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Der Lallinger Winkel ist eine nach dem Ort Lalling benannte rund 200 km grosse Hugelland Bucht im Landkreis Deggendorf sowie zu kleineren Anteilen im Osten im Landkreis Passau im Bayerischen Wald Synonym zu dieser Landschaft ist der Begriff Deggendorfer Vorwald 2 wahrend der Lallinger Winkel im engeren Sinne nur der sehr flachwellige kleine Teil dieser Landschaft um Lalling und Hunding ist Lallinger WinkelFlache 203 55 km 1 Systematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsHaupteinheitengruppe 40 Oberpfalzisch Bayerischer WaldRegion 4 Ordnung Haupteinheit 404 RegensenkeNaturraumcharakteristikLandschaftstyp Hugelland BuchtGeographische LageKoordinaten 48 48 7 N 13 6 4 O 48 8019 13 1012 Koordinaten 48 48 7 N 13 6 4 OLallinger Winkel Bayern Lage Lallinger WinkelKreis Landkreis Deggendorf Landkreis PassauBundesland BayernBlick von Langfurth uber den Lallinger WinkelDer Lallinger Winkel im weiteren heute gebrauchlichen Sinne offnet sich nach Sudwesten zur Aue der Donau zwischen Deggendorf und Osterhofen und wird im Nordwesten Norden und nordlichen Osten von den bis uber 1000 m erreichenden Kammhohen des Vorderen Bayerischen Waldes eingefasst im sudlichen Osten vom weniger montanen Dreiburgenland und nach Suden von den submontanen Nordlichen Donaurandhohen beides Teile des Abteilandes wodurch insbesondere die kalten Winde und Regen aus nordwestlicher bis ostlicher Richtung abgehalten werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Kultur 2 Naturraumliche Gliederung 2 1 Teillandschaften 2 2 Gliederung nach LfU und Abgrenzung nach BfN 2 3 Zur Abgrenzung der Tertiarbucht 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Kultur BearbeitenDas Gebiet um Lalling wurde bereits in der Grundungsphase des Klosters Niederaltaich im achten Jahrhundert erschlossen Wahrend der eineinhalb Jahrhunderte dauernden ersten Rodungsperiode wurden im Lallinger Winkel zahlreiche Ortschaften angelegt Das Kloster nutzte die gunstigen klimatischen Bedingungen fur den Obstanbau und liess von den Siedlern Apfel Birnen und Pfirsiche kultivieren In den Jahren 1861 bis 1904 war Lalling Sitz einer Distriktsobstbaumschule Bis heute ist der Lallinger Winkel vom Obstbau gepragt und wird deshalb Obstschussel des Bayerischen Waldes genannt Dabei wird in den vielen kleinen Dorfern der traditionelle Streuobstanbau auf Streuobstwiesen gepflegt Die Initiative Streuobstanbau uber das Jahr 2000 fuhrte zur Neupflanzung von tausenden Hochstammobstbaumen und zur Einrichtung des frei zuganglichen Streuobsterlebnisgartens in Panholling Gemeinde Hunding Besonders zur Zeit der Baumblute und der Ernte hat der Obstanbau im Lallinger Winkel auch touristische Bedeutung Bekannt ist ausserdem die Lallinger Schneeglockerlwiese mit der in der Gegend sonst nicht wild vorkommenden Fruhlingsknotenblume Naturraumliche Gliederung BearbeitenIn den Arbeiten zum Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands wurde der Lallinger Winkel als eine 407 von zehn Haupteinheiten der Haupteinheitengruppe 40 Oberpfalzisch Bayerischer Wald ausgerufen 3 Im Jahr 1967 wurde diese Einheit dann in der Verfeinerung 1 200 000 auf Blatt 174 Straubing weiter untergliedert 2 Deggendorfer Vorwald bzw Lallinger Winkel im weiteren Sinne 401 0 Schwanenkirchener Bucht 401 1 Hausstein Sonnenwald Bergfuss 407 10 Schauflinger Berge 401 11 Lallinger Winkel im engeren Sinne 407 12 Grattersdorfer Bergfuss 407 2 Schollnacher HugellandTeillandschaften Bearbeiten Im Lallinger Winkel im engeren Sinne liegen nur Lalling und Hunding Nach Westen schliesst sich am Sudfuss des Hausstein 917 m das flachenmassig deutlich grossere Gebiet der Schauflinger Berge mit Schaufling im Norden dem Sudosten von Deggendorf im Nordwesten Auerbach im ostlichen Suden und nordlichen Gemeindeteilen von Hengersberg im Sudwesten an Sudostlich der Schauflinger Berge und sudlich des Lallinger Gebiets bildet der flachenmassig kleine Grattersdorfer Bergfuss um Grattersdorf die Sudwestrahmung des am Brotjacklriegel 1015 m hohen Sonnenwalds Am Gebirgsfuss schliesst sich nach Sudosten das flachenmassig wieder grossere Schollnacher Hugelland an mit Schollnach im Norden Aussernzell im westlichen Zentrum und Eging Kreis Passau im Osten In diese Hugellandschaft die geologisch der Bohmischen Masse zuzurechnen ist und wo entsprechend Gneise und Granite anstehen schiebt sich von Sudwesten die tertiare Schwanenkirchener Bucht die nach Norden von den Schauflinger Bergen nach Nordosten vom Grattersdorfer Bergfuss nach Sudosten vom Schollnacher Hugelland und nach Suden von den Nordlichen Donaurandhohen gerahmt wird Im Nordwesten der Bucht liegt Hengersberg im sudlichen Zentrum der namensgebende Ortsteil Schwanenkirchen und im aussersten