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Kurt Rossberg 7 Mai 1906 in Leipzig 19 August 1991 in Berlin war ein deutscher Jugend Polit und Gewerkschaftsfunktionar Redakteur sowie Widerstandskampfer gegen das NS Regime Er war auch Hauptgeschaftsfuhrer der Volkssolidaritat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRossberg Sohn einer Arbeiterfamilie erlernte den Beruf des Maschinenschlossers 1920 trat er der Freien Sozialistischen Jugend dem Deutschen Metallarbeiter Verband und 1923 der Kommunistische Partei Deutschlands KPD bei 1928 29 war er hauptamtlicher Sekretar des ZK des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands 1930 31 arbeitete er als Volontar bzw Redakteur bei der kommunistischen Sachsischen Arbeiterzeitung in Leipzig 1931 32 war er Kursant an der Internationalen Lenin Schule in Moskau Nach seiner Ruckkehr aus der Sowjetunion ging er im Dezember 1932 als Chefredakteur an die Niedersachsische Arbeiterzeitung nach Hannover Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fungierte er ab Februar 1933 als Orgleiter der illegalen Bezirksleitung Niedersachsen der KPD Rossberg wurde im Januar 1934 von der Gestapo verhaftet 1 und spater zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt Er war unter anderem in den Gefangnissen in Hannover Minden und dem Zuchthaus Herford Westfalen inhaftiert 2 1939 wurde er erneut inhaftiert und in das KZ Buchenwald verbracht aus dem er 1940 entlassen wurde Er fand Arbeit als Maschinenschlosser im Maschinenbaubetrieb Muller amp Montag in Leipzig und wurde 1942 zur Wehrmacht einberufen Rossberg gehorte zur Widerstandsgruppe um Georg Schumann in Leipzig und war fuhrend an der Organisierung der Leipziger Gruppe des Nationalkomitees Freies Deutschland beteiligt Nach den verheerenden Bombenangriffen auf die Stadt am 3 Dezember 1943 verteilten Leipziger Widerstandskampfer das von Rossberg verfasste Flugblatt Erfahrung und Lehren aus dem Bombenkrieg in grosser Auflage 3 In diesem Flugblatt verknupfte Rossberg konkrete Aufforderungen mit dem Aufruf zur Verbreiterung des Widerstands Die Leipziger Antifaschisten sagen euch was zu tun ist Bei einem Luftangriff musst ihr zuerst euer Leben sichern Stellt deshalb bei Voralarm in den Betrieben jede Arbeit ein Bringt Euch in Sicherheit Im Falle eines Angriffs verlasst die Rustungsbetriebe und kummert Euch um Eure Familien und Wohnungen Die ganze Rustungsindustrie kann zerschlagen werden aber Euer Leben musst Ihr erhalten Lasst Euch nicht von Nazi Betriebsbonzen oder Werkschutz im Betrieb festhalten Bleibt nach einem Angriff der Arbeitsstelle fern Entschuldigt Euch mit Aufraumungsarbeiten oder schlechten Verkehrsverhaltnissen Langsamer arbeiten fuhrt zur schnellsten Beendigung des Krieges Unterstutzt Euch gegenseitig wenn es gilt Euer Leben Eure Wohnungen und Euer Hab und Gut zu bergen Das Leben der deutschen Arbeiter ihrer Frauen und Familien ist tausendmal wichtiger als die Rustungsbetriebe der Naziverbrecher Kampft mit uns Antifaschisten gegen den totalen Krieg Hitlers fur den totalen Frieden Kurt Rossberg Erfahrung und Lehren aus dem Bombenkrieg 4 Rossberg wurde 1944 erneut festgenommen Im Januar 1945 gelang Rossberg in den Wirren der Bombenangriffe auf Leipzig die Flucht aus dem Gestapogefangnis in Leipzig 5 Am 16 Juli 1945 wurden durch den sowjetischen Stadtkommandanten Generalmajor Trufanow der Sozialdemokrat Erich Zeigner als Oberburgermeister und Rossberg als erster Stellvertreter des Oberburgermeisters berufen Rossberg blieb bis September 1945 Erster Burgermeister von Leipzig 6 Er war Grundungsmitglied der