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Karl Hauck 21 Dezember 1916 in Leipzig 8 Mai 2007 in Munster war ein deutscher Mediavist Er war langjahriger Direktor des Historischen Seminars und des Instituts fur Fruhmittelalterforschung der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Enkel des Kirchenhistorikers Albert Hauck stammt wie dieser aus der frankischen Mullers und Fabrikantenfamilie Hauck Er erhielt seine Schulbildung auf dem Konigin Carola Gymnasium seiner Vaterstadt 1 Er studierte zunachst Geschichte an der Universitat Leipzig spater nach Kriegseinsatz und schwerer Verwundung an der Reichsuniversitat Strassburg unter anderem bei Hermann Heimpel und Walter Stach 1942 wurde er dort mit einer Arbeit zur Geschichte und mittellateinischen Philologie des 10 und 11 Jahrhunderts promoviert 1943 habilitierte er sich in Strassburg fur mittlere und neuere Geschichte Seine beiden Bruder Albert Hauck 1913 1944 und Ernst Hauck 1919 1944 fielen an der Ostfront 2 1949 wurde Karl Hauck Privatdozent 1950 ausserordentlicher Professor an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1958 erhielt er dort eine Professur fur bayerische und frankische Landesgeschichte Einen Ruf auf den Lehrstuhl fur Germanische Altertumskunde an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen lehnte Hauck 1959 ab und wurde im selben Jahr Nachfolger von Herbert Grundmann auf den Lehrstuhl fur Mittelalterliche Geschichte an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster 1964 lehnte er einen Ruf als Nachfolger von Gerd Tellenbach in Freiburg ab Die Universitat Munster wurde unter Hauck zu einem international anerkannten Zentrum der Mittelalterforschung und zum Vorbild fur interdisziplinare Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften Hauck begrundete mit dem Germanisten Friedrich Ohly 1968 in Munster den Sonderforschungsbereich 7 Mittelalterforschung Es war dies der erste geisteswissenschaftliche Sonderforschungsbereich uberhaupt 3 1982 wurde Hauck in Munster emeritiert 4 Sein Nachfolger wurde Hagen Keller Zu Haucks akademischen Schulern in Munster gehorten unter anderem Lutz E von Padberg und Nikolaus Staubach Karl Hauck war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Einrichtungen wie der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1969 dem Deutschen Archaologischen Institut in Berlin der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Medieval Academy of America der Kommission fur bayerische Landesgeschichte Accademia mediterranea delle Scienze und der Historischen Kommission fur Westfalen Fur seine Forschungen wurde er vom Konig von Schweden als Kommandeur des koniglichen Nordstern Ordens ausgezeichnet Die Forschungsschwerpunkte von Hauck lagen neben der mittelalterlichen Geschichtsschreibung und Geschichtsdichtung sowie uber Herrschaftszeichen und Konigspfalzen vor allem auf dem Fruhmittelalter Ein Schwerpunkt bildete die seegermanisch skandinavische Welt des 5 und 6 Jahrhunderts Dabei fand Hauck vollig neue Zugange durch die systematische Katalogisierung und Interpretation von uber 900 goldenen Amulettbildern Goldbrakteaten 5 Hauck veroffentlichte zahlreiche Arbeiten in den Gebieten der sogenannten Germanischen Altertumskunde der fruhgeschichtlichen Archaologie sowie der lateinischen und germanischen Philologie des Mittelalters Er war Begrunder und von 1967 bis 1987 Herausgeber des Jahrbuchs Fruhmittelalterliche Studien 6 und Beitrager zur 2 Auflage des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde Hauck begrundete ausserdem die Publikationsreihen Arbeiten zur Fruhmittelalterforschung und die Munsterschen Mittelalterschriften Der Nachlass von Karl Hauck wird am Zentrum fur Baltische und