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Die Kirche Powunden russisch Povundenskaya kirha Powundenskaja kircha ist eine Ruine im heute Chrabrowo genannten Ort Powunden im nordlichen Ostpreussen Das Gebaude aus Feld und Ziegelsteinen stammt vom Anfang des 14 Jahrhunderts und war bekannt fur seine Wandmalereien deren Spuren an den heutigen Ruinenresten noch auszumachen sind Ruine der Kirche Powunden Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 2 1 Baugeschichte beschreibung 2 1 1 Bis 1945 2 1 2 Seit 1945 2 2 Powunder Kirchenglocke 3 Kirchengemeinde 3 1 Pfarrei 3 2 Kirchspielorte bis 1945 3 3 Pfarrer bis 1945 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Powunden nordlich von Konigsberg und unweit des Kurischen Haffs auf einer Landkarte von 1910 Chrabrowo Powunden gehort zum Rajon Gurjewsk Kreis Neuhausen in der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen und liegt 21 Kilometer nordlich Kaliningrads Konigsberg und beherbergt den internationalen Flughafen der Rajonshauptstadt Das in vorreformatorischer Zeit St Barbarakirche genannte Bauwerk von dem heute noch Ruinenreste zeugen befindet sich am sudlichen Ortseingang von Chrabrowo leicht zuruckgesetzt an der westlichen Strassenseite Kirchengebaude BearbeitenBaugeschichte beschreibung Bearbeiten Bis 1945 Bearbeiten Die alte Pfarrkirche von Powunden war ein verputzter Feld und Ziegelsteinbau mit geschlossenem Chor Urkundlich wurde sie als ecclesia parochialis erstmals 1325 erwahnt Das Kirchenschiff mit gewolbter Decke wurde zwischen 1325 und 1350 errichtet Ende des 14 Jahrhunderts kam der Chor hinzu die Sakristei im Sudwesten wurde im 15 Jahrhundert angefugt Im Jahre 1924 legte man Reste von Wandmalereien aus der Zeit um 1370 80 frei und 2006 entdeckte man unter dem Verputz die Spuren eines Bildes des Apostels Paulus aus eben jener Zeit Eine Grundinstandsetzung der Kirche erfolgte im Jahr 1691 Im Jahre 1843 baute man sie weiter aus und erhohte 1862 den Turm Seit 1945 Bearbeiten nbsp Apostels PaulusDen Zweiten Weltkrieg uberstand die Powunder Kirche nahezu unversehrt In der sowjetischen Zeit wurde sie zweckentfremdet und zunachst als Clubgebaude genutzt Spater brannte sie aus und ab den 1970er Jahren nutzte man die Mauern als Steinbruch fur Privathauser von Militarangehorigen Ein Unfall fuhrte zum Verbot des weiteren Abbruchs seitens der Militaradministration so dass eine noch stattliche Ruine der Kirche erhalten blieb Dach und Gewolbe sind eingefallen der Turm steht jetzt ohne Spitze bis zur Hohe des Dachansatzes Der hohe siebenteilige Ostgiebel mit tiefen Rund und Spitzbogenblenden in zwei Zonen ist erhalten Vom Gewolbe des 14 Jahrhunderts blieben nur noch die Konsolen In der letzten Zeit wurde die Kirchenruine von ortlichen Freiwilligen restauriert 1 Powunder Kirchenglocke Bearbeiten Die grossere der beiden Powunder Kirchenglocken wurde 1727 in der Konigsberger Glockengiesserei Georgius Bernhardus Kinder in Konigsberg gegossen Im Zweiten Weltkrieg wurde sie abgeliefert um fur Munitionszwecke eingeschmolzen zu werden Doch sie uberlebte auf dem Hamburger Glockenfriedhof und wurde 1952 von der Evangelischen Kirchengemeinde im rheinland pfalzischen Huffelsheim Landkreis Bad Kreuznach erworben als Ersatz fur deren durch Bombentreffer zerstorten Glocke Angeregt durch den Erwerb der ostpreussischen Glocke ubernahm die Kirchengemeinde am 6 Oktober 1985 die Patenschaft fur das vormalige Kirchspiel