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Die Kyrrhestike altgriechisch Kyrrhstikh Kyrrhestike war eine historische Landschaft in der Antike die Bereiche im Norden des heutigen Syriens und der sudostlichen Turkei umfasste Der namensgebende Hauptort war Kyrrhos Karte Syriens und Mesopotamiens in der Antike von Samuel Butler Die Cyrrestica ist nordlich Syriens und westlich Mesopotamiens verzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Historische Entwicklung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Landschaft begann ein Stuck ostlich des Nurgebirges und reichte bis an den Euphrat Im Norden grenzte die Landschaft Kommagene an Die Grenze im Suden ist nicht mit absoluter Sicherheit festzustellen sie verlief wohl im Bereich der antiken Stadte Chalkis und Halab heute Aleppo und weiter im Bereich des Salzsees Sabchat al Dschabbul Claudius Ptolemaus listet in seiner Geographike Hyphegesis eine Reihe von Stadten der Kyrrhestike Nicht alle davon sind heute lokalisiert mit einiger Sicherheit zugeordnet werden konnen vor allem diejenigen die auch in der Tabula Peutingeriana im folgenden TP 1 verzeichnet sind Im Binnenland der Kyrrhestike nennt Ptolemaus Ariseria TP Ad Serta heute Kasyolu Landkreis Oguzeli Turkei 2 Regias TP Regias heute vielleicht Yanankoy bei Kilis Turkei Rouba oder Bouba Herakleia Niara heute Nayara Syrien Hierapolis Hierapolis Bambyke heute Manbidsch Syrien Kyrrhos heute Nebi Huri Syrien Beroia heute Aleppo Syrien Baina TP Batnai heute Suruc Turkei und Paphara vermutlich identisch mit dem im Folgenden genannten Arimara sowie dem Ort Apammari in der TP Als Stadte am Euphrat nennt Claudius Ptolemaus Ourima auch Antiocheia am Euphrat heute Horum Hoyuk Turkei Aroudis TP Arulis vielleicht identisch mit dem vorigen Ort Zeugma heute Belkis Turkei Europos Karkemis Turkei Kaikilia TP Caeciliana Bethammaria oder Bethamania TP Bet am mali vermutlich Qalʿat Nadschm Syrien Gerrhe TP Serre heute in Syrien Arimara TP Apammari und Eragiza heute Tell el Hajj Syrien 3 Historische Entwicklung Bearbeiten nbsp Karte der Dioecesis Orientis um das Jahr 400 n Chr die Kyrrhestike war zwischen den Provinzen Syria I und Euphratensis geteilt Die alteste heute bekannte Erwahnung der Kyrrhestike stammt aus Plutarchs Biographie des Demetrios I Poliorketes Der makedonische Feldherr hatte im Zuge der Diadochenkriege mit seinen Truppen das Nurgebirge uberquert und wurde in der Kyrrhestike von Seleukos I gefangen genommen 4 Auf Initiative eines der fruhhellenistischen Herrscher entstand wohl auch das literarisch uberlieferte beruhmte Heiligtum der Athena Kyrrhestis welches sich 20 Stadien von Herakleia entfernt befunden haben soll 5 Offenbar ubten die seleukidischen Herrscher in der folgenden Zeit keine besonders feste Herrschaft uber die Kyrrhestike aus Wahrend der Regierungszeit des Konigs Antiochos III kam es zu einem militarischen Aufstand von 6000 Kyrrhesten der mit grosser Gewalt niedergeschlagen wurde Spatestens zur Zeit Antiochos VIII hatte sich offenbar eine lokale Dynastie rund um einen gewissen Herakleon von Beroia etabliert die bei einem Angriff der Parther im Jahr 92 v Chr eigenstandig Widerstand leistete Auch nach Einrichtung der romischen Provinz Syria im Jahr 63 v Chr scheinen sich lokale Machthaber in der Kyrrhestike noch einige Zeit behauptet haben zu konnen Uberliefert ist ein Dynast namens Channaios der nach der Schlacht am Mons Gindarus 38 v Chr von den Romern unter dem Vorwand des Verrats abgesetzt wurde 6 Nach der Teilung der Provinz Syria durch Septimius Severus im Jahr 194 n Chr gehorte die Kyrrhestike zur Provinz Syria Coele Bei den weiteren Provinzteilungen der Spatantike wurde die Landschaft administrativ geteilt Ihr Nordteil mit der namensgebenden Stadt Kyrrhos wurde der um die Mitte des vierten Jahrhunderts geschaffenen Provinz Augusta Euphratensis zugeschlagen der fruchtbare Suden verblieb bei Syria Coele Bald nach dem Jahr 400 wurde auch diese Provinz erneut geteilt und umbenannt wobei der Sudteil der Kyrrhestike nun auf dem Gebiet der Provinz Syria Prima lag Anscheinend wurde in dieser Zeit vorrangig jener Sudteil als Kyrrhestike bezeichnet obwohl die namensgebende Stadt administrativ nicht mehr hier lag Alle genannten Provinzen gehorten in der Spatantike zur Dioecesis Orientis 7 Nach der arabischen Eroberung des vorderen Orients im siebenten Jahrhundert vgl Islamische Expansion trat eine Gliederung in Militarbezirke an die Stelle der romischen Provinzeinteilung wobei die Kyrrhestike zum Bezirk von Quinnasrin so der zeitgenossische Name der Stadt Chalkis gehorte Der Name Kyrrhestike lebte in syrischsprachigen Quellen in Varianten wie Qurustaja aber noch bis ins 13 Jahrhundert fort 8 Literatur BearbeitenErnst Honigmann Kyrrhstikh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 191 198 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Digitalisat der Tabula Peutingeriana auf tabula peutingeriana de abgerufen am 18 Mai 2023 Lokalisierung gemass Index Segmentum XI auf tabula peutingeriana de abgerufen am 18 Mai 2023 Claudius Ptolemaus Geographike Hyphegesis 5 15 13 f englische Ubersetzung Siehe auch die griechisch deutsche Ausgabe mit weiteren Angaben zur Lokalisierung einiger Orte Alfred Stuckelberger Gerd Grasshoff Hrsg Klaudios Ptolemaios Handbuch der Geographie Einleitung Text und Ubersetzung Index Band 2 2 Auflage Schwabe Basel 2017 S 564 f Europos am Euphrat dort mit Dura Europos vertauscht Plutarch Demetrios 48 Ernst Honigmann Kyrrhstikh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 191 198 hier Sp 192 Ernst Honigmann Kyrrhstikh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 191 198 hier Sp 192 f Ernst Honigmann Kyrrhstikh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 191 198 hier Sp 193 197 Ernst Honigmann Kyrrhstikh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XII 1 Stuttgart 1924 Sp 191 198 hier Sp 197 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kyrrhestike amp oldid 233825398