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Der Nordostliche Stadtteil mit seinem Kerngebiet Kiliansberg ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Schweinfurt Er wird in den Statistiken der Stadt Schweinfurt als Bezirk 42 gefuhrt 3 Der Name des Stadtteils entspringt stadtischen Statistiken da es fur diesen relativ grossen Stadtbereich keinen Eigennamen gibt Daher sind Stadtteil und Name nicht im offentlichen Bewusstsein Mit Beginn des digitalen Zeitalters erscheint der Stadtteil Name jedoch auch in Internetportalen des Immobilienmarktes Nordostlicher StadtteilStadtteil in SchweinfurtKoordinaten 50 3 N 10 15 O 50 05044 10 24457 Koordinaten 50 3 2 N 10 14 40 OHohe 210 260 m u NNFlache 2 km 1 Einwohner 2734 31 Dez 2015 2 Bevolkerungsdichte 1 367 Einwohner km Postleitzahlen 97421 97422Vorwahl 09721Karte Nordostlicher Stadtteil Bezirk 42 Kiliansberg um 1916im Nordostlichen StadtteilKiliansberg um 1916im Nordostlichen StadtteilDer Kern des Nordostlichen Stadtteils wird auch als Altstadt bezeichnet Hier und nicht in der weiter westlich gelegenen heutigen Altstadt steht sowohl die historische Wiege Schweinfurts Suuinfurtero marcu 791 erstmals urkundlich erwahnt 4 wie auch die 1000 Jahre jungere industrielle Wiege der Stadt Heute ist der Kiliansberg ein in ersten Anfangen 150 Jahre altes Villenviertel Obwohl der Stadtteil mit idyllischen und sagenumwobenen Winkeln erst wieder im 19 Jahrhundert bebaut wurde ist er in der Wahrnehmung der alteingessenen Bevolkerung Urschweinfurt worauf auch zahlreiche Strassennamen hinweisen Zum heutigen Stadtteil zahlen das teilweise bebaute Hollental der westliche Talhang Lettenleite mit Garten und Wiesen die Obere Mainleite mit Wochenendhausern und die Unteren Mainleite entlang des Mains mit bestehenden und einstigen Weinbergen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Sozialstruktur 3 Ortsteile 3 1 Kiliansberg 3 2 Hollental Altstadt 3 3 Alte Bahnhofstrasse Untere Altstadt 3 4 Industriegeschichte 3 4 1 Zuckerfabrik Wustenfeld 3 4 2 Ultramarinfabrik Gademann 3 4 3 Stepfsche Papierfabrik 3 4 4 Gasfabrik 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Burgerverein und Kirchweih 4 2 Museen 4 3 Kirchen 4 4 Bruckenbraukeller 4 5 Ludwigsbrunnen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Nordostliche Stadtteil liegt nordostlich der Altstadt im Maintal und auf zwei Auslaufern der Schweinfurter Rhon Kiliansberg und Hainberg Er ist im Westen vom Marienbach im Suden vom Main und im Osten von der Gemeinde Schonungen im Landkreis Schweinfurt begrenzt Im Norden verlauft die Grenze zum benachbarten Stadtteil Hochfeld Steinberg Bezirk 41 entlang der Linie Klingenbrunnstrasse Am Entensee Gustav Adolf Strasse und Elsa Brandstrom Strasse wobei in letztgenannter Strasse beide Seiten der Bebauung dem viel bekannteren Stadtteil Hochfeld zugerechnet werden Sozialstruktur BearbeitenStatus31 Dez 2015 5 Nordostlicher Stadtteil GesamtgebietSchweinfurtDeutsche 84 4 70 7 Doppelstaatler 8 2 16 1 Auslander 7 4 13 2 Der Stadtteil insbesondere das Villenviertel Kilansberg wird durch alteingesessenes protestantisches Schweinfurter Burgertum gepragt bis hin zu Familien und Nachkommen von Industriellen Der Anteil von Migranten liegt deshalb im Stadtteil weit unter dem stadtischen Durchschnitt Ortsteile BearbeitenDer Villen Stadtteil besitzt fast ausschliesslich sehr gute Wohnlagen Lediglich gute Wohnlagen befinden sich am Nordrand nordlich der Hofrat