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Die Linzer Minoritenkirche auch Landhauskirche genannt ist eine romisch katholische Kirche in der Innenstadt von Linz Die Rokokokirche mit dem Patrozinium Maria Verkundigung befindet sich im Besitz der oberosterreichischen Landesregierung ist Filialkirche der Stadtpfarre von Linz und wird von der Priesterbruderschaft St Petrus genutzt in deren Handen auch das Kirchenrektorat liegt Die Minoritenkirche von der Klosterstrasse aus Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Bau 3 Innenraum 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Kanzel 3 4 Orgel 3 5 Sakristei 4 Seelsorge an der Minoritenkirche 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHistorisches BearbeitenDas Linzer Franziskanerkloster stellt die erste Niederlassung des 1210 gegrundeten Franziskanerordens fratres minores Minderbruder Minoriten in Oberosterreich dar Bereits 1236 sind die Bruder in Linz zum ersten Mal urkundlich nachgewiesen 1 Klosterliches Zusammenleben Ausubung der Seelsorge und ein Leben im Geist ihres Grunders Franz von Assisi charakterisierten das Wirken des Ordens Lange Zeit das einzige Kloster von Linz war es ein Zentrum der Seelsorge fur die Stadt Durch die Reformation und das Verbot Novizen aufzunehmen ging die Zahl der Ordensleute stark zuruck bis Kaiser Ferdinand I das Kloster mit Ausnahme von Kirche und Kreuzgang 1562 an die Landstande von Oberosterreich ubertrug In den Jahren 1564 bis 1571 brachen die Landstande die alten Konventgebaude ab und errichteten das heute noch bestehende Landhaus Erste grosse bauliche Veranderungen am Kirchengebaude erfolgten als 1577 die Sakristei widerrechtlich abgebrochen wurde 1 Seit 1602 ubernahmen die Jesuiten die zum Zweck der Gegenreformation nach Linz gekommen waren die Gottesdienste an der Minoritenkirche 1 1678 kam die Kirche wieder in franziskanische Hand und zwar an die Franziskaner Konventualen oder Minoriten 1 Als Unterkunft dienten ihnen zwei benachbarte Hauser bis 1716 das Kloster nach Planen von Johann Michael Prunner neu errichtet wurde 1 Das Linzer Minoritenkloster wurde 1785 von Kaiser Joseph II aufgehoben 1 Die Ordensleute mussten gehen das Klostergebaude wurde zu Regierungszwecken verwendet 1 Heute befindet sich in ihm die Landesregierung von Oberosterreich Die Kirche ist seitdem ein Filialgotteshaus der Stadtpfarre und wird seit etwa 1990 von der Priesterbruderschaft St Petrus fur ihre Gottesdienste genutzt 2 Bau Bearbeiten nbsp PortalMit dem Bau einer gotischen Kirche durfte im Jahr 1278 begonnen worden sein 1 Die ursprunglich zweischiffige gotische Minoritenkirche wurde ab 1751 vom Linzer Maler und Baumeister Johann Matthias Krinner umgebaut und erhielt ihr heutiges Aussehen 3 Die Nordseite der Kirche ist da sie in Ost West Richtung in der Hauserzeile errichtet wurde die Schauseite des Gotteshauses Diese ist dreigeschossig und reich gegliedert und wird von einer grossen Dachflache gekront Durch zwei Portale gelangt man in das Innere der Kirche Der Turm welcher sich ostlich an das Presbyterium anschliesst wurde 1699 durch Franz Michael Pruckmayr errichtet 1 Ein ganzlicher Neubau der Kirche nach Planen von Johann Michael Prunner wurde trotz des 1713 geschlossenen Vertrages auf Grund der wirtschaftlichen Lage nicht durchgefuhrt 1 Die letzte Veranderung wurde nach dem Stadtbrand vom 15 August 1800 durchgefuhrt als der Turm an Stelle der schindelgedeckten Zwiebel sein heutiges Dach erhielt 1 Innenraum BearbeitenDer Innenraum der Linzer Minoritenkirche zeigt sich dem Betrachter als heiterer