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Dieser Artikel erlautert den Publizisten Heinrich Loewe der katholische Philosoph wird unter Johann Heinrich Loewe behandelt Heinrich Eljakim 1 Loewe geb 11 Juli 1869 in Wanzleben bei Magdeburg gest 2 August 1951 in Haifa war ein deutscher Journalist Publizist Folklorist Sprachwissenschaftler Philosoph Bibliothekar judischen Glaubens und zionistischer Politiker Heinrich Loewe 1930er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenAm 11 Juli 1869 wurde Heinrich Loewe als jungstes von funf Kindern in Wanzleben geboren Seine Eltern waren Louis Lowe und Berta geb Plaut Zwischen 1883 und 1888 besuchte er die protestantische Klosterschule im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg Sein Bruder Richard Loewe und er erhielten hier eine solide humanistische Ausbildung In der judischen Religion wurde er von Moritz Rahmer dem damaligen Magdeburger Gemeinderabbiner unterwiesen Loewe studierte ab 1889 Geschichte und Orientalische Sprachen an der Universitat Berlin und besuchte Vorlesungen an der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums In Berlin der damaligen Metropole des judischen Lebens und Zentrum der Bewegung der judischen Renaissance begannen vor allem judische Studenten nach Moglichkeiten zu suchen dem aufstrebenden modernen Antisemitismus und der Krise um Assimilation bzw Akkulturation zu begegnen Insbesondere durch seine rege propagandistische und journalistische Tatigkeit in den 1890er und 1900er Jahren gehort er zu den Vatern des deutschen Zionismus Er begrundete u a die Vereine russisch judisch wissenschaftlicher Verein 1889 Verein zur Pflege der hebraischen Sprache Chowewe Sefat Ewer 1891 Jung Israel 1892 die Vereinigung Judischer Studierenten VjSt 1895 und die Berliner Zionistische Vereinigung BZV 1898 mit Auf dem ersten Zionistenkongress in Basel war er Delegierter Palastinas wohin er 1897 vorubergehend emigriert war Zwischen 1902 und 1908 war er Redakteur der Judischen Rundschau des Zentralorgans der Zionistischen Vereinigung fur Deutschland In seinem Hauptberuf war Loewe Bibliothekar Er begann 1899 als Hilfsarbeiter an der Universitatsbibliothek Berlin wo er bis 1909 zum Bibliothekar aufstieg Im Jahr 1901 heiratete Loewe die sieben Jahre jungere Johanna Auerbach Ein Jahr spater wurde die gemeinsame Tochter Hadassa Berta geboren Am 14 November 1907 folgte der gemeinsame Sohn Gideon 1905 wird auf Loewes Initiative auf dem VII Zionistenkongress in Basel ein Komitee zur Einrichtung einer judischen Nationalbibliothek in Jerusalem gegrundet Fortan bleibt er einer der Hauptinitiatoren jeglicher Bemuhungen um die spatere Judische National und Universitatsbibliothek in Jerusalem JNUL Neben der Ubernahme der Sammlung der Bucher als Leiter der Hauptsammelstelle in Berlin seit 1914 war Loewe ebenfalls fur den Direktorposten der JNUL vorgesehen 2 Den Direktorposten behielt allerdings Hugo Bergmann der bereits 1920 als Loewes Vertreter eingesetzt war Insbesondere in den 1910er und 1920er Jahren engagierte sich Loewe fur judische Kulturinstitutionen und fur judische Bildungseinrichtungen in Deutschland Er war Mitglied im 1916 von Siegfried Lehmann gegrundeten Judischen Volksheim Berlin er grundete 1919 zusammen mit Kurt Hammerstein den Judischen Schulverein in Berlin wurde 1919 massgeblicher Dozent an der neu eroffneten Freien Judischen Volkshochschule und 1924 Mitglied und Vorstand der bibliophilen Soncino Gesellschaft 1933 wurde Loewe aufgrund des nationalsozialistischen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums als Bibliothekar zwangspensioniert Am 4 Juli 1933 emigrierte er dem Ruf als Direktor an die Tel Aviv Stadtbibliothek Scha ar Zion ספריית שער ציון folgend zusammen mit seiner Familie nach Palastina Bis 1948 war er als Direktor der Tel Aviver Stadtbibliothek tatig 1950 verliess er Tel Aviv und verbrachte seine letzten Lebensmonate in dem Altenheim Beit Horim Rishonei Carmel in Haifa Nach seinem Tod wurde sein Leichnam nach Tel Aviv uberfuhrt und auf dem Trumpeldor Friedhof beigesetzt Werke Auswahl BearbeitenAntisemitismus und Zionismus Judische Aufklarungsschrift 1 Heinrich Sachse Pseudonym Berlin 1884 22 S Zionistenkongress und Zionismus eine Gefahr eine zeitgemasse Betrachtung Judische Aufklarungsschrift 2 Heinrich Sachse Pseudonym Berlin 1897 54 S Zur Kunde von den Juden im Kaukasus aus zwei alten deutschen Zeitungen Heinrich Loewe Charlottenburg 1900 Liederbuch fur judische Vereine Nebst einem Anhang enthaltend Gedichte judischen Inhalts