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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Getrennte Kapitel uber klitische Pronomen und Klitika anderer Wortarten notig Thema clitic doubling fehlt Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Klitikon auch Klitikum oder Klitik Plural Klitika abstrahiert aus altgriechisch ἐgklitikon enklitikon sich anlehnendes Wort ist ein Begriff aus der Sprachwissenschaft und bezeichnet ein unbetontes oder schwach betontes Morphem das weniger selbstandig ist als ein Wort da es sich an ein benachbartes betontes Wort lautlich anlehnen muss Beispiele aus dem Deutschen sind Haste se gesehen vorm Haus 1 Das Wort an das sich ein Klitikon anlehnt heisst meist Basis sonst auch Stutzwort oder Wirt im Englischen host also wortlich Gastgeber Es bildet zusammen mit dem Klitikon eine prosodische Einheit zumeist ein phonologisches Wort In diesem Sinne sind Klitika keine freien unabhangigen Worter und nehmen eine Sonderstellung zwischen freien Wortern und Affixen ein Es wurden eine Reihe von Kriterien vorgeschlagen durch die sich Klitika von Affixen unterscheiden lassen So kann Affigierung zum Beispiel Unregelmassigkeiten in der Formenbildung auslosen wahrend sich die Basis beim Hinzufugen von Klitika im Allgemeinen nicht verandert 2 Man unterscheidet zwischen Proklitika die sich an das folgende Wort anlehnen und Enklitika die sich an das vorangehende Wort anlehnen Klitika konnen aber auch inmitten eines Verbs vorkommen z B im Litauischen zwischen Prafix und Wortstamm uzsisakyti bestellen reflexiv Man spricht dann von Mesoklitika Klitika werden weiterhin unterschieden nach der Art der Basis Sie kann entweder syntaktisch bestimmt oder auf eine morphologische Kategorie beschrankt sein Klitika die Wackernagels Gesetz unterliegen mussen an der zweiten Position im Satz stehen deren Position und Basis sind demnach syntaktisch determiniert Pronominale Klitika in den romanischen Sprachen dagegen mussen immer am Verb stehen deren Position und Basis sind demnach morphologisch determiniert Inhaltsverzeichnis 1 Besonderheiten 2 Klitika in verschiedenen Sprachen Dialekten Varietaten 2 1 Bairisch 2 2 Romanische Sprachen 2 3 Andere 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBesonderheiten BearbeitenKlitika sind unbetont und benotigen ein bereits bestehendes vollstandiges Wort als Basis Sie lassen sich weder modifizieren noch durch Konjunktionen verbinden Affixe dagegen verbinden sich mit Wortwurzeln oder Wortstammen hieraus gehen vollstandige neue Worter oder Flexionsformen hervor Klitika sind deshalb keine Affixe nehmen aber eine Sonderstellung zwischen diesen und freien Wortern ein Klitika in verschiedenen Sprachen Dialekten Varietaten BearbeitenBairisch Bearbeiten Im Bairischen haben viele Pronomina ein unbetontes Pendant das meist auf Verben oder Konjunktionen folgt 3 Es konnen auch zwei unbetonte Formen nebeneinander stehen Die folgenden Beispiele beziehen sich auf das Sudbairische i gib n s ich gebe es ihm der Dativ steht vor dem Akkusativ evtl auch i gib eam s hiatzan hauma n nieder jetzt hauen wir ihn nieder wann imi umschau wenn ich mich umschaue i sag da s ich sage dir e s gibt s statt gibt es s gibt statt es gibt Manche pronominalen Formen sind grammatikalisiert worden und werden in gewissen Kontexten als Endungen aufgefasst in folgendem Satz zum Beispiel erscheint das Pronomen mir wir gleich dreimal zweimal unbetont weilma mir ka Haus hamma weil wir kein Haus haben Romanische Sprachen Bearbeiten In den romanischen Sprachen gibt es zwei Reihen von Pronomina die betonten Pronomen und die klitischen Pronomen Die Verwendung ist grammatikalisiert So ist es zum Beispiel notwendig ein vorerwahntes Verbargument klitisch zu markieren wenn es wieder aufgenommen wird Stunde stattdessen ein betontes Pronomen ware der Satz nicht grammatisch Gleichzeitiges Auftreten von Argument Nominalphrase und Klitikon unterliegt strengen Beschrankungen Die Position der Klitika ist morphologisch bestimmt Sie stehen hinter infiniten Verbformen und Imperativen an die sie in der Schreibung direkt angeschlossen werden aber vor finiten Verbformen von denen sie in der Schreibung getrennt werden 4 Italienisch enklitisch mit dem Infinitiv arrivederci Auf Wiedersehen Wortlich aufwiedersehenuns dd enklitisch mit dem Imperativ Leggilo Lies es dd proklitisch mit finiten Verben hier 3 Person Singular Ci da questo libro Er sie gibt uns dieses Buch dd Wenn mehr als ein Argument durch ein Klitikon ausgedruckt wird so bilden die Klitika eine Sequenz die nicht getrennt werden kann Diese Sequenz wechselt je nach grammatischer Kategorie des Verbs genauso wie ein einzelnes Klitikon die Position enklitisch mit dem Infinitiv Vuole darglielo Sie will