eleganter Kirchenraum des Rokoko Dem Chor im Osten schliesst sich durch einen Triumphbogen abgeteilt das Langhaus mit seinen sechs grossen Nischen in welchen sich die Seitenaltare befinden an Unter der Orgelempore findet man den Allerseelenaltar und den ruckwartigen Teil der Kirchenstuhle aus dem 17 Jahrhundert wahrend die Kirchenstuhle im Langhaus aus dem 18 Jahrhundert stammen Das Gewolbe weist schlichte aber edle Rocaille Stuckaturen als Zierde auf Am Chorbogen ist in einer Rocaille Kartusche das Wappen des Minoritenordens zu sehen Einzig das Gewolbe des Presbyteriums ist reicher stuckiert und zeigt das Auge Gottes von dem Strahlenbundel ausgehen umrahmt von Engelskopfen und Gewolk In den Gewolbezwickeln sind ebenfalls in Stuck gearbeitet die vier abendlandischen Kirchenvater zu sehen Der Betrachter erhalt den Eindruck eines sakralen Festsaales beim Anblick dieser einzigen Rokokokirche der Stadt Linz Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer machtige die ganze Ostfront des Presbyteriums einnehmende Hochaltar wurde 1756 in Stuckmarmor aufgefuhrt Uber der Mensa des Altares befindet sich der Tabernakel aus dem Jahr 1895 mit zwei anbetenden Engeln aus dem 18 Jahrhundert Das Altarbild uber dem Tabernakel stellt die Verkundigung Mariens dar und wurde von dem Barockmaler Bartolomeo Altomonte geschaffen 4 Dieses Werk bildet ein Glanzstuck der Minoritenkirche Der Auszug des Altares zeigt eine vergoldete Gruppe mit Gott Vater welcher von Engeln umgeben ist Zu beiden Seiten des Altarbildes sind innen die Eltern Mariens Joachim und Anna zu sehen aussen die beiden Minoritenheiligen Ludwig von Toulouse und der Kirchenlehrer Bonaventura Uber deren Hauptern sind zwei Fenster zu sehen die zum heute nicht mehr vorhandenen Betchor des Minoritenkonvents gehoren Seitenaltare Bearbeiten nbsp Statue der hl Katharina am Johannes von Nepomuk AltarDie Seitenaltare der Minoritenkirche stellen eine Besonderheit dar da bei ihnen Altar und Architektur zu verschmelzen scheinen bedingt durch den Einbau in die Altarnischen Auch sie sind in Stuckmarmor ausgefuhrt und gelten als Glanzleistungen des Rokoko in Osterreich Auf der Evangelienseite befinden sich von vorne gesehen der Kreuzaltar dessen Altarblatt Kremser Schmidt von den Statuen der Schmerzensmutter und des hl Johannes des Evangelisten begleitet wird der Mariahilf Altar welcher eine Kopie des Gnadenbildes von Passau bzw Innsbruck birgt flankiert von den Heiligen Barbara und Apollonia der Johannes von Nepomuk Altar mit dem Bild des Heiligen als Furbitter bei Gott Dem Bild des Johannes von Nepomuk assistieren die beiden Heiligen Margaretha und Katharina von Alexandrien Auf der Epistelseite sind ebenfalls von vorne gesehen der Franziskusaltar mit dem Bild der Stigmatisierung des hl Franziskus begleitet von den Statuen der heiligen Apostel Jakobus des Alteren und Judas Taddhaus der Antoniusaltar mit einem Tafelbild des hl Antonius des grossen Wundertaters von Padua als Assistenzfiguren die Heiligen Florian und Donatus der Joseph von Copertino Altar der eine Levitation des hl Josef von Copertino zeigt Dieses interessante Werk wird begleitet von den Heiligen Sebastian und Rochus Unter der Empore findet sich noch der Allerseelenaltar mit einem Altarbild aus dem 17 Jahrhundert welches die Gottesmutter als Furbitterin der Armen Seelen bei ihrem gottlichen Sohn zeigt Auf der Mensa des Altares wird eine ausdrucksstarke Pieta aus dem beginnenden 18 Jahrhundert verehrt Kanzel Bearbeiten Die Kanzel der Minoritenkirche stammt aus dem Jahr 1767 und wird noch heute zum Predigen