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Das Kloster Kerz deutsch Unserer lieben Frau zu den Kerzen rumanisch Mănăstirea Carța lateinisch Sancta Maria de candelis ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Siebenburgen Rumanien Es war das am weitesten sudostlich innerhalb Europas ohne Griechenland und Turkei gelegene Zisterzienserkloster und lag im Ort Carța Kerz bei Hermannstadt Zisterzienserabtei KerzKloster Kerz ehemalige ZisterzienserabteiLage Rumanien Kreis SibiuKoordinaten 45 47 31 6 N 24 34 8 5 O 45 792118 24 569028 Koordinaten 45 47 31 6 N 24 34 8 5 OOrdnungsnummernach Janauschek 539Patrozinium Hl MariaGrundungsjahr 1202Jahr der Auflosung Aufhebung 1474Mutterkloster Kloster IgrișTochterkloster keine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten und Anlage 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde im Jahr 1202 als Tochterkloster des Klosters Egresch gegrundet und gehorte damit der Filiation der Primarabtei Pontigny an Die Abtei Kerz erhielt zunachst vom ungarischen Konig ein Gebiet am linken Altufer zugeteilt das sog terram exemtam de Blaccis und wurde mit mehreren Dorfern im Umkreis belehnt darunter auch Michelsberg bei Heltau welches sich seit 1223 im Besitz des Klosters befand Zudem griff die Abtei aktiv in die Kolonisierung des damals noch menschenleeren Winkels zwischen Schassburger und Repser Stuhl ein Auf Betreiben der Abtei wurden die Dorfer Deutschkreuz Kerz Klosdorf rum Cloașterf und Meschendorf rum Meșendorf angelegt Damit beteiligte sich das Kloster direkt an der Kolonisierung des Konigsbodens was ein typisches Verhalten des Ordens war der sich mit Vorliebe in noch wenig erschlossenen Gebieten betatigte Die Siedler fur diese Aktivitaten stammten neben denen aus den deutschen Landern siehe Siebenburger Sachsen wahrscheinlich zum Teil aus Flandern einige auch aus Nordostfrankreich Eine weitere Schenkung die den Reichtum des Klosters betrachtlich mehrte waren um 1240 die der Orte Marienburg Tartlau Honigberg und Petersberg im Burzenland durch Konig Bela IV nach Abzug des Deutschen Ordens 1264 wurden Abtei und Besitzungen vom ungarischen Konig Stephan unter den Schutz der Stadt Hermannstadt gestellt Dadurch kamen die Bewohner der abteiangehorigen Ortschaften in den Genuss der Rechte des Goldenen Freibriefs der sog Libertas Cibinensis Die Gebiete der Abtei unterstanden seit dieser Zeit bis in das 19 Jahrhundert dem Hermannstadter Magistrat Im Mongolensturm von 1241 wurde das Kloster geplundert jedoch sind keine Brand oder anderen Spuren von Zerstorung zu erkennen Der Bau des bestehenden Ostteils der Kirche ist auf die Zeit nach 1264 zu datieren Nach dem Einbruch der Turken in Siebenburgen begann der Niedergang der Abtei Die Einfalle ab 1421 fugten dem Kloster schweren Schaden zu und beschleunigten auch den moralischen Verfall im Inneren Dieser hatte unter Abt Raimund von Perenfuss derartige Ausmasse angenommen dass am 27 Februar 1474 die Abtei nach Konflikten mit den Grundhorigen durch Konig Matthias Corvinus aufgelost wurde 1 Danach kamen die Abtei sowie die Dorfer Kerz und Michelsberg unter Hermannstadter Stuhlsverwaltung Die anderen Besitzungen gingen an den Burzenlander Distrikt sowie den Repser Stuhl uber Bauten und Anlage Bearbeiten nbsp Blick auf die KlosteranlageDer gotische Steinbau der Kirche wurde bereits vor 1241 begonnen Die Zisterzienser trugen zur Verbreitung dieses Baustils in Siebenburgen bei und beeinflussten vor allem die damaligen Kirchenneubauten im Burzenland an denen sich der plastische Schmuck der Zisterziensergotik ornamental wiederfindet Beispiele waren St Bartholomaus in Kronstadt oder die Kirchen von Neustadt Petersberg und Tartlau die im Stil der Fruhgotik gehalten sind Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika im gebundenen System mit Querhaus zweijochigem pentagonalem Chor und beiderseits je zwei rechteckigen Kapellen Das Langhaus wies vier Doppeljoche auf Die Klausur lag rechts sudlich von der Kirche Erhalten sind Chor Vierung und eine sudliche Seitenkapelle Langhaus Fassade und der Ostteil der Klausur sind als Ruinen erhalten Heute wird der Chor der alten Klosterkirche von der evangelischen Kirchengemeinde Kerz genutzt 2 Jede dritte Woche findet hier ein Gottesdienst statt Stand 2020 Literatur BearbeitenJuliana Fabritius Dancu Sachsische Kirchenburgen in Siebenburgen 2 neu durchgesehene Auflage Zeitschrift Transilvania Sibiu Hermannstadt 1983 Carl Gollner Geschichte der Deutschen auf dem Gebiete Rumaniens Band 1 12 Jahrhundert bis 1848 Kriterion Verlag Bukarest 1979 Reinhardt Hootz Hrsg Kunstdenkmaler in Rumanien Ein Bildhandbuch Einleitung Erlauterungen und Bildauswahl von Virgil Vătășianu Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1986 ISBN 3 422 00332 0 S 414 415 mit Grundriss und Fotos Michael Thalgott Die Zisterzienser von Kerz Zusammenhange Veroffentlichungen des Sudostdeutschen Kulturwerks Reihe B Wissenschaftliche Arbeiten Bd 50 Verlag Sudostdeutsches Kulturwerk Munchen 1990 ISBN 3 88356 061 8 Einzelnachweise Bearbeiten Lexikon der Siebenburger Sachsen Thaur bei Innsbruck 1993 S 233 Kerz bei Evangelisches Bezirkskonsistorium Hermannstadt abgerufen am 29 Mai 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Carța Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kerz auf der Website Die Zisterzienser Text und Bilder bei Collaborazione con la Romania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Kerz amp oldid 213251159