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Der Keldag Kel Dagi deutsch Kahler Berg auch Kilic Dagi deutsch Schwertberg arabisch Dschabal al Aqra arabisch جبل الأقرع DMG Ǧabal al Aqraʿ Kahler Berg auch Jabal al Aqra oder Jebel al Akra transkribiert auch Cebeli akra oder Kasios Berg armenisch Կասիոս լեռը Kasios ler y altgriechisch Kasion ὂros Kasion oros lateinisch Casius Mons ist ein Berg an der Grenze zwischen Syrien und der Turkei nahe der Mundung des Orontes ins Mittelmeer und etwa 40 Kilometer nordlich der bronzezeitlichen Stadt Ugarit und 65 km sudwestlich des modernen Antakya Der 1736 Meter 1 hohe Berg liegt nahe an der Kuste und dient der Seefahrt als Orientierungspunkt Administrativ gesehen liegt der syrische Teil des Berges auf dem Gebiet der armenisch gepragten Kleinstadt Kessab im Gouvernement Latakia der turkische Teil im Landkreis Yayladagi der Provinz Hatay KeldagHohe 1736 mLage Provinz Hatay an der Grenze zu SyrienKoordinaten 35 57 9 N 35 58 10 O 35 9525 35 969305555556 1736 Koordinaten 35 57 9 N 35 58 10 OKeldag Turkei f6 Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 1 1 Ḫazzi 1 2 Ṣapanu 1 3 Ṣapon 1 4 Kasion 2 Der sudliche Kasion 3 Quellen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDer Keldaġ war ein heiliger Berg der in mehreren Religionen eine Rolle spielte Ḫazzi Bearbeiten Bei den Hethitern und Hurritern hiess der Berg Ḫazzi der mit dem nicht lokalisierbaren Berg Namni das Berggotterpaar Namni und Ḫazzi bildet die auch als Schwurgottheiten fungierten Im Felsrelief von Yazilikaya wird der Wettergott Tessub abgebildet wie er auf zwei gebeugten Berggottern steht Im hurritischen Mythos um den Felsendamon Ullikummi stieg der Wettergott Tessub mit seinen Geschwistern Tasmisu und Sauska auf den Berg Ḫazzi um den aus dem Meer wachsenden Ullikummi zu betrachten Ṣapanu Bearbeiten Im ugaritischen Mythos war der Berg Ṣapanu der Wohnsitz des Wettergottes Ba alu dem der Demiurg Koṯar Ḫasis hier einen Palast aus Zedernholz Gold Silber und Edelsteinen erbaute Als Baʾalu im Kampf gegen den Totengott Motu umkam wurde er von seiner Schwester ʾAnatu auf dem Ṣapanu bestattet bevor sie ihn durch Bezwingung Motus wieder zum Leben erweckte In ugaritischen Opferlisten ist Ṣapanu Empfanger von Opfertieren Ṣapon Bearbeiten Im Alten Testament wird Ṣapon auch Zaphon geschrieben als Berg im Norden genannt zum Beispiel bei Jes 14 13 f Das hebraische Wort ṣapon Norden ist vom Bergnamen abgeleitet da der Berg nordlich von Palastina liegt Im Psalm 48 2 f wird er womoglich mit dem Berg Zion verglichen Die Bezeichnung als Berg des Gottes Ba al Ṣapon בעל צפון Exodus 14 2 4 EU bezieht sich aber auf den sudlichen Kasion Kasion Bearbeiten Die Hellenisierung formte den hethitischen Namen Ḫazzi zu griechischem Kasion altgriechisch Kasion wahrend Baal Sapon als Zeus Kasios Zeys Kasios bis ins 4 Jahrhundert auf dem Berg verehrt wurde Nach Plinius ist der Berg so hoch dass man um 3 Uhr nachts von seinem Gipfel aus gleichzeitig die aufgehende Sonne im Osten und die fortdauernde Nacht im Westen sehen konne In der wenig zuverlassigen Historia Augusta heisst es der Kaiser Hadrian habe eine Nacht auf dem Berg verbracht um dieses Phanomen zu erleben ein aufziehender Sturm habe das aber verhindert Auch Julian soll die Kultstatte des Zeus besucht haben Da der Berg gut vom Meer aus sichtbar war wurde Zeus Kasios auch als Schutzgottheit der Seefahrer verehrt und fand so Verbreitung nach Agypten und Griechenland Nach einer Version der Typhonsage bekampfte Zeus den Typhon auf dem Kasion Es wird sogar vermutet dass der Name Typhon von dem Namen Ṣapon stammt Auch in der Munzpragung der nahegelegenen Stadt Seleukeia Pieria spielten der Keldag und der dort verehrte Gott Zeus eine wichtige Rolle 2 Der sudliche Kasion Bearbeiten Hauptartikel Kasion Agypten Plinius nennt auch einen Berg Kasion der an der Grenze Agyptens am Sirbonischen See liegt auf dem Baal Sapon verehrt wurde Der Kampf zwischen Zeus und Typhon wird alternativ ebenfalls hier lokalisiert Da der Kult des Baal Sapon sich auch nach Agypten ausgebreitet hatte durfte auch der Bergname gewandert sein Quellen BearbeitenPlinius Naturalis historia 5 12 5 18 Strabon Geographika 16 2 5Literatur BearbeitenEdward Boucher James Casius Mons In William Smith Dictionary of Greek and Roman Geography London 1854 Carsten Colpe Kasion In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 141 Einar von Schuler Kleinasien Die Mythologie der Hethiter und Hurriter In Gotter und Mythen im Vorderen Orient Ernst Klett Stuttgart 1965 Einzelnachweise Bearbeiten Turkeikarte der Geographischen Fakultat der Universitat Ankara Achim Lichtenberger Der Olymp Sitz der Gotter zwischen Himmel und Erde W Kohlhammer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 17 039616 6 S 129 130 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keldag amp oldid 235739908