genutzt Sie kann vom Gang zwischen Sakristei und Presbyterium aus betreten werden Der Kanzelkorb ist geziert mit den Symbolen der vier Evangelisten und vier Reliefs mit den Darstellungen der hl Maria Magdalena als Busserin der Busspredigt des hl Johannes des Taufers des hl Franziskus sowie der ehernen Schlange Der Schalldeckel weist an der Unterseite die Taube als Symbol des Hl Geistes auf Auf dem Schalldeckel selbst befindet sich eine Rokokostatue des Guten Hirten Orgel Bearbeiten nbsp Wegscheider Orgel 2009Bereits im Jahr 1501 ist eine Orgel in der Minoritenkirche erwahnt Der machtige Orgelprospekt stammt vom Jahr 1853 und wurde unter Verwendung von Teilen eines Orgelprospekts aus dem 18 Jahrhundert errichtet Er tragt in der Mitte als Bekronung das Wappen Oberosterreichs Das Gehause diente Werken von Ludwig Mooser Salzburg und Leopold Breinbauer Ottensheim 5 Das jetzige Orgelwerk wurde vom Sommer 2008 bis Mai 2009 als nachhaltiger Beitrag des Landes Oberosterreich zum Projekt Linz Kulturhauptstadt 2009 vom Dresdner Orgelbaumeister Kristian Wegscheider neu eingebaut 5 Die Orgel verfugt uber 27 klingende Register und hat als Stimmton a 415 Hz Eine Besonderheit ist dass die Orgel der Minoritenkirche als klassische sachsische Barockorgel angelegt wurde Sakristei Bearbeiten In der ehemaligen Sommersakristei haben sich die Sakristeischranke mit Intarsienarbeiten und eine ebenso mit Intarsien gezierte Tur aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts sowie ein Brunnen aus rotem Marmor aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erhalten Die Sakristei der Minoritenkirche durfte als eine der schonsten Sakristeien der Stadt Linz gelten Seelsorge an der Minoritenkirche BearbeitenDie Seelsorge an der Minoritenkirche liegt seit 1990 91 in den Handen der Priesterbruderschaft St Petrus FSSP kurz Petrusbruderschaft genannt 2 Als Gesellschaft apostolischen Lebens papstlichen Rechts wurde sie am 18 Oktober 1988 von Papst Johannes Paul II gegrundet Die Priester der Bruderschaft feiern die Liturgie in der ausserordentlichen Form des romischen Ritus auch Tridentinischer Ritus genannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minoritenkirche Linz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ehemalige Minoritenkirche und ehemaliges Minoritenkloster In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Ehemalige Minoritenkirche und ehemaliges Minoritenkloster In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz a b FSSP Linz Wir uber uns In Petrusbruderschaft Linz Abgerufen am 24 September 2020 Marianne Taub Johann Matthias Krinner Ein Baumeister des barocken Linz In Jahrbuch der Stadt Linz 1935 Linz 1936 Minoritenkirche S 98 100 gesamter Artikel S 89 103 ooegeschichte at PDF Minoritenkirche Maria Verkundigung Landhauskirche In dioezese linz at Abgerufen am 13 Januar 2020 a b Information zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr Josef Puhringer Prof DDDr Rupert Gottfried Frieberger Prof Herbert Friedl am 27 April 2009 zum Thema Neuer Glanz und neue Tone in der Minoritenkirche Prasentation der Orgel und des Volksaltars PDF Nicht mehr online verfugbar In land oberoesterreich gv at 27 April 2009 archiviert vom Original am 13 Januar 2020 abgerufen am 13 Januar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www land oberoesterreich gv at 48 304055555556 14 285166666667 Koordinaten 48 18 14 6 N 14 17 6 6 O Normdaten Geografikum GND 4762510 7 lobid OGND AKS VIAF 246979373 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minoritenkirche Linz amp oldid 237892745