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Kurt Matschke 4 Mai 1908 in Domsel Schlesien 16 Mai 1984 in Lemgo war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer Teilkommandofuhrer des Sonderkommandos 7a der Einsatzgruppe B und verurteilter Kriegsverbrecher Leben BearbeitenMatschke war Sohn eines Gutsoberinspektors Heinrich Matschke Im Jahre 1914 zogen seine Eltern nach Heuerstein wo sein Vater die Guter der Grafen von Strachwitz und Camminetz verwaltete Matschke besuchte die Volksschule in Heuerstein und ab 1918 das humanistisch Gymnasium in Gross Strenlitz Er legte im Jahre 1927 die Reifeprufung ab Matschke studierte er an der Universitat Breslau Rechts und Staatswissenschaften aber aus finanziellen Grunden schloss das Studium nicht ab 1 Ab 1930 bis 1934 war er als Angestellter bei einer Berufsgenossenschaft und danach bei der Schlesischen Landberatung spater umbenannt in Schlesische Landgesellschaft die den Verkauf von Siedlungsland aus dem Grossgrundbesitz betrieb tatig Am 1 August 1932 wurde er Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 1 239 097 und der SS 2 Am 27 Juni 1934 wurde er in den SD aufgenommen Ende Juni 1934 wurde er bei der Geheimen Staatspolizei in Liegnitz eingesetzt und war indirekt an einer Totung in der Rohm Affare beteiligt Im Jahre 1935 war er bei der Gestapo Leitstelle in Saarbrucken tatig 3 Von September 1935 bis Ende Marz 1936 nahm er an einem Kommissarlehrgang in Polizeiinstitut in Berlin Charlottenburg teil Nach bestandener Prufung wurde er zunachst als Hilfskommissar bei der Gestapo in Saarbrucken eingesetzt wo er am 1 Oktober 1936 zum Kriminalkommissar ernannt wurde Matschke leistete vom 17 August bis 16 Oktober 1937 eine Wehrubung in einem Flakregiment ab Zu Beginn des Krieges ubernahm der Angeklagte die Leitung der gesamten Abteilung II Gegnerbekampfung in Saarbrucken zu der entsprechend dem allgemein geltenden Aufbau der Gestapostellen folgende Referate gehorten a Bekampfung des Kommunismus und Marxismus b Kirchen Sekten Freimaurer Juden c Wirtschaft d Erkennungsdienst Schutzhaft Im September 1941 wurde er zur Einsatzgruppe B in die Sowjetunion abgeordnet Bis Ende Juli 1942 gehorte er an Sonderkommando 7a an Matschke nahm er an den Erschiessungen der Juden in Klinzy und Starodub teil Im August und September 1942 gehorte der Angeklagte dem Stab der Einsatzgruppe B in Smolensk an und fuhrte eine Zeitlang vertretungsweise den Trupp Smolensk das Exekutivorgan des Stabes der Einsatzgruppe B Nach seiner unwiderlegten Einlassung hat er sich als Fuhrer des Trupps Smolensk lediglich mit abwehrmassigen Aufgaben insbesondere der Partisanenbekampfung befasst Anfang Oktober 1942 wurde Matschke in Heimat versetzt wo er in Saarbrucken bis Ende des Jahres 1942 die Abteilung II leitete Danach er wurde zur Gestapo Leitstelle nach Koln versetzt wo er seinen Dienst Anfang des Jahres 1943 antrat Zunachst war Matschke kurze Zeit Leiter des Referats II b Kirchen Sekten Juden wenig spater wurde er als Leiter der Abteilung II tatig Wahrend Matschke Abteilungsleiter in Koln war wurden unter seiner Mitwirkung auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes in vier Transporten weit uber 1000 Juden insbesondere alte Menschen und dekorierte Frontkampfer in das sogenannte Alters Ghetto Theresienstadt verschleppt Anfang 1944 wurde er Leiter der neu gebildeten Abteilung die die Abteilung II und III der Gestapo umfasste und deren gesamte Exekutive darstellte Ab Mitte 1944 war er zunachst einige Zeit Verbindungsoffizier zur Gauleitung die auf der Ordensburg Vogelsang untergebracht war Danach leitete er eine Sonderkommission zur Aufklarung eines Spionagefalls Nach dem Krieg arbeitete er als Treckerfahrer bei einem Bauern in Harvissen Im August 1947 wurde er vom englischen Geheimdienst verhaftet und in verschiedenen Lagern interniert Am 11 Juni 1948 wurde er von der Spruchkammer Bergedorf wegen seiner SS Zugehorigkeit zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt Von dieser Strafe wurden 10 Monate durch die Internierungshaft als verbusst galt Anschliessend wurde er Bezirkssekretar der Gewerkschaft Landwirtschaft und Gartenbau in Detmold Seit dem 27 November 1952 befand er sich in Untersuchungshaft 4 Das Landgericht Koln verurteilte ihn am 9 Juli 1954 wegen seiner Beteiligung an der Deportation Kolner Juden in die Vernichtungslager und Ghettos zu zwei Jahren Zuchthaus Die Vollstreckung der Restzuchthausstrafe wurde durch Erlass des Justizministers des Landes Nordrhein Westfalen vom 12 Dezember 1955 mit einer Bewahrungsfrist bis zum 31 Dezember 1958 bedingt ausgesetzt und nach Ablauf der Bewahrungsfrist am 12 Januar 1959 erlassen Von 1956 bis 1962 war Matschke Bezirksleiter einer Bausparkasse Ab 8 Juli 1962 bis 29 Oktober 1962 befand er sich erneut in Untersuchungshaft Das Landgericht Essen verurteilte ihn am 10 Februar 1966 wegen seiner Beteiligung an der Vernichtung der Juden in der Sowjetunion zu funf Jahren Zuchthaus 5 Literatur BearbeitenBernward Dorner Die Deutschen und der Holocaust Was niemand wissen wollte aber jeder wissen konnte Propylaen Verlag Berlin 2006 ISBN 978 3 549 07315 5 Einzelnachweise Bearbeiten Bernward Dorner Die Deutschen und der Holocaust Was niemand wissen wollte aber jeder wissen konnte Berlin 2006 S 791 Hans Walter Herrmann Klaus Michael Mallmann Gerhard Paul Widerstand und Verweigerung im Saarland 1935 1945 Dietz Bonn 1991 S 202 ISBN 978 3 8012 5010 2 Klaus Michael Mallmann Andrej Angrick Jurgen Matthaus Martin Cuppers Hrsg Deutsche Berichte aus dem Osten Dokumente der Einsatzgruppen in der Sowjetunion WBG Darmstadt 2014 S 33 ISBN 978 3534264636 Fritz Bauer Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Amsterdam University Press S 175 ISBN 978 90 6042 005 8 Verfahren bei Justiz und NS VerbrechenNormdaten Person GND 1219598380 lobid OGND AKS VIAF 9545160310472758300008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matschke KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher SS HauptsturmfuhrerGEBURTSDATUM 4 Mai 1908GEBURTSORT Domsel SchlesienSTERBEDATUM 16 Mai 1984STERBEORT Lemgo 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