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Das Kloster zu Maria Tempelgang von Tolga russisch Vvedenskij Tolgskij monastyr ist ein russisch orthodoxes Nonnenkloster Eparchie Jaroslawl Rostow nahe der russischen Siedlung Tolga einem Stadtteil von Jaroslawl Als Aufbewahrungsort der wundertatigen Ikone der Gottesmutter von Tolga besitzt es uberregionale Bedeutung als Wallfahrtsort Ansicht des Klosters von Norden mit Kirche zu Maria Tempelgang Glockenturm und Erloserkirche von l nach r Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungslegende 1 2 Von der Grundung bis zur Oktoberrevolution 1 3 Sowjetzeit 1 4 Wiederbelebung wahrend der Perestrojka 2 Architektur 2 1 Hauptkirche zu Maria Tempelgang 2 2 Glockenturm 2 3 Refektorium und Kirche zur Kreuzerhohung 2 4 Befestigungsanlagen und Torkirche des Hl Nikolaus des Wundertaters 2 5 Zedernhain 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundungslegende Bearbeiten Das Kloster verdankt seine Existenz einem Ikonenwunder das in zahllosen Abschriften der so genannten Legende der Erscheinung der Ikone der Gottesmutter von Tolga Skazanie o yavlenii ikony Tolgskoj Bogomateri aus dem 17 bis 19 Jahrhundert uberliefert ist Demnach soll Trifon der Metropolit von Rostow im Jahre 1314 auf einer Reise unweit seines Nachtlagers an der Mundung des Flusses Tolga in die Wolga 6 km nordnordwestlich von Jaroslawl eine gemalte Ikone der Gottesmutter empfangen haben die in einer Aureole uber dem Boden schwebte Den Umstand dass das Gnadenbild stets zum Ort seiner Erscheinung zuruckkehrte begriff er als gottliche Weisung an dieser Stelle eine Kirche zu errichten die die Keimzelle des heutigen Klosters bildete Die in der Quelle genannten Daten sind indes nicht gesichert und stehen vielfach im Widerspruch mit der historischen Wirklichkeit u a stimmt das Jahr der Klostergrundung nicht mit der belegten Regierungszeit des Metropoliten Trifon 1462 1467 uberein Nicht zuletzt deshalb hat W W Gorschkowa die These aufgestellt dass das Kloster erst in den 1430er oder 1440er Jahren gegrundet wurde 1 Von der Grundung bis zur Oktoberrevolution Bearbeiten Die Gebaude der Abtei bestanden bis ins 17 Jahrhundert hinein fast ausschliesslich aus Holz und wurden entsprechend haufig durch Brande zerstort zuletzt im 16 Jahrhundert als die gesamte Anlage mit Ausnahme der beruhmten Ikone ein Raub der Flammen wurde Anlasslich der Belagerung Jaroslawls 1609 brandschatzten polnisch litauische Truppen das Kloster und plunderten den Grossteil seiner wertvollen Ausstattung Dennoch spielte es eine bedeutende Rolle beim Volksaufstand unter Minin und Poscharski und erwarb sich dadurch weiteres Ansehen bei den Zaren die es mit zahlreichen Schenkungen und grossem Landbesitz ausstatteten Unter Igumen Gordian setzte im letzten Drittel des 17 Jahrhunderts eine rege Bautatigkeit ein in deren Rahmen nahezu alle Gebaude in grosszugigem Massstab und in Steinbauweise neu errichtet wurden Sowjetzeit Bearbeiten 1929 wurde das Kloster aufgelost und kam 1936 unter die Verwaltung des Volkskommissariats fur Innere Angelegenheiten das in den 1950er Jahren in den Raumlichkeiten eine Kindererziehungsanstalt einrichten liess Zu diesem Zwecke wurde ein Teil der Gebaude umgebaut und dabei die noch vorhandenen Teile der Innenausstattung schwer beschadigt Wiederbelebung wahrend der Perestrojka Bearbeiten Erst anlasslich der Tausendjahrfeier der Christianisierung Russlands im Jahre 1987 wurde das Kloster der Russisch orthodoxen Kirche zuruckubereignet die dort ein Nonnenkloster einrichtete Heute beherbergt die Anlage wieder rund 100 Schwestern und verfugt uber 254 Hektar vom russischen Staat gepachtete landwirtschaftliche Nutzflachen Als Aufbewahrungsort der altesten angeblich wundertatigen Fassung der Ikone der Gottesmutter von Tolga die sich seit 2003 wieder im Kloster befindet 2 ist es zudem ein bedeutender Wallfahrtsort der jahrlich tausende Pilger und Touristen anzieht Architektur Bearbeiten nbsp Hauptkirche zu Maria Tempelgang Bearbeiten Die in ihrer heutigen Form 1681 bis 1688 erbaute Hauptkirche zu Maria Tempelgang steht an der Stelle der ersten Holzkirche des 14 Jahrhunderts und ersetzte eine ebenfalls in Steinbauweise errichtete Kirche des 16 Jahrhunderts die Iwan IV gestiftet haben soll Mit ihrem von funf Kuppeln bekronten kubischen Naos auf hohem Podklet dem an drei Seiten umlaufenden Narthex