Teutsches Volk und teutsches Recht Ein Votum Stuttgart 1844 Die teutsche Rechtsreform und der Versuch eines hessischen Gesetzbuches Ohne Ortsangabe 1846 Fur nationale Rechtsreform Drei Teile Stuttgart 1846 Deutsche Ansprachen Bremen 1847 Die oldenburgische Verfassung und ihre preussische Vorgangerin Bremen 1847 Erlauterungen zum Entwurf eines Staatsgrundgesetzes fur das Grossherzogtum Oldenburg Zusammen mit C F Bucholtz Oldenburg 1848 Rheinpreussen oder Rheinoldenburg Ein Wort an meine Mitburger Mainz 1848 Literatur BearbeitenFischer Laurenz Hannibal In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 191 192 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Laurenz Wilhelm Fischer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 116584114 lobid OGND AKS VIAF 30291527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer Laurenz WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt und PolitikerGEBURTSDATUM 20 Oktober 1810GEBURTSORT HildburghausenSTERBEDATUM 19 Juli 1866STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurenz Wilhelm Fischer amp oldid 224950036