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Klara Caro geboren am 6 Januar 1886 als Klara Beerman in Berlin gestorben am 27 September 1979 in New York City war eine deutsche Frauenrechtlerin und Sozialarbeiterin Sie grundete 1926 die Kolner Ortsgruppe des Judischen Frauenbundes und leitete diese bis zu ihrer Deportation in das Ghetto Theresienstadt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kolner Schaffensperiode 1 2 Ghetto Theresienstadt 1 3 Leben in Amerika 2 Eigene Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlara Beerman wuchs in bescheidenen Verhaltnissen in Berlin mit drei alteren Brudern auf Der Vater hatte wahrend der Grunderzeit 1871 einen wirtschaftlichen Totalverlust erlitten Die Erziehung von Klara ubernahm deren 13 Jahre alterer Bruder Max Mordechai der als Rabbiner ausgebildet war Er brachte sie im Alter von acht Jahren in einer judischen Schule unter in der Absolventen des nach Esriel Hildesheimer benannten Berliner Rabbinerseminars unterrichteten Im Elternhaus machte sie Bekanntschaft mit den Kommilitonen ihres Bruders Heinrich Loewe und Alfred Klee die sie nachhaltig beeinflussten In ihrer Jugend lernte sie Ludwig Hardt kennen mit dem sie eine lange Freundschaft verband Mit 17 Jahren wurde sie Mitglied des zionistischen Frauenclubs der von Lina Wagner Tauber geleitet wurde Im Alter von 18 Jahren verlobte sie sich in Berlin mit Isidor Caro den sie 1909 heiratete Kolner Schaffensperiode Bearbeiten Nach ihrer Heirat zog sie mit ihrem Mann nach Koln und bezog dort eine Wohnung am Ehrenfeldgurtel 171 im Stadtteil Koln Ehrenfeld Sie trat dem israelitischen Frauenverband bei und wurde bereits nach kurzer Zeit in den Vorstand und spater als Vorsitzende gewahlt 2 Die Versorgung der Kinder Hermann und Rut hielt Klara Caro nicht davon ab gut besuchte Vortrage zu halten und sich intensiv der ehrenamtlichen Arbeit zu widmen Sie engagierte sich seelsorgerisch fur weibliche judische Strafgefangene im Kolner Gefangnis Klingelputz der Wiedereingliederung entlassener weiblicher judischer Strafgefangener sowie fur Patienten der psychiatrischen Station die in der Krankenanstalt Lindenburg untergebracht waren 3 Diese Aufgaben erfullte sie uber zwei Jahrzehnte bis die Nationalsozialisten am 1 Januar 1939 ihr diese Tatigkeiten untersagten Klara Caro engagierte sich innerhalb der judischen Gemeinde fur das Frauenwahlrecht welches 1925 von der Kolner Kirchengemeinde genehmigt vom preussischen Staat allerdings blockiert wurde Nach der Grundung des Provinzialverbandes judischer Frauenvereine im Rheinland und Westfalen im Jahr 1921 arbeitete sie hier engagiert am Aufbau des Verbandes mit Konferenzreisen fuhrten sie durch Europa unter anderem 1925 mit Bertha Pappenheim Hannah Karminski und Sidonie Werner nach London wo sie sich gegen moderne Sklavenarbeit zusammen mit Leo Deutschlaender einsetzten 4 Daruber hinaus engagierte sie sich im Women s International Zionist Organisation 5 Im Jahr 1926 grundete Klara Caro die Kolner Ortsgruppe des Judischen Frauenbundes und blieb bis 1938 deren Vorsitzende Daruber hinaus hielt sie in der Volkshochschule Koln Vortrage zum Thema judische Traditionen in Koln sowie judisches Alltags und Glaubensleben in Koln 1 Nach der Machtergreifung half sie zahlreichen judischen Kolner Mitburgern bei den Vorbereitungen zur Auswanderung half judischen Gemeindemitgliedern nach der Verscharfung der