Skandinavische Archaologie ZBSA auf Schloss Gottorf aufbewahrt und erschlossen 7 Literatur BearbeitenGerd Althoff Karl Hauck und die interdisziplinare Mittelalterforschung in Munster In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S 1 9 Josef Fleckenstein Von den Wurzeln Alteuropas Die 144 Veranstaltung des Mittelalterkreises anlasslich des 70 Geburtstages von Karl Hauck In Fruhmittelalterliche Studien Band 22 1988 S 1 16 Horst Fuhrmann Karl Hauck 21 12 1916 8 5 2007 In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2007 S 150 152 online Wilhelm Heizmann Gold Macht Kult Karl Haucks Studien zur Ikonologie der Goldbrakteaten In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S 11 23 Oliver Jungen Einseitig Pragungsforscher Karl Hauck zum neunzigsten Geburtstag In Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 Dezember 2006 Nr 297 S 33 Hagen Keller Karl Hauck 21 Dezember 1916 8 Mai 2007 In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S IX XII Otto Gerhard Oexle Nachruf auf Karl Hauck 21 Dezember 1916 8 Mai 2007 In Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 2007 S 462 469 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Hauck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schriften Zur Ikonologie der Goldbrakteaten von Karl Hauck Webseite Karl Hauck Universitat Munster Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur WestfalenAnmerkungen Bearbeiten Konigin Carola Gymnasium Leipzig Lehrer und Schulerverzeichnis 1934 bis 1935 Leipzig 1935 S 3 Karl Hauck Funfzig Jahre historische Sachforschung Das Vordringen in das ethnologische Europa Abschiedsvorlesung gehalten am 12 Februar 1982 In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S 25 42 hier S 25 Otto Gerhard Oexle Einleitung In Ders Die Wirklichkeit und das Wissen Mittelalterforschung Historische Kulturwissenschaft Geschichte und Theorie der historischen Erkenntnis Herausgegeben von Andrea von Hulsen Esch Bernhard Jussen Frank Rexroth Gottingen 2011 S 11 29 hier S 17 Karl Hauck Funfzig Jahre historische Sachforschung Das Vordringen in das ethnologische Europa Abschiedsvorlesung gehalten am 12 Februar 1982 In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S 25 42 hier S 42 Vgl dessen Ruckblick auf seine Forschungen in der Abschiedsvorlesung Karl Hauck Funfzig Jahre historische Sachforschung Das Vordringen in das ethnologische Europa Abschiedsvorlesung gehalten am 12 Februar 1982 In Fruhmittelalterliche Studien Band 41 2007 S 25 42 Hagen Keller Zum Tod von Prof Dr Karl Hauck Universitat Munster 9 Mai 2007 Vgl dazu Karl Hauck Kontext Ikonographie Die methodische Entzifferung der formelhaften goldenen Amulettbilder aus der Volkerwanderungszeit Zur Ikonologie der Goldbrakteaten VII In Hans Fromm Wolfgang Harms und Uwe Ruberg Hrsg Verbum et signum Friedrich Ohly zum 60 Geburtstag Bd 2 Beitrage zur mediavistischen Bedeutungsforschung Studien zu Semantik und Sinntradition im Mittelalter Munchen 1975 S 25 69 Karl Hauck Zur Ikonologie der Goldbrakteaten XIV Die Spannung zwischen Zauber und Erfahrungsmedizin erhellt an Rezepten aus zwei Jahrtausenden In Fruhmittelalterliche Studien Band 11 1977 S 414 510 Christel Meier 50 Jahre Fruhmittelalterliche Studien In Fruhmittelalterliche Studien Band 50 2016 S 1 13 hier S 12 Seite uber den Nachlass auf den Seiten des ZSBA Normdaten Person GND 118546821 lobid OGND AKS LCCN n82159944 VIAF 100180731 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauck KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher MediavistGEBURTSDATUM 21 Dezember 1916GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 8 Mai 2007STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hauck Mediavist amp oldid 238495548