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Klaus Stern 11 Januar 1932 in Nurnberg 5 Januar 2023 bei Koln 1 war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor fur Offentliches Recht Allgemeine Rechts und Verwaltungslehre sowie Richter am Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein Westfalen Stern galt als einer der renommiertesten Staatsrechtler Deutschlands 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hauptarbeitsgebiete 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 4 1 Als Autor 4 2 Als Herausgeber 5 Ehrungen 5 1 Auszeichnungen 5 2 Ehrendoktorate Dr iur h c 5 3 Festschriften 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlaus Stern ging in Nurnberg zur Schule und machte dort am humanistischen Melanchthon Gymnasium 1951 das Abitur In den Jahren 1951 bis 1955 studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre an den Universitaten Erlangen und Munchen 1955 legte er in Munchen die erste Juristische Staatsprufung ab und wurde mit der Dissertation Gesetzesauslegung und Auslegungsgrundsatze des Bundesverfassungsgerichts 1956 an der juristischen Fakultat der Universitat Munchen zum Dr iur promoviert In den Jahren 1956 bis 1960 leistete Stern sein Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Munchen ab und war zugleich Wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Munchen 1960 legte er dort die zweite Juristische Staatsprufung ab Schon 1961 wurde er mit der Habilitationsschrift Wirtschaftsverfassung und Energiewirtschaftsrecht fur Offentliches Recht und Allgemeine Rechtslehre an der Universitat Munchen habilitiert 1962 folgte Stern mit nur 30 Jahren einer Berufung als ordentlicher Professor fur Staatsrecht und Politik an die Freie Universitat Berlin 1966 nahm Stern sodann einen Ruf als Direktor des Instituts fur Offentliches Recht und Verwaltungslehre als Ordinarius an die Universitat zu Koln an Nachfolge Hans Peters Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1998 wirkte Stern in dieser Funktion Ab 1968 trat er zudem auch in die Leitung des Instituts fur Rundfunkrecht an der Universitat zu Koln ein Stern lehnte Rufe der Georg August Universitat Gottingen 1962 der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1964 der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main 1965 und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1977 ab 1 Zu seinen Schulern zahlen u a Hermann Josef Blanke Herbert Bethge Joachim Burmeister Johannes Dietlein Michael Nierhaus Gunter Puttner Michael Sachs Helmut Siekmann Peter Tettinger In der Zeit von 1969 bis 1971 wurde Stern im Alter von 37 Jahren fur zwei Amtszeiten zum Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat zu Koln gewahlt und amtierte von 1971 bis 1973 als Rektor sowie von 1973 bis 1975 als Prorektor Von 1971 bis 1972 war er Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Nordrhein Westfalen Von 1976 bis 2000 war Stern zudem vom Landtag gewahlter Richter des Verfassungsgerichtshof fur das Land Nordrhein Westfalen Daruber hinaus wurde Klaus Stern mehrfach als Berater zu den Verhandlungen uber die Wiedervereinigung Deutschlands hinzugezogen und Angehoriger zahlreicher Gremien von Bundestag Bundesregierung sowie des Bundesprasidenten Insbesondere nach seiner Emeritierung und bis 2015 war Stern Studienleiter der Verwaltungs und Wirtschaftsakademie Dusseldorf und lehrte daneben dort u a die Facher offentliches Recht Staatsrecht und Verwaltungsrecht Von 1975 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen 1 Klaus Stern war mit Helga Stern geb Horn bis zu ihrem Tod am 29 August 2013 verheiratet Hauptarbeitsgebiete BearbeitenDie Hauptarbeitsgebiete waren Klaus Stern Deutsches sowie auslandisches Staats und Verfassungsrecht Europarecht Verwaltungsrecht insbesondere Kommunal und Wirtschaftsverwaltungsrecht Rundfunk und Medienrecht Postrecht Mitgliedschaften BearbeitenKlaus Stern wurde in mehrere Bundes und Landesinstitutionen sowie in verschiedene wissenschaftliche Organisationen berufen Darunter fallen In den Jahren 1971 bis 1976 war Stern Mitglied der Enquete Kommission Verfassungsreform des Deutschen Bundestages