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Der Lac Lioson ist ein Gebirgsee der Waadtlander Voralpen in der Westschweiz Er liegt in der Nahe des Col des Mosses im Gebiet der Gemeinde Ormont Dessous und im Areal des Parc naturel regional Gruyere Pays d Enhaut Lac LiosonGeographische Lage Kanton WaadtAbfluss HongrinUfernaher Ort Les MossesDatenKoordinaten 576150 137272 46 386388888889 7 1286111111111 1848 Koordinaten 46 23 11 N 7 7 43 O CH1903 576150 137272Lac Lioson Kanton Waadt Hohe uber Meeresspiegel 1848 m u M 1 Flache 7 ha 1 Maximale Tiefe 25 m 1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 3 Physikalische und chemische Eigenschaften 4 Biologische Eigenschaften 5 Nutzung 6 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Name Lioson kommt wahrscheinlich von den Worten lieu bzw mundartlich im frankoprovenzalischen Dialekt liu zu franzosisch lieu Ort und son bzw som zu franzosisch sommet Gipfel von lateinisch summum hochstes Gebiet 2 und bezeichnet die hochstgelegenen Alpweiden auf die das Vieh im Sommer noch getrieben wurde In der Umgebung des Sees befinden sich die Alpsennereien Lioson d en Haut und Lioson d en Bas 3 Erstmals ist der Name als Lyuson im Jahre 1247 belegt 4 5 Geographie BearbeitenDer Lac Lioson ist glazialen Ursprungs 6 Er liegt in den Waadtlander Voralpen auf 1848 Metern Hohe nordlich des Berggrats zwischen dem Chatillon und dem Pic Chaussy von deren Auslaufern er umgeben ist Die Gebirgslandschaft befindet sich im nordostlichen Abschnitt des Gebiets der waadtlandischen Gemeinde Ormont Dessous Im Lac Lioson sammelt sich das Wasser aus dem etwa einen Quadratkilometer grossen Talkessel Es fliesst jedoch nicht in Bergbachen zum See sondern durch die machtigen Gerollhalden die sich von den Bergflanken bis zum Seeufer erstrecken und die seit dem Ende der letzten Kaltzeit schon einen bedeutenden Anteil der Seeflache zugeschuttet haben 7 Dem See entspringt auf der Nordseite der Hongrin ein linker Nebenfluss der Saane die uber Aare und Rhein in die Nordsee entwassert Die kleinen Schmelzwasserseen im benachbarten Kar Vers les Lacs entwassern bereits in Richtung Rhone und Mittelmeer Damit befindet sich der Lac Lioson direkt an der kontinentalen Rhein Rhone Wasserscheide Der Lac Lioson ist rund sieben Hektar gross und hat eine maximale Tiefe von 25 Metern Sein Volumen betragt 846 000 m3 und die mittlere Tiefe folglich 13 6 Meter Sein Einzugsgebiet erstreckt sich uber 1 5 km und besteht hauptsachlich aus nackter Erde 28 Grasflachen 27 und landwirtschaftlich genutzten Gebiet 30 Die restlichen 15 Prozent machen Wald 14 und bebaute Flache 1 aus 6 Physikalische und chemische Eigenschaften BearbeitenAufgrund seiner Lage in 1848 Metern Hohe ist der See uber etwa sieben Monate des Jahres eisbedeckt typischerweise von November bis Juni Aufgrund der Dichteanomalie des Wassers ist der See zu dieser Zeit stabil geschichtet mit Wassertemperaturen von 3 C im Tiefenwasser und leichteren um 0 C warmen Wasser im Epilimnion Auch im Sommer bildet sich eine stabile Schichtung mit Wassertemperaturen von etwa 12 C im Epilimnion und 3 C in der tiefsten Schicht aus Folglich mischt der See zweimal jahrlich am Ende der Periode mit Eisbedeckung und Ende des Sommers sodass er zu den dimiktischen Seen gezahlt wird 6 Die Sichttiefe gemessen mit der Secchi Scheibe betragt im Sommer etwa 7 5 Meter Schon 1923 wurde im Sommer eine Secchi Tiefe von 7 Metern gemessen 8 Die Nahrstoffkonzentrationen sind relativ gering im Mittel 13 mg L 1 Phosphor weswegen der Lac Lioson zu den oligotrophen Seen gerechnet wird 1 Aufgrund der stabilen Schichtung in Winter und Sommer sinkt der Sauerstoffgehalt trotzdem in den tiefsten Wasserschichten regelmassig in den hypoxischen Bereich 6 Trotz des geringen Nahrstoffgehaltes ist der Anteil an organischem Kohlenstoff in den oberen Sedimentschichten mit 11 relativ hoch was auf die geringe Temperatur und niedrige Sauerstoffkonzentrationen zuruckzufuhren ist die den Abbau organischer Substanzen verlangsamen 9 Biologische Eigenschaften