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Ladislaus Weinek ungarisch auch Weinek Laszlo 13 Februar 1848 in Ofen Kaisertum Osterreich 12 November 1913 in Prag Osterreich Ungarn war ein osterreichisch ungarischer Astronom Ladislaus Weinek Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als viertes Kind von Josef und Johanna Weinek geboren Sein Vater war Beamter im ungarischen Kultusministerium Nachdem Ladislaus Weinek 1865 das Gymnasium in Ofen mit sehr guten Leistungen abgeschlossen und ein Stipendium erhalten hatte studierte er an der Universitat Wien Mathematik Physik und Astronomie Nach einer kurzen Tatigkeit als Erzieher beim Grafen Heinrich Wilczek schloss er sein Studium 1870 mit der Gymnasial Lehramts Prufung in Mathematik und Physik ab Ausgestattet mit einem Reisestipendium des Kultusministeriums studierte er 1871 eineinhalb Semester Astronomie an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin wo er enge Kontakte zu Wilhelm Foerster hatte Anschliessend setzte er seine Studien bei Karl Christian Bruhns in Leipzig fort Als Observator an der Sternwarte Leipzig beteiligte er sich an geodatischen Arbeiten wie der Bestimmung des geographischen Langenunterschieds zwischen Leipzig und Grossenhain sowie zwischen Leipzig und Munchen nbsp See Elefanten auf den Kerguelen Zeichnung von Ladislaus WeinekIm Oktober 1869 hatte die deutsche Kommission zur Beobachtung des Venusdurchgangs von 1874 beschlossen Experimente mit dem fotografischen Teleskop durchzufuhren um festzustellen ob und durch welche Methode Sonnenbilder von genugender Scharfe und Unveranderlichkeit hergestellt und wie dieselben mit hinlanglicher Sicherheit ausgemessen werden konnten Die wesentlichen Arbeiten fuhrte der Geodat Friedrich Paschen in Schwerin aus Weinek wurde 1873 zum stellvertretenden Leiter der fotografischen Versuchsanstalt Schwerin berufen und ubernahm nach Paschens Tod deren Leitung Im Schweriner Schlossgarten erprobte er am dort aufgestellten Observatorium bis Ende 1873 die zu verwendenden fotografischen Verfahren und schulte im Fruhjahr 1874 weitere Teilnehmer der vorgesehenen deutschen Expeditionen Daruber hinaus liess er sich von Hermann Carl Vogel an der Sternwarte Bothkamp zu Fragen der Sonnenfotografie beraten und verbrachte Anfang 1874 zwei Monate bei August Winnecke an der Universitat Strassburg um den Umgang mit dem Heliometer zu erlernen Am 21 Juni 1874 verliess Weinek den Hafen von Kiel auf der Korvette Gazelle die die Expedition unter Leitung des Astronomen Karl Borgen auf die Inselgruppe Kerguelen im Indischen Ozean brachte Am 9 Dezember wurde der Venusdurchgang beobachtet und von Weinek in 60 Fotografien hoher Qualitat dokumentiert Fur spatere Reiseberichte fertigte der talentierte Weinek Zeichnungen der fremdartigen Natur und Landschaft an Nach seiner Ruckkehr von den Kerguelen Inseln wurde er Hauptobservator der Leipziger Sternwarte In den folgenden Jahren fuhrte er unter anderem die Ausmessung und Diskussion aller von den deutschen Expeditionen zur Beobachtung des Venustransits aufgenommenen Fotografien durch Mit der daraus entstandenen Abhandlung Die Photographie in der messenden Astronomie insbesondere bei Venusvorubergangen wurde er 1880 an der Universitat Jena promoviert nbsp Astronomischer Turm des ClementinumsAls 1882 Heinrich Bruns sein Amt als neuer Direktor der Universitatssternwarte Leipzig antrat reichte Weinek sein Entlassungsgesuch ein Nach vorubergehender Tatigkeit in der Privatsternwarte August Auerbachs 1813 1886 in Gohlis und der Beobachtung des neuerlichen Venustransits am 6 Dezember 1882 in der Sternwarte des Barons Basilius von Engelhardt 1828 1915 in Dresden wurde Weinek 1883 zum Professor fur Astronomie an die deutsche Karl Ferdinands Universitat in Prag berufen Gleichzeitig wurde er Direktor der Universitatssternwarte im Clementinum die sich allerdings in einem verwahrlosten Zustand befand Weineks Tatigkeit war deshalb zunachst darauf gerichtet bauliche Verbesserungen vorzunehmen So entstand das neue Meridianzimmer von dem aus Weinek ab 1889 Polhohenmessungen vornahm um zunachst im Verein mit den Sternwarten in Berlin Potsdam und Strassburg spater mit vielen auch auslandischen Observatorien den Nachweis der von Karl Friedrich Kustner gefundenen Prazession