Graetz Strasse Sudlich der Mainberger Strasse gibt es mittlere Wohnlagen 6 Kiliansberg Bearbeiten Der Kiliansberg liegt auf einem Bergsporn uber dem Main und wird im Westen vom Marienbach im Suden von der Mainberger Strasse und im Osten vom Hollental begrenzt Dort lag die erste Schweinfurter Siedlung Suuinfurtero marcu mit der namensgebenden Kilianskirche Bis ins 19 Jahrhundert wurde auf dem Kiliansberg im grossen Masse Weinbau betrieben worauf die Strassennamen Wingertstrasse und Weingartenweg hinweisen Seit 1875 wird der Kiliansberg als traditionell bevorzugte Wohngegend des Schweinfurter Burgertums bebaut Im Viertel befinden sich typische Villen Stile aus vielen Epochen Grunderzeit um 1900 Heimatstil 1920er Jahre Ubergangsstil zwischen Historismus und Moderne 1920er Jahre Moderne 1960er Jahre Postmoderne 1980er Jahre und Gelsenkirchener Barock als Retro Baustil der 1980er Jahre Der sudliche Teil des Villenviertels liegt oberhalb des Mains und bietet einen weiten Ausblick uber das Schweinfurter Becken auf den Steigerwald nbsp Anzuchtshaus fur Seerosen 1868 Soldnerstrasse nbsp Villa 1875 Mainberger Strasse nbsp Villa Gademann 1896 BergstrasseHollental Altstadt Bearbeiten nbsp Blick uber das Hollental rechts mit dem Leopoldina KrankenhausDer kleine Stadtviertel im Hollental am Fuss der Peterstirn wird Hollental genannt oder zusammen mit dem ostlichen Teil des benachbarten Kiliansbergs auch Altstadt nicht zu verwechseln mit der heutigen Schweinfurter Altstadt Der Viertel liegt an der Mundung des Hollenbachs in den Main Das Quartier befindet sich zu Fussen des alten Burgbergs Peterstirn an der ostlichen Stadtausfahrt ins benachbarte Mainberg der alten Mainleitestrasse Einstmals war sie ein Teil der Bundesstrasse 26 nach Bamberg die seit dem Bau der Autobahn 70 dort nur noch lokale Bedeutung hat und deshalb in diesem Abschnitt zur Staatsstrasse herabgestuft wurde Das Areal wurde Anfang des 20 Jahrhunderts wieder bebaut als kleines Wohngebiet einfacher Ausstattung vorwiegend mit Ein und Zweifamilienhausern Nordwestlich davon wurde in den 1980er Jahren ein kleineres gehobenes Viertel mit Einfamilienhausern an der neu angelegten Graf Berthold und der Hezilostrasse errichtet Das Viertel Hollental Altstadt besitzt keine eigenen schulischen und kirchlichen Einrichtungen die sich jedoch im benachbarten Stadtteil Hochfeld befinden Alte Bahnhofstrasse Untere Altstadt Bearbeiten Das Gebiet beiderseits der Alten Bahnhofstrasse wurde im bayerischen Urkataster 1808 1864 mit Unterer Altstadt bezeichnet siehe Altstadt Zur Zeit des Urkatasters war das Gebiet unbebaut mit eingezeichneten Garten und Weinbergen 7 Die Alte Bahnhofstrasse hat ihren Namen vom altesten Bahnhof Schweinfurts dem Stadtbahnhof 1852 1856 Zwischen der Strasse und dem Main befindet sich ein grosses Bauensemble im bayerischen Klassizismus um 1855 mit Stadtbahnhof Nebengebauden Guterschuppen und altem Hauptzollamt nbsp Untere Altstadtauf dem Katasterplan von 1868 nbsp StadtbahnhofBayerischer Klassizismus 1856 nbsp Altes HauptzollamtBayerischer Klassizismus 1856 nbsp Wirsing VillaHistorisierender Jugendstil 1909 Theodor FischerIndustriegeschichte Bearbeiten Das Gebiet ostlich der Altstadt beiderseits des Mains sowie im Mariental und um den Stadtbahnhof ist das alteste Industriegebiet Schweinfurts Der westliche Bereich des Marientals gehort nach stadtischer Festlegung bereits zur Altstadt funktional und historisch aber zum Nordostlichen