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Die Kapuzinerkirche und das Kloster St Elisabeth war von 1626 bis 2010 Niederlassung und Konvent des Kapuzinerordens in Aschaffenburg Kapuzinerkirche St Elisabeth 2011Kapuzinerkirche St Elisabeth 1909Kapuzinerkirche St Elisabeth 1935Kapuzinerkirche St Elisabeth 1975Kapuzinerkirche AntoniusaltarKapuzinerkloster 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wiederaufbau nach 1945 3 Sanierung und Modernisierung von 2011 bis 2015 4 Orgel 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAls Kurfurst Erzbischof Johann Schweikhard von Cronberg der Erbauer des neuen Schlosses Johannisburg 1612 die Kapuziner nach Aschaffenburg berief um dem religiosen und sittlichen Leben neue Impulse zu geben schenkte er ihnen das Gelande Auf dem Schutz am Schlossgarten 1 Dort wurde 1626 der Grundstein fur ein Kloster gelegt und ein Jahr spater eine Kirche gebaut Nach der Schlacht bei Hanau bei der Napoleon am 30 31 Oktober 1813 ein osterreichisch bayerisches Heer bei Hanau besiegte Befreiungskriege 1813 1815 wurde das Kloster Militarlazarett Durch unvorsichtige Krankenwarter die mit offenem Licht hantierten brach in der Nacht vom 7 8 November 1813 ein Feuer aus und zerstorte Kloster und Kirche Die Verwundeten konnten alle gerettet werden die Bibliothek mit uber 4000 Banden wurde ein Raub der Flammen Durch Niederreissen der benachbarten Hauser konnte ein Ubergreifen des Feuers Stadtbrand verhindert werden 1814 wurden das Kloster und die Kirche wieder aufgebaut die Weihe konnte aber erst 1847 stattfinden und es war im Krieg von 1866 wieder Lazarett Nach den Planen des Architekten Geheimer Hofrat Friedrich Ritter von Thiersch wurde 1908 09 eine neue Kirche errichtet Unter Einbezug der alten Kirche das Nord Sud Langhaus ist Chorraum verlauft das neue Langhaus in ost westlicher Richtung Im ehemaligen Chor wurde die Sakristei eingerichtet daruber der sogenannte Bruderchor Zugang uber die Klausur gegenuber zwei Beichtzimmer und daruber eine Besucherempore uber die Klosterpforte erreichbar Beiderseits des Langhauses sind je vier niedere gewolbte Kapellen eingerichtet Die Kirche hatte folgende Masse Lange einschliesslich Chorraum 42 m Breite einschliesslich der Seitenkapellen 20 m Hohe 12 m Der Baustil der neuen Kirche Neuromanisch teils neobarock zum Teil ausgemalt Uber dem alten Eingang an der Nordseite eine Figur der Hl Elisabeth einem Bettler den Trunk reichend in einem Gehause aus grunem Sandstein geschaffen um 1627 von Zacharias Juncker d A Bildhauer aus Miltenberg 2 Der Hochaltar nach Vorbildern fruhromanischer Kunst in Sudfrankreich wurde von Thiersch geplant von Bildhauer Jakob Hoffmann aus Munchen gestaltet und von Steinmetz Steiger in grauem Naturstein gefertigt An der Altarruckwand stehen in Flachrelief vier Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi daruber in einer von Kassetten umgebenen Nische eine Holzplastik die Hl Elisabeth vom Munchner Professor Josef Knabl aus der alten Kirche ubernommen In kleinen Giebelhauschen befinden sich links die Hl Veronica Giuliani rechts die Hl Klara von Assisi steinerne Sitzfiguren Der silberne Tabernakel mit Aufbau schlanke halbkreisgestellte Saulchen die uber einem Architrav ein durchbrochenes Kugelgewolbe tragen wurde von dem Wurzburger Silberschmied Josef Amberg gefertigt 3 Am Triumphbogen stehen zwei Seitenaltare Ihr Aufbau kannelierte Saulen mit je einer nach vorne ausladenden Muschel gekront wurde von dem Aschaffenburger Kunstschreiner Max Hauser angefertigt Das Altarblatt links das sogenannte Schnitzelbaumer Altarbild 1854 55 das noch fur den Vorgangerbau von dem Munchener Historienmaler Ludwig Schnitzelbaumer