es ihm geben dd proklitisch mit finiten Verben hier 3 Person Singular Glielo da Sie gibt ihm es dd Die Regeln fur die Syntax der Klitika im Altromanischen werden durch das sogenannte Tobler Mussafia Gesetz geregelt nachdem in allen romanischen Sprachen des Mittelalters die Klitika auf das Verbum am Satzanfang folgten egal ob dieses finit oder infinit war altital fecelo aber neuital lo fece er machte es altspan recibiolo aber neuspan lo recibio er empfing es ihn Wahrend die meisten romanischen Sprachen heute uberwiegend die Proklise bei definiten Verbformen grammatikalisiert haben ist das europaische Portugiesisch die in dieser Hinsicht altertumlichste Sprache weil es auf der mittelalterlichen Sprachstufe stehengeblieben ist alt und neuport chamo me ich nenne mich Das brasilianische Portugiesisch ist in dieser Hinsicht innovativer weil hier wie in allen anderen romanischen Sprachen vor konjugierten Verbformen Proklise herrscht Am weitesten vom mittelalterlichen Sprachzustand hat sich das Franzosische weg entwickelt das bis auf den Imperativ nur mehr Proklise toleriert auch bei Infinitiv und Gerundium Ahnliche Zustande herrschen im Sardischen Siehe auch Pronomen in der spanischen Sprache Andere Bearbeiten Allgemeindeutsche Umgangssprache Haste se gesehen Mittelbairisch Glang ma s Brot bittschon Reich mir das Brot G heat s hiatz mia Gehort das jetzt mir d Wirtin z Oftering Die Wirtin aus von Oftering Ost Frankisch wassi ned weiss ich nicht wer bisdn du wer bist denn du wennS maana nou gengerS hald hii wenn Sie meinen dann gehen Sie doch hin Moselfrankisch gaffmiat mat gib es mir doppelt klitisch gimia gima gehen wir Rheinfrankisch Haschesem gesaat Hast du es ihm gesagt dreifach klitisch Dusseldorfer Platt Jonne m r Gehen wir Kolsch Hammer et jez Haben wir es jetzt Schweizerdeutsch gomer gehen wir hamer haben wir simer sind wir hets hat es gimers gib es mir gischmers gibst du es mir sovu so viel Kiezdeutsch lassma lass mal Plautdietsch Waut wella bloos von mie Was will er nur von mir Englisch I m here I am here Ich bin hier eventuell auch my friend s car aus my friend his car dem His genitive Rumanisch M ai văzut Mă ai văzut Du hast mich gesehen Tschechisch Kdy ses ho na to ptal Wann hast du ihn danach gefragt Niedersorbisch Ga sy se jogo za to psasal Wann hast du ihn danach gefragt Alt Litauisch Pamiduok Gib mir Polnisch Cozes zrobil Was hast du denn getan Neugriechisch Ayta einai ta pragmata moy Afta ine ta pragmata mou Das sind meine Dinge Das Wort pragmata pragmata bekommt zusatzlich einen Akzent auf der letzten Silbe moy mou meine ist unbetont und hier nur als Enklitikon hervorgehoben Altgriechisch Oὗtos ἄn8rwpos ἐstin Houtos anthropos estin Dieser ist ein Mensch ἐstin gibt seinen Akzent und damit die Betonung an das vorherige Wort ἄn8rwpos anthropos ab Hebraisch אהבתיך ahavtich Ich habe dich fem geliebt dich ist unbetont Literatur BearbeitenHelmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 4 Auflage J B Metzler Stuttgart Weimar 2010 ISBN 3 476 02335 4 Birgit Gerlach amp Janet Grijzenhout Hrsg Clitics in Phonology Morphology and Syntax John Benjamins Amsterdam Philadelphia 2000 ISBN 90 272 2757 8 Damaris Nubling Klitika im Deutschen Schriftsprache Umgangssprache alemannische Dialekte ScriptOralia Band 42 Gunter Narr Tubingen 1992 ISBN 3 8233 4257 6 Jakob Wackernagel Uber ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung Indogermanische Forschungen Band 1 1892 S 333 436 Reprint Kleine Schriften Band I S 1 103 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1955 Arnold Zwicky Clitics and particles Language Band 61 1985 S 283 305 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Klitikon Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Uta Wallraff Ausgewahlte phonetische Analysen zur Umgangssprache der Stadt Halle an der Saale Dissertationsschrift Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2007 S 65 doi 10 25673 2835 Arnold M Zwicky Geoffrey K Pullum Clitizization vs Inflection English n t In Language Band 59 1983 S 502 513 englisch Elisabeth Hamel Die Rater und die Bayern Spuren des Lateinischen im Bairischen In Bernhard Schafer Hrsg Land um den Ebersberger Forst Beitrage zur Geschichte und Kultur 6 2003 Historischer Verein fur den Landkreis Ebersberg e V Memento vom 1 November 2014 im Internet Archive Land um den Ebersberger Forst Beitrage zur Geschichte und Kultur Memento vom 1 November 2014 im Internet Archive ISBN 3 926163 33 X S 8 14 Christoph Gabriel Natascha Muller Zu den romanischen Pronominalklitika Kategorialer Status und syntaktische Derivation In G Kaiser Hrsg Deutsche Romanistik generativ Narr Tubingen 2005 S 161 180 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klitikon amp oldid 237819966