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Die Kofferfische Ostraciidae sind eine Familie kantig aussehender Fische aus der Ordnung der Kugelfischverwandten Tetraodontiformes Die fruher meist gebrauchte Form Ostraciontidae ist falsch etymologischer Ursprung ist ὀstrakion kleine Eier Muschel Ton Schale Krebspanzer KofferfischePerlen Kofferfisch Lactophrys triqueter SystematikUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung Kugelfischartige Tetraodontiformes Familie KofferfischeWissenschaftlicher NameOstraciidaeRafinesque 1810 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Gattungen und Arten 6 Aquaristik 7 Inspiration fur die Technik 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Korper der Kofferfische ist von einem festen zu einem eckigen Gehause verschmolzenen Schutzpanzer aus sechseckigen Knochenplatten umgeben der nur fur Mund Augen Kiemen Flossen und Anus offen ist Ihr Panzer schliesst die Basis der Rucken und Afterflosse mit ein Dies ist bei den verwandten Aracanidae nicht so Auch fehlt den Kofferfischen die fur die Aracanidae typische Bauchkante Die Oberflache des Panzers kann glatt aber auch rau sein Manche Arten wie der Kuhfisch Lactoria cornuta tragen dornenartige Horner auf der Stirn und nach hinten gerichtete Stacheln am Bauch Da der Panzer auch mit dem Kiemendeckel verwachsen ist ist eine Atemwasserbewegung uber die Bewegung des Kiemendeckels nicht mehr moglich Stattdessen ubernimmt der flexible Mundboden diese Funktion Bauchflossen und Beckenknochen fehlen ebenso die Rippen Rucken und Afterflosse haben keine Flossenstacheln sondern nur 9 bis 13 Weichstrahlen bei beiden Flossen Die Schwanzflosse hat zehn primare Flossenstrahlen Die Anzahl der Wirbel liegt bei 18 Stuck Das Maul ist nicht vorstulpbar In jedem Kiefer tragen sie zehn zu Zahnplatten verwachsene Zahne Kofferfische sind meist sehr bunt und haben ein Muster das die Struktur des Knochenpanzers wiedergibt Bei vielen Arten sind die Geschlechter unterschiedlich gefarbt Zusatzlich zum Panzer schutzen sich die Fische durch Pahutoxin fruher Ostracitoxin genannt einem Nervengift das im Stress bei Gefahr oder beim Tod der Tiere abgesondert wird Im begrenzten Raum von Aquarien werden alle Fische auch die Kofferfische selbst bei Freisetzung dieses Giftes getotet Lebensweise BearbeitenKofferfische leben als Einzelganger oder paarweise in Korallenriffen Algen und Tangfeldern oder Seegraswiesen Sie ernahren sich von Wirbellosen wie Wurmern Manteltieren oder Schwammen Algen und Seegras Im Sand verborgene Beute wird durch Anpusten mit einem Wasserstrahl freigelegt Ihre Schwimmweise ist ostraciiform das heisst dass die wellenformige Bewegung von Rucken und Afterflosse fur den Vortrieb sorgen die Brustflossen und die Schwanzflosse der Steuerung dienen und letztere nur bei der Flucht als Antriebsorgan benutzt werden So schwimmen sie zwar langsam sind aber sehr beweglich und konnen sich auf der Stelle drehen Fortpflanzung BearbeitenMannliche Kofferfische sind territorial und leben mit drei bis vier Weibchen und einigen jungen Mannchen in einem Revier das 500 m gross sein kann Sie balzen und laichen in der Dammerung an einer erhohten Stelle Rendezvousfelsen genannt des Reviers Dann steigen sie zur Wasseroberflache auf und geben ihre Gameten ab Eine Brutpflege findet nicht statt die Eier sind pelagisch und werden von der Stromung davongetragen Die nach ein bis zwei Tagen schlupfenden Larven treiben zunachst ebenfalls mit den Meeresstromungen zum Teil mit dem Bauch nach oben Bei manchen Arten gehen sie aber schon nach funf Tagen als kleine Jungfische zum bodennahen Leben der ausgewachsenen Tiere uber Da auch schon grossere Larven und Jungfischphasen im Plankton gefunden wurden nimmt man an dass sie ihre pelagische Phase verlangern konnen wenn sie keinen