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Kazimierz Klaudiusz Gorski kaˈʑimʲɛʃ ˈgurski 2 Marz 1921 in Lwow 23 Mai 2006 in Warschau war ein polnischer Fussballspieler und trainer Er wurde von mehreren Sportredaktionen zum polnischen Trainer des Jahrhunderts gewahlt 2 Kazimierz GorskiKazimierz Gorski 1973 PersonaliaVoller Name Kazimierz Klaudiusz GorskiGeburtstag 2 Marz 1921Geburtsort Lwow PolenSterbedatum 23 Mai 2006Sterbeort Warschau PolenGrosse 173 cmPosition SturmHerrenJahre Station Spiele Tore 11945 1953 Legia WarschauNationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1948 Polen 1 0 Stationen als TrainerJahre Station1959 KP Legia Warschau1960 1962 Legia Warschau1964 1966 Gwardia Warschau1971 1976 Polen1976 1978 Panathinaikos Athen1978 1980 FC Kastoria 1 1980 1981 Olympiakos Piraus1981 1982 Legia Warschau1983 Olympiakos Piraus1983 1985 Ethnikos Piraus1 Angegeben sind nur Ligaspiele Inhaltsverzeichnis 1 Spielerkarriere 2 Trainerkarriere 3 Verbandsfunktionar 4 Ehrungen und Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenSpielerkarriere BearbeitenGorski begann seine Fussballerlaufbahn als Jugendlicher bei RKS Lwow im damals zu Polen gehorenden Lemberg polnisch Lwow heute ukrainisch Lwiw Mit 18 Jahren wechselte er zu Lechia Lwow in die oberste regionale Spielklasse Er erwies sich als dribbelstarker Aussensturmer wegen seiner eher zierlichen Gestalt und seiner grazilen Bewegungen bekam er den Spitznamen Reh polnisch Sarenka Zeitgenossen verglichen seinen Stil mit dem des oberschlesischen Dribbelkunstlers Ernst Willimowski 3 den Gorski damals selbst als sein Vorbild ansah 4 Wenige Wochen nach dem Einmarsch der Roten Armee in das damalige Ostpolen am 17 September 1939 grundete die sowjetische Militarverwaltung dort neue Sportvereine die an Betriebe angegliedert waren Gorski spielte fur den neuen Club Spartak Lwow sowie mehrere Monate auch fur Dinamo Kiew 5 Nach dem Uberfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 Unternehmen Barbarossa kam das Gebiet unter deutsche Besatzung Wahrend die einheimischen Ukrainer in einer eigenen Liga Fussball spielen durften 6 war den Polen offiziell jeglicher organisierte Sport verboten 7 Gorski konnte aber in ukrainischen Vereinen spielen die nicht nur von den deutschen Besatzern zugelassen waren sondern sogar eine Meisterschaft austragen durften 8 Erst im Mai 1944 erlaubten die deutschen Militarbehorden von Lemberg ein Spiel zwischen einer Wehrmachtself und einer polnischen Mannschaft 9 In dieser Zeit bemuhte sich der Generalgouverneur Hans Frank vorubergehend um einen Kurswechsel der deutschen Besatzungspolitik er wollte die Polen als Verbundete fur den Kampf gegen die heranruckende Sowjetarmee gewinnen 10 In der polnischen Mannschaft spielten zwei fruhere Nationalspieler von Pogon Lwow Spirydion Albanski hutete das Tor Michal Matyas sturmte wie auch Gorski der zum 4 1 Sieg der Polen zwei Treffer beisteuerte 11 Allerdings wurde den polnischen Spielern von einem Teil der Untergrundpresse Kollaboration mit den Deutschen vorgeworfen 12 Nach dem Ruckzug der Deutschen aus Lemberg spielte er im Herbst 1944 im neugegrundeten sowjetischen Club Dinamo Lwow Als bekannt wurde dass das bisherige Ostpolen mitsamt seiner Heimatstadt an die Sowjetunion angeschlossen wird entzog er sich der drohenden Einberufung in die Sowjetarmee durch die Flucht nach Lublin Dort trat er in die unter sowjetischem Oberbefehl stehenden polnischen Verbande unter General Zygmunt Berling ein 13 Noch als Angehoriger der Streitkrafte stiess er im Herbst 1945 zum polnischen Armeeclub Legia Warschau Fur ihn absolvierte er insgesamt 81 Pflichtspiele bei denen er 34 Tore erzielte 1948 machte er sein erstes und einziges Landerspiel fur Polen gegen Danemark Bei der 0 8 Niederlage in Kopenhagen wurde er nach 34 Minuten ausgewechselt 14 Trainerkarriere BearbeitenNach Beendigung