geschaffen wurde zeigt den Hl Franz von Assisi rechts und links davon die Sel Kreszentia von Kaufbeuren und der Hl Ludwig von Frankreich Begleitfiguren des Bildhauers Wilhelm Heider Das Altarblatt rechts zeigt den Hl Antonius von Padua und als Begleitfiguren den Hl Fidelis von Sigmaringen und den Hl Laurentius von Brindisi 4 In den Seitenkapellen Ein Altar zeigt die Verehrung des Hl Herzens Jesu der andere ist der Antlitz Christi Altar mit der Hl Veronika dessen Altarblatt schuf Adalbert Hock die Holzaufbauten stammen von Jakob Voit Munchen Zwei weitere Altare namlich die Hl Monika dargestellt mit ihrem Sohn Hl Augustinus und die Hl Barbara ebenfalls von Adalbert Hock die Holzaufbauten hier schuf Max Hauser Fur den Hl Grab Altar stiftete Emilie Brentano eine Pieta Die Kanzel entstand in der Kunstschreinerei von Max Hauser Der Triumphbogen war bemalt in der Mitte Christi Geburt Die Anbetung des gottlichen Kindes schwebende Engel geleiten Franziskaner Heilige zur Krippe Das Gemalde stammte von Leonhard Thoma aus Munchen 5 Beim Luftangriff am 21 November 1944 wurde die Kirche schwer beschadigt der Eingangsbereich wurde zerstort das Dach weggerissen Am 3 Januar 1945 wurde das Kloster von Bomben getroffen zwei Patres kamen ums Leben 6 Wiederaufbau nach 1945 Bearbeiten nbsp Kapuzinerkirche EngelstorNach dem Kriege begann der Wiederaufbau das Tonnengewolbe wurde durch eine schlichte Holzdecke ersetzt Die Altare in den Kapellen wurden nicht wieder aufgestellt und durch Beichtstuhle ersetzt Uber dem Eingang wurde ein grosses Rundfenster eingesetzt Zum Aufgang zur Orgelempore schuf der Kunstler Karl Jung aus Donauworth das Engelstor dargestellt sind musizierende Engel und die hl Cacilia die Patronin der Kirchenmusik Jung schuf auch den Kreuzweg der umstritten erst abgelehnt und als unreligios empfunden 7 uber den Seitenkapellen angebracht wurde Bei der umfangreichen Dachsanierung wurde zusatzlich ein Dachreiter aufgesetzt In ihm lautet eine bei der Glockengiesserei Rudolf Perner in Passau gegossene Glocke St Elisabeth mit der Umschrift Elisabeth du Gute hor uns aus Himmelshoh n 8 1975 erfolgte die nachkonziliare Umgestaltung des Chors der Boden wurde angehoben der Aschaffenburger Kunstler und Bildhauer Hermann Krockel und der Kunstgiesser Jorg Grundhofer schufen Altartisch Triumphkreuz Ambo und Priestersitz in Aluminiumguss Der Kreuzweg dessen kunstlerischer Wert inzwischen erkannt war wurde auf Augenhohe zwischen den Beichtstuhlen neu angeordnet Die Heiligenfiguren an den Seitenaltaren wurden abgenommen und in der Nische rechts vom Antoniusaltar aufgestellt Die Pieta vom Hl Grab Altar erhielt einen Platz links neben dem Franziskusaltar An ihrer Stelle wurde die Kreuzigungsgruppe im Stil des Mainzer Barock die bisher ungeschutzt neben dem Klostereingang stand in die Kirche hereingeholt Die Orgelempore erhielt eine neue Brustung ebenfalls ein Werk der Kunstlergemeinschaft Krockel Grundhofer 9 Zuletzt wurde der Drittordenssaal in einem Neubau eingerichtet zu einem Andachtsraum umgestaltet und mit dem Sonnengesang des Hl Franziskus ausgemalt Der Kunstler war Erich Horndasch aus Stammham am Inn Am 18 April 2010 haben die Kapuziner Aschaffenburg verlassen Sie mussten das Kloster wegen Nachwuchsmangel aufgeben Die Diozese Wurzburg hat Kirche und Kloster ubernommen und an die Fraternita Francescana di Betania zur Betreuung der Italienischen Gemeinde COMUNITA CATTOLICA ITALIANA UNTERMAIN uberlassen Im Zuge dieser Uberlassung wurde die SBW Bautrager und Verwaltungs GmbH mit umfangreichen Renovierungsarbeiten des Klosters beauftragt Sanierung und Modernisierung von 2011 bis 2015 BearbeitenDie Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschutzten