www.wikidata.de-de.nina.az
Kollam Malayalam ക ല ല Kollam ˈkolːʌm fruher Quilon ist eine Hafenstadt im sudindischen Bundesstaat Kerala mit rund 350 000 Einwohnern Volkszahlung 2011 Kollamക ല ല Kollam Indien Staat Indien IndienBundesstaat KeralaDistrikt KollamLage 8 53 N 76 35 O 8 886102 76 589718 16 Koordinaten 8 53 N 76 35 OHohe 16 mEinwohner Agglomeration 349 033 2011 1 1 110 005 2011 2 Website http www kollamcorporation gov in Sie liegt 60 Kilometer nordwestlich von Thiruvananthapuram zwischen dem Arabischen Meer und dem Ashtamudi See der mit dem verzweigten Wasserstrassensystem der Backwaters verbunden ist Kollam ist Verwaltungssitz des Distrikts Kollam ein altchristliches Zentrum und Sitz eines katholischen Bischofs Bistum Quilon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tourismus und Sehenswurdigkeiten 3 Wirtschaft 4 Klimatabelle 5 Alternative Namen 6 Ansichten aus Kollam 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits vor der Grundung der heutigen Stadt bestand an ihrer Stelle eine Hafensiedlung namens Desinganadu die Handelskontakte u a nach Phonizien und ins Romische Reich besass Nach der bestandigen Ortstradition landete der Apostel Thomas im Jahre 52 im heutigen Kerala und grundete entlang der Malabarkuste sieben christliche Gemeinden wovon Kollam als die sudlichste genannt wird 3 4 Zur Zeit des Hl Thomas bestand dort die erwahnte Handels und Hafensiedlung die auch eine Judengemeinde besass Unter diesen Landsleuten missionierte der Apostel zuerst Es wird uberliefert dass er bei seinem Weggang zwei Bischofe weihte welche die Christen weiter betreuten 5 nbsp Fort Kollam im 16 Jahrhundert das als Fortaleza eingezeichnete Fort steht noch heute als Ruine an dem mit S Cruz bezeichneten Punkt erhebt sich gegenwartig der Leuchtturm nbsp Kollam um 1750 deutlich zu erkennen das Fort mit machtigem Turm und Fahne nbsp Kollam vom Leuchtturm aus aufgenommenDie Bedeutung des Platzes nahm im fruhen Mittelalter durch den Gewurzhandel besonders mit China mehr und mehr zu Schliesslich erfolgte die formelle Stadtgrundung im Jahre 825 durch den Chera Konig Rajasekhara Varman 820 844 womit die Malayalam Zeitrechnung Kolla Varsham beginnt Kollam war zu dieser Zeit Hauptstadt der Provinz Venad die sich im 12 Jahrhundert zu einem eigenstandigen Staat entwickelte Die Europaer nannten die Stadt Quilon Die Christen erhielten damals vom Konig zahlreiche Privilegien die man der Haltbarkeit wegen auf gravierten Kupfertafeln festhielt Einige dieser Tabula Quilonensis 6 genannten uber 1000 jahrigen Platten haben sich bis heute erhalten und gehoren zu den Kostbarkeiten der indischen Geschichte 7 8 Der italienische Monch Johannes von Montecorvino landete 1291 in Quilon und betreute die dort vorgefundenen Christen bevor er Indien in Richtung Osten durchquerte und schliesslich in China missionierte Marco Polo besuchte die Stadt 1292 rund ein Jahrhundert spater legte auch der arabische Forschungsreisende Ibn Battuta dort an 1320 zog der franzosische Dominikanerpater Jordanus Catalanus de Severac im papstlichen Auftrag nach Asien wo er sich in Kollam niederliess um zu missionieren und den dortigen Christen als Seelsorger zu dienen Ab 1323 sind dort Taufen belegt die er vollzog 1328 reiste er nach Avignon berichtete Papst Johannes XXII uber Kollam und die dortige Christengemeinde worauf dieser am 9 August 1329 die Bulle Romanus Pontifex erliess und damit die Diozese Quilon als erstes aller katholischen indischen Bistumer offiziell ins Leben rief Am 21 August desselben Jahres folgte die Bulle Venerabili Fratri Jordano mit welcher der Pontifex Pater Jordanus zum ersten Oberhirten bestimmte Quilon unterstand als Suffragandiozese dem lateinischen Erzbistum Sultaniya in Persien im heutigen