zum Vortragen zusammengestellt von Heinrich Loewe Berlin 1894 Zur Kunde von den Juden im Kaukasus Aus zwei alten deutschen Zeitungen Charlottenburg 1900 Hrsg Neu Judea Entwurf zum Wiederaufbau eines selbststandigen judischen Reiches von C L K Berlin Verlag Judische Rundschau 1902 03 Eine judische Nationalbibliothek Berlin Judischer Verlag 1905 Die Sprachen der Juden Koln Judischer Verlag 1911 Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag Loewe Heinrich Berlin 1914 70 S Judisches Bibliothekswesen im Lande Israel Jerusalem National u Universitatsbibliothek 1922 Literatur BearbeitenInka Bertz Politischer Zionismus und judische Renaissance vor 1914 In Judische Geschichte in Berlin Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors im Auftrag der Stiftung Neue Synagoge Centrum Judaicum Berlin Mitte 8 Mai 1995 31 Januar 1996 Edition Hentrich Berlin 1995 S 150 152 Herrmann A L Degener Wer ist s Unsere Zeitgenossen 1906 Yehuda Eloni Zionismus in Deutschland von den Anfangen bis 1914 Schriftenreihe des Institut fur Deutsche Geschichte Universitat Tel Aviv 10 Bleicher Gerlingen 1987 Sammy Gronemann Heinrich der Loewe In Meilensteine vom Wege des Kartells Judischer Verbindungen K J V in der zionistischen Bewegung eine Sammelschrift im Auftrage des Prasidiums des K J V Prasidium des K J V Tel Aviv 1972 S 20 32 Markus Kirchhoff Hauser des Buches Bilder judischer Bibliotheken Reclam Leipzig 2002 S 65 71 Kap 3 Im Lande Israel Abschnitt Judisches Bibliothekswesen im Lande Israel Heinrich Loewe Erik Petry Zwischen nationalem Bekenntnis und Pragmatismus Heinrich Lowe und Willy Bambus In Janusfiguren 2006 S 189 212 Ders Akkulturation versus Zionismus Der galut Begriff bei Heinrich Loewe In Judaica 57 1 2001 S 41 57 Barbara Schafer Saskia Krampe Berliner Zionistenkreise Eine vereinsgeschichtliche Studie Minima judaica 3 Metropol Berlin 2003 Frank Schloffel Heinrich Loewe zionistische Netzwerke und Raume Judische Kulturgeschichte in der Moderne 8 Neofelis Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 95808 026 3 Joachim Schlor Heinrich Loewe und die jeckische Bibliophilie In Judischer Almanach 2005 S 53 59 Ders Tel Aviv vom Traum zur Stadt Reise durch Kultur und Geschichte Insel Taschenbuch 2514 Reihe Kulturgeschichte Insel Frankfurt 1999 1996 S 263 268 Dov Schidorsky Articles Libraries in Late Ottoman Palestine between the Orient and the Occident Libraries amp Culture 33 3 1998 S 260 Dov Schidorsky Germany in the Holy Land It s Involvement and Impact on Library Development in Palestine and Israel In Libri 49 1 1999 S 26 42 Dov Schidorsky Heinrich Loewe s conception of the role of public libraries in Palestine In Yad La Kore Band 18 Nr 1 2 Januar 1979 S 90 101 hebraisch Ernst Akiba Simon Heynrikh Love Elyakim ben Yehuda Reshimah Biografit me et hebr Jehuda Louis Weinberg Aus der Fruhzeit des Zionismus Eljakim Heinrich Lowe 1946 Andreas Kilcher Otfried Fraisse Hrsg Metzlers Lexikon judischer Philosophen 2003 S 312 315 Dov Schidorsky Lowe Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 75 f Digitalisat Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 1980 S 565 G Herlitz B Kirschner Judisches Lexikon Ein enzyklopadisches Handbuch des judischen Wissens in vier Banden 1927 1930 Reprint Frankfurt Konigstein im Taunus 1982 und 1987 S 86 Encyclopedia Judaica Bd 10 S 609 Kurschners deutscher Gelehrten Kalender Jg 4 1931 S 376Einzelnachweise Bearbeiten John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 444 Vertrag uber die Errichtung des David Wolffsohn Hauses zwischen der Wolffsohnstiftung und der Exekutive der Zionistischen Organisation vom 19 Februar 1922 In Loewe Heinrich Judisches Bibliothekswesen im Lande Israel 1922 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Loewe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heinrich Loewe im Magdeburger Biographischen Lexikon Literatur von und uber Heinrich Loewe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Digitalisierte Werke von Heinrich Loewe in der Bibliothek des Leo Baeck InstitutsNormdaten Person GND 117165727 lobid OGND AKS LCCN nr87000783 VIAF 97236520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loewe HeinrichALTERNATIVNAMEN Loewe Heinrich Eljakim Sachse Heinrich Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsch judischer Journalist Bibliothekar und zionistischer PolitikerGEBURTSDATUM 11 Juli 1869GEBURTSORT Wanzleben bei MagdeburgSTERBEDATUM 2 August 1951STERBEORT Haifa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Loewe amp oldid 239222863