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Das Krautige Immergrun Vinca herbacea oder Sommergrun Immergrun genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Immergrun Vinca innerhalb der Familie der Hundsgiftgewachse Apocynaceae 1 Sie ist schwach giftig Krautiges ImmergrunKrautiges Immergrun Vinca herbacea SystematikOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Hundsgiftgewachse Apocynaceae Unterfamilie RauvolfioideaeTribus VinceaeGattung Immergrun Vinca Art Krautiges ImmergrunWissenschaftlicher NameVinca herbaceaWaldst amp Kit Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale und Okologie 1 3 Chromosomenzahl 1 4 Okologie und Phanologie 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Nutzung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Das Krautige Immergrun ist eine ausdauernde krautige Pflanze die meist Wuchshohen von 5 bis 10 Zentimetern erreicht Nach der Fruchtbildung im August zieht die Pflanze ein und Stangel und Blatter sterben im Winter vollstandig ab d h diese Art ist entgegen ihrem Gattungsnamen sommergrun An die achsenburtige schirmformige Wurzel schliesst ein kahler und geriefter Stangel an Die 20 bis 80 Zentimeter langen Stangel liegen auf dem Boden oder bilden einen flachen Bogen und sind im oberen Abschnitt einfach verzweigt Deren Spitze kann im Herbst als Legtrieb Wurzeln schlagen 2 3 4 Die gegenstandigen Laubblatter sitzen fast direkt oder auf bis zu 2 Millimeter langen Stielen am Stangel Die Spreiten sind 2 bis 3 in manchen Fallen 4 Zentimeter lang und 0 5 bis 1 5 Zentimeter breit Die unteren Laubblatter haben eine eiformige bis elliptische bis lanzettliche Form die oberen sind hingegen langlich bis linealisch Alle Laubblatter sind am Rand sehr kurz bewimpert Die Seitennerven der Laubblatter zweigen in einem Winkel von 10 bis 30 Grad von der Mittelrippe ab 2 3 4 Generative Merkmale und Okologie Bearbeiten nbsp Krautiges Immergrun Vinca herbacea nbsp Krautiges ImmergrunDie Bluten entspringen einzeln in den Achseln der Laubblatter und sitzen auf einem 2 bis 4 manchmal auch nur 1 5 Zentimeter langen Stiel Bei den unteren Bluten ist dieser zuweilen langer als die Laubblatter Der Kelch ist 5 bis 7 manchmal nur 4 Millimeter lang und reicht ungefahr bis zur deutlichen Einschnurung der 10 bis 15 Millimeter langen Kronenrohre Die Kelchzipfel sind bei einer Lange von meist 3 5 bis 5 Millimetern linealisch bis schmal linealisch halblanzettlich und bewimpert Die violettblaue bis hellblaue Krone ist im Knospenzustand gedreht 2 bis 3 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 2 5 bis 3 5 Zentimeter Die funf Kronblatter sind asymmetrisch deren Saum ist ausgebreitet Die Staubfaden der funf Staubblatter weisen einen Knick auf und unterhalb der Spitze des Griffels befindet sich ein scheibenformiges Gebilde das Narbenkopf genannt wird Diese Konstruktion soll eine Selbstbestaubung der Blute verhindern Herkogamie langrusselige Insekten fuhren ihren Russel in Blute ein um am Grund Nektar zu trinken und mussen dazu den Russel durch die Offnungen zwischen dem Narbenring den am Narbenring vorbeifuhrenden Staubfaden und der umschliessenden Krone durchfuhren Der Narbenring sondert einen klebrigen Schleim ab der bewirkt dass beim Herausziehen des Russels der auf den Haaren an der Spitze des Griffels befindliche Pollen haften bleibt Bei der nachsten Blute streift das Insekt beim Einfuhren des Russels den zuvor aufgenommenen Pollen am Narbenring ab und fuhren so zu einer Bestaubung Fruchte bilden sich jedoch nur selten aus Jedes der zwei Fruchtblatter bildet eine 2 bis 3 Zentimeter lange Balgfrucht die meist ein bis drei rund 10 Millimeter lange braune zylindrische kahle Samen enthalt 2 3 4 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 46 4 Okologie und Phanologie Bearbeiten In Mitteleuropa reicht die Bluhzeit dieses Geophyten bis Hemikryptophyten von April bis Anfang Mai 