BearbeitenUntersuchungen in 15 und 25 m Tiefe ergaben eine ausschliesslich aus Oligochaeta und Insektenlarven bestehende Makrofauna wobei der tiefste Bereich des Sees funfmal weniger artenreich war als der Bereich mittlerer Tiefe die Zahl der Individuen war sogar fast zehnmal geringer 10 833 6982 ind m 2 in 15 m Tiefe gegenuber nur 1 146 1273 ind m 2 in 25 m Tiefe Vor allem im tiefsten Bereich weisen die Beobachtungen auch das Vorhandensein von Tubifex tubifex auf einen dystrophen Zustand mit mittlerem Nahrstoffgehalt und hohen Anteil an Huminsauren hin 6 Im See gibt es relativ wenig Wasserpflanzen was auf die Beschaffenheit des Sediments und die starke Steigung der Uferzone zuruckgefuhrt werden kann Insgesamt wurden funf Arten von Wasserpflanzen und funf weitere den Uferbereich besiedelnde Arten beobachtet Vier davon stehen auf der roten Liste gefahrdeter Arten 6 Ursprunglich lebten keine Fische im See er wurde aber mit verschiedenen Arten besetzt 1824 fand man keinen einzigen Fisch obwohl angeblich vorher schon Forellen eingesetzt wurden 1923 gab es bereits Bachforellen wann diese in den See kamen ist jedoch nicht bekannt 8 Seit den 1960er Jahren wurden vom Kanton Waadt regelmassig See und Bachsaiblinge Amerikanische Seesaiblinge Bachforellen und Regenbogenforellen eingesetzt seit 1984 nur noch Bach und Regenbogenforellen 10 Obwohl nur noch zwei Fischarten regelmassig eingesetzt werden werden immer noch sechs Arten beobachtet neben den oben genannten noch die Bachschmerle 6 Der Seesaibling ist die am haufigsten vorkommende Art da sie im alpinen Lac Lioson nur ein geringes Wachstum aufweist und daher bei den Fischern wenig beliebt ist 10 Nutzung BearbeitenDer See wird zum Angeln und im Winter zum Eistauchen genutzt 11 Sein klares Wasser bietet unter anderem Lebensraum fur Seesaiblinge Forellen und Regenbogenforellen 12 Am Ufer befindet sich ein Restaurant mit Ubernachtungsmoglichkeiten 13 14 Zu Fuss ist der See vom Col des Mosses in etwa einer Stunde zu erreichen 15 Der See liegt an der normalen Aufstiegsroute auf den Pic Chaussy Neben dem See lag bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts auch die Alpsennerei La Chenau die auf den alteren Landeskarten der Schweiz noch abgebildet und seither aufgegeben worden ist Einzelnachweise Bearbeiten a b c d B Muller A Lotter M Sturm und A Ammann 1998 Influence of catchment quality and altitude on the water and sediment composition of 68 small lakes in Central Europe Aquatic Science 60 S 316 337 Som Sometta Sommet Sommettes Son auf henrysuter ch Lioson d enbas auf etivaz aop ch abgerufen am 12 August 2021 Henri Jaccard Essai de toponymie Origine des noms de lieux habites et des lieux dits de la Suisse romande Lausanne Bridel 1906 S 234f Lioson auf henrysuter ch a b c d e f g Brigitte Lods Crozet Pierre Alain Chevalley und Andres Strawczynski Suivi ecologique du Lac Lioson campagne 2012 Division Protection des eaux Direction generale de l environnement Canton de Vaud 2014 Amandine Perret Geopatrimoine des trois Chablais Identification et valorisation des temoins glaciaires Dissertation Universitat Lausanne Lausanne 2014 S 58 a b Emile Andre 1923 Le lac Lioson et sa faune Bulletin de la Societe vaudoise des Sciences naturelles 55 S 22 29 Brigitte Lods Crozet Olivier Reymond und Andres Strawczynski 2008 Evaluation de l etat ecologique de deux lacs sub alpins suisses canton de Vaud Bulletin de la Societe vaudoise des Sciences naturelles 91 S 157 173 a b Jean Francois Rubin 1991 L omble chevalier Salvelinus alpinus L dans le Lac Lioson Suisse Bulletin de la Societe vaudoise des Sciences naturelles 80 S 419 434 Site de plongee du Lac Lioson Le Scaph 30 Dezember 2014 abgerufen am 5 Oktober 2015 Lac Lioson auf nature peche com nature peche abgerufen am 5 Oktober 2015 Massenlager am Lac Lioson Leysin Tourisme abgerufen am 5 Oktober 2015 Restaurant Lac Lioson auf lioson ch abgerufen am 12 August 2021 Walking Lac Lioson auf wikiloc com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lac Lioson amp oldid 233619778