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Kristjan Palusalu ursprunglich bis 1935 Kristjan Trossmann 26 Februarjul 10 Marz 1908greg im Dorf Saulepi heute Landgemeinde Varbla 17 Juli 1987 in Tallinn Sowjetunion war ein estnischer Ringer Kristjan Palusalu Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Sport bis 1939 2 Nach dem Ringen 3 Internationale Erfolge 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Sport bis 1939 BearbeitenKristjan Palusalu wuchs in seinem Geburtsort auf und betatigte sich als Jugendlicher mit Turnern Gewichtheben und Leichtathletik 1929 wurde er zur Militarpolizei in Suurupi bei Tallinn einberufen wo er mit dem Ringen begann Er fand Gefallen daran und hatte bei einer Grosse von 1 84 Metern und einem Gewicht von ca 100 kg die besten Voraussetzungen fur einen guten Schwergewichtler Im Laufe seiner Karriere steigerte er sein Gewicht noch auf ca 115 kg Er trat dem Ringerklub Sport Tallinn bei und wurde dort von Anton Ohakas trainiert Bereits 1929 startete er bei den estnischen Meisterschaften im freien Stil blieb dabei aber nach Niederlagen gegen Olaf Luiga und Otto Viikberg noch unplaziert Genauso erging es ihm bei der estnischen Meisterschaft 1930 im griechisch romischen Stil wo er wieder gegen Luiga und Viikberg verlor Bei der estnischen Meisterschaft 1930 im freien Stil belegte er dann im Schwergewicht u a mit Siegen uber Arnold Luhaaar und Alexander Kollot und Niederlagen gegen Olaf Luiga und Otto Viikberg den 3 Platz und gewann damit seine erste Medaille bei einer wichtigen Meisterschaft Den 3 Platz belegte er auch bei der estnischen Meisterschaft 1931 im griechisch romischen Stil Dabei besiegte er u a Alexander Kollot Olaf Luiga und Eduard Manniko verlor aber gegen Arnold Luhaaar Im gleichen Jahr wurde er in Riga bei einem Landerkampf Estland gegen Lettland eingesetzt und besiegte dabei Albert Zvejnieks Bei einem Doppel Landerkampf gegen Finnland 1931 in Tallinn besiegte er Vaino Leitise unterlag aber dem routinierten Edil Rosenquist 1932 wurde Kristjan Palusalu in beiden Stilarten estnischer Meister Im Fruhjahr 1932 fand in Stockholm zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Los Angeles ein 4 Landerkampf mit Schweden Estland Ungarn und Deutschland statt Kristjan Palusalu vertrat dabei die estnischen Farben im Schwergewicht Er musste dabei noch seiner relativen Unerfahrenheit im internationalen Ringen Tribut zahlen denn er verlor gegen Raymund Bado aus Ungarn Georg Gehring aus Deutschland und Carl Westergreen aus Schweden alles Schwergewichtsringer mit grossen internationalen Erfolgen Zu den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles entsandte Estland keine Ringer 1933 wurde Kristjan Palusalu wieder estnischer Meister in beiden Stilarten Bei einem Landerkampf zwischen Lettland und Estland in Riga wurde er wieder Sieger uber Albert Zvejnieks 1933 startete er dann erstmals bei einer Europameisterschaft Diese fand im griechisch romischen Stil in Helsinki statt Im Schwergewicht waren nur vier Ringer am Start Kristjan Palusalu verlor gegen Carl Westergreen und Kurt Hornfischer aus Deutschland und belegte den 4 Platz 1934 verlor Kristjan Palusalu in Helsinki in einem Landerkampf gegen Finnland gegen Arvo Niemela nach Punkten Im gleichen Jahr wurde er im Endkampf der estnischen Meisterschaft im griechisch romischen Stil von Nikolai Karklin geschlagen und belegte deshalb nur den 2 Platz Das war die letzte Niederlage die er in seiner Karriere von einem estnischen Ringer hinnehmen musste 1935 besiegte er in Tallinn in einem Landerkampf gegen Finnland Hjalmar Nystrom nach Punkten An den Europameisterschaften der Jahre 1934 in Rom GR und Stockholm F und 1935 in Kopenhagen GR und Brussel F nahm Estland wohl aus wirtschaftlichen Grunden nur mit wenigen Aktiven teil Kristjan Palusalu war bei keiner davon am Start 1936 wurde Kristjan Palulalu wieder estnischer Meister in beiden Stilarten Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin waren dann estnische Ringer wieder am Start Kristjan Palusalu vertrat dabei Estland im Schwergewicht in beiden Stilarten und war in Berlin in der Form seines Lebens Vom 2 August bis zum 4 August 1936 fanden die Kampfe im freien Stil statt Er besiegte dabei Josef Klapuch aus der Tschechoslowakei Robert Herland aus Frankreich Mehmet Coban aus der Turkei Werner Burki aus der Schweiz und Hjalmar Nystrom aus Finnland und gewann damit seine erste Goldmedaille Bei den Wettkampfen im griechisch romischen Stil die vom 6 August bis 9 August 1936 stattfanden besiegte er Eduard Scholl aus Osterreich Zoltan Kondorossy aus Rumanien John Nyman aus Schweden Mehmet Coban und den dreifachen