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Das Kloster Doksany deutsch Doxan ist ein ehemaliges Pramonstratenserinnen Stift im westlichen Teil des Dorfes Doksany an einem Arm des Flusses Ohre Eger im Mundungsgebiet in die Elbe in Tschechien Kloster Doksany Luftaufnahme 2019 Kloster in DoksanyKloster Doksany 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster der Pramonstratenserinnen wurde 1144 vom bohmischen Herzog Vladislav II und seiner Ehefrau Gertrud einer Tochter des Leopold III aus dem Hause der Babenberger auf Anregung des Olmutzer Bischofs Heinrich Zdik gegrundet Eine Nonne Ida war eine der ersten Ordensschwestern die 1143 von Kloster Dunnwald aus nach Doxan kamen um hier eine neue Ordensgemeinschaft aufzubauen Dieses Kloster in Doxan war dem Kloster Strahov unterstellt Die Klosterschule fur Tochter des Adels besuchte unter anderem auch Agnes Tochter Konig Ottokars I Kloster und Schule uberdauerten die Hussitenzeit den Dreissigjahrigen Krieg und bestanden etwa 600 Jahre bis zum Jahr 1782 nbsp Romanische KryptaDas Kloster Doxan und die Stiftskirche Geburt der Jungfrau Maria wurde im 12 Jahrhundert im Stil der Romanik erbaut von welchem sich kaum etwas erhalten hat nur die Krypta und das Nordportal der Stiftskirche In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts begann der grosse umfassende Barockumbau des Klosters der dem Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer zugeschrieben wird Bauherr in Doxan war nach 1709 der kunstsinnige und prachtliebende Propst Josef Mika 1669 1733 1707 Vizeprior des Klosters Strahov Strachow Kirche Provisoriat Refektorium Sala terrena und die meisten alten Wirtschaftsgebaude und der grosse Doxaner Park haben sich bis heute erhalten Nach Aufhebung des Klosters Doxan im Jahr 1782 als darin noch 49 Schwestern lebten durch Kaiser Josef II zugunsten eines Religionsfonds wurden die Gebaude zunachst als Militar Hospital und Kaserne genutzt Um 1790 pachtete die verwitwete Marie Therese Furstin Poniatowski geborene Kinsky von Wchinitz und Tettau 1740 1806 1 den Gebaudekomplex und begann mit dem Umbau zu einem Schloss welches 1806 der Bauleiter der nahegelegenen Festungsanlage und Garnisonstadt Theresienstadt Terezin k k Oberst im Armeestande Jakob Freiherr von Wimmer mit dem umgebenden Grossgrundbesitz kauflich erwarb Von ihm kamen wieder durch Kauf Schloss und Herrschaft Doxan an die Freiherren und Grafen Lexa von Aehrenthal 2 Johann Baptist Freiherr Lexa von Aehrenthal 1777 1845 Obersthoflehensrichter in Bohmen Mahren und Schlesien Grossvater des Alois Lexa von Aehrenthal 1854 1912 legte als Forderer der Obstbaumzucht in Bohmen die Musterobstgarten und den Park auf Gut Doxan an 3 Wahrend der Zeit der Grafen Lexa von Aehrenthal auf Doxan versuchte Anfang des 20 Jahrhunderts der Orden der Pramonstratenserinnen wieder ein Kloster in Doksany aufzubauen und mehrere junge Frauen begaben sich zu einer Formation in das bei Krakau gelegene Kloster Zwierzyniec Der Orden erkannte jedoch dass die geplanten Neugrundungen aus verschiedenen Grunden keinen Erfolg haben wurden Daher siedelten sich die Pramonstratenserinnen im Jahr 1902 auf dem Heiligenberg bei Olmutz an 4 Im Jahr 1918 nach der Grundung der Tschechoslowakei fielen die Grafen Lexa von Aehrenthal unter das Adelsaufhebungsgesetz sie konnten nach der Bodenreform von ihrem Grossgrundbesitz Schloss und Gut Doxan behalten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Familie als zu den Deutsch Bohmen gehorend in der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei entschadigungslos enteignet nbsp KlosterkircheDanach gehorten der Grundbesitz des Gutes und das Schloss in Doksany dem Staatsgut Roudnice nad Labem das eine Zuchtstation fur Saatgut errichtete Im Jahr 1997 erwarb die Kanonie Strahov einen Teil der Gebaude und seit 1998 besteht nach uber 200 Jahren wieder ein Konvent von Pramonstratenserinnen in Doksany mit Ordensfrauen die seit 2003 wieder im Kloster wohnen Teile des Klosters mit seinem Barock Interieur und der romanischen Krypta sind offentlich zuganglich Ein Garten im Stil des Barock in einem englischen Landschaftspark umgeben das Bauwerk Literatur BearbeitenHans Ulrich Engel Burgen und Schlosser in Bohmen Nach alten Vorlagen Burgen Schlosser Herrensitze Bd 17 2 Auflage Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1978 ISBN 3 8035 8013 7 S 99 Abbildung S 222 Doxan Joseph Mika Das Ruhmwurdige Doxan Oder Des konigl Jungfraulichen Stiffts Der Schneeweissen und Hochbefreyten Praemonstratenser Jungfrauen zu Doxan Schkrochowsky Leitmeritz 1726 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Doksany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Klosters tschechisch Kloster Doksany Radio Praha vom 2 Marz 2013 Audio 8 18 minEinzelnachweise Bearbeiten Stammfolge Poniatowski vom Wappen Ciolek In Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener Herrenstandsfamilien Erganzungsband Herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum Forschungsstelle fur die bohmischen Lander Degener Neustadt an der Aisch 1990 ISBN 3 486 54051 3 S 112 J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Abtheilung 9 Der Bohmische Adel Neue vollstandig geordnete und reich vermehrte Auflage Bauer amp Raspe Nurnberg 1886 Reprografischer Nachdruck als J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 Die Wappen des bohmischen Adels Bauer amp Raspe Neustadt an der Aisch 1979 ISBN 3 87947 030 8 S 51 Wappen auf Tafel 38 Ferdinand Seibt u a Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band 1 Heribert Sturm Hrsg A H Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum R Oldenbourg Munchen u a 1979 ISBN 3 486 49491 0 S 7 8 Rudolf Sitka Die Gnadenorte der Sudetenlander Der allerseligsten Jungfrau Maria im Marianischen Jahr 1954 in frommer Ehrfurcht gewidmet Heimatverlag M Renner Kempten im Allgau 1954 S 105 109 50 455277777778 14 159166666667 Koordinaten 50 27 19 N 14 9 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Doksany amp oldid 236575229