seiner aktiven Laufbahn studierte er Sport mit der Spezialisierung auf Fussballtraining an der Sporthochschule in Krakau Seit 1954 arbeitete Gorski als Vereinstrainer in Polen ohne allerdings zunachst grosse Erfolge zu erzielen Sein bestes Ergebnis wurde die Vizemeisterschaft mit Legia Warschau 1960 Zwischen seinen Engagements bei Clubs ubernahm er wiederholt Trainerposten fur den polnischen Fussballverband PZPN darunter die Jugendnationalmannschaft und die U23 1971 stieg er zum Cheftrainer der A Nationalmannschaft auf Er verjungte den Kader und setzte auf Offensivspiel Bei den Olympischen Spielen 1972 in Munchen gewann seine Mannschaft die Goldmedaille im Finale gegen die Ungarn Zu den von ihm entdeckten Talenten gehorten Kazimierz Deyna Robert Gadocha Grzegorz Lato Andrzej Szarmach und Jan Tomaszewski International Beachtung fand die polnische Elf als sie in der Qualifikation fur die Fussball Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland den hohen Favoriten England ausschaltete den Weltmeister von 1966 dessen Kapitan nach wie vor Bobby Moore war Bei der WM setzte Gorski weiterhin auf Offensivfussball Polen erzielte insgesamt 16 Treffer und hatte somit den erfolgreichsten Sturm In den Gruppenspielen gewann seine Mannschaft u a gegen Argentinien 3 2 und Italien 2 1 In der Zwischenrunde musste die Elf Gorskis in der Wasserschlacht von Frankfurt um den Einzug ins Finale eine 0 1 Niederlage gegen die deutschen Gastgeber hinnehmen Doch besiegte sie im Spiel um den dritten Platz Brasilien mit 1 0 nbsp Grab von Kazimierz Gorski auf dem Powazki Friedhof in WarschauNach der triumphalen Ruckkehr nach Polen verweigerte die Parteifuhrung allerdings ihm und seinen erfolgreichen Spielern den Wechsel in den bezahlten Fussball in Westeuropa lediglich Gadocha bekam die Genehmigung dafur 15 Gorski fuhrte die Mannschaft noch weiter bis 1976 zu den Olympischen Spielen in Montreal Das Finale in Kanada verloren die Polen gegen die Mannschaft der DDR die somit erstmals Olympiasieger im Fussball wurden Die Silbermedaille wurde nach den Erfolgen der vergangenen Jahre in Polen allerdings als Misserfolg angesehen was die Mannschaft und ihr Trainer schon bei der Ruckkehr auf dem Warschauer Flughafen zu spuren bekamen Sie wurden entgegen der bisherigen Gepflogenheiten vom polnischen Zoll streng kontrolliert fur einen Teil der Mitbringsel waren hohe Gebuhren zu zahlen Angesichts dieser Stimmung im Lande trat Gorski von seinem Amt zuruck 16 Sein Nachfolger wurde sein bisheriger Assistent Jacek Gmoch Gorski wurde immerhin zum Ehrenmitglied des PZPN ernannt Die Bilanz seiner Arbeit als Nationaltrainer 45 Siege in 73 Spielen Er erhielt nun die Erlaubnis ins Ausland zu wechseln Er ging nach Griechenland Mit Panathinaikos Athen und mit Olympiakos Piraus errang er den Meistertitel 1986 beendete er seine Trainerlaufbahn und kehrte nach Polen zuruck Verbandsfunktionar Bearbeiten1987 wurde er Vizeprasident des PZPN und nach der politischen Wende stand er zwischen 1991 und 1995 an der Spitze des Verbandes Vergeblich bemuhte er sich in dieser Zeit zweimal um ein Mandat fur das polnische Parlament Bei den Wahlen 1991 trat er als Senat Kandidat fur die rechtskonservativ ausgerichtete Christlich Nationale Vereinigung ZChN an 17 und 1993 als Sejm Kandidat fur die Polnische Partei der Bier Freunde PPPP die ein Wahlbundnis mit der Protestpartei Selbstverteidigung des radikalen Bauernfuhrers Andrzej Lepper eingegangen war 1996 wurde er zum Ehrenprasidenten des PZPN ernannt Kazimierz Gorski starb nach wochenlangem Krankenhausaufenthalt und schwerer Krankheit in Warschau im Alter von 85 Jahren Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenKomtur des Ordens Polonia Restituta Komtur mit Stern des Ordens Polonia Restituta Grosskreuz des Ordens Polonia Restituta 2001 Zum 80 Geburtstag zeichnete FIFA Prasident Sepp Blatter Gorski mit