Stadtteil weshalb er hier mit behandelt wird Zuckerfabrik Wustenfeld Bearbeiten Die Zuckerfabrik Adolf Wustenfeld wurde 1836 gegrundet hatte ursprunglich Wilhelm Sattler als Geschaftspartner Nach anfanglichen Misserfolgen bei der Erzeugung von Rubenzucker spezialisierte sich Wustenfeld auf die Raffination von Rohrzucker 8 1896 wurde die Fabrik erweitert 9 Nach Wustenfeld wurde eine Strasse am Hauptbahnhof benannt Heute befindet sich in den Gebauden der einstigen Zuckerfabfrik die Farbenfabrik Deifel das letzte Uberbleibsel der Schweinfurter Farbenindustrie Schweinfurter Grun nbsp Farbenfabrik Deifel ehem Zuckerfabrik Wustenfeld Bau von 1838 nbsp Blick vom Muhltor auf die Mainberger Strasse 1875 76 Rechts die Zuckerfabrik links Villen nbsp Zuckerfabrik Erweiterung 1896 mit viereckigem Schlot aus der fruhindustriellen ZeitUltramarinfabrik Gademann Bearbeiten nbsp Eines der altesten Fotos Schweinfurts von 1855 Ultramarinfabrik Gademann Hinten der Kiliansberg links mit Orangerie von C F Gademann 1856 57 zur Villa ausgebaut Gartenstrasse 12 in der Mitte Weinberge und rechts die Zuckerfabrik WustenfeldDie Ultramarinfabrik Gademann ist nicht zu verwechseln mit den viel grosseren spateren Vereinigten Ultramarinfabriken im Stadtteil Oberndorf 1845 grundeten Johann Christoph und Heinrich Gademann im Mariental eine Ultramarinfabrik die nur bis 1855 existierte 10 Die Fabrik lag Am Oberen Marienbach 3 im heutigen nordwestlichen Bereich des Multiplexkinos Filmwelt Im Stadtarchiv ist zu dieser Fabrik vermerkt Die Bemuhungen diesen Fabrikationszweig der einer Menge von Leuten zur Erwerbsquelle diente und der wie sich bei der Liquidation ergab gar nicht so unrentabel sondern lediglich durch die Unvertraglichkeit und Halsstarrigkeit der Geschaftsteilhaber ins Stocken geraten war wieder zu beleben scheiterte an dem Einspruch der Regierung Sie verweigerte die weitere Konzession da das Ausstromen des schwefeligen Rauches fur die umher wohnenden Personen in hohem Grade belastigend war und bei widrigem Winde ein stinkender Geruch sich uber die ganze Stadt verbreitete 10 Stepfsche Papierfabrik Bearbeiten In die Gebaude der Ultramarinfabrik Gademann zog nach deren Schliessung die Stepfsche Papierfabrik ein Sie bestand mindestens bis 1868 da sie im Katasterplan jenes Jahres namentlich eingezeichnet ist Uber die Fabrik ist wenig bekannt Gasfabrik Bearbeiten nbsp Gasometer der Gasfabrik vorne rechts 1890 Dahinter Villen von Industriellen und Weinberge links Die stadtische Gasfabrik wurde 1857 unterhalb des Oberen Walls errichtet mit zwei Gasometern fur die Erzeugung von Stadtgas 11 Auf dem Katasterplan von 1868 erstreckt sie sich uber einen relativ grossen Bereich das heutige Ruckert Center Am Oberen Marienbach 1 Auf dem rechten Foto von 1890 war sie offensichtlich zwischenzeitlich ein Stuck nach Norden erweitert worden auf den sudostlichen Bereich der heutigen Filmwelt Siehe auch Schweinfurter IndustriegeschichteKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBurgerverein und Kirchweih Bearbeiten nbsp Hirschkellerehem Bruckenbraukeller 1909 nbsp Ludwigsbrunnen an der Mainleitenstrasse Strasse nach Mainberg Der Burgerverein Altstadt wurde 1920 in der Gaststatte Zur Holle im Hollental gegrundet In der bekannten Ausflugswirtschaft mit historischem Biergarten richtete der Burgerverein bis 2016 die Stadtteil Kirchweih Holle Altstadt aus mit traditionellem Hahnenkampf Aufgrund der Schliessung der Gaststatte