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Die Herren von Kellech waren ein thuringisches Adelsgeschlecht Wappen derer von Kellech 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Abstammung und Namensgebung 1 2 Vorgeschichte 1 3 Die 14 Generationen der 3 Linien 2 Personlichkeiten 3 Geistliche 4 Wappen 5 Stammtafel 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAbstammung und Namensgebung Bearbeiten Das Adelsgeschlecht Kellech stammt aus der Scherinburg auf der Hainleite im nordseegermanischen Siedlungsgebiet Thuringens wie ihre ebenfalls das Scherenwappen fuhrenden Verwandten die Erbtruchsesse von Schlotheim Erbmarschalle von Eckartsberga von Ebersberg von Schernberg von Nordhausen von Giech von Eisenhofen und von Zangberg Der von ihrem Allod in Kolleda stammende Name variiert von Colleda Collede Kullede Colln Collich bis zum im Siebmachers Wappenbuch genannten Kellech Vorgeschichte Bearbeiten Die ersten Nachrichten von Kolleda stammen aus dem Fruhmittelalter und wenn die dort genannten Personen wirklich die fruhgeschichtlichen Ahnen derer v Kolleda waren lassen diese Aufzeichnungen die gesellschaftliche Stellung dieses Geschlechtes revidieren Sie gehorten ursprunglich nicht zu den beichlingischen Vasallen sondern zu den freien Reichsrittern wie die Truchsesse v Schlotheim Die in den Jahren 776 und 787 im Zusammenhang mit Kolleda beurkundeten Ritter Wolfwin Volchold und Cunemund gehoren den Namen nach dem anglisch sachsischen Stamm an und nicht dem oberdeutschen frankischen Der Name CUNEMUND Leitname der Scherensippe deutet auch seine Zugehorigkeit zu dieser Grossfamilie an Die Nachricht aus dem Jahre 796 bezeichnet VOLCWIN schon definitiv als einen der Kolleda besitzt Er gehort zu der oberen Adelsschicht denn er ist Schwager des Grafen BILLING In einer Hersfelder Urkunde vom Jahre 802 werden jene Grafen genannt die ihre Anteile an der Kirche zu Colleda dem Kloster Hersfeld ubertragen Als Letzter ist ein ASULF genannt der zwar kein Graf ist aber ein Anteilbesitzer und der wie Wenskus darauf hinweist dem Namen nach ein anglischer oder sachsischer Edelingh sei In der damaligen Frankenherrschaft trugen den Grafentitel nur die frankischen Regierenden eines Gaues Der nachste beurkundete de COLLEDE war ein Kleriker Er hiess auch VOLCHOLD und er wurde 961 auf Grund seiner grossen wissenschaftlichen Kenntnisse Lehrer und Kapellan des Kaisers Otto II Er war spater 972 992 Bischof in Quedlinburg In einer Urkunde von 1130 begegnet man wieder dem Namen Volchold Er wurde erschlagen und sein Sohn Cunemund sorgte mit der Schenkung 4 Hufen dem Kloster Hasungen fur das Seelenheil des Vaters Diese Schenkung ist auch in Dobenecker I 1232 zu finden jedoch ohne Nachname In der Geschichte der Stadt Kolleda von Karl Michael wird Volchold der Nachname von Schernberg zu Wallendorf angehangt Mit diesem Volchold Volkerhalter beginnt die ordentliche Stammreihe des Geschlechtes allerdings mit vielen Fragezeichen Die 14 Generationen der 3 Linien Bearbeiten Der Kolleda Besitz war gross eingekeilt zwischen den vetterlichen Gutern im Westen von den Truchsessen von Schlotheim und derer von Nordhausen im Osten den Marschallen von Eckartsberga Zum Besitz gehorten die Stadt Kolleda Olbersleben Orlishausen Frondorf Grossneuhausen Kleinneuhausen Griefstedt Neumark Burglehn Nebra Frommstedt Stodten das wust gewordene Wallendorf und das von ihnen gegrundete Dorf welchem sie zum Andenken