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Das Kloster Unterzell war ein ehemaliges Kloster der Pramonstratenserinnen in Zell am Main bei Wurzburg in Bayern in der Diozese Wurzburg Kloster UnterzellHofhaus Propstei 1606 07 Lage Kloster Unterzell Judenhof 4 97299 Zell am MainLiegt im Bistum Bistum WurzburgKoordinaten 49 48 38 4 N 9 52 20 8 O 49 810671 9 872445 Koordinaten 49 48 38 4 N 9 52 20 8 OPatrozinium Maria Mutter Jesu und Cacilia von RomGrundungsjahr um 1230 durch PramonstratenserinnenJahr der Auflosung Aufhebung 1562 in Folge des BauernkriegesJahr der Wiederbesiedlung 1642 Bildete sich ein neuer Konvent der Pramonstratenser ChorfrauenJahr der Wiederauflosung 1803 im Zuge der Sakularisation in Bayern aufgelost Mutterkloster Kloster Oberzell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Judisches Leben im ehemaligen Kloster 1 2 Marktrecht fur Zell 1 3 Kriegszerstorungen 2 Neues kirchliches Leben ab 1971 3 Weiterfuhrende Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Jungfrau Maria und Cacilia von Rom geweiht wurde das Kloster Unterzell um 1230 von Hermann I von Lobdeburg gegrundet Als Bischof von Wurzburg verlegte er dazu den Frauenkonvent der dem Kloster Oberzell angegliedert war 1 Aufstandische erbuntertanige Bauern plunderten 1525 im Deutschen Bauernkrieg das Kloster 1562 kam es unter Furstbischof Friedrich von Wirsberg in die Verwaltung der Furstbischofe vom Hochstift Wurzburg 1642 bildete sich ein neuer Konvent von Chorfrauen Ein dunkles Kapitel der Geschichte des Klosters Unterzell ist das Schicksal der Superiorin Maria Renata Singer von Mossau welche 1749 wahrend der Hexenverfolgungen im Hochstift Wurzburg zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Sakularisation in Bayern aufgelost und an Interessenten verkauft Der Kirchenraum diente zeitweilig als Ziegenstall Der Hochaltar und zwei Seitenaltare kamen nach Alt St Josef in Oberdurrbach nbsp Grabplatte in der Klosterruine nbsp Brunnenschale 17 Jh Judisches Leben im ehemaligen Kloster Bearbeiten Im Zuge der Hep Hep Krawalle 1819 waren viele Jeschiwaschuler und andere Juden aus Wurzburg ins Umland geflohen unter anderem nach Theilheim bei Werneck zu Rabbi Mendel Rosenbaum Rosenbaum erwarb mit anderen das ehemalige Kloster und siedelte 1822 mit Familie und Lazarus Bergmann dahin uber Sie grundeten mit einigen der geflohenen Wurzburger dort eine neue judische Gemeinde und in der Folge auch eine Talmudschule Neben seinem Erwerb als Vieh und Warenhandler errichtete Rosenbaum in Unterzell einen Kolonialwarenhandel und eine Nagelschmiede Ab 1825 leitete Bergmann die Nagelschmiede 2 Nach seiner Alija mit Frau und Kindern 1834 fuhrte Rosenbaums altester Sohn Moses Rosenbaum sie fort 3 Marktrecht fur Zell Bearbeiten Rosenbaums wirtschaftliche Unternehmungen in Unterzell mit der in Oberzell ansassigen Schnelldruckpressenfabrik von Friedrich Koenig 1774 1833 und Andreas Bauer 1783 1860 waren ausschlaggebend dafur dass Oberzell und Unterzell 1833 als Zell am Main zusammengefasst wurden und das Marktrecht erhielten Kriegszerstorungen Bearbeiten Ein Luftangriff am 31 Marz 1945 nach dem Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 zerstorte Kloster und Kirche Die Klosterkirche blieb Ruine wahrend das Klostergebaude in der Nachkriegszeit zu Wohnungen umgebaut wurde 4 Neues kirchliches Leben ab 1971 Bearbeiten nbsp Evangelische Versohnungskirche links in den Umfassungsmauern Chor Querschiff und Turm der ehemaligen KlosterkircheEigentumer des Kirchengrundstucks waren der fruhere Landwirt Heinrich Weckesser seine Tochter und ihr Ehemann Weckesser war nach eigenem Bekunden in dem seinerzeit als Wohnraum genutzten Chor zur Welt gekommen Da das Gewolbe uber dem Langhaus einsturzgefahrdet war erliess das Landratsamt Wurzburg gegenuber den Eigentumern mit Datum vom 7 Dezember 1966 eine Abbruchverfugung Weckesser erklarte dem