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Lauensteiner werden Glaser genannt die zwischen 1768 und 1827 in der Glashutte Osterwald in Osterwald hergestellt wurden Es handelte sich um hochwertige Trinkglaser die fur den hannoverschen Hof und das Kurfurstentum Hannover produziert wurden Glashutte Osterwald um 1840Lauensteiner Glaspokal 1 Halfte 18 Jahrhundert Museum Hameln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produktion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Osterwalder Glashutte wurde 1701 von Conrad Werner Wedemeyer im Ort Osterwald am Hohenzug Osterwald als Weisse Feinglashutte gegrundet Sie fertigte bereits von Anfang an hochwertiges Kristallglas Erster Administrator der Glashutte wurde Commissarius Schrader der sich bei einer Studienreise nach Holland und England mit den neuesten Errungenschaften der Glasherstellung vertraut gemacht hatte 1701 war sie die erste mit Steinkohle betriebene Feinglashutte ostlich des Rheins Die als Brennmaterial verwendete Steinkohle forderte man im Huttenstollen Osterwald im gleichen Ort 1768 patronierte die Konigliche Kammer in Hannover die Glashutte Es begann die wichtigste Produktionsphase der Huttengeschichte in der jene Glaser entstanden sind die heute Lauensteiner genannt werden 1827 wurde der Betrieb an Franz Hampel ubertragen Ab dieser Zeit wurden weniger hochwertige Produkte hergestellt jedoch mehr Massenware Ab 1840 wurde ausschliesslich Gebrauchsglas produziert vor allem grune Flaschen 1867 erwarb Emil Boetticher die Glashutte und verlagerte die Produktion ab 1885 nach Oldendorf wo er die Reussesche Glashutte In der Sumpelbreite erworben hatte Der Betrieb wurde trotz der Zugehorigkeit zu Oldendorf weiterhin als Glashutte Osterwald bezeichnet 1 Dort wurde bis 1926 produziert 1897 wurden die Huttengebaude in Osterwald bis auf das 1827 errichtete Herrenhaus abgerissen In der Glashutte waren bis um 1812 durchschnittlich 10 bis 20 Personen beschaftigt Nach der Produktionsumstellung auf die Herstellung von Flaschen um 1840 waren zeitweise bis zu 65 Mitarbeiter beschaftigt Den wirtschaftlichen Erfolg der Manufaktur sicherte die Erhebung von Einfuhrzollen auf Glaswaren in das Konigreich Hannover siehe Kameralismus sowie das billig vor Ort verfugbare Brennmaterial Letzterer Standortvorteil begunstigte auch die Grundung der Glashutten in den beiden Nachbarorten Oldendorf und Hemmendorf Beide Betriebe wurden an der jeweiligen Ortsgrenze zu Osterwald errichtet Im 18 Jahrhundert gehorte die Glashutte zum Verwaltungsgebiet des Amtes Lauenstein wovon sich Bezeichnung Lauensteiner Glas ableitet Verschiedene Relikte erinnern noch heute an die Glasproduktion welche mit dem Lauensteiner Glas begann In Osterwald blieb das bereits erwahnte sogenannte Herrenhaus sowie einige Fundamente des ursprunglichen Betriebes erhalten Den ehemaligen Standort der ehemals Reusseschen Glashutte und spateren Glashutte Osterwald in Oldendorf sudostlich von Osterwald markiert die teilweise noch aus den Wohnhausern der Glasarbeiter bestehende Siedlung Glashutte mit den Strassennamen Auf der Glashutte und Huttentor Weitere Glashutten in der naheren Region bestanden in den Orten Munder Suntelgrund und Munder Klein Suntel Glashutte Klein Suntel Steinkrug Glashutte Steinkrug Hemmendorf Hemmendorfer Dreisch Ortsteil Hemmendorf Heide und Oldendorf In der Sumpelbreite Ortsteil Glashutte 2010 wurde am fruheren Glashuttengelande eine Glasstele als Informationstafel zur Geschichte der Glashutte aufgestellt 2 Produktion BearbeitenEine Anzeige im Hannoverschen Anzeigern vom 24 Oktober 1768 nennt Pokale Becher Kruge Wein und Bier Glaser Karaffen Ol und Essig Glaser Salzfasser Leuchter Zuckerschalen sowie Gelee und Konfekt Aufsatze in geschnittener geschliffener und vergoldeter Ausfuhrung Typisch fur Lauensteiner sind Lufteinschlusse im Boden der Kuppa im Schaft oder Nodus sowie der Glockenfuss und ein blauer oder goldener Rand an der Lippe Markenzeichen der Lauensteiner war ein stehender Lowe der im Glasboden eingraviert war Eine wichtige Aufgabe der Lauensteiner Glashutte war die Herstellung von Rokokopokalen fur den Englisch Hannoverschen Hof Das waren Deckelpokale mit Glockenfuss hohlem Balusterschaft mit Facettenschliff sowie einem Nodus mit gestochenen Lufteinschlussen der entweder den Boden einer glockenformigen Kuppa bildete oder sich akzentuiert von der konischen Kuppa absetzte Die Kombination von Lufteinschlussen Facettierungen und Vergoldungen steigerte die Wirkungsasthetik und Brillanz des wertvollen Glasmateriales Die Kuppa wurde oft mit sparsam aufgetragenem flachem Tiefschnitt dekoriert Die Themen waren Wappen Herrschaftsportrats Monogramme Jagd und Schlachtszenen Fur das stadtische Burgertum wurden auch einfache Pokale mit Themen des taglichen Lebens Arbeit Freizeit Familienfeiern oder Landschaften hergestellt Literatur BearbeitenAlheidis von Rohr Lauensteiner Glas 1701 1827 Ein Beitrag zur Wirtschafts und Kulturgeschichte Niedersachsens Historisches Museum Hannover Hannover 1991 ISBN 3 910073 00 X Franz Ohlms Hans Dieter Kreft Lauensteiner Glas aus Osterwald Sammlung Uwe Friedleben Verlag Kurt Gotz Karlsruhe 1995 ISBN 3 931411 01 X Franz Ohlms Die Lauensteiner Hutte in Prunk und Gebrauchsglas des 18 Jahrhunderts aus Manufakturen der Welfen Gifhorn 2010Weblinks BearbeitenLauensteiner Glashutte in OsterwaldEinzelnachweise Bearbeiten Ahnlich seltsam erscheint die Namensgebung des Bahnhofes Osterwald welcher sich ebenfalls im Nachbarort Oldendorf befindet Beide Orte bestanden bis zur Gebietsreform 1973 als selbststandige Gemeinden Glasstelen gehoren nun den Salzhemmendorfern in Dewezet vom 25 Januar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauensteiner amp oldid 233894719