Soltaniyeh Bischof Jordanus verfasste auch eine ausfuhrliche Beschreibung Indiens und der von ihm angetroffenen Zustande die uns unter dem Titel Mirabilia Descripta erhalten ist Gemass der ortlichen indischen Uberlieferung wurde Bischof Jordanus 1336 bei Bombay von Muslimen gesteinigt Als der Papstliche Legat Giovanni de Marignolli 1348 nach Quilon kam traf er Bischof Jordanus nicht mehr an blieb jedoch 16 Monate als Seelsorger in der Stadt 1502 grundeten die Portugiesen in Kollam einen Handelsstutzpunkt und erbauten 1518 das Fort Forte de Sao Tome von dem heute noch eine eindrucksvolle Ruine existiert und das zu den Wahrzeichen der Stadt gehort Unweit davon errichtete der portugiesische Gouverneur seine Residenz die heute dem Bischof von Quilon als Domizil dient In dieser Zeit wirkte auch St Franz Xaver 1506 1552 langere Zeit in der Hafenstadt 1557 loste man die alte Diozese Quilon auf und schlug die Stadt mit dem Umland dem Bistum Cochin zu 1661 ging Kollam in niederlandischen Besitz uber und die Katholiken wurden von der neuen Kolonial Regierung unterdruckt Das katholische Gemeindeleben konnte nur im Verborgenen weitergefuhrt werden Erst als der Konig von Travancore die Hollander 1741 besiegte und vertrieb bluhte das katholische Leben dort wieder auf Ab 1795 kam Kollam erneut unter kolonialen Einfluss als die Briten zur Uberwachung der Einhaltung eines Vertrages mit Travancore eine Garnison in der Stadt stationierten 1838 errichtete Papst Gregor XVI das Apostolische Vikariat Malabar mit Sitz in Verapoly zu dem von nun an auch Kollam gehorte Jenes Vikariat wurde am 12 Mai 1845 in drei Teile aufgeteilt wovon Quilon der sudlichste war und den belgischen Karmelitern zufiel die dort mit grossem Eifer wirkten Am 1 September 1886 erfolgte die Neugrundung der Diozese Quilon durch Papst Leo XIII Zwischen 1905 und 1931 amtierte hier als Ortsbischof der Schweizer Karmeliterpater Alois Benziger welcher durch sein Interesse an orientalischen Liturgien mit den sogenannten Jakobiten einer Gruppe der dortigen Thomaschristen zu einer Kirchenunion kam Sie wurde am 20 September 1930 in der Bischofskapelle von Quilon vollzogen und es bildete sich daraus ein eigenstandiger Ritus innerhalb der katholischen Kirche namlich der syro malankarische Daran erinnert ein Gedenkstein in der Bischofskapelle zu Kollam nbsp Ruine des alten Forts von Kollam nbsp Der Leuchtturm in Kollam Bis 1956 gehorte die Stadt zum indischen Furstenstaat Travancore seither gehort sie zum damals neu gegrundeten Bundesstaat Kerala Offizieller Name ist heute wieder Kollam das Bistum tragt jedoch weiter den bekannteren Namen Quilon Tourismus und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBei auslandischen Urlaubern ist Kollam vor allem als sudlichster Ausgangspunkt fur Bootsfahrten auf den Backwaters beliebt Die Stadt selbst hat einen landlichen typisch keralitischen Charakter bewahrt In den verwinkelten Strassen der Altstadt reihen sich alte Holzhauser mit roten Ziegeldachern dicht aneinander Dazwischen erheben sich Tempel Moscheen und Kirchen hervorzuheben ist der Schrein Unserer Lieben Frau von Velankanni Wahrzeichen der Stadt ist der 1944 erbaute Uhrturm Im Hafenviertel Tangasseri fruher Tangy sind die Ruine einer portugiesisch niederlandischen Festung mehrere Kirchen aus dem 18 Jahrhundert sowie Keralas hochster Leuchtturm 44 m aus dem Jahre 1902 zu sehen 9 Ganz in seiner Nahe liegt auch ein schoner aber verwilderter Friedhof der Europaer mit prachtigen alten Grabdenkmalern aus portugiesischer hollandischer und besonders aus englischer Zeit Wirtschaft BearbeitenKollam ist ein wichtiger Standort der Chemie und Aluminiumindustrie Cashewnusse das Hauptanbauprodukt der Umgebung werden in der Stadt verarbeitet und uber den