von 1972 bis 1984 Mitglied der Standigen Deputation des Deutschen Juristentages von 1978 bis 1980 Erster Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Staatsrechtslehrer von 1983 bis 1989 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1992 bis 1993 Mitglied der Parteien Finanzierungskommission des Bundesprasidenten sowie von 2001 bis 2002 Mitglied der Kommission des Landtags Nordrhein Westfalen zu Fragen des Abgeordnetenrechts Stern war Mitglied in der Deutschen Atlantischen Gesellschaft der Deutschen Sektion der der Internationalen Juristenkommission des Deutschen Juristentags der Deutsch Italienischen Juristenvereinigung der Deutsch Polnischen Gesellschaft der Deutsch Ungarischen Gesellschaft der Deutsch Japanischen juristischen Vereinigung der Gesellschaft Munchener Juristen der Gesellschaft fur Rechtspolitik der Gesellschaft fur Rechtsvergleichung der Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialwissenschaften Verein fur Socialpolitik der Juristischen Gesellschaft zu Berlin der Kolner Juristischen Gesellschaft und der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer Seit 1978 war er Mitglied der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste 1 Schriften Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten Klaus Stern war Begrunder und Autor einer der umfassendsten staatsrechtlichen politischen und historischen Darstellung des Deutschen Staatsrechts Das funfbandige Werk mit ca 12 500 Seiten ist seit der Veroffentlichung des ersten Bandes 1977 zum Standardwerk avanciert Mitautoren des Werkes sind seit Band III 1 der Kolner Staatsrechtslehrer Michael Sachs sowie der Dusseldorfer Staatsrechtslehrer Johannes Dietlein Bd IV 1 und Bd IV 2 Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland 5 Bande Band I Grundbegriffe und Grundlagen des Staatsrechts Strukturprinzipien der Verfassung Munchen 1977 2 Aufl 1984 Band II Staatsorgane Staatsfunktionen Finanz und Haushaltsverfassung Notstandsverfassung Munchen 1980 Band III 1 Allgemeine Lehren der Grundrechte Munchen 1983 Band III 2 Allgemeine Lehren der Grundrechte Munchen 1994 Band IV 1 Die einzelnen Grundrechte Munchen 2006 Band IV 2 Die einzelnen Grundrechte Munchen 2011 Band V Die geschichtlichen Grundlagen des deutschen Staatsrechts Munchen 2000 Weiterhin war Klaus Stern Autor zahlreicher Bucher und Veroffentlichungen mit den Themenschwerpunkten deutsches und auslandisches Staats und Verfassungsrecht Rundfunkrecht Verwaltungsrecht und Europarecht Die verfassungsrechtliche Position der kommunalen Gebietskorperschaften in der Elektrizitatsversorgung Studien zum offentlichen Recht und zur Verwaltungslehre Bd 1 Berlin und Frankfurt 1966 Funktionsgerechte Finanzierung der Rundfunkanstalten durch den Staat Ein Beitrag zur Rundfunkfreiheit des Art 5 Abs 1 GG Schriftenreihe des Instituts fur Rundfunkrecht an der Universitat zu Koln Bd 1 Munchen 1968 Grundfragen der globalen Wirtschaftssteuerung Berlin 1969 Kommentar zum Gesetz zur Forderung der Stabilitat und des Wachstums der Wirtschaft mit Paul Munch Stuttgart u a 1967 2 Auflage 1982 40 Jahre Grundgesetz Entstehung Bewahrung und internationale Ausstrahlung Munchen 1990 Vertrage und Rechtsakte zur Deutschen Einheit mit Bruno Schmidt Bleibtreu Bd 1 Staatsvertrag zur Wahrungs Wirtschafts und Sozialunion mit Vertragsgesetzen Begrundungen Erlauterungen und Materialien Munchen 1990 Bd 2 Einigungsvertrag und Wahlvertrag mit Vertragsgesetzen Begrundungen Erlauterungen und Materialien Munchen 1990 Bd 3 Zwei plus Vier Vertrag Partnerschaftsvertrage EG Massnahmepaket mit Begrundungen und Materialien Munchen 1991 Das Regionalprinzip im offentlich rechtlichen Sparkassenwesen Seine Geltung und Reichweite im Sparkassenorganisations und Sparkassengeschaftsrecht mit Michael Nierhaus Heidelberg 1991 Postrecht der Bundesrepublik Deutschland Kommentar zum Postneuordnungsgesetz Herausgeber und Mitarbeiter Heidelberg 1997 Staatliche Eingriffe in Bankenbeteiligungen mit Johannes Dietlein Studien zum offentlichen Recht Bd 60 Munchen 1997 Beck scher Postgesetz Kommentar Mitherausgeber und Mitarbeiter Munchen 2000 Von der Europaischen