der Goldmedaille fur seine grossen Verdienste um die FIFA aus Bei der Zeremonie in Zurich waren aus Polen Zbigniew Boniek und Grzegorz Lato anwesend Aus dem Ausland Franz Beckenbauer Bobby Charlton Johan Cruyff Eusebio und Michel Platini 2003 Ehrenburger von Lemberg Am 28 Juni 2012 wurde das Nationalstadion in Warschau nach ihm benannt 18 Literatur BearbeitenDopoki pilka w grze 75 lat Kazimierza Gorskiego Solange der Ball im Spiel ist Zum 75 Geburtstag von K G Oficyna Wydawnicza SPAR Warszawa 1996 ISBN 83 86625 40 6 Tomasz Lawecki Kazimierz Gorski Z pilka przez zycie Warszawa 2012 Thomas Urban Schwarze Adler Weisse Adler Deutsche und polnische Fussballer im Raderwerk der Politik Verlag Die Werkstatt Gottingen 2011 ISBN 978 3 89533 775 8 S 118 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kazimierz Gorski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kazimierz Gorski polnisch Fussnoten Bearbeiten O sofos pappoys Gkorski griechischer Artikel uber Gorski auf www oldfootball gr Otwarto wystawe poswiecona Kazimierzowi Gorskiemu Kazimierz Gorski Pilka jest okragla Wspolpraca Pawel Zarzeczny Wloclawek 2004 S 24 Wprost 3 Mai 2009 S 90 Volodimir Pristajko Chi buv match smerti Dokumenti svidchat Wolodimir Pristajko Hat es das Todesspiel gegeben Dokumente legen Zeugnis ab Kiew 2006 S 127 Das Generalgouvernement Hrsg Dr Max Freiherr du Prel Wurzburg 1942 S 198 Stanislaw Chemicz Pilka nozna w okupowanym Krakowie Krakow 1982 S 200 Wolodymyr Hynda Ukrainskyj sport pid nazystskoju swastykoju 1941 1944 rr Schytomyr 2012 S 311 Wolodymyr Hynda Ukrainskyj sport pid nazystskoju swastykoju 1941 1944 rr Schytomyr 2012 S 307 312 Bogdan Tuszynski Za cene zycia Sport Polski Walczacej 1939 1945 Warszawa 2006 S 123 Jacek Bryl Waclaw Kuchar Warszawa 1982 S 309 310 Kazimierz Gorski Pilka jest okragla Wspolpraca Pawel Zarzeczny Wloclawek 2004 S 28 Tomasz Lawecki Kazimierz Gorski Z pilka przez zycie Warszawa 2012 S 31 Andrzej Gowarzewski Bialo Czerwoni 1921 2001 Katowice 2002 S 69 Pilka w grze I S 17 Beilage von Rzeczpospolita 7 Januar 2005 Thomas Urban Schwarze Adler weisse Adler Deutsche und polnische Fussballer im Raderwerk der Politik Gottingen 2011 S 130 Pan Kazimierz wszech czasow Memento vom 13 Juli 2015 im Internet Archive Polens Nationalstadion wird nach Trainer benannt Memento vom 19 August 2013 im Internet Archive Nationaltrainer der polnischen Fussballnationalmannschaft Jozef Szkolnikowski Jozef Lustgarten Adam Obrubanski Stanislaw Ziemianski Edward Cetnarowski Wladyslaw Jentys Kazimierz Glabisz Tadeusz Kuchar Tadeusz Synowiec Stefan Loth Jozef Kaluza Henryk Reyman Karol Bergtal Czeslaw Krug Andrzej Przeworski Zygmunt Alfus Jan Nowak Mieczyslaw Szymkowiak Ignacy Izdebski Stefan Kisielinski Kazimierz Smiglak Mieczyslaw Kaczanowski Stefan Kisielinski Ryszard Koncewicz Michal Matyas Tadeusz Forys Andor Hajdu Ewald Cebula Zygmunt Jesionka Alfred Nowakowski Alojzy Sitko Artur Wozniak Feliks Dyrda Jozef Ziemian Stanislaw Szymaniak Wieslaw Motoczynski Tadeusz Forys Waclaw Pegza Karol Krawczyk Antoni Brzezanczyk Klemens Nowak Kazimierz Gorski Jacek Gmoch Ryszard Kulesza Antoni Piechniczek Wojciech Lazarek Andrzej Strejlau Leslaw Cmikiewicz Henryk Apostel Wladyslaw Stachurski Antoni Piechniczek Krzysztof Pawlak Janusz Wojcik Jerzy Engel Zbigniew Boniek Pawel Janas Leo Beenhakker Stefan Majewski Franciszek Smuda Waldemar Fornalik Adam Nawalka Jerzy Brzeczek Paulo Sousa Czeslaw Michniewicz Fernando Santos Michal Probierz Normdaten Person GND 131697404 lobid OGND AKS VIAF 65146497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gorski KazimierzALTERNATIVNAMEN Gorski Kazimierz KlaudiuszKURZBESCHREIBUNG polnischer Fussballspieler und TrainerGEBURTSDATUM 2 Marz 1921GEBURTSORT Lwow UkraineSTERBEDATUM 23 Mai 2006STERBEORT Warschau Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kazimierz Gorski amp oldid 237667065