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Die Kommunalwahlen in Hessen 1946 fanden von Januar bis Mai 1946 statt und waren die ersten demokratischen Wahlen nach dem Ende der NS Diktatur Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Gemeindewahlen 3 Kreistagswahlen 4 Kreisfreie Stadte 5 LiteraturAllgemeines BearbeitenDie Parteien hatten nur eine kurze Zeit der Vorbereitung auf diese Wahlen Seit Mitte 1945 hatten sich die ersten lokalen Parteigliederungen gegrundet Die erste Partei die eine Zulassung durch die amerikanischen Besatzungsbehorden auf Landesebene erhielt war am 13 Dezember 1945 die KPD Hessen Durch die kurze Zeitspanne waren die Parteien nicht in der Lage flachendeckend mit eigenen Kandidaten anzutreten Auch verfugten die eingesetzten Burgermeister und Landrate uber eine gute Ausgangsposition da mogliche Gegenkandidaten keine Zeit hatten sich bekannt zu machen Hierdurch lag der Anteil an parteilosen Burgermeistern nach der Wahl uberdurchschnittlich hoch Die Wahldurchfuhrung entsprach grundsatzlich demokratischen Prinzipien obwohl sie unter Besatzungsrecht durchgefuhrt wurden Parteien und Kandidaten bedurften der Zustimmung der amerikanischen Besatzungsbehorden Diese Zustimmung wurde auch erteilt soweit die Kandidaten nicht durch ihre Tatigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus belastet waren Funktionare der NSDAP und deren Organisationen sowie andere belastete Personen besassen kein Wahlrecht Fur die Wahl war eine Sperrklausel von 15 Prozent vorgeschrieben wodurch die beiden grossen Parteien die SPD Hessen und die CDU Hessen leicht bevorzugt waren Alle Parteien verfugten uber die Moglichkeit uber eigene Publikationen Wahlkampf zu betreiben Eine Bevorzugung einzelner Parteien durch die Zuteilung von Papierkontingenten und Druckkapazitaten wie dies bei den Landtagswahlen in der SBZ 1946 erfolgte fand in Gross Hessen nicht statt Die Organisation der Wahlen war durch den massiven Zuzug von Fluchtlingen aus den deutschen Ostgebieten erschwert Gemeindewahlen BearbeitenAls erster Schritt erfolgten im Januar 1946 die Wahlen zu den Gemeinderaten Diese wurden in 17 Landkreisen am 20 Januar und in den restlichen 22 Landkreisen am 27 Januar durchgefuhrt Die Bevolkerung nahm die Moglichkeit der demokratischen Wahl umfassend an die Wahlbeteiligung erreichte mit 84 9 Prozent einen bei Kommunalwahlen in Hessen niemals wieder erreichten Hochstwert Partei Wahl vorschlage Ergebnisin Sitzein Burgermeister posten in SPD 1497 44 5 45 0 38 0CDU 967 31 0 30 0 15 0KPD 406 5 7 2 1 1 1LDP 101 2 7 2 3 1 7Andere 1203 16 0 0 6 0 5Parteilose 20 0 43 7Kreistagswahlen BearbeitenIm April 1946 folgten die Wahlen zu den Kreistagen Hierbei waren die Chancen der kleineren Parteien wesentlich besser da die breite Aufstellung in den einzelnen Orten nicht mehr so wesentlich war Diese Wahlen waren daher deutlich besser geeignet ein Stimmungsbild uber die politische Landschaft und die Starke der Parteien zu geben Die Wahlbeteiligung in den 39 Kreisen lag mit 75 5 Prozent unter dem Rekordwert der Januarwahlen bestatigte aber das hohe Interesse der Bevolkerung an den Wahlen Partei Teilnahme Kreise Ergebnisin Sitze Sitzein SPD 39 44 1 539 50 0CDU 38 38 0 446 41 4KPD unbek 8 3 11 1 0LDP 23 6 2 43 4 0Andere unbek 3 4 39 3 6Kreisfreie Stadte BearbeitenIm Mai folgte als letzter Schritt die Kommunalwahl in den neun kreisfreien Stadten Die Wahlbeteiligung lag mit 75 5 Prozent exakt auf dem Niveau der Kreistagswahlen Kumuliertes Ergebnis in den kreisfreien Stadten Partei ProzentSPD 41 2CDU 34 5KPD 11 5LDP 9 8Andere 2 9Fur die Ergebnisse in ausgewahlten hessischen Stadten siehe Darmstadt Frankfurt am Main Fulda Kassel Offenbach am Main WiesbadenLiteratur BearbeitenWalter Muhlhausen Hessen 1945 1950 zur politischen Geschichte eines Landes in der Besatzungszeit 1984 85 ISBN 3 458 14292 4 S 145 146Kommunalwahlen in Hessen 1946 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1977 1981 1985 1989 1993 1997 2001 2006 2011 2016 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunalwahlen in Hessen 1946 amp oldid 197568584