Menschenrechtskonvention zur Europaischen Grundrechte Charta Perspektiven des Grundrechtsschutzes in Europa in Die Europaische Grundrechte Charta im wertenden Verfassungsvergleich hrsgg von Klaus Stern und Peter J Tettinger Berlin 2005 S 13 30 Europaische Verfassung und Grundrechte Charta nach dem Nein der Franzosen und Niederlander in Europaische Verfassung im Werden hrsgg von Klaus Stern und Peter J Tettinger Berlin 2006 S 25 36 Nichtraucherschutz in Deutschland International und verfassungsrechtliche Vorgaben gemeinsam mit Jorg Geerlings Munchen 2008 Studien zum offentlichen Recht und zur Verwaltungslehre Bd 78 Grundrechte Kommentar mit F Becker Koln 2009 60 Jahre Grundgesetz Munchen 2010 sowie viele Beitrage in Festschriften Sammelwerken und Zeitschriften Nachweise auf seiner Website Die vier Staatsrechts Bande wurden noch unter seiner Beteiligung sowie der ausgewahlter Schuler im Jahre 2022 neu aufgelegt 3 Als Herausgeber Bearbeiten Klaus Stern war Mit Herausgeber folgender Publikationsreihen Nordrhein Westfalische Verwaltungsblatter Kolner Schriften zum Deutschen und Europaischen Verfassungs und Verwaltungsrecht Studien zum offentlichen Recht und zur Verwaltungslehre Schriftenreihe des Instituts fur Rundfunkrecht an der Universitat zu Koln Die offentliche Verwaltung Zeitschrift fur offentliches Recht und Verwaltungswissenschaft Wiss Beirat Zeitschrift fur offentliches Recht Austrian Journal of Public and International Law Wiss Beirat Teoria del Diritto e dello Stato Rivista Europea di Cultura e Scienza Giuridica Wiss Beirat Ehrungen BearbeitenFolgende Ehrungen wurden Klaus Stern zuteil Auszeichnungen Bearbeiten 1981 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1987 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse 1989 Grosses Bundesverdienstkreuz 1998 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 2000 Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen 2002 Verdienstmedaille der Landeshauptstadt Dusseldorf 2006 Ehrenmitgliedschaft der Japanischen Akademie der Wissenschaften Ehrendoktorate Dr iur h c Bearbeiten 1987 Ehrendoktorwurde der Universitat Breslau Polen 1991 Ehrendoktorwurde der Bundesuniversitat Ceara in Fortaleza Brasilien 2005 Ehrendoktorwurde der Universitat Verona Italien 2009 Ehrendoktorwurde der Keiō Universitat in Tokio Japan Festschriften Bearbeiten Germania restituta Symposion anlasslich des 60 Geburtstags von Klaus Stern Koln 1992 Der Staat des Grundgesetzes Ausgewahlte Schriften und Vortrage von Klaus Stern Koln 1992 Verfassungsstaatlichkeit Festschrift fur Klaus Stern zum 65 Geburtstag Munchen 1997 Im Dienste von Staat Recht und Wissenschaft Ausgewahlte Reden Koln 2002 Der grundrechtsgepragte Verfassungsstaat Festschrift fur Klaus Stern zum 80 Geburtstag Hrsg von Michael Sachs und Helmut Siekmann in Verbindung mit Hermann Josef Blanke Johannes Dietlein Michael Nierhaus und Gunter Puttner Duncker amp Humblot Berlin 2012 ISBN 978 3 428 13535 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Stern bei der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste Klaus Stern Rektor 1971 1973 Rektorenportrat Text und Klaus Stern Rektorenportrat Bild mit Bilderlauterung auf der Website der Universitat zu Koln https verwaltungslehre uni koeln de verzeichnis klaus stern zum tod von klaus stern Nachruf mitBiografie auf verwaltungslehre uni koeln deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Institut fur Offentliches Recht und Verwaltungslehre Zum Tod von Klaus Stern Abgerufen am 8 Januar 2023 Jorn Ipsen in ders Hrsg Das neue Kommunalverfassungsgesetz 21 Bad Iburger Gesprache Universitatsverlag Osnabruck V amp R unipress Gottingen 2011 S 9 Stern Sodan Mostl Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland im europaischen Staatenverbund Abgerufen am 8 Januar 2023 Normdaten Person GND 12430589X lobid OGND AKS LCCN n50022523 NDL 01069297 VIAF 39439433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Januar 1932GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 5 Januar 2023STERBEORT bei Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Stern Rechtswissenschaftler amp oldid 229705118