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Kieselbach ist ein Ortsteil der Krayenberggemeinde im Wartburgkreis im Westen Thuringens KieselbachGemeinde KrayenberggemeindeWappen von KieselbachKoordinaten 50 51 N 10 7 O 50 841666666667 10 121388888889 235 Koordinaten 50 50 30 N 10 7 17 OHohe 235 m u NNEinwohner 1473 20 Okt 2015 1 Eingemeindung 30 Juni 1994Eingemeindet nach Merkers KieselbachPostleitzahl 36460Vorwahl 036963Karte Lage von Kieselbach in KrayenberggemeindeOrtsansicht von Norden 2012 Ortsansicht von Norden 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie und Lage BearbeitenKieselbach liegt im Werratal und erstreckt sich am Unterlauf des etwa 6 km langen Schergesbachs einem Nebenflusschen der Werra Der Gipfel des kegelformig aus dem Werratal aufragenden Krayenberges 428 3 m u NN mit der Burgruine Krayenburg liegt nur 840 m Luftlinie sudostlich vom Ortszentrum Beim Brauhaus entfernt Ihm gegenuber im Nordwesten des Ortes befinden sich der Eichkopf 366 m u NN und der Hechberg 357 9 m u NN mit der Nebenkuppe Eierberg 335 m u NN Im Nordwesten der Ortslage verlauft die B 84 Eisenach Vacha In der sumpfigen Talaue nordlich des Ortes wurden drei Teiche Blatter Schaf und Wahlteich angelegt sie dienten der Fischzucht und sind heute auch fur den Natur und Artenschutz von Bedeutung 2 Geschichte BearbeitenKieselbach wurde erstmals 1155 urkundlich erwahnt Der Text in villa nostra Kiselbach que sita est in radice montis et castri nostri Creienberg dt in unserem Dorf Kieselbach das gelegen ist am Fusse des Berges und unserer Burg Krayenberg findet sich in einem Dokument des Abtes Willibold von Hersfeld Diese Urkunde die heute im Staatsarchiv Marburg aufbewahrt wird bezeugt dass der Ort seinerzeit unter thuringischer Landeshoheit stand aber bereits zum Kloster Hersfeld gehorte 3 Die ursprungliche Besiedelung des Ortes steht wohl im Zusammenhang mit der nahen Krayenburg und der alten Handelsstrasse von Erfurt nach Frankfurt am Main Besitz am Ort hatten das Kloster Fulda und die zeitweilig auf der Krayenburg sitzenden Frankenstein Die Besiedlung des Hinterlandes von Kieselbach erfolgte nach der Grundung des Klosters Frauensee Im 13 und 14 Jahrhundert entstanden im Frauenseer Forst der sich einst bis an das Werraufer bei Kieselbach ausgedehnt hatte etwa 20 namentlich bekannte Rodungssiedlungen und Gehofte Die Mehrzahl dieser Siedlungen waren Bauernhofe und nutzten den Markt von Kieselbach als Versorgungsmoglichkeit Die Kieselbacher Kirche gehort zu den altesten Gebauden im Ort sie wurde im Baustil der Gotik errichtet und steht am Waldrand an einem Fussweg zur Krayenburg Der trutzige Turm zeigt heute eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1522 Die Kirche war zunachst der Dorndorfer Pfarrei als Filialkirche unterstellt Mit der zunehmenden Bevolkerungszahl um 1900 wurde auch fur Kieselbach eine eigene Pfarrgemeinde bewilligt das Pfarrhaus am Dorfanger weist einen eigenwilligen Baustil auf Kieselbach gehorte zum Amt Krayenberg nach 1815 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach spater zum Landkreis Eisenach Der Ort war lange Zeit uberwiegend landwirtschaftlich gepragt 1925 wies eine Gewerbeliste noch 131 Landwirtschaftsbetriebe mit einer Grosse unter 2 ha 51 mit einer Grosse von 2 bis 5 ha 20 Hofe hatten eine Grosse von 5 10 ha erreicht und drei Hofe waren bis 20 ha gross Als nachgeordnete Handwerke gab es im Ort zu dieser Zeit auch noch eine Schmiede drei Schafereien und die 1910 als genossenschaftliches Eigentum angeschaffte Dreschmaschine mit einem Lanz Lokomobil als Antrieb 3 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts gewann der Kalibergbau eine uberragende Bedeutung der auch zu DDR Zeiten fortgefuhrt wurde Die 1913 eroffnete 3 5 km lange Kaliseilbahn Springen Dorndorf zum Abtransport des geforderten Rohkalis verband die Kalischachte in Springen mit dem Verladebahnhof Dorndorf Das ungewohnliche Bauwerk mit 55 Stutzen und den pausenlos in Bewegung befindlichen 280 Loren wurde 1990 stillgelegt und demontiert Im Volllastbetrieb konnte das Transportmittel eine Tagesleistung von 6100 t Rohsalz befordern die Seilgeschwindigkeit betrug 2 3 m s 3 Ihre Teilnahme am Ersten Weltkrieg mussten 37 und am Zweiten Weltkrieg 112 Einwohner mit dem Leben bezahlen die bei der Kirche errichtete Gedenkstatte erinnert an die Toten des Ersten Weltkrieges Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden fehlende Arbeitskrafte in den Betrieben und den Bauernhofen durch Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten