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Kosakenwinter bezeichnet die Einquartierungen danischer schwedischer und russischer Truppen in Schleswig Holstein im Winter 1813 1814 Die Kosaken der russischen Truppen machten dabei den kleinsten Teil der Truppen aus hinterliessen bei der Bevolkerung aber den grossten Eindruck Die Kosaken uberqueren die Elbe Zeichnung um 1814Nach Frankreichs Niederlage im Russlandfeldzug 1812 schlossen die Gegner Napoleons Preussen Osterreich Schweden Russland und Grossbritannien ein Bundnis gegen Napoleon Danemark hielt weiter zu Frankreich Nach der Volkerschlacht bei Leipzig 16 19 Oktober 1813 ruckte eine schwedisch russisch preussische Armee mit 57 000 Mann unter dem schwedischen Kronprinzen Karl Johann dem ehemaligen franzosischen Marschall Jean Baptiste Bernadotte in Schleswig Holstein ein und besiegte die danischen Truppen die sich aber in die schutzende Festung Rendsburg zuruckziehen konnten Inhaltsverzeichnis 1 Kosakenwinter in Ostholstein 2 Kosakenwinter in der Herrschaft Pinneberg 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseKosakenwinter in Ostholstein BearbeitenAuch nach dem Friedensschluss in Kiel 14 Januar 1814 blieben die fremden Truppen in Holstein Bis zum Juli 1814 blieb die Gegend von Einquartierungen verschont Mit einem Schreiben vom 12 Juli 1814 unterrichtete die Kommission zur Wiederinbesitznahme der Herzogtumer den Magistrat der Stadt Oldenburg dass die Armee unter dem General en chef Graf von Bennigsen zur Erleichterung der bisher von den Einquartierungen betroffenen Gebiete des Herzogtums Holstein die Demarkationslinie weiter in den Osten versetzen wollte Das Stabsquartier des Perejaslawschen Reitenden Jagerregiments wurde nach Lensahn verlegt Die einzelnen Truppenteile waren in Beschendorf Cismar Damlos Gosdorf Guldenstein Halendorf Harmsdorf Kabelhorst Koselau Langenhagen Manhagen Marxdorf Monchneversdorf Nienrade Petersdorf Quaal Rethwisch Riepsdorf Ruting Schwienkuhl Sievershagen und Wahrendorf einquartiert Die Bevolkerung litt sehr unter den hohen Kosten der Einquartierung Vier Wochen schon geht das Gerucht die Russen marschieren ab Sie sind immer noch da Sie saugen die Hufenpachter gar zu sehr aus theils mit ihrer Fourage bestehlen sie den Bauern auch ihre Bekostigung wird ihnen schwer Was wird fur Licht und Holz aufgebraucht Mogen sie uns doch bald verlassen Im Dezember 1814 zogen die Truppen wieder ab und hinterliessen ein ausgelaugtes Land In einer 1821 erstellten Ubersicht berichtet Friedrich Borm von den Belastungen fur die Fideikommissguter auf einen Tag berechnet 4083 Officiere und 96504 Unterofficiere und Gemeine und zwar lauter Cavallerie in den Herzoglichen Gutern einquartiert gewesen sind an Naturalien geliefert 37 511 Pfund Brot 8830 Pfund Speck 8314 Pfund Graupen 1264 Pfund Erbsen 1009 Tonnen Hafer 115 983 Pfund Heu und 29 235 Pfund Stroh 1817 ersetzte der danische Staat einen Teil der Ausgaben Kosakenwinter in der Herrschaft Pinneberg Bearbeiten nbsp Erinnerung an den Kosakenwinter in UetersenWahrend der Belagerung Hamburgs im Winter 1813 14 befand sich das Hauptquartier der russischen Truppen unter General Bennigsen in Pinneberg 1 Die Uetersener Bevolkerung litt besonders unter der Einquartierung der Truppen vom Obrist d Olonne General von Pahlen und General von Woronzow Fast taglich zogen fremde Truppen uber die alte Heerstrasse durch die Stadt In allen Privathausern und offentlichen Gebauden waren fremde Truppen einquartiert die verpflegt werden mussten Es kam zu Plunderungen Brandschatzungen und zu Uberfallen auf die Bevolkerung In dieser Zeit lagerten im bzw zogen ca 48 000 Soldaten mit etwa 28 800 Pferden durch den Ort Die Kosten waren fur die Stadt und das Kloster enorm Die Summe der durch Beschadigungen Uberfalle und Erpressungen entstandenen Kosten in der Stadt belief sich auf etwa 20 000 Thaler Ausserdem kamen noch die Kosten fur die Einquartierung und Verpflegung der Truppen und der Pferde dazu Allein die Verpflegungskosten fur den Obristen d Olonne und Generalleutnant Woronzow betrugen rund 2160 Thaler Sie verlangten taglich freie Tafel fur sich und ihre etwa 30 bis 40 Offiziere Das Lazarett fur Kranke und Verwundete kostete das Kloster 11 000 Thaler Nachdem die Truppen abgezogen waren erhielt das Kloster eine Vergutung in Bons Russenschuld Die Bevolkerung dagegen wurde nicht entschadigt Literatur BearbeitenLothar Mosler Uetersen Geschichte und Geschichten 1234 1984 Kosakenwinter 1813 14 Die Russen kommen Dieter Kienitz Der Kosakenwinter in Schleswig Holstein 1813 14 Boyens Heide 2000 ISBN 3 8042 0865 7 Eva S Fiebig Der Kosakenwinter Die Besetzung der Herzogtumer durch die Nordarmee 1813 14 in Der Kieler Frieden 1814 hrsg von Sonja Kinzler Neumunster Hamburg 2013 S 58 73 Siehe auch BearbeitenFranzosenzeitEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Kienitz Der Kosakenwinter S 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kosakenwinter amp oldid 235243757