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Kurt Agricola 15 August 1889 in Dobeln 27 Dezember 1955 in Bad Godesberg war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er war der Sohn von Rudolf Ernst Bernard Agricola und dessen Ehefrau Elisabeth Emilie Anna geborene von Drenkmann Sein Vater war Oberstleutnant der Sachsischen Armee seine Mutter eine Tochter des preussischen Kammergerichtsprasidenten und Kronsyndikus Edwin von Drenkmann senior Militarkarriere Bearbeiten Nach dem Besuch der Koniglichen Gymnasien in Leipzig und Dresden 1 trat Agricola am 1 April 1908 als Fahnenjunker in das 12 Infanterie Regiment Nr 177 der Sachsischen Armee ein und wurde dort am 19 August 1909 zum Leutnant befordert Ab 1 Oktober 1911 fungierte er als Regimentsadjutant und Gerichtsoffizier Vom 10 bis 29 November 1913 kommandierte man ihn kurzzeitig zur Ausbildung bei der Waffeninstandsetzung Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der Mobilmachung wurde Agricola Bataillonsadjutant in seinem Stammregiment Mit diesem kam er dann im Verbund mit der 32 Division 3 Koniglich Sachsische an der Westfront zum Einsatz und kampfte u a in der Schlacht an der Marne Am 1 Dezember 1914 erfolgte seine Beforderung zum Oberleutnant und einen Monat spater die Ernennung zum Regimentsadjutant Wahrend der Schlacht an der Somme konnte er sich mehrfach auszeichnen wofur ihm am 31 Januar 1917 durch Friedrich August III die hochste Auszeichnung des Konigreich Sachsens der Militar St Heinrichs Orden verliehen wurde 2 Bereits am 9 Januar 1917 hatte man Agricola zum Stab der 219 Infanterie Division 10 Koniglich Sachsische versetzt und ihn im selben Monat am 27 zum Hauptmann befordert Mit der gerade erst aufgestellten Division lag er in einem ruhigeren Abschnitt bei Domevre Hameau d Ancerviller in Lothringen Bevor die Division nach Flandern verlegte versetzte man Agricola am 25 Mai 1917 zum Generalkommando des XII I Koniglich Sachsisches Armee Korps Von dort kommandierte man Agricola im Januar 1918 zu dem einen Monat andauernden 6 Generalstabskursus Das Kriegsende erlebt er an der Westfront Fur sein Verhalten wahrend des Krieges hatte man ihn mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Ritterkreuz II Klasse des Sachsischen Verdienstordens mit Schwertern sowie mit dem Ritterkreuz I Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern ausgezeichnet 3 Nach dem Waffenstillstand und der Ruckfuhrung in die Heimat erfolgte im Oktober 1919 seine Ubernahme in die Reichswehr Zunachst verwendet man ihn als Kompaniechef im Reichswehr Infanterie Regiment 24 dann in gleicher Funktion im 10 Sachsisches Infanterie Regiment Vom 1 Oktober 1921 war Agricola fur drei Jahre im Stab der 4 Division in Dresden und wurde dann nach Berlin zum Stab des Gruppenkommandos 1 versetzt Hier versah er bis zum 1 Oktober 1927 Dienst und trat dann wieder als Kompaniechef in seiner vorherigen Stellung an Vom 11 Oktober bis 8 November 1927 absolvierte er einen Lehrgang fur Schweres MG Als Major seit 1 Mai 1928 kehrte Agricola am 1 Februar 1930 zum Stab des Gruppenkommandos 1 zuruck Von dort folgte am 1 Oktober eine dreijahrige Verwendung im Stab der 4 Division sowie seine zwischenzeitlichen Beforderungen zum Oberstleutnant am 1 April 1932 sowie zum Oberst am 1 Juli 1934 Als solcher kam Agricola fur zwei Monate zum Wehrkreis Kommando IV und wurde dann am 1 Dezember 1934 zum Kommandeur des Infanterie Regiments Breslau ernannt Er fuhrte das Kommando uber den Verband auch nach der Umbenennung zum Infanterie Regiment 49 weiter Am 12 Oktober 1937 folgte seine Ablosung und die gleichzeitige Ubernahme als Kommandeur der Heeresdienststelle 3 in Oppeln Nach seiner Beforderung zum Generalmajor am 1 Januar 1938 war Agricola zeitgleich auch bis zu seiner Verabschiedung auch Kommandant der Befestigungen bei Oppeln Am 31 Januar 1939 schied Agricola unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant aus dem aktiven Dienst Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Agricola am 1 September 1939 zum Wehrdienst einberufen und als Kommandant von Oppeln