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Die Kronberger Malerkolonie war eine der fruhesten Kunstlerkolonien in Deutschland welche von 1858 bis ins 20 Jahrhundert existierte Insbesondere Frankfurter Kunstler der Romantik und Spatromantik fanden hier das unverfalschte Landleben Impressionisten schatzten die Landschaft im Taunus Kronberg und die angrenzenden Ortschaften entwickelten sich in Folge zu einem Refugium von Aristokraten und Unternehmern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Auflosung 2 Museale Rezeption 3 Kronberger Kunstler Auswahl 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kronberger Malerkolonie wurde 1858 durch die Maler Anton Burger und Jakob Furchtegott Dielmann in Kronberg im Taunus ins Leben gerufen Eine der ersten der es den beiden nachmachte war Philipp Rumpf Burger und Dielmann wurden in ihrem kunstlerischen Schaffen von Wilhelm Leibl beeinflusst und damit war auch eine Verbindung zur Schule von Barbizon und Gustave Courbet gegeben In der Zeit in der die Naturalisten ihre Ateliers verliessen und en plein air malten zog es auch viele Kunstler in die Stadt im Taunus Uberwiegend waren es Schuler des Stadelschen Kunstinstituts in Frankfurt Richtungsweisende Lehrer dort waren u a Jakob Becker und Heinrich Hasselhorst welche ebenfalls dieser Malerkolonie nahestanden Eine einheitliche Ausrichtung eines gemeinsamen Stils gab es nicht wiewohl sich doch viele der Landschafts und Genremalerei widmeten Der Einfluss der Schule von Barbizon ist zwar spurbar doch wurden in der realistischen Landschaftsdarstellung gerade die Lichteffekte enorm weiterentwickelt Die Bindung der einzelnen Kunstler zu Kronberg war sehr unterschiedlich Einige liessen sich fur den Rest ihres Lebens in Kronberg nieder andere lebten nur fur eine gewisse Zeit dort Manche kamen uber Jahre regelmassig im Fruhjahr oder Sommer zu langeren Aufenthalten in den Taunus Das lange Bestehen dieser Malerkolonie ist wohl auf den fast schon familiaren Zusammenhalt und Umgang der Kunstler untereinander zuruckzufuhren Dort war keiner irgendeinem Wettbewerbsdruck ausgesetzt und jeder konnte von jedem profitieren Nach dem Tod ihres Ehemanns Friedrich III am 15 Juni 1888 zog sich Kaiserin Victoria Kaiserin Friedrich auf ihren Witwensitz Schloss Friedrichshof in Kronberg zuruck Dort lebte die Hobbymalerin bis zu ihrem Tod am 5 August 1901 In dieser Zeit schatzte sie ihre Treffen mit verschiedenen Kunstlern und den kunstlerischen Austausch in der Malerkolonie sehr Auflosung Bearbeiten Bereits 1898 hatte sich der Kunstler Wilhelm Sus von der Malerei abgewandt und in Kronberg eine Keramikmanufaktur gegrundet 1899 kam Hans Thoma nach Kronberg spater begrundeten sie die Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe Die fur die Kronberger Malerkolonie wichtige Spatromantik neigte sich nach 1900 ihrem Ende zu 1905 starb Anton Burger Jungere Maler wie Nelson G Kinsley Philipp Franck und Fritz Wucherer konnten nicht an die Erfolge der alteren Generation anknupfen An den Ausstellungen des Frankfurt Cronberger Kunstler Bundes nahmen beispielsweise 1907 so bedeutende Maler wie Paul Klimsch und Jakob Nussbaum teil sie waren jedoch als Impressionisten weitaus moderner als der Kronberger Stil Museale Rezeption Bearbeiten nbsp Die Villa Winter in Kronberg Taunus in der sich seit 2018 das Museum