2 4 Vorkommen BearbeitenDas Krautige Immergrun ist ein palastinisch hyrkanisch ostsubmediterran sudanatolisch kaukasisch pontisch pannonisches Florenelement und hat sein Hauptverbreitungsgebiet in Sudosteuropa der Ukraine in Sudrussland dem ostlichen Mittelmeergebiet in Palastina der Turkei dem Nord Iran und dem Nord Irak 3 4 Im deutschsprachigen Raum tritt es nur in Osterreich auf und erreicht hier seine westlichste Verbreitungsgrenze 1 Das Krautige Immergrun gedeiht meist in lichten Waldern und sonnige Trockenrasen und offene schuttige Hange wo es als Pionierpflanze auftritt Es gedeiht meist auf seichtgrundigen steinigen kalkreichen Boden Rendsinen an warmen Standorten 2 4 Das Krautige Immergrun kann in bis in Hohenlagen von 1500 Metern in Bulgarien auftreten 3 In Osterreich kann man das Krautige Immergrun sehr selten und ausschliesslich im pannonischen Gebiet in den Bundeslandern Wien am Falkenberg einem Vorberg des Bisambergs 5 im nordlichen Burgenland im Leithagebirge hier aber vermutlich erloschen 3 4 und in Niederosterreich am Bisamberg bei Wien und im sudlichen Weinviertel im Hochleithenwald und im Matzner Wald ein Vorkommen bei Schloss Hof wurde durch den Bau einer Umfahrungsstrasse kurzlich vernichtet 3 4 in der planar bis collinen Hohenstufe antreffen In Osterreich gilt das Krautige Immergrun als gefahrdet 2 4 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Vinca herbacea erfolgte im Jahre 1799 durch F de P A von Waldstein und Pal Kitaibel im Werk Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae 8 Tafel 9 Beschreibungen und Bilder seltener Pflanzen Ungarns 1 3 Nutzung BearbeitenDer enthaltene Wirkstoff Vincamin wird oder wurde in blutdruckfordenden Medikamenten verwendet 3 Das Krautige Immergrun wird selten als Zierpflanze fur Staudenbeete und Steingarten genutzt Es ist seit spatestens 1816 in Kultur 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karol Marhold 2011 Apocynaceae Datenblatt Vinca herbacea In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c d e f Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 712 a b c d e f g h i Manfred A Fischer Vinca herbacea das Immergrun das weder immergrun noch immer grun ist in Heinz Wiesbauer Herbert Zettel Manfred A Fischer Rudolf Maier Hrsg Der Bisamberg und die Alten Schanzen Vielfalt am Rande der Grossstadt Wien St Polten 2011 a b c d e f g h i j Arndt Kastner Manfred A Fischer Portrats ausgewahlter seltener osterreichischer Gefasspflanzenarten IV 31 bis 41 in Verein zur Erforschung der Flora Osterreichs Hrsg Neilreichia Band 6 2011 ISSN 1681 5947 S 123 164 zobodat at PDF Wolfgang Adler Alexander Ch Mrkvicka Hrsg Die Flora Wiens gestern und heute Die wildwachsenden Farn und Blutenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende Wien 2003 ISBN 978 3 900275 96 9 S 422 Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Spektrum Akademischer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 Literatur BearbeitenManfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 712 Manfred A Fischer Vinca herbacea das Immergrun das weder immergrun noch immer grun ist In Heinz Wiesbauer Herbert Zettel Manfred A Fischer Rudolf Maier Hrsg Der Bisamberg und die Alten Schanzen Vielfalt am Rande der Grossstadt Wien St Polten 2011 ISBN 3 901542 34 5 Arndt Kastner Manfred A Fischer Portrats ausgewahlter seltener osterreichischer Gefasspflanzenarten IV 31 bis 41 In Verein zur Erforschung der Flora Osterreichs Hrsg Neilreichia Band 6 2011 ISSN 1681 5947 S 123 164 zobodat at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krautiges Immergrun Vinca herbacea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt Vinca herbacea Krautiges Immergrun bei Botanik im Bild Flora von Osterreich 2004 Thomas Meyer Michael Hassler Datenblatt bei Mittelmeer und Alpenflora Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krautiges Immergrun amp oldid 237672631