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Konrad Gobel auch Conrad Gobel bzw Gobel oder Konrad von Frankfurt 1498 1499 in Frankfurt am Main 27 Dezember 1 1568 ebenda war ein deutscher Glockengiesser und Buchsenmeister und entstammte einer bekannten deutschen Bronze Geschutz und Glockengiesserfamilie im Frankfurt des 16 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Glocken 3 Geschutzguss 4 Metallguss 5 Literatur 6 Einzelnachweise AnmerkungenBiografie BearbeitenDer Sohn des Niklas Nicolaus Gobel 1508 Kannengiesser und Buchsenmeister aus Dinkelsbuhl und der Frankfurterin Margarethe Hase wurde um 1498 99 geboren Ab dem 16 Jahrhundert bluhten Kunste und Gewerbe in Frankfurt am Main auf Vermutlich wurde er in Mainz ausgebildet 1526 setzte ihn der Rat der Stadt Frankfurt als Leiter der Giesshutte ein die er entweder von seiner verwitweten und wiederverheirateten 2 Mutter 3 oder von seinem Bruder Simon Gobel ubernahm die dieser schon 1521 innehatte 4 Konrad wurde 1528 Burger und zugleich Buchsenmeister der Stadt Seine Tatigkeiten kulminieren in den 1540er Jahren in der gehaltvollen Glockengiesserei und ein Jahrzehnt spater im Giessen von Geschutzen 4 Er verungluckte 1553 und geriet mit seinen Lieferungen fur den Rat in Verzug Dadurch musste er seine Stellung als Buchsenmeister aufgeben 1560 ubergab er seine Werkstatt an seinen Sohn Nikolaus 1530 1576 3 5 Gobel war mit einer Veronika Schoffer Tochter des Mainzer Buchdruckers Ivo Schoffer verheiratet Er starb am 27 Dezember 1568 in Frankfurt 3 Glocken BearbeitenAus seiner Werkstatt stammten zwei Glocken von 1544 und 1545 in der Kirche St Stephan zu Mainz 6 und eine Glocke von 1557 in der Pfarrkirche St Laurentius zu Ebersheim in Rheinhessen 1920 von der Kirchengemeinde weiterveraussert die sich dadurch vor andern Glocken auszeichnen dass Abgusse von Medaillen und geschnittenen Steinen auch antiken Munzen auf ihnen angebracht sind und ihn als virtuosen Kunstler der Renaissance und Kenner der italienischen Medaillenkunst auszeichnen 4 Im Gelaut in der Wehrkirche zu Klein Umstadt ist ebenfalls eine Bronzeglocke von Konrad erhalten Sie ist die alteste Glocke des Dreiergelauts und ist mit 1541 an der Glocke datiert Eine Inschrift lauft auf der Schulter zwischen Rundstegen um Als Worttrenner und Zierrat dienen ebenfalls Munzen die Mannerbusten zeigen Die Munzumschriften sind heute unleserlich Unter dem Untersteg befindet sich ein stehender Blutenfries Auf der Flanke sind zwei Reliefs mit der Auferstehung Christi und der Anbetung der Konige angebracht 3 Von seinem Werk sind noch bekannt 4 nicht mehr vorhandene Glocke in Beerfelden 1529 eine noch erhaltene Glocke in Reiskirchen bei Wetzlar 1537 eine 1543 fur das Benediktinerkloster Schluchtern geschaffene Glocke eine fur das Rathaus Hochheim 1548 hergestellte Glocke fur die Einhardsbasilika Seligenstadt 1557 Geschutzguss BearbeitenGobel nutzte das damals neue Gussverfahren Formguss statt des ublichen Abdruckgusses in Wachskasten Seine Falkone fur Schloss Braunfels datiert 1538 wird als eines der bedeutendsten Meisterwerke deutscher Geschutzgiesserei der Renaissance bewertet 4 1539 hatte er fur Frankfurt zwei Kanonen gegossen die uns urkundlich als Justitia und Nemesis bekannt sind und zusammen 120 Zentner und 2 Pfund 6001 kg schwer waren Bis 1554 hatte er zehn Feldschlangen fur die Stadt Frankfurt gegossen und zwolf weitere waren fur die folgenden zwei Jahre avisiert 1560 bot er der Stadt Frankfurt an zwei neue Kanonen zu giessen jede wieder etwa drei Tonnen schwer und dabei das Material alter Feldschlangen zu benutzen Sie sollten je mit einem wilden Mann und einer wilden Frau verziert werden 7 Sie wurden vermutlich bereits von seinem Sohn Nicolaus gefertigt Metallguss BearbeitenGobel goss auch eine kleine jetzt im Gewerbemuseum zu Berlin befindliche Bronzetafel die laut testamentarischer Bestimmung in den Sarg des Kardinals Albrecht von Brandenburg Erzbischof von Mainz gelegt wurde und einen prachtvollen Kronleuchter fur den Westchor des Mainzer Doms der heute nicht mehr vorhanden ist Literatur BearbeitenRudolf Bergau Gobel Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 297 Sebastian Scholz Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt Dieburg und Gross Gerau Wiesbaden 1999 Nr 173 DI49 Online auf www inschriften net Saur Comite International d Histoire de l Art Deutsches Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte Karlsruhe Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker Band 56 K G Saur Verlag Munchen Leipzig 2007 ISBN 978 3 598 22796 7 S 322 f Schneider Friedrich Conrat Gobel Giesser zu Frankfurt um die Mitte des 16 Jahrhunderts In Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst AFGK 14 1877 S 415 422 Euler Ludwig Heinrich Zusatz zu Conrat Gobel Giesser zu Frankfurt um die Mitte des 16 Jahrhunderts In AFGK 14 1877 S 423 424 Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Begrabnistag unbekannt ob auch Todestag Konrads Mutter war spater mit dem aus Bingen stammenden Giesser Martin Steffen in dritter Ehe verheiratet und Steffen wird als Betreiber der stadtischen Giesshutte in Frankfurt am Main gefuhrt a b c d Scholz Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt Dieburg und Gross Gerau Nr 173 auf www inschriften net a b c d e Saur Allg Kunstlerlexikon S 323 Scholz Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt Dieburg und Gross Gerau Nr 218 auf www inschriften net 1000 Jahre Mainzer Dom Archiv fur die Artillerie und Ingenieur Offiziere des deutschen Reiches Band 19 1846 In Teil IV Zur Geschichte des Geschutzwesens am Rhein und in den benachbarten Landern S 116Normdaten Person GND 136541585 lobid OGND AKS VIAF 80868149 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gobel KonradALTERNATIVNAMEN Gobel Conrad Gobel Konrad Frankfurt Konrad vonKURZBESCHREIBUNG Glockengiesser und BuchsenmacherGEBURTSDATUM um 1498GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 27 Dezember 1568STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Gobel amp oldid 204441190