Hafen ausgefuhrt Daneben ist die Herstellung von Topferwaren von Bedeutung Nordlich gelegen ist der Fischereihafen Neendakara der bis zu 500 Fischerboote aufnehmen kann Klimatabelle BearbeitenKollamKlimadiagrammJFMAMJJASOND 24 32 22 31 33 23 78 33 24 160 33 25 247 33 25 459 30 24 409 30 23 259 30 23 211 31 24 333 31 24 231 31 23 65 32 23 Temperatur C Niederschlag mm Quelle www myweather2 comMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Kollam Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 27 28 28 5 29 29 27 26 5 26 5 27 5 27 5 27 27 5 27 6Mittl Tagesmax C 32 33 33 33 33 30 30 30 31 31 31 32 31 6Mittl Tagesmin C 22 23 24 25 25 24 23 23 24 24 23 23 23 6Niederschlag mm 24 4 30 9 77 7 159 5 246 9 458 8 408 9 258 9 211 2 332 5 230 8 65 4 S 2 505 9Sonnenstunden h d 10 10 10 10 9 5 4 5 6 7 8 9 7 7Regentage d 1 2 3 5 9 23 25 19 12 14 6 2 S 121Wassertemperatur C 28 29 29 30 30 29 27 27 28 28 29 29 28 6Luftfeuchtigkeit 72 72 74 75 79 88 91 90 86 84 79 72 80 2Temperatur 32 22 33 23 33 24 33 25 33 25 30 24 30 23 30 23 31 24 31 24 31 23 32 23Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 24 4 30 9 77 7 159 5 246 9 458 8 408 9 258 9 211 2 332 5 230 8 65 4 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle www myweather2 comAlternative Namen BearbeitenDie Autoren verschiedenen Nationen haben den Namen der Stadt immer wieder neu geschrieben Aus dem arabischen Kaulam machten die Portugiesen Quilon gesprochen Coy lon Und die Hollander Coylan mit Varianten wie Coilan Coijlan Coylang Coijlang Coulan In mittelalterlichen Quellen Jordanus findet sich auch der Name Columbum und Kolamba 10 11 Ansichten aus Kollam Bearbeiten nbsp Clock Tower nbsp Strasse in der Altstadt nbsp Strassenszene nbsp Kollam Eingang zum Hafenviertel Thangasseri nbsp Old St Peter s Church 18 Jahrhundert nbsp Bischofshaus und kapelle 17 Jahrhundert fruher Residenz des portugiesischen Gouverneurs nbsp Bischofskapelle Innenansicht nbsp Velankanni Schrein Innenansicht nbsp 400 jahrige Infant Jesus Kathedrale 2006 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt nbsp Neue Infant Jesus KathedraleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kollam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kollam Corporation Stadtverwaltung Einzelnachweise Bearbeiten Census of India 2011 Provisional Population Totals Cities having population 1 lakh and above PDF 151 kB Census of India 2011 Provisional Population Totals Urban Agglomerations Cities having population 1 lakh and above PDF 138 kB Zur Geschichte der Thomaschristen mit Erwahnung von Kollam als eine der sieben christlichen Urgemeinden Die sieben Urgemeinden des Hl Thomas an der Malabarkuste Seite der Indischen Bischofskonferenz zur Geschichte der Diozese Quilon Memento des Originals vom 27 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cbcisite com Carlo G Cereti Die iranischen Sprachen In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Bonn Skira editore Milano Kunsthistorisches Museum Wien Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 31 37 hier S 34 Zu den 7 Gemeinden des Hl Thomas und den Kupfertafeln von Quilon mit deren Abbildungen Die Kupfertafeln von Quilon mit Bildern Bild vom Leuchtturm von Kollam auf Flickr com http dsalsrv02 uchicago edu cgi bin philologic getobject pl c 1 1 922 hobson 2163758 http www nationaalarchief nl AMH detail aspx page dpost amp lang en amp id 94 1 2 Vorlage Toter Link www nationaalarchief nl Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Municipal Corporations in Kerala Kannur Kochi Kollam Kozhikode Thiruvananthapuram Thrissur Normdaten Geografikum GND 4542138 9 lobid OGND AKS LCCN n80150293 VIAF 141896772 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kollam amp oldid 232082133