mit Krylza und der reichen Fassadengliederung aus vorgelegten Lopatki korbbogigen Sakomary profilierten Gesimsen und Schirinki mit eingesetzten gefassten Kacheln ist sie eine typische Vertreterin der Jaroslawler Kirchenbaukunst des 17 Jahrhunderts Das Untergeschoss diente jahrhundertelang als Grablege einflussreicher Burger und Adeliger sowie der Igumen von Tolga Wande und Pfeiler des Kirchenraums wurde in den 1690er Jahren mit reichen Wandmalereien versehen die laut Signatur aus den Handen namhafter Kunstler aus Jaroslawl und Kostroma unter ihnen Dmitri Semjonow Fjodor Fjodorow und Wassili Ossipow stammen Durch spatere Ubermalungen und jahrzehntelange Verwahrlosung u a sorgte ein Modell des Rybinsker Stausees im Innenraum fur schwere Schaden durch Feuchtigkeit sind diese in ihrer Wirkung allerdings z T stark beeintrachtigt und sollen bis 2014 vollstandig restauriert werden 3 Glockenturm Bearbeiten Der Klosterglockenturm schliesst sich direkt an die Nordwestecke des Narthex der Hauptkirche an Seine drei unteren Stockwerke stammen noch von der 1683 1685 von Furst Nikita Lwow gestifteten Swonniza die 1826 um zwei weitere Geschosse im klassizistischen Stil mit neuem Glockenstuhl aufgestockt wurde dabei vermauerte man die ursprunglichen rundbogigen Schallarkaden Refektorium und Kirche zur Kreuzerhohung Bearbeiten Ein Nebentrakt mit Durchfahrt im Unter und einer geschlossenen Galerie im Obergeschoss verbindet die Kirche zur Kreuzerhohung mit dem lang gestreckten zweigeschossigen Refektorium mit der ostlich angeschlossenen Kirche Sie stammt zwar im Kern aus dem Jahre 1625 wurde jedoch in den 1670er Jahren weitgehend neu errichtet und im 19 Jahrhundert im klassizistischen Stil umgestaltet Wie kein anderer Teil des Klosters hatte das Refektorium unter Zweckentfremdung und Umbauten wahrend der Sowjetzeit zu leiden u a wurden Stahltrager eingezogen und Zwischenwande herausgebrochen wodurch die gesamte wandfeste historische Ausstattung vernichtet wurde die heutige Ausmalung der Kirche wurde 2000 2002 von Kunstlern der Russischen Kunstlerakademie im Stil der Schule von Jaroslawl des 17 Jahrhunderts ausgefuhrt 4 Befestigungsanlagen und Torkirche des Hl Nikolaus des Wundertaters Bearbeiten Das Klosterareal ist von einer Wehrmauer mit acht Turmen umgeben die Ende des 17 Jahrhunderts errichtet wurden Den sudwestlichen Zugang zum Kloster bildet das Heilige Tor das 1672 aus Mitteln der Jaroslawler Kaufmannsbruder Semjon und Iwan Swertschkow erbaut wurde Dieses Tor enthalt ebenfalls eine Kirche die dem Hl Nikolaus gewidmet ist Zedernhain Bearbeiten Eine Besonderheit des Klosters ist der im 16 Jahrhundert unter Igumen Feodossi angelegte sogenannte Zedernhain es handelt sich nicht um eigentliche Zedern sondern um Sibirische Zirbelkiefern die im Russischen kedr also wortlich Zeder genannt werden Einer Legende nach soll die im Kloster aufbewahrte Ikone der Gottesmutter auf wundersame Weise am Ast einer Zeder hangend den letzten verheerenden Grossbrand unbeschadet uberstanden haben Daher werden zum Hochfest der Gottesmutter von Tolga am 21 August eines jeden Jahres Zapfen jener Baume denen eine heilbringende Wirkung zugeschrieben wird an die Pilger verteilt Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Gorshkova V V K istolkovaniyu protivorechij Skazaniya o yavlenii ikony Tolgskoj Bogomateri in Istoriya i kultura Rostovskoj zemli Materialy konferencii 1991g Rostov 1991 S 6 8 Online Manuskript auf Gosudarstvennyj muzej Rostovskij Kreml Rostov 2000 2007 1 1 2 Vorlage Toter Link www rostmuseum ru Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt 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yavlenii ikony Tolgskoj Bogomateri in Istoriya i kultura Rostovskoj zemli Materialy konferencii 1991g Rostov 1991 S 6 8 Online Manuskript auf Gosudarstvennyj muzej Rostovskij Kreml Rostov 2000 2007 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster zu Maria Tempelgang von Tolga Album mit Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Bauten des Klosters auf Yaroslavskaya eparhiya russisch Kurzer geschichtlicher Abriss auf Turisticheskij Yaroslavl russisch Ikonenwunder und Klostergeschichte auf Russkoe Pravoslavie russisch 57 696527777778 39 827758333333 Koordinaten 57 41 47 5 N 39 49 39 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster zu Maria Tempelgang von Tolga amp oldid 235303941