Europameister 1933 bis 1935 Kurt Hornfischer aus Deutschland und gewann seine zweite Goldmedaille Kristjan Palusalu war damit der erfolgreichste Sportler seines Heimatlandes der Zwischenkriegszeit Bei der Eroffnungsfeier der Spiele 1936 trug er die estnische Fahne ins Olympiastadion 1937 wurde er wieder estnischer Meister in beiden Stilarten Im griechisch romischen Stil besiegte er dabei Johannes Kotkas der einmal sein Nachfolger werden sollte In diesem Jahr startete er auch bei der Europameisterschaft im griechisch romischen Stil in Paris Er holte sich dort mit Siegen uber Georg Gehring Deutschland Gyula Bobis Ungarn Leon Charlier Belgien Robert Herland John Nyman und Josef Klapuch in uberlegenem Stil den Titel Bei der Europameisterschaft 1937 im freien Stil in Munchen wo Kurt Hornfischer gewann war er nicht am Start Am 7 Januar 1938 erlitt Kristjan Palusalu in einem Kampf in Tallinn eine schwere Schultergelenk Verletzung Er erholte sich davon jedoch zunachst wieder und besiegte am 14 Marz 1938 in Helsinki in einem Landerkampf gegen Finnland Arvo Niemela Im gleichen Monat wurde er auch wieder estnischer Meister im griechisch romischen Stil vor Johannes Kotkas und Nikolai Karklin Kurz danach verletzte er sich aber erneut an der Schulter Die Verletzung stellte sich als so schwer heraus dass er seine Ringer Karriere beenden musste Nach dem Ringen BearbeitenNachdem Estland 1940 aufgrund des deutsch sowjetischen Nichtangriffspakts von der Sowjetunion annektiert wurde arbeitete Palusalu zunachst weiter als Gefangniswarter im Zentralgefangnis in Tallinn wurde dann aber wahrend des alten Regimes als Diener entlassen und zog dann auf seinen Hof Er wurde im Sommer 1941 fur die Rote Armee mobilisiert aber im Herbst 1941 mit anderen Esten von der Front abgefuhrt und in ein Arbeitslager in der Oblast Archangelsk gebracht Der nach einem Fluchtversuch zum Tode verurteilte Mann erklarte sich bereit als Freiwilliger an die Front gegen Finnland zu gehen wo es ihm im Herbst 1941 gelang auf die finnische Seite zu wechseln Zum Jahreswechsel 1941 1942 wurde er aus Finnland als Kriegsgefangener in seine bis 1944 vom Grossdeutschen Reich besetzte Heimat geschickt Nach der Invasion der UdSSR und der Besetzung Estlands 1944 wurde Palusalu 1945 46 inhaftiert Im besetzten und annektierten Estland arbeitete er zunachst als Bauarbeiter durfte dann aber Ringertrainer werden Da Palusalu der erfolgreichste estnische Sportler der Zwischenkriegszeit war und sein Schicksal das Leiden seines Volkes unter sowjetischer Herrschaft zeigt ist er bis heute einer der beliebtesten estnischen Sportler geblieben Einer Version zufolge ist der bronzene Soldat des umstrittenen Kriegerdenkmals von Tallinn Kristjan Palusalu nachempfunden Internationale Erfolge BearbeitenJahr Platz Wettbewerb Stilart Gewichtsklasse Ergebnisse1933 4 EM in Helsinki GR Schwer nach Niederlagen gegen Carl Westergreen Schweden und Kurt Hornfischer Deutschland1936 Gold OS in Berlin F Schwer nach Siegen uber Josef Klapuch Tschechoslowakei Robert Herland Frankreich Mehmet Coban Turkei Werner Burki Schweiz und Hjalmar Nystrom Finnland1936 Gold OS in Berlin GR Schwer nach Siegen uber Eduard Scholl Osterreich Zoltan Kondorossy Rumanien John Nyman Schweden Mehmet Coban und Kurt Hornfischer Deutschland1937 1 EM in Paris GR Schwer nach Siegen uber Georg Gehring Deutschland Gyula Bobis Ungarn Leon Charlier Belgien Robert Herland John Nyman und Josef KlapuchErlauterungenOS Olympische Spiele EM Europameisterschaft F freier Stil GR griechisch romischer Stil Schwergewicht damals uber 87 kg KorpergewichtLiteratur BearbeitenFachzeitschriften Athletik und Kraftsport Documentation of International Wrestling Championships 1896 bis 1976 der FILA 1976Weblinks BearbeitenProfil von Kristjan Palusalu beim Institut fur Angewandte Trainingswissenschaft Kristjan Palusalu in der Datenbank von Olympedia org englisch Sportliche Erfolge und Foto estnisch Portrat mit Foto estnisch Olympiasieger im Freistilringen Schwergewicht 1904 Bernhoff Hansen 1908 George Con O Kelly 1920 Robert Roth 1924 Harry Steel 1928 Johan Richthoff 1932 Johan Richthoff 1936 Kristjan Palusalu 1948 Gyula Bobis 1952 Arsen Mekokischwili 1956 Hamit Kaplan 1960 Wilfried Dietrich 1964 Alexander Iwanizki 1968 Alexander Medwed 1972 Iwan Jarygin 1976 Iwan Jarygin 1980 Ilja Mate 1984 Lou Banach 1988 Vasile Pușcașu 1992 Leri Chabelowi 1996 Kurt Angle 2000 Sagid Murtasalijew 2004 Chadschimurad Gazalow 2008 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Landgemeinde Varbla EstlandSTERBEDATUM 17 Juli 1987STERBEORT Tallinn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kristjan Palusalu amp oldid 216050960