geeigneten Lebensraum finden Systematik BearbeitenBei den Kofferfischen wurden zwei Unterfamilien unterschieden die als ursprunglich geltenden Aracaninae die in den Gewassern des Westpazifischen Ozeans in Tiefen bis etwa 200 Meter vorkommen und die Ostraciinae die flache gemassigte und tropische Meere in Tiefen bis etwa 50 Meter oft bei Korallenriffen bewohnen Heute werden die Aracanidae jedoch als eigenstandige Familie betrachtet und die Familie der Kofferfische umfasst nur noch die Gattungen und Arten der ehemaligen Unterfamilie Ostraciinae 1 nbsp Bienenwaben Kofferfisch Acanthostracion polygonius nbsp Kuhfisch Lactoria cornuta nbsp Pyramiden Kofferfisch Tetrosomus gibbosus Gattungen und Arten BearbeitenGattung Acanthostracion Acanthostracion guineensis Bleeker 1865 Acanthostracion notacanthus Bleeker 1863 Bienenwaben Kofferfisch Acanthostracion polygonius Poey 1876 Horn Kofferfisch Acanthostracion quadricornis Linnaeus 1758 Gattung Lactophrys Schwarzpunkt Kofferfisch Lactophrys bicaudalis Linnaeus 1758 Buffalo Kofferfisch Lactophrys trigonus Linnaeus 1758 Perlen Kofferfisch Lactophrys triqueter Linnaeus 1758 Gattung Lactoria Langhorn Kofferfisch Lactoria cornuta Linnaeus 1758 Dornen Kofferfisch Lactoria diaphana Bloch amp Schneider 1801 Ruckendorn Kofferfisch Lactoria fornasini Bianconi 1846 Lactoria paschae Rendahl 1921 Gattung Ostracion Gelbbrauner Kofferfisch Ostracion cubicus Linnaeus 1758 Blauschwanz Kofferfisch Ostracion cyanurus Ruppell 1828 Japanischer Kofferfisch Ostracion immaculatus Temminck amp Schlegel 1850 Weisspunkt Kofferfisch Ostracion meleagris Shaw 1796 Kurznasen Kofferfisch Ostracion nasus Bloch 1785 Nashorn Kofferfisch Ostracion rhinorhynchos Bleeker 1852 Gestreifter Kofferfisch Ostracion solorensis Bleeker 1853 Mauritius Kofferfisch Ostracion trachys Randall 1975 Whites Kofferfisch Ostracion whitleyi Fowler 1931 Gattung Paracanthostracion Paracanthostracion lindsayi Phillipps 1932 Gattung Tetrosomus Ketten Kofferfisch Tetrosomus concatenatus Bloch 1785 Pyramiden Kofferfisch Tetrosomus gibbosus Linnaeus 1758 Tetrosomus reipublicae Ogilby 1913 Tetrosomus stellifer Bloch amp Schneider 1801 Aquaristik BearbeitenIm Fachhandel werden oft winzige nur 2 bis 4 Zentimeter grosse Kofferfische angeboten die vom Menschen als niedlich empfunden werden und zum Kauf verleiten sollen Der potentielle Kaufer sollte allerdings wissen dass die Tiere mindestens 30 Zentimeter lang werden Krebstiere Weichtiere und Stachelhauter fressen und nach einiger Zeit mit ihren starken Kiefern auch Stein und Weichkorallen zerstoren Bei Stress oder im Fall ihres Todes stossen sie ihr Hautgift aus wodurch der gesamte ubrige Fischbestand getotet wird Inspiration fur die Technik BearbeitenKofferfische sind mit ihrer nicht normgerechten Form auch Inspirationsquelle fur die Autoindustrie Aufgrund seines besonders niedrigen Stromungswiderstands cw Wert 0 06 diente der Gelbbraune Kofferfisch Ostracion cubicus als Vorbild fur das Mercedes Benz bionic car eine 2005 erstmals gezeigte Studie Literatur BearbeitenJoseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Rudie H Kuiter Helmut Debelius Atlas der Meeresfische Kosmos Verlag 2006 ISBN 3 440 09562 2 Hans A Baensch Robert Patzner Mergus Meerwasser Atlas Band 6 Non Perciformes Nicht Barschartige Mergus Verlag Melle ISBN 3 88244 116 X Dieter Eichler Robert F Myers Korallenfische Indopazifik Jahr Verlag GmbH amp Co 1997 ISBN 3 86132 225 0Einzelnachweise Bearbeiten Joseph S Nelson Terry C Grande Mark V H Wilson Fishes of the World Wiley Hoboken New Jersey 2016 ISBN 978 1118342336 Seite 521 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kofferfische Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kofferfische auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kofferfische amp oldid 222599470