Powunden Die Gemeinde Huffelsheim folgte am 1 September 1990 mit dem Eingehen einer Partnerschaft mit der russischen Kommune Chrabrowo Kirchengemeinde BearbeitenPfarrei Bearbeiten In vorreformatorischer Zeit war Powunden ein Kirchdorf seit 1334 bestand hier eine Pfarrei Die lutherische Reformation hielt relativ fruh Einzug Zunachst gehorte die Pfarrei zur Inspektion Fischhausen russisch Primorsk danach bis 1945 zum Kirchenkreis Konigsberg Land II nordlich des Pregel innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union Infolge von Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges und aufgrund staatlichen Verbots kam das kirchliche Leben nach 1945 zum Erliegen Erst in den 1990er Jahren entstanden in der Oblast Kaliningrad wieder evangelische Gemeinden darunter die Chrabrowo am nachsten liegende in Marschalskoje Gallgarben eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad Konigsberg der Hauptkirche der Propstei Kaliningrad der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland ELKER Kirchspielorte bis 1945 Bearbeiten Zum Powunder Kirchspiel gehorten bis 1945 neben Powunden folgende Orte Name Russischer Name Name Russischer Name Name Russischer NameBerbadien Korreynen mit Birkenberg Dubrawa spater Chrabrowo Datschnoje Schulstein WolnojeBollgehnen Gorlowka Lobitten Lugowskoje Steinitten NowojeDorben Gussewo spater Karjernoje Neufitte Stombeck RybnojeGunthenen Priwolnoje Plostwehnen Irkutskoje Twergaiten NadeschdinoAdlig Heyde Pomehnen Karjernoje Uggehnen MatrossowoKarmitten Otradnoje Roppen Schirokopolje Willkeim NowoselskojeSchmiedehnen KijewskojePfarrer bis 1945 Bearbeiten Von der Reformation bis 1945 amtierten in Powunden als evangelische Geistliche 2 NN 1529 NN bis 1539 Johann Brandt 1537 Ignatius Finck 1553 Johann Kerstein 1565 Hieronymus Hermenau 1579 Matthaus Corber 1603 1614 Friedrich Martini ab 1614 Christoph Campius bis 1659 Levin Holtzeigen 1659 1662 Christian Mann 1662 1696 Friedrich Hermann 1690 1697 Johann Lemcke 1697 1718 BartholomausRuppenstein 1718 1742 Christian Werner 1742 1749 Johann Gottlieb Sier 1749 1769 Heinrich Wilhelm Hein 1769 1779 Karl Friedrich Mitwede 1779 1804 Friedrich Wilhelm Glaeser ab 1804 Heinrich Christian Ziegler 1835 1838 Heinrich Hermann Gottfried Gramer 1838 1840 Georg Friedrich W Ed Weiss ab 1840 Eduard Heinrich Fridolin Horn 1863 1889 Walter Dieckmann 1890 1895 Gustav Wilhelm Louis Liedtke 1893 1896 Julius Wilhelm R Kittlaus 1896 1906 Johann Emil Hoffmann 1906 1913 Oskar Waldemar E Ristow 1913 1931 Hans Beckherrn 1931 1940 Emil Walther 1940 1945Literatur BearbeitenDaniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 1777 S 15 16 Karl Emil Gebauer Kunde des Samlandes oder Geschichte und topographisch statistisches Bild der ostpreussischen Landschaft Samland Konigsberg 1844 S 111 112 Nr 22 Manfred Klein Zur Geschichte des Kirchspiels Powunden Kr Konigsberg Pr Land 1998 Friedwald Moelle Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968Weblinks BearbeitenChrabowo Powunden bei ostpreussen net mit Bildern der Kirchenruine Patrick Plew Die Kirchen im Samland Powunden mit Bilder und Videomaterial Einzelnachweise Bearbeiten Lass die Kirche im Dorf In Kulturkorrespondenz ostliches Europa Nr 1428 Daniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 1777 S 15 16 54 8913138 20 5646791 Koordinaten 54 53 28 7 N 20 33 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Powunden amp oldid 236617777