der Kronberger Malerkolonie befindetWenngleich einige Werke der Maler auf dem Kunstmarkt beachtliche Preise erzielten blieb die Malerei der Romantik insbesondere der Kronberger Malerkolonie wenig beachtet Dies anderte sich ab den 1970er Jahren Seit 1979 setzt sich die Museumsgesellschaft Kronberg e V dafur ein das kulturelle Erbe das mit der ehemaligen Kunstlerkolonie verbunden ist zu bewahren 2018 hat das Museum Kronberger Malerkolonie in der Villa Winter dem ehemaligen Wohnsitz des Malers Heinrich Winter 1843 1911 eine dauerhafte Bleibe gefunden Das Haus bietet mit uber 350 m Ausstellungsflache Raum fur die Prasentation der umfangreichen Gemaldesammlung sowie einen neuen Werkraum fur die Museumspadagogik Das Erdgeschoss bleibt der standig wachsenden Sammlung vom Spatbiedermeier bis zum Impressionismus vorbehalten wahrend im Obergeschoss wechselnde Ausstellungen zur Malerei des 19 Jahrhunderts sowie zur zeitgenossischen Kunst prasentiert werden Kronberger Kunstler Auswahl BearbeitenGrundungsmitglieder Anton Burger 1824 1905 Jakob Furchtegott Dielmann 1809 1885 Peter Philipp Rumpf 1821 1896 Weitere Mitglieder Wilhelm Amandus Beer 1837 1907 Carl von Bertrab 1863 1914 Ferdinand Brutt 1849 1936 Peter Burnitz 1824 1886 Adolf Chelius 1856 1923 Joseph Kaspar Correggio 1870 1962 Louis Eysen 1843 1899 Philipp Franck 1860 1944 Richard Fresenius 1844 1903 Wilhelm Friedenberg 1845 1911 Wilhelm Jakob Hertling 1849 1926 Franz Jakob Hoffmann 1851 1903 Heinrich Adolf Valentin Hoffmann 1814 1896 Hugo Kauffmann 1844 1915 Nelson Kinsley 1863 1945 Karl Ferdinand Klimsch 1841 1926 Louis Henry Weston Klingender 1861 1950 Jakob Maurer 1826 1887 Johann Georg Mohr 1864 1943 Carl Morgenstern 1811 1893 Friedrich Ernst Morgenstern 1853 1919 Eugen Peipers 1805 1885 Emil Rumpf 1860 1948 Josefine Schalk 1850 1919 Adolf von Schonberger 1834 1902 Otto Scholderer 1834 1902 Adolf Schreyer 1828 1899 Norbert Schrodl 1842 1912 Wilhelm Steinhausen 1846 1924 Hans Thoma 1839 1924 Heinrich Winter 1843 1911 Fritz Wucherer 1873 1948 Ausstellungen Bearbeiten2011 Auf Papier zu den Malern der Kronberger Kolonie im Museum Kronberger Malerkolonie 1 2012 Im Dialog Die Kunstlerkolonie Schwalenberg zu Gast in Kronberg 2 Literatur BearbeitenUwe Opper Hrsg Die Kronberger Malerkolonie und befreundete Frankfurter Kunstler Opper Kronberg 2008 ISBN 3 924831 06 8 Heinrich Weizsacker Hrsg Kunst und Kunstler in Frankfurt am Main im 19 Jahrhundert Baer Frankfurt am Main 1 Das Frankfurter Kunstleben im 19 Jahrhundert 1907 2 Biographisches Lexikon der Frankfurter Kunstler im 19 Jahrhundert 1909 August Wiederspahn Helmut Bode Die Kronberger Malerkolonie Ein Beitrag zur Frankfurter Kunstgeschichte des 19 Jahrhunderts Kramer Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 7829 0183 5 Gerhard Wietek Hrsg Deutsche Kunstlerkolonien und Kunstlerorte Thiemig Munchen 1976 ISBN 3 521 04061 5 Weblinks BearbeitenMuseum Kronberger Malerkolonie Die Kronberger MalerkolonieEinzelnachweise Bearbeiten Schwankende Moderne in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19 Juni 2011 Seite R4 Nah und fern der Moderne in FAZ vom 24 August 2012 Seite 46Normdaten Sachbegriff GND 4283481 8 lobid OGND AKS VIAF 174815574 Anmerkung Weiterer GND Eintrag Typ k 16171384 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kronberger Malerkolonie amp oldid 228800028