veranstaltet der Burgerverein seit 2017 die Kirchweih ausserhalb des Stadtteils an der Stadtmauer der heutigen Altstadt Am Unteren Wall 12 Siehe auch Schweinfurt Burgervereine Museen Bearbeiten Museum Otto Schafer Buchkunst mit der beruhmten Schedelschen Weltchronik von 1493Kirchen Bearbeiten Evangelische Freikirche Am Oberen MarienbachBruckenbraukeller Bearbeiten Der Bruckenbraukeller ist eine 1909 errichtete grosse Ausflugswirtschaft mit Saal und Biergarten heute Hirschkeller am Mainufer am ostlichen Stadtrand Ludwigsbrunnen Bearbeiten Der Ludwigsbrunnen von 1830 ist ein klassizistischer Brunnen von Johann Nepomuk Pertsch Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAnsassige Unternehmen Farbenfabrik Deifel Farben fur Kunststoffe Malzerei Gunther Schubert auf dem Gelande der einstigen Brauerei SchubertEinstmals gab es im Stadtteil drei Brauereien die Brauerei Schubert bis 1913 die Brauerei Hagenmayer bis 1988 und das Brauhaus Schweinfurt bis 2015 Siehe auch Liste ehemaliger Brauereien in Bayern SchweinfurtForschung Aussenstelle eines Fraunhofer InstitutsSiehe Fraunhofer Institut fur Produktionstechnik und Automatisierung Arbeitsgruppe KI noW SchweinfurtSchulen nbsp Erstes Stadtisches Krankenhaus 1901 heute Krankenpflegeschulen nbsp Leopoldina Krankenhaus 1981 Berufsfachschule fur Kinderkrankenpflege Berufsfachschule fur KrankenpflegeJugendherbergen Jugendgastehaus der Stadt SchweinfurtBehorden Staatliches Behordenzentrum Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Main Arbeitsgericht PolizeiinspektionGesundheit Leopoldina Krankenhaus Diverse Institute am Leopoldina Krankenhaus Gesundheitszentrum am Leopoldina KrankenhausVerkehr Bahnhof Schweinfurt Stadt Stadtbuslinien 51 71 und 72 Stadtring mit der Bundesstrasse 286 Anlegestelle fur Flusskreuzfahrtschiffe am MainWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Nordostlicher Stadtteil Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gemessen mittels BayernAtlas Melderegisterbasierte Einwohnerzahl Jugendhilfeplan der Stadt Schweinfurt Ubersichtskarte der Stadtteile und statistischen Bezirke Abgerufen am 6 Juli 2023 Dr Wolf Armin Freiherr von Reitzenstein Lehrbeauftragter fur bayerische Namenkunde der Ludwig Maximilians Universitat Munchen in Peter Hofmann schweinfurtfuehrer de Woher kommt der Name Schweinfurt Abgerufen am 3 Februar 2021 Melderegisterbasierte Bevolkerung SW1 news Wohnimmobilien Marktbericht fur Mainfranken der HypoVereinsbank 8 Juni 2018 Abgerufen am 13 Februar 2019 BayernAtlas Urkataster 1808 1864 Bereich Untere Altstadt Abgerufen am 2 Februar 2021 Uwe Muller Die Reihe Archivbilder Schweinfurt Sutton Verlag Erfurt 1998 ISBN 978 3 89702 020 7 S 21 Albert Gieseler Kraft und Dampfmaschinen Adolf Wustenfeld amp Co Abgerufen am 16 Marz 2022 a b AKI Forderkreis Industrie Handwerks und Gewerbekultur Schweinfurt e V Vereinigte Ultramarinfabriken AG Abgerufen am 20 Marz 2022 Uwe Muller Die Reihe Archivbilder Schweinfurt Sutton Verlag Erfurt 1998 ISBN 978 3 89702 020 7 S 16 Von der Holle an die Stadtmauer Altstadt Kirchweih zieht um 3 Juli 2017 Abgerufen am 20 April 2020 Stadtteile von Schweinfurt Bergl Deutschhof Eselshohe Gartenstadt Haardt Hafen Ost Hafen West Hochfeld Steinberg Innenstadt Maintal Musikerviertel Nordlicher Stadtteil Nordostlicher Stadtteil Nordwestlicher Stadtteil Oberndorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordostlicher Stadtteil Schweinfurt amp oldid 238251579