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Die Kleinbahn Bossel Blankenstein war eine normalspurige Eisenbahnstrecke im sudlichen Ruhrgebiet Die nur 9 37 km lange Bahn verband durch das Hammertal die Bahnhofe Bossel an der Bahnstrecke Hattingen Wuppertal und Blankenstein an der Ruhrtalbahn und wurde im Zeitraum von 1909 bis 1912 erbaut Bossel BlankensteinStrecke der Kleinbahn Bossel BlankensteinKarte des Verlaufs der Kleinbahn Bossel BlankensteinStreckenlange 9 37 1 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Abzweig Ruhrtalbahn Bossel BlankensteinBlankenstein Sud ca 75 mHammertalDurchholzZeche Gluckauf Barmen Vereinigte AdolarIbachsmuhleSirrenbergtunnelSirrenbergvon HattingenBossel ca 213 mnach Wuppertal WichlinghausenPortal des SirrenbergtunnelsEhemaliger Bahnubergang im Hammertal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Betriebsgesellschaft fur die Kleinbahn Bossel Blankenstein 1 3 Kleinbahn Bossel Blankenstein GmbH 1 4 Eisenbahngesellschaft Bossel Blankenstein mbH 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Eroffnung fand abschnittsweise statt 18 Oktober 1910 Blankenstein Zeche Gluckauf Barmen 22 Juli 1911 bis Ibachsmuhle 7 Februar 1912 bis BosselDie Bahn diente in erster Linie dem Guterverkehr besonders zum Transport der in der Gegend des Plessbachs gewonnenen Bodenschatze Steinkohle und Sandstein Der Streckenverlauf war der einer Gebirgsbahn mit Steigung von bis zu 2 5 20 m tiefen Einschnitten und 15 m hohen Dammen Der noch vorhandene Sirrenbergtunnel mit einer Lange von 35 m gilt als einer der kurzesten in Deutschland Der Hohenunterschied zwischen den beiden Endbahnhofen betragt 156 m Die Initiative zum Bau und Betrieb der Strecke ging von den umgebenden Gemeinden Nieder und Obersprockhovel Durchholz Buchholz und Westerherbede aus und sollte die Kohlekrise zu Beginn des 20 Jahrhunderts uberwinden helfen indem sie durch Verringerung der Transportkosten die in der Nahe abgebauten Kohle wieder konkurrenzfahig machte Angebunden wurden die Zechen Kleine Windmuhle Elisabethengluck Tinsbank Cleverbank bzw Plessbach Vereinigte Hammerthal und Harmonie an Die Zeche Vereinigte Adolar hatte einen eigenen Gleisanschluss 2 Der Betrieb der Bahn wurde von der Continentalen Eisenbahn Bau und Betriebs Gesellschaft von Blankenstein ausgehend durchgefuhrt wo sich ein umfangreicher Bahnhof und Werkstatten fur die elf Eisenbahnwagen und die beiden eigenen Dampflokomotiven befanden Betriebsgesellschaft fur die Kleinbahn Bossel Blankenstein Bearbeiten Ab 1 April 1921 ubernahm die Betriebsgesellschaft fur die Kleinbahn Bossel Blankenstein pachtweise die Anlagen nachdem die Vorgangergesellschaft schon Ende 1920 die Vertrage wegen mangelnder Gewinnaussichten gekundigt hatte Kleinbahn Bossel Blankenstein GmbH Bearbeiten Am 1 September 1950 ubertrug die aus den Gemeinden gebildete Kleinbahn Bossel Blankenstein die Betriebsfuhrung dem Provinzialverband Westfalen dem spateren Landschaftsverband Westfalen Lippe Eisenbahngesellschaft Bossel Blankenstein mbH Bearbeiten Seit etwa 1960 firmierte die Eigentumerin als Eisenbahngesellschaft Bossel Blankenstein mbH Personenzuge befuhren die Strecke nicht planmassig Lediglich im Ersten und Zweiten Weltkrieg und danach 1914 1918 1939 1949 durften Bergleute die Bahn nutzen 1914 wurden in umgerusteten Guterwagen 72 744 Personen befordert 3 Die wirtschaftliche Situation der Bahn war zunachst wider Erwarten gut 1912 wurden 111 800 t Guter befordert 1914 135 882 t Es gab einen nichtoffentlichen Personenverkehr im Zugfuhrerabteil 7058 Personen wurden 1912 transportiert Dann machte der Erste Weltkrieg die Hoffnungen zunichte besonders seine Folgen die Ruhrbesetzung und die Weltwirtschaftskrise Erst die wirtschaftliche Scheinblute wahrend der Herrschaft des Nationalsozialismus sorgte fur schwarze Zahlen in den Bilanzen Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs begann der Niedergang der Bahn an dessen Ende samtliche Betriebsguter komplett heruntergewirtschaftet waren In der Zeit des Wirtschaftswunders wurde die Bahn wegen der Nahe zu den immer noch wichtigen Zechen wieder gebraucht und saniert So konnten samtliche Schienen und Bahnschwellen ausgetauscht werden Weiterhin wurden die Dampflokomotiven durch Diesellokomotiven ersetzt Dennoch liess sich die Stilllegung nicht verhindern als in den 1960er Jahren das Zechensterben begann und Teile der Trasse zum Bau der Bundesautobahn 43 benotigt wurden 1964 wurde die letzte Zeche an der Strecke stillgelegt Am 1 April 1968 wurde der gesamte Schienenverkehr eingestellt nachdem schon ab 17 September 1966 zwischen Bossel und Durchholz keine Zuge mehr gefahren waren Der Streckenverlauf ist heute zum Teil noch gut zu erkennen selbst der Sirrenbergtunnel als einer der kurzesten Eisenbahntunnel Deutschlands ist noch vorhanden Zu einem Bahntrassenradweg umgebaut ist dort teilweise auch eine Nutzung als Wanderweg moglich Ende 2011 wurden die letzten Gleisteile aus dem Strassenbelag im Hammertal entfernt Die beiden 1910 von Orenstein amp Koppel gebauten Dampfloks waren dreiachsig 1954 wurde eine Diesellok bei Deutz und 1963 bei Jung Typ R 30 C gekauft Die Deutzer Lok die heutige D 52 wurde an die Ruhr Lippe Eisenbahn verkauft und ist inzwischen bei der Museumseisenbahn Hamm Literatur BearbeitenRolf Swoboda Die Bossel Blankensteiner Kleinbahn Neddermeyer Berlin 1998 ISBN 3 933254 00 0 Gerd Wolff Lothar Riedel Deutsche Klein und Privatbahnen Band 5 Nordrhein Westfalen Nordwestlicher Teil EK Verlag Freiburg 1998 ISBN 3 88255 662 5 Weblinks BearbeitenBossel Blankensteiner Eisenbahn Historische Karte mit Streckenfuhrung Bossel Blankensteiner Eisenbahn Youtube Bahnen im bergischen de eisenbahn EN deEinzelnachweise Bearbeiten Bossel Blankensteiner Eisenbahn auf Ruhrkohlenrevier de Abgerufen am 27 Juli 2016 http www ruhrkohlenrevier de ob3403 html Jorg Petzold Kleinbahn Bossel Blankenstein In Die Museums Eisenbahn Nr 1 2015 ISSN 0936 4609 S 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinbahn Bossel Blankenstein amp oldid 228830823