ersetzt Fur die Ofer der Gewaltherrschaft wurden nach 1950 an verschiedenen Orten in der Umgebung Springen Vacha Bad Salzungen Gedenkstatten errichtet Nach dem Kriegsende gelangten Gruppen von Heimatlosen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vertriebene Bewohner auch in die Gemeinde Kieselbach In der ehemaligen Pulverfabrik Kambachsmuhle wurde ein Notquartier geschaffen um diesen Leuten zu helfen 1952 kam Kieselbach zum Kreis Bad Salzungen 3 Die Gemeindegebietsreform von 1994 fuhrte zum Zusammenschluss mit Merkers und Kambachsmuhle zur Gemeinde Merkers Kieselbach 4 2013 wurde die Gemeinde Merkers Kieselbach aufgelost und die Ortsteile fusionierten mit der Gemeinde Dorndorf zur Krayenberggemeinde Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche nbsp Das Heimatmuseum nbsp Die Kieselbacher SchuleDie wohl markanteste Sehenswurdigkeit des Ortes ist das Gebaudeensemble der evangelischen Kirche mit dem Friedhof dem Pfarrhaus und dem von einer bogenformigen Mauer eingefassten Dorfanger Als Ersatz fur die abgestorbene Dorflinde wurde eine neue Dorflinde in dem zum Ortsjubilaum sanierten Platz angepflanzt 5 3 Unweit der Kirche befindet sich die Lutherlinde Sie wurde vermutlich am 10 November 1883 anlasslich des 400 Geburtstages von Martin Luther gepflanzt und 1954 als Naturdenkmal ausgewiesen 6 Thuringenweit bekannt wurde der Country Club Kieselbach in einem alten Steinbruch unweit des Ortes Der ehemalige Sandsteinbruch wurde vom Country Club Kieselbach liebevoll und detailgetreu zum Westerndorf ausgebaut Mehrmals im Jahr finden dort Countrykonzerte statt Hohepunkt ist ein grosses Festival alljahrlich zu Himmelfahrt Das Heimatmuseum befindet sich bei der Grundschule und besitzt eine Sammlung von Werkzeugen und Produkten ortstypischer Gewerke Bilder und Texte erlautern die jungere Geschichte und den Kalibergbau um Merkers An der Hauptstrasse gegenuber dem Museum befindet sich das traditionsreiche Gasthaus Zur Krone Die heutige Dorfschule wurde 1926 als markantes grunderzeitliches Gebaude am Ortsrand errichtet in der DDR Zeit wurde auch eine kleine Turnhalle am Schulhof errichtet Der grosszugig angelegte Sportplatz wurde 1954 als Stadion am Krayenberg eingeweiht und befindet sich am Sudwestrand der Gemeinde 1964 wurde auch das Sportlerheim fertiggestellt die von der Kieselbacher Jugend unterstutzte 1 Fussballmannschaft gelang in dieser Zeit der Aufstieg von der 2 Kreisklasse 1958 zur Bezirksliga 1961 Auch die Leichtathleten des Ortes freuten sich damals uber die in ihrem Stadion veranstalteten DDR offenen Leichtathletik Wettkampfe 3 In der Ortslage findet man noch zahlreiche historische Fachwerkhauser aus dem 17 und 18 Jahrhundert Ein gegenwartig leerstehendes mehrgeschossiges Wohn und Geschaftshaus im frankischen Fachwerkstil erbaut befindet sich als ortsbildpragendes Gebaude am Westrand der Ortslage In der Nahe befindet sich auch das Gehoft der in Sanierung befindlichen ehemaligen Forsterei ein ebenfalls in Fachwerkbauweise errichteter Gebaudekomplex Literatur BearbeitenGemeinde Merkers Kieselbach Hrsg Festschrift zum Ortsjubilaum 850 Jahre Kieselbach Merkers Kieselbach 2005 S 62 Georg Kuhn Eisenach Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Verwaltungsbezirk Dermbach Amtsgerichtsbezirke Vacha Geisa Stadtlengsfeld Kaltennordheim und Ostheim v d Rhon In Georg Voss Paul Lehfeld Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Heft XXXVII Gustav Fischer Verlag Jena 1911 S 44 47 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kieselbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kieselbach auf der offiziellen Website der KrayenberggemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Kieselbach auf der Website von der Krayenberggemeinde aufgerufen am 15 September 2022 Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 a b c d e f Gemeinde Merkers Kieselbach Hrsg Festschrift zum Ortsjubilaum 850 Jahre Kieselbach Merkers Kieselbach 2005 S 62 Thuringer Verordnung uber die Auflosung und Zusammenlegung der Gemeinden Kieselbach und Merkers vom 20 Januar 1994 GVBl S 234 a 5 geandert durch Verordnung vom 6 April 1994 GVBl S 410 Ansicht des Dorfangers mit der Dorflinde um 1900 Biedermann Naturdenkmale im Wartburgkreis Landratsamt Wartburgkreis 2014 Seite 55Ortsteile der Krayenberggemeinde Dietlas Dorndorf Kambachsmuhle Kieselbach Kirstingshof Merkers Normdaten Geografikum GND 1099985420 lobid OGND AKS VIAF 54146332822318731585 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kieselbach Krayenberggemeinde amp oldid 226298145