Suden Iggensbach Diese Landschaft ist geologisch ein uber die Donau gewanderter Auslaufer des Tertiarhugellandes der allerdings nach Osten deutlich weiter reicht als der auf Blatt 174 Straubing begrenzte Naturraum Schwanenkirchener Bucht s u Gliederung nach LfU und Abgrenzung nach BfN Bearbeiten Das bayerische Landesamt fur Umwelt LfU fasst diese Landschaften zu zweien zusammen wobei nicht klar wird warum nicht zumindest drei geblieben sind 1 407 Lallinger Winkel 197 6 km laut Handbuch 203 55 km bei LfU 407 A Schollnacher Hugelland 407 2 und Schwanenkirchner Bucht 407 0 98 44 km 407 B Hausstein Sonnenwald Bergfuss 407 1 104 82 km Das Bundesamt fur Naturschutz BfN weist in seinem Landschafts Steckbrief fur den Lallinger Winkel nur 162 km aus 4 Dies liegt daran dass BfN den Sudosten der Landschaft mit Iggensbach Aussernzell und Eging der Landschaft Passauer Abteiland Sudteil zurechnet 5 Ein inhaltlicher Grund fur diese Umordnung ist nicht erkennbar Zur Abgrenzung der Tertiarbucht Bearbeiten In der Geologie ist der Begriff Hengersberger Bucht gelaufiger als Schwanenkirchener Bucht 6 Es gibt auch Autoren die der Schwanenkirchener Bucht die Schollnacher Bucht mehr oder weniger synonym zum Schollnacher Hugelland gegenuberstellen 7 Blatt 174 Straubing zieht die Grenze der Schauflinger Berge zur Schwanenkirchener Bucht in nach Suden offenem Bogen uber den Suden Auerbachs LfU hingegen zieht die Grenze vom Norden Hengersbergs an Strassen entlang nach Osten Beide Grenzziehungen sind mehr oder weniger willkurlich wobei sich Blatt 174 zumindest an der Gelandehohe orientiert und Hugel ab etwa 400 m Hohe aus der Bucht ausschliesst Eine in sich wirklich schlussige Grenze kann indes nur jene zwischen den Grundgebirgsgesteinen des Bayerischen Waldes und den tertiaren und quartaren der Bucht sein Diese ware windungsreicher und lage in etwa zwischen beiden Grenzziehungen 8 Eine solche Grenzziehung ware auch insofern schlussig als in den Untereinheiten von 407 1 sieht man von der Aue der Hengersberger Ohe bei und oberhalb Auerbachs und vom Gebiet um Deggenau im Westen ab ausschliesslich Gesteine des Grundgebirges anstehen Und auch die Grenze des Schollnacher Hugellands zu den Donaurandhohen folgt der Gesteinsgrenze Tertiare Gesteine Braunkohletertiar 6 stehen bis weit ins Schollnacher Hugelland an so etwa am Westhang der Bergkette zwischen Iggensbach und Aussernzell und am Sudwesthang der Hugelkette nordostlich Aussernzells Naturschutzgebiet Zeller Holz 9 Im Nordwesten wiederum finden sich deutlich ausserhalb der Grenzziehung nach LfU und zum Teil ausserhalb jener von Blatt 174 Braunkohletertiargesteine nordwest und ostlich von Schwarzach 10 Etwa die Halfte des als Schollnacher Hugelland ausgewiesene Naturraum gehort zur Tertiarbucht bzw tragt quartare Gesteine Als typischer Gebirgsfuss mit Grundgesteinen verbleibt das Gebiet um Eging Eginger Gebirgsfuss mit Graniten aus dem Perm Furstensteiner Pluton 9 des Dreiburgenlandes und der Gebirgssaum nordostlich Schollnachs Schollnacher oder Wiesenberger 11 Gebirgsfuss mit Perlgneisen 9 aus dem Silur Weblinks BearbeitenTourist Info Lallinger Winkel BfN Landschafts Steckbrief Lallinger Winkel Lallinger Winkel auf der amtlichen Karte Bayern 1 500 000 Naturraume der Haupteinheitengruppe 40 im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Oberpfalzisch Bayerischer Wald Hinweise Landschaftssteckbrief Lallinger Winkel des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Helge Walentowski und Martin Scheuerer Das landschaftstypische Waldgesellschaftsmosaik in der Schollnacher Bucht Lallinger Winkel Einzelnachweise Bearbeiten a b Naturraume der Haupteinheitengruppe 40 im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Oberpfalzisch Bayerischer Wald Hinweise a b Willi Czajka Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 174 Straubing Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1967 Online Karte PDF 4 3 MB Emil Meynen Josef Schmithusen Hrsg Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 Landschaftssteckbrief Lallinger Winkel des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b GeoViewer der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hinweise Siehe Walentowski und Scheuerer unter den Weblinks Siehe GK 25 oder die graue Linie im Weblink zum BayernAtlas Haupteinheitengruppe 40 a b c GK 25 Blatter 7143 Deggendirf 7144 Lalling 7145 Schofweg 7244 Osterhofen 7245 Schollnach Zuschaltbar im BayernAtlas siehe Weblinks GeoViewer der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hinweise Wiesenberg liegt bereits halb im Vorderen Bayerischen Wald jedoch scheidet Kollmering als Namensgeber aus da so auch ein Ortsteil von Eging heisst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lallinger Winkel amp oldid 225845429