ihrer Urheimat den Namen Scherndorf gaben In der Anhohe nordlich von Scherndorf soll eine Burg gestanden haben Zeitweise besassen die v Kolleda einige beichlinger Lehnguter mit den landgraflichen Marschallen gemeinsam wie Oldisleben Guthmannshausen Frankenhausen und Brucken Von diesen Lehngutern waren Olbersleben Grossneuhausen und Kolleda Hauptsitze der drei Linien Im Jahre 1189 starb Cunemund I im hohen Alter Er vererbte den Kolleda Besitz seinen Ritter Sohnen Cunemund II und Vinnold Vinnolds Gemahlin hiess Agathe vielleicht war sie jene sagenhafte Beichlingen Urahnin der Familie deren hohe Stellung die Herren v Kolleda immer wieder anspornte in den Hochadel hinaufzusteigen Ab der 5 Generation beginnen die genealogischen Schwierigkeiten Es fehlen in vielen Fallen die Hinweise auf die verwandtschaftlichen Zusammenhange wer der Vater der Bruder der Vetter usw war Es sind genug personenbezogene Urkunden mit Jahreszahlen vorhanden um diese Personen in die richtige Generation einzusetzen aber in vielen Fallen enthalten diese Dokumente keine verwertbaren Angaben fur eine korrekte Stammfolge Bei einigen Herren die auf dem Burglehn Nebra oder in Frommstedt sassen oder gar Burger in Jena waren sowie bei den meisten Priestern und den 2 Nonnen fehlen die Hinweise auf ihre Vater und ihre Linienzugehorigkeit Der in der Nachricht von 1320 enthaltene Verkauf des Besitzes Kolleda dem Grafen Hermann v Beichlingen und dessen Gemahlin Sibylle v Schlotheim ist in zweifacher Hinsicht interessant Zum ersten wegen der Ehe der Schwester der Sibylle mit dem Ritter Berthold I v Kolleda weil dadurch ein nunmehriger Vasall der Schwager des Grafen geworden ist Zum zweiten die mit dem Verkauf der freien Kolleda Alloden verbundene Herabstufung von dem bisherigen Reichsritterstand in den Vasallenstand Dieser Berthold sass auf der Burg Scherndorf und scheint der Stammvater der Olbersleben Linie zu sein Eine Lucke der Stammreihe zeigt sich in den 6 und 7 Generationen der Kolleda Linie Keine der bis 1420 ausgestellten Urkunden erwahnt die Namen und die Geschichte der Besitzer der Burg und der Stadt Kolleda Nur aus dem Lehnbrief vom 22 Juli 1420 erfahren wir dass in dieser Zeit die Bruder Berthold II und Friedrich IV die Belehnten dieses nun mehr beichlingschen Gutes waren Der einzige beurkundete Ordensritter der Familie war Hans II in der 8 Generation Er trat 1383 dem Johanniterorden bei und wurde 1402 Komtur in Schleusingen Sonst gibt es keine Berichte von Familienmitgliedern die im Thuringer Grafenkrieg im Hussitenkrieg im Turkenkrieg oder in den Anfangen des Dreissigjahrigen Krieges fuhrende Rollen gehabt hatten Die im Spatmittelalter grassierende Verarmung des Adels zeigt sich ab der 8 Generation bei allen drei Linien Aus dieser finanziellen Unsicherheit zu entkommen haben einige Herren von Kolleda Burgmannstellen in der Sachsenburg angenommen Mit dem Tod der Herren der 13 und 14 Generation erlosch das einst an Besitzungen reiche aber an Familienmitgliedern arme Geschlecht Die gleichnamigen Vettern Pankratz III von der Olbersleben Linie und Pankratz IV von der Grossneuhausen Linie starben im selben Jahr 1614 Otto der Letzte der Kolleda Linie und des ganzen Geschlechtes verschied 1639 2004 meldete sich eine in Estland geburtige Dame mit der Behauptung dass im Baltikum noch Nachkommen derer v Kolleda leben und sie selbst eine Grossmutter aus diesem Familienkreis hatte Die einschlagigen Adels und