Repressalien gegen Juden beim Uberleben in der Stadt sowie beim Aufbau eines nationalen und internationalen Hilfsnetzwerk 6 1933 schickte das Ehepaar Caro ihren 18 jahrigen Sohn nach London 1936 folgte ihm seine Schwester Rut Nach einer schweren Erkrankung Hermanns brachten die Eheleute ihren Sohn zur Rekonvaleszenz in die psychiatrische Klinik Het Apeldoornsche Bosch Apeldoorn Holland 7 Am 22 Januar 1943 wurde er von dort deportiert 8 und am 25 Januar 1943 im Vernichtungslager Auschwitz nach seiner Ankunft vergast 9 10 11 Die judische Gemeinde ehrte 1934 das Ehepaar anlasslich ihrer Silberhochzeit und fur ihr 25 jahriges seelsorgerisches Wirken mit einer Feierstunde und einer Reise nach Palastina die sie 1935 antraten Diese und andere Moglichkeiten nutzte das Ehepaar Caro aus Pflichtgefuhl gegenuber der Kolner judischen Gemeinde nicht Deutschland zu verlassen Im Jahr 1941 mussten sie ihre Wohnung in Koln Ehrenfeld verlassen und waren gezwungen sich mit 13 anderen Personen die kleine Wohnung im Hinterhaus der Synagoge Roonstrasse 50 zu teilen Als die Deportation der Kolner Juden in das sogenannte Ghetto Theresienstadt im Fruhsommer 1942 begann meldete sich das Ehepaar Caro freiwillig um die judischen Gemeindemitglieder auch im Ghetto seelsorgerisch begleiten zu konnen 12 Isidor und Klara Caro wurden am 16 Juni 1942 von Koln nach Theresienstadt deportiert 13 Ghetto Theresienstadt Bearbeiten Nach ihrer Ankunft im Ghetto Theresienstadt initiierte und engagierte sich Klara Caro in der Women s International Zionist Organisation 14 Neben Lesungen uber zionistische Themen wurden auch kulturelle Veranstaltungen wie Theater Chorauffuhrungen Opern und Gedenkfeiern oder judische Feste wie das Seder Fest von ihr mitorganisiert an denen teilweise bis zu 4000 Inhaftierte teilnahmen 1 Ab Juli 1943 wurde sie in ihrer Arbeit intensiv durch Hannah Steiner die Grunderin der Women s International Zionist Organization in der Tschechoslowakei unterstutzt Klara Caro wurde auf Betreiben von Leo Baeck der im judischen Altestenrat von Theresienstadt tatig war zusammen mit 1200 Haftlingen unter anderem Bertha Falkenberg am 5 Februar 1945 mit einem Transport in die Schweiz gebracht 15 Dieser Transport gehorte zu den gegen Kriegsende durch Jean Marie Musy ausgehandelten Freilassungsgeschaften mit den Nationalsozialisten wobei lediglich der Theresienstadter Transport die Schweiz erreichte 16 Damit gehorte sie zu den 37 Uberlebenden des ersten Deportationszuges von Koln nach Theresienstadt der am 15 Juni 1942 insgesamt 962 Personen in das Ghetto transportierte 17 Gemeinsam mit Bertha Falkenberg wurde Klara Caro zuerst im Les Avant Montreux und spater im Fluchtlingslager in Engelberg untergebracht Die Fluchtlinge wahlten sie zu ihrer Reprasentantin und so konnte sie an zionistischen Versammlungen in Luzern und Zurich teilnehmen In der Folgezeit musste Klara Caro fur das Bleiberecht der Theresienstadter Fluchtlinge kampfen die nach Italien abgeschoben werden sollten 18 In dieser Zeit begann sie in Vortragen uber das Leben der judischen Gefangenen in Theresienstadt zu berichten und erhielt zahlreiche Einladungen in verschiedene Orte in der Schweiz Sie erhielt Angebote sich in der schweizerischen Fluchtlingshilfe zu betatigen die sie ablehnte weil sie zu ihrer Tochter die sie 1936 das letzte Mal gesehen hatte in die USA ubersiedeln wollte wo sie bis zu ihrem Tode lebte Leben