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Luneburgit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Borate ehemals Carbonate Nitrate und Borate mit der chemischen Zusammensetzung Mg3 PO4 2 B2 OH 6 6H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein Magnesium Borophosphat LuneburgitLuneburgit aus Luneburg NiedersachsenAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Lbu 1 Chemische Formel Mg3 PO4 2 B2 OH 6 6H2O 2 Mg3 B2 OH 6 PO4 2 6H2O 3 Mg3 H2O 6 B2 OH 6 PO4 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Borate ehemals Carbonate Nitrate und Borate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V H 03 V H 03 020 6 AC 60 43 05 11 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 5 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 4 Gitterparameter a 6 3475 6 A b 9 8027 ll A c 6 2976 5 Aa 84 46 l b 106 40 l g 96 40 1 4 Formeleinheiten Z 1 4 Zwillingsbildung im Allgemeinen Rotationszwillinge nach 11 0 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 6 Dichte g cm3 gemessen 2 05 berechnet 2 204 6 Spaltbarkeit deutlich nach 010 6 Farbe farblos weiss bis braunlichweiss grunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 520 bis 1 522 7 nb 1 540 bis 1 541 7 ng 1 545 bis 1 548 7 Doppelbrechung d 0 025 bis 0 026 7 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 63 7 Luneburgit kristallisiert im triklinen Kristallsystem entwickelt jedoch nur selten mit blossem Auge sichtbare Kristalle und pseudohexagonale Zwillinge mit tafeligem bis blockigem Habitus bis etwa drei Millimeter Grosse Meist findet er sich in Form von feinfaserigen bis erdigen Knollen sowie nierigen oder kugeligen Mineral Aggregaten In reiner Form ist Luneburgit farblos Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine braunlichweisse oder grune Farbe annehmen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Luneburgit 1870 im Luneburger Stadtteil Volgershall im Nordosten von Niedersachsen Beschrieben wurde das Mineral durch C Nollner der es nach seiner Typlokalitat benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Luneburgit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Gruppenborate wo er zusammen mit Wiserit die Wiserit Luneburgit Gruppe mit der System Nr V H 03 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Luneburgit in die nun eigenstandige Klasse der Borate und dort in die Abteilung der Monoborate ein Diese ist weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung B O OH 4 ohne und mit zusatzlichen Anionen 1 T 1 T OH usw zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 6 AC 60 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Luneburgit dagegen in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 43 05 11 innerhalb der Unterabteilung Zusammengesetzte Phosphate etc Wasserhaltige zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen zu finden Kristallstruktur BearbeitenLuneburgit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 6 3475 6 A b 9 8027 ll A c 6 2976 5 A a 84 46 l b 106 40 l und g 96 40 1 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenLuneburgit bildet sich in marinen Evaporiten Gefunden wurde das Mineral bisher nur an wenigen Stellen im Anhydrit oder Gips Als Fundstatten sind ausser seiner Typlokalitat Luneburg Niedersachsen sowie dem Thuringer Wald in Deutschland noch Antofagasta in Chile Serbien die Halbinsel Krim in der Ukraine sowie New Mexico in den USA bekannt 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWilhelm Biltz E Marcus Uber den Luneburgit In Zeitschrift fur Anorganische Chemie Sonderabdruck Hrsg von G Tamman und Richard Lorenz Voss Leipzig 1912 C Nollner Ueber den Luneburgit In Sitzungsberichte der koniglich bayerischen Akademie der Wissenschaften zu Munchen Band 1 1870 S 291 293 PDF 200 kB Jens Muller and Frank Fabricius 27 Luneburgite Mg3 PO4 2B2O OH 4 6H2O in upper miocene sediments of the eastern mediterranean sea online verfugbar bei deepseadrilling org PDF 815 1 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 587 Erstausgabe 1891 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Luneburgit Wiki Mindat Luneburgite englisch American Mineralogis Crystal Structure Database Luneburgite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 IMA CNMNC List of Mineral Names September 2016 PDF 1 65 MB a b c d P K Sen Gupta G H Swihart R Dimitrijevic M B Hossain The crystal structure of luneburgite Mg3 H2O 6 B2 OH 6 PO4 2 In American Mineralogist Band 76 1991 S 1400 1407 PDF 843 9 kB Webmineral Luneburgite englisch a b c d Luneburgite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 489 kB a b c d e Mindat Luneburgite englisch Fundortliste fur Luneburgit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luneburgit amp oldid 235196865