der Erdachse zu erbringen Bereits 1890 war Weinek mit vierzig aufwandigen Mondzeichnungen hervorgetreten die ihm grosse Anerkennung einbrachten Das kalifornische Lick Observatorium auf dem Mount Hamilton das uber den grossten Refraktor der Zeit verfugte stellte ihm bis zu 3000fach vergrosserte Fotografien des Mondes zur Verfugung Mittels eines Apparates den er sich vom Prazisionsmechaniker Gustav Heyde 1846 1930 in Dresden anfertigen liess setze Weinek diese in genaue Zeichnungen um Hinzu kamen Fotografien die ihm das Observatorium des Columbia College in New York zur Verfugung stellte und ab 1893 Diapositive von Mondaufnahmen die an der Pariser Sternwarte aufgenommen worden waren Eine Spende der amerikanischen Millionarin Catherine Wolfe Bruce von 1000 US Dollar erlaubte es ihm schliesslich von 1897 bis 1900 einen Photographischen Mondatlas aus 200 Blattern im Massstab des Monddurchmessers von 10 Fuss herauszugeben Im Fruhjahr 1885 heiratete Weinek die Opernsangerin Stephanie Bermann die bereits am 13 September desselben Jahres verstarb Danach war er mit Hermine geb Wahle verheiratet Aus der Ehe ging die Malerin und Grafikerin Irene Holzer Weinek hervor 1 Spater lebte Weinek sehr zuruckgezogen und widmete sich ausschliesslich seiner Arbeit Ehrungen BearbeitenWeinek wurde 1879 in die Ungarische Akademie der Wissenschaften und 1890 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 2 aufgenommen Die Berkeley Universitat verlieh ihm 1893 die Ehrendoktorwurde Nach Weinek sind eine Bucht auf Kerguelen und der Mondkrater Weinek benannt ausserdem der Asteroid 7114 Weinek Schriften Auswahl BearbeitenLadislaus Weinek Die Photographie in der messenden Astronomie insbesondere bei Venusvorubergangen In Nova Acta der Ksl Leop Carol Deutschen Akademie der Naturforscher 70 1879 S 33 148 Ladislaus Weinek Enlarged Drawings from Lunar Photographs taken at the Lick Observatory In Publications of the Astronomical Society of the Pacific 3 1891 S 333 344 online Ladislaus Weinek Photographischer Mond Atlas vornehmlich auf Grund von focalen Negativen der Lick Sternwarte im Massstabe eines Monddurchmessers von 10 Fuss ausgefuhrt Carl Bellmann Prag 1897 1900 Ladislaus Weinek Definitive Resultate aus den Prager Polhohenmessungen von 1889 bis 1892 und von 1895 bis 1899 Hasse Prag 1903Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Weinek L In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 54 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1886 S 28 Digitalisat Arthur Scheller Anzeige des Todes von Ladislaus Weinek In Astronom Nachr 196 1913 S 323 Gisela Munzel Ladislaus Weinek 1848 1913 In Wolfgang R Dick und Jurgen Hamel Hrsg Beitrage zur Astronomiegeschichte Bd 4 H Deutsch Frankfurt am Main 2001 ISBN 978 3817116638 S 127 166 Laszlo Szabados Weinek Laszlo Ladislaus In Thomas Hockey u a Hrsg Biographical Encyclopedia of Astronomers Springer New York 2007 S 1202 ISBN 978 0 387 33628 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ladislaus Weinek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ladislaus Weinek Quellen und Volltexte Ladislaus Weinek im Internet Archive Veroffentlichungen von L Weinek im Astrophysics Data System Herta Wolf Chroniken angekundigter Ereignisse und Paradigma wissenschaftlichen Fotografierens Die Fotografien der deutschen Venusexpeditionen von 1874 Memento vom 1 Mai 2003 im Internet Archive In Zwischen Bilanz Eine Frestschrift zum 60 Geburtstag von Joachim Paech Universitat Konstanz Martin Solc Lunarni krater Weinek historicka pocta klementinskemu astronomovi tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Holzer Weinek Irene In Paul Emodi Robert Teichl Hrsg Wer ist wer Lexikon osterreichischer Zeitgenossen Wien 1937 S 154 Mitgliedseintrag von Ladislaus Weinek bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 8 Juli 2022 Normdaten Person GND 117262951 lobid OGND AKS LCCN n87815325 VIAF 62321581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weinek LadislausALTERNATIVNAMEN Weinek LaszloKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer AstronomGEBURTSDATUM 13 Februar 1848GEBURTSORT Ofen Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 12 November 1913STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ladislaus Weinek amp oldid 237238781