Leiter der Bauabteilung des Landratsamts dem Regierungsrat Hans Joachim Wachsmuth dass er der Abbruchverfugung nicht nachkommen werde denn als Rentner konne er die Abbruchkosten nicht aufbringen Wachsmuth gab ihm zu uberlegen die Kirchenruine zu verkaufen Der Kaufer konnte dann die Abbruchkosten ubernehmen Wachsmuth dachte dabei an die evangelische Kirche als moglichen Interessenten Die Gemeinde in Zell hatte kein eigenes Gotteshaus und konnte nur einen Raum im 2 Stock des ehemaligen Schulgebaudes fur den Gottesdienst nutzen Weckesser lehnte zunachst einen Verkauf ab Da wegen der Einsturzgefahr eine Losung drangte setzte sich Wachsmuth im Januar 1967 mit dem Evangelisch Lutherischen Dekanat Wurzburg in Verbindung Dekan Bezzel war von dem Vorschlag eingenommen und befurwortete beim Evangelisch Lutherischen Landeskirchenrat in Munchen den Kauf der Ruine Wegen der Forderung aus Denkmalschutzmitteln kontaktierte Wachsmuth bei der Bamberger Aussenstelle des Bayerischen Landesamts fur Denkmalpflege den Oberkonservator Anton Ress Von Ress erhielt Dekan Bezzel die Zusage eines Zuschusses aus Denkmalpflegemitteln fur die Sicherung und Erhaltung der Kirchenruine Zur Deckung der Abbruchkosten bewilligte der Kreisausschuss des Landkreises Wurzburg am 6 Februar 1967 einen Zuschuss von 10 000 Deutsche Mark Der Generalkonservator Torsten Gebhard sagte staatliche Forderung aus Denkmalpflegemitteln in Hohe von 100 000 DM zu Wachsmuth bewegte Weckesser zum Verkauf der Klosterruine fur 10 000 DM Der Kaufvertrag mit ihm und seinen Miteigentumern wurde am 6 September 1967 in Wurzburg beurkundet 5 Die Bauaufsicht fur die Sicherungs und Gestaltungsarbeiten an der Klosterruine und am Sudturm lag bei Baurat Luther vom Evang Luth Landeskirchenrat Durchgefuhrt wurden sie nach den Vorgaben des Landesamtes fur Denkmalschutz von Hermann Kistner 6 Die Gestaltung des Kirchenraums oblag Gerhard Grellmann 7 Seine Stellung des Altars und die Ausrichtung der Gemeinde wurden jedoch in spateren Jahren grundlegend geandert Aus der Ruine der ehemaligen Klosterkirche der Pramonstratenserinnen entstand die Evang Luth Versohnungskirche Ihr Kirchenraum umfasst nicht nur den Chorraum sondern uberdacht mit einem Flachdach auch den ostlichen Teil des Langhauses bis zur Westkante des Turmpaares Die Umfassungsmauern des Langhauses konnten in der vollen Hohe erhalten und von den Turmen bis zur Westgiebelwand gesichert werden Sie bilden heute als offenen Innenhof den Vorraum der Versohnungskirche 4 Die Mauerreste des Querschiffs begrenzen einen kleinen Garten Weiterfuhrende Literatur BearbeitenMaria Fischer Flach Protokollbuch des Frauenklosters in Unterzell bei Wurzburg Echter Wurzburg 1987 Weblinks BearbeitenKloster in Bayern Kloster Unterzell Basisdaten und Geschichte Christian Lankes Markus Schutz Unterzell bei Wurzburg Hexenprozess im Paradies in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Unterzell in Zell am Main Landkreis Wurzburg Vgl Zell am Main Kreis Wurzburg Judische Geschichte Synagoge Abschnitt Berichte aus der Geschichte der judischen Gemeinde und der Familie Rosenbaum auf Alemannia Judaica Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum abgerufen am 12 Dezember 2016 Vgl Die Familie Rosenbaum in Zell am Main Memento des Originals vom 2 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zellerlaubhuette de Abschnitt Die Nagelschmiede auf Freundeskreis der Zeller Laubhutte Memento des Originals vom 2 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zellerlaubhuette de abgerufen am 21 Dezember 2016 a b Hans Joachim Wachsmuth Wie aus der ehemaligen Klosterkirche der Pramonstratenserinnen in Unterzell die Evang Luth Versohnungskirche in Zell a M wurde Notar Dr Daigeler UrkRNr 2360 1967 Hermann Kistner WurzburgWiki Gerhard Grellmann WurzburgWiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Unterzell amp oldid 237714172