verwendet Diese Funktion hatte er bis zum 19 Dezember 1941 inne Anschliessend fungierte Agricola als Kommandant des ruckwartigen Armeegebietes abgekurzt Koruck und Feldkommandant 580 der 2 Armee in der Sowjetunion Agricola war fur die Sicherung der Nachschubwege und die Befriedung des besetzten Gebietes zustandig Am 1 August 1943 wurde er zum Generalleutnant z V zur Verfugung ernannt 4 Fur seinen Dienst als Koruck erhielt er am 15 Dezember 1943 das Deutsche Kreuz in Gold 5 Zeitgleich war er auch vom 1 August bis 30 Oktober 1943 Gouverneur von Kursk Am 18 April 1945 erfolgte seine Versetzung in die Fuhrerreserve ohne bis Kriegsende eine weitere Verwendung zu erhalten Im Juni 1945 geriet Agricola in sowjetische Kriegsgefangenschaft die er unter anderem in den Arbeitslagern Karaganda Kasachstan and Workuta Republik Komi verbrachte 6 Am 8 Oktober 1955 wurde er im Kriegsgefangenenlager 5110 48 Woikowo in Tschernzy Oblast Iwanowo aus der Haft entlassen 7 Familie Bearbeiten Kurt Agricola heiratete Martha Hahn Ihre Eltern waren der beamtete Jurist Johannes Paul Hans Hahn und Rosa Maria Sobernheim beide waren judischer Herkunft und in die evangelische Kirche eingetreten Angehorige der Familie Hahn waren Grossindustrielle und Wissenschaftler Ihr Grossvater Albert Hahn hatte die Hahn schen Werke gegrundet Das bekannteste Familienmitglied ist ihr Vetter Kurt Hahn Das Ehepaar Agricola hatte zwei Sohne Im Januar 1939 wurde Kurt Agricola wegen dieser Ehe aus der Wehrmacht entlassen und gezwungen sich scheiden zu lassen Bei Kriegsbeginn September 1939 wurde er wieder zum Wehrdienst einberufen Martha Agricola floh im Herbst 1940 durch die Sowjetunion uber den Hafen Wladiwostok nach Brasilien Dorthin waren schon weitere Mitglieder ihrer Familie entkommen so ihr Bruder Albert Hahn ehemals Landgerichtsrat in Berlin mit seiner Ehefrau Angela Nernst einer Tochter des Chemikers und Nobelpreistragers Walther Nernst Martha Agricola hatte von ihren beiden Kindern nur ihren Sohn Wilhelm mitnehmen konnen der andere Sohn wurde von Kurt Agricola nach Bethel in die Obhut der Bodelschwinghschen Anstalten gegeben um ihn so zu schutzen 1955 nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft heiratete er sofort wieder seine Frau verstarb aber schon wenige Monate spater 8 Schriften BearbeitenDer rote Marschall Tuchatschewskis Aufstieg und Fall Verlag Die Wehrmacht Berlin 1939 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 1 Abberger Bitthorn Biblio Verlag Osnabruck 1993 ISBN 3 7648 2423 9 S 23 24 Einzelnachweise Bearbeiten Konig Albert Gymnasium bis 1900 Konigliches Gymnasium in Leipzig Schuler Album 1880 1904 05 Friedrich Grober Leipzig 1905 Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden 1736 1918 Ein Ehrenblatt der Sachsischen Armee Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1937 S 123 Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 124 Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1983 S 9 Klaus D Patzwall Veit Scherzer Das Deutsche Kreuz 1941 1945 Geschichte und Inhaber Band II Verlag Klaus D Patzwall Norderstedt 2001 ISBN 3 931533 45 X S 11 Irina V Bezborodova Generale des Dritten Reiches in sowjetischer Hand 1943 1956 Verein zur Forderung der Forschung von Folgen nach Konflikten und Kriegen Graz Moskau 1998 ISBN 3 90166 103 4 S 26 Manfred Zeidler Stalinjustiz contra NS Verbrechen Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943 1952 Kenntnisstand und Forschungsprobleme Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung Dresden 1996 ISBN 3 93164 808 7 S 70 Heimkehrer Transportliste vom Oktober 1955 mit Entlassenen aus dem Generalslager Vojkovo Christian Hartmann Wehrmacht im Ostkrieg Front und militarisches Hinterland 1941 42 Munchen 2010 S 165 Normdaten Person VIAF 311428213 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Mai 2022 PersonendatenNAME Agricola KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 15 August 1889GEBURTSORT DobelnSTERBEDATUM 27 Dezember 1955STERBEORT Bad Godesberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Agricola amp oldid 231943760