in Amerika Bearbeiten Der Neuanfang in Amerika gelang mit Hilfe emigrierter Freunde unter anderem von Otto Juliusburger die Klara Caro in die New Yorker Theodor Herzl Gesellschaft einfuhrten Spater leitete sie fur zwolf Jahre die New Yorker Habonim Schwesternschaft und war ein angesehenes Mitglied der judischen Gemeinschaft 19 Das letzte Lebensjahr verbrachte sie in einem New Yorker Pflegeheim in dem sie ihre Autobiographie verfasste bevor sie im Alter von 93 Jahren starb 20 Ihr schriftlicher Nachlass in Form von Erinnerungsschreiben und die kurz vor ihrem Tod verfasste Autobiografie befinden sich heute im Leo Baeck Institut im Center for Jewish History in New York City Eigene Schriften BearbeitenA seder night to remember 1976 21 Autobiographie 1979 22 Starker als das Schwert Den Martyrern von Theresienstadt zum Gedachtnis 1946 23 Der Untergang des deutschen Judentums in der Zeit 1941 bis 1942 24 Literatur BearbeitenAndreas Lixl Purcell Hrsg Erinnerungen deutsch judischer Frauen 1900 1990 Leipzig 1992 S 362 367Einzelnachweise Bearbeiten a b c Klara Caro In Ulrich S Soenius Hrsg Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 98 Center for Jewish History Digital Collections Autobiographie S 2 1 2 Vorlage Toter Link digital cjh org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Dr Isidor Caro 1876 1943 In Kirsten Serup Bilfeldt Stolpersteine Vergessene Namen verwehte Spuren Wegweiser zu Kolner Schicksalen in der NS Zeit Kiepenheuer amp Witsch Koln 2004 2 Auflage ISBN 3 462 03535 5 S 35 Center for Jewish History Digital Collections Autobiographie S 3 1 2 Vorlage Toter Link digital cjh org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 53 Center for Jewish History Digital Collections Autobiographie S 4ff 1 2 Vorlage Toter Link digital cjh org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis joodsmonument nl Digital Monument to the Jewish Community in the Netherlands Hermann Caro abgerufen am 5 Marz 2016 Yad Vashem Transport from Apeldoorn Gelderland The Netherlands to Auschwitz Birkenau Extermination Camp Poland on 22 01 1943 Abgerufen am 28 Mai 2018 Yad Vashem Gedenkblatt fur Hermann Caro abgerufen am 5 Marz 2016 bundesarchiv de Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Caro Hermann abgerufen am 5 Marz 2016 destentor nl Holcaust Opfer aus dem Het Apeldoornschen Bosch Abgerufen am 28 Mai 2018 niederlandisch Dr Isidor Caro 1876 1943 In Kirsten Serup Bilfeldt Stolpersteine Vergessene Namen verwehte Spuren Wegweiser zu Kolner Schicksalen in der NS Zeit Kiepenheuer amp Witsch Koln 2004 2 Auflage ISBN 3 462 03535 5 S 37 Transportliste des Deportationszuges nach Theresienstadt 15 Juni 1942 III 1 Seite 7 Nr 139 140 abgerufen am 24 Februar 2015 Dalia Ofer Lenore J Weitzman Women in the Holocaust Yale University Press 1998 ISBN 0 300 08080 8 S 319 Gudrun Maierhof Selbstbehauptung im Chaos Frauen in der judischen Selbsthilfe 1933 1943 Campus 2002 ISBN 978 3 5933 7042 2 S 285 ghetto theresienstadt de Transporte von Theresienstadt abgerufen am 13 Januar 2015 holocaust cz Transport III 1 Memento des Originals vom 15 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 holocaust cz abgerufen am 24 Februar 2015 Center for Jewish History Digital Collections Autobiographie S 9 1 2 Vorlage Toter Link digital cjh org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde 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