Volkssolidaritat in Dresden und von Oktober 1945 bis April 1946 geschaftsfuhrender Landessekretar der Volkssolidaritat in Sachsen Von Mai 1946 bis Februar 1950 fungierte er als Hauptgeschaftsfuhrer des neuformierten Zentralausschusses der Volkssolidaritat Rossberg betonte dass die Volkssolidaritat eine breite uberparteiliche Grundlage habe und die Solidaritat der Arbeiterklasse mit der christlichen Nachstenliebe der Kirchen verbinde 7 Anschliessend war er Mitarbeiter im Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB ab 1952 Redakteur bzw stellvertretender Chefredakteur der Tribune des Zentralorgans des FDGB Rossberg wurde im Zusammenhang mit dem Aufstand vom 17 Juni 1953 kapitulantenhaftes Verhalten vorgeworfen und abberufen Er wurde daraufhin nur noch als Wirtschaftsredakteur eingesetzt Von 1962 bis 1971 war er erneut stellvertretender Chefredakteur der Tribune Rossberg war nach seiner Berentung 1971 noch Vorsitzender des Wohnbezirksausschusses Hans Loch Viertel in Berlin Friedrichsfelde Er wurde auf dem Zentralfriedhof Berlin Friedrichsfelde in der Graberanlage fur Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes beigesetzt 8 Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Silber 1965 Literatur BearbeitenGunther Kruger Zweierlei Besatzungspolitik in Leipzig April bis September 1945 In Beitrage zur Zeitgeschichte 1960 S 104 112 insbesondere S 110 Martin Broszat et al Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1990 ISBN 3 486 55261 9 S 1008 Gabriele Baumgartner Rossberg Kurt In dies Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 2 Maassen Zylla K G Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 734 Rossberg Kurt In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Christine Rossberg Erinnerungen an Kurt Rossberg Grundungsmitglied der Volkssolidaritat in Dresden In Im Fokus Die Volkssolidaritat in Berlin 2 2015 S 17 Online als PDF Memento vom 3 Dezember 2017 im Internet Archive 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten Gerda Zorn Widerstand in Hannover Roderberg Frankfurt am Main 1977 S 90 und 162 Gerda Zorn Widerstand in Hannover Roderberg Frankfurt am Main 1977 S 162 Norbert Haase Birgit Sack Hrsg Munchner Platz Dresden Die Strafjustiz der Diktaturen und der historische Ort Gustav Kiepenheuer Leipzig 2001 S 92 Walter A Schmidt Damit Deutschland lebe Ein Quellenwerk uber den deutschen antifaschistischen Widerstandskampf 1933 1945 Kongress Berlin 1959 S 369 Michael Rudloff SED Grundung in sozialdemokratischer Hochburg Das Beispiel Leipzig In Werner Bramke Ulrich Hess Hrsg Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen im 20 Jahrhundert Leipziger Universitatsverlag Leipzig 1998 S 371 413 hier S 375 Rossberg Kurt Registereintrag im Leipzig Lexikon Marcel Boldorf Sozialfursorge in der SBZ DDR 1945 1953 Ursachen Ausmass und Bewaltigung der Nachkriegsarmut Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 S 174 Gedenktage 2016 Geburts und Todestage 2016 von auf dem Friedhof Beigesetzten Memento vom 3 Dezember 2017 im Internet Archive auf der Seite des Zentralfriedhofes Friedrichsfelde Normdaten Person GND 1027161138 lobid OGND AKS LCCN n83200493 VIAF 218929804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rossberg KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Jugend Polit und Gewerkschaftsfunktionar Redakteur sowie Widerstandskampfer gegen das NS Regime Funktionar der VolkssolidaritatGEBURTSDATUM 7 Mai 1906GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 19 August 1991STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Rossberg amp oldid 233529058