Ritterverbande konnten die Existenz dieser Nachkommen auf Grund der ihnen zur Verfugung gestandenen Daten bisher nicht bestatigen Personlichkeiten BearbeitenVolchold 961 Lehrer und Kapellan des Kaisers Otto II Bischof von Meissen 972 992 23 August 992 Ritter Vinnold 1189 mit Titel Vir illustris vornehmer strahlender Mann Ritter Hans II 1402 Johanniter Comthur in Schleusingen Doktor Hans III 1448 Dekan der Universitat Erfurt Geistliche BearbeitenVolchold 972 992 Bischof in Quedlinburg Giselbert Pfarrer 1160 Zeuge im Kloster Hersfeld Johannes 1224 Pfarrer Werner 1355 Pfarrer in Kahla Friedrich VI 1441 Probst Berthold II 1508 Prior im Kloster Oldisleben Heinrich IX Pfarrer 1523 Zeuge Sophia I 1367 Priorin im Kloster Kolleda Sophia II 1492 1558 Abtissin im Kloster MarienburgWappen BearbeitenIm silbernen Schild zwei aufrecht stehenden schwarze Schafscheren Auf dem goldgekronten Helm schwarzer Federwedel Die Helmdecken sind Schwarz und Silber nach SIEBMACHER In einigen Siegeln befindet sich nur eine Schere Stammtafel Bearbeiten nbsp Stammtafel 1 derer von Kellech nbsp Stammtafel 2 derer von KellechWeblinks BearbeitenKellech Collen Wappen bei Deutsche Inschriften onlineLiteratur BearbeitenAndersen J L G Die Geschichte der Deutschordenskommende Grieffstedt 1866 Beyer Carl Urkundenbuch der Stadt Erfurt Bd I II III Halle Saale 1889 Dobenecker Otto Regesta dipl necnon Epistolaria historiae Thuringiae 1896 1909 FISCHER Fritz Ahnenreihen von Uradelsgeschlechtern Wettiner Lande Eigenverl 1973 99 Zur Genealogie der Familie Marschall von Altengottern Burgholzhausen und Gosserstedt Berichtigungen und Erganzungen zur Genealogie der Fam Marschall von Altengott usw Zur Genealogie der Familie Truchsess v Schlotheim in Ahnenreihen 1977 Zur Genealogie der Familie v Hagen auf Eichsfeld in Ahnenreihen 1987 Franke Otto Das Rote Buch zu Weimar 1891 Grunning Friedrich Reichmann Unger Stadtbuch der Stadt Kolleda 1825 Kehre Paul Fridolin Otto Schmidt Papstliche Urkunden Gottingen 1903 Marschall Dr Julius v Olaf Neuendorf Stammtafel der Herren v Kolleda Burgmannschafts Echo Heft Nr 31 2006 Marschall Dr Julius v Genealogie der Herren v Colleda Kapitel aus dem Buch Erbmarschalle in Thuringen Band III Eigenverlag 2009 Michael Karl Geschichte der Stad Kolleda 1974 Muhlverstedt G A v Siebmachers Wappenbucher Die ausgestorb Adel i Provinz Sachsen Nebe Prof August Geschichte des Klosters Oldisleben 1881 Neuendorf Olaf Die Herren v Kolleda Burgmannschafts Echo Heft Nr 26 28 2005 Neuendorf Olaf Dynastengeschlecht von Colleda Buch Eigenverlag 2011 Posse Otto Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis 1500 Dresden 1901 1917 Rein Thuringia sacra Geschichte u Beschreibung der Thur Kloster Weimar 1863 Schmidt Friedrich Der Adel in Brucken und deren Guter Sangerhausen 1906 Stengel Edmund E Urkundenbuch des Klosters Fulda N G Elwert Marburg 1913 Weinrich Hans Urkundenbuch des Stiftes Hersfeld Elwert Marburg 1936 Wenskus Reinhard Sachsischer Stammesadel und frankischer Reichsadel Gottingen 1976 Sammlung der Leichenpredigten im Archiv Stolberg Wolfenbuttel Leichenpredigt fur Georg d A v Wolframsdorf mit Ahnen v Kolleda Leichenpredigt fur Hans Ludwig Frhrn v Nauendorf mit Ahnen v Kolleda Einzelnachweise Bearbeiten Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollstandiges Wappenbuch 1 Teil 12 Ausgabe Nurnberg 1772 Tafel 147 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellech amp oldid 239392356