Klosters wurde im Juni 2011 begonnen und in 3 Bauabschnitten durchgefuhrt Die Struktur des Gebaudes blieb grosstenteils erhalten Die Treppenhauser wurden erneuert und zeichnen sich als neue Stahl Glas Elemente in den Fassaden ab Im Eingangsbereich wurden die Decken entfernt sodass sich ein grosszugiger Empfangsbereich bis zum Dach offnet Im Erdgeschoss entstanden ein Speisesaal Recreationsbereiche Kuche und Buroraume Durch neue Stahl Glas Elemente offnen sich die Aufenthaltsbereiche zum Klostergarten Im Obergeschoss blieb die vorhandene Klosterstruktur komplett erhalten Hier befinden sich die Raumlichkeiten der zukunftig insgesamt 15 Bruder und Schwestern Des Weiteren entstanden 13 Gastezimmer Die Baumassnahmen wurden 2015 abgeschlossen und die neuen Raume am 6 Juni 2015 von Friedhelm Hofmann geweiht Seit dem 21 Marz 2013 leben bereits zwei Patres ein Bruder und funf Schwestern im teilweise schon renovierten Wohntrakt des Klosters seit 2015 sind es drei Bruder und sieben Schwestern 10 nbsp Kapuzinerkirche OrgelemporeOrgel Bearbeiten1977 von der Orgelbaufirma Stumpf begonnen von August Laukhuff aus Weikersheim ubernommen und von Orgelbau Vleugels aus Hardheim vollendet wurde die Orgel am 16 Juni 1978 von Provinzial P Kosmas Wuhrer aus Munchen eingeweiht Roland Buchner spielte die Orgel die folgende Disposition aufweist I Ruckpositiv C g31 Holzgedackt 8 2 Nachthorn 4 3 Principal 2 4 Octavlein 1 5 Zimbel III 2 3 6 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g37 Quintaton 16 8 Principal 8 9 Gemshorn 8 10 Octave 4 11 Koppelflote 4 12 Superoctave 2 13 Mixtur VI 1 1 3 14 Cornett V15 Trompete 8 Tremulant III Schwellwerk C g316 Rohrflote 8 17 Spitzgambe 8 18 Schwebung 8 19 Principal 4 20 Kleingedeckt 4 21 Quinte 2 2 3 22 Spillpfeife 2 23 Terz 1 3 5 24 None 8 9 25 Scharf IV 1 26 Basson Hautbois 16 27 Vox humana 8 28 Chlairon 4 Tremulant Pedal C f129 Subbass offen 16 30 Octavbass 8 31 Gedecktbass 8 32 Grosssesquialter II33 Choralbass 4 2 34 Pedalmixtur V 2 35 Posaune 16 36 Trompete 8 37 Schalmei 4 Das Instrument verfugt uber mechanische Schleifladen Die Registertraktur ist elektrisch Am Spieltisch welcher zum Ruckpositiv angebaut ist finden sich 5 Normalkoppeln 3 freie Kombinationen sowie ein Schwelltritt fur das Schwellwerk 11 Der Orgelprospekt an der Emporenruckwand besteht aus sieben unterschiedlich hohen Feldern mit Metallpfeifen ein weiterer dreiteiliger Orgelprospekt in der Mitte des Emporengelanders angeordnet wurde von der Kunstlergemeinschaft Krockel Grundhofer geschaffen Das Orgelgehause wurde um das 1976 nach dem Entwurf der Aschaffenburger Kunstler Helmut Albert und Willibald Blum in der Glaserei Schurk geschaffene Rundfenster 3 m Durchmesser Brennender Dornbusch herumgebaut 12 Einzelnachweise Bearbeiten Die Schenkungsurkunde vom 5 Mai 1620 befindet sich im Archiv des Kapuzinerklosters St Joseph Munchen Felix Mader Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Unterfranken XIX Stadt Aschaffenburg Munchen 1918 Briefwechsel im Klosterarchiv Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch Band V Treibgasse und Agathaplatz bearbeitet von Monika Ebert und Ernst Holleber Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2001 ISBN 3 87965 084 5 Klosterarchiv Alois Stadtmuller Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe Belagerung Ubergabe Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg i K Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1970 Main Echo Nr 30 vom 6 Februar 1976 Main Echo vom 21 Dezember 1957 Main Echo Nr 226 vom 1 Oktober 1983 Burkard Vogt Segnung des Aschaffenburger Klosters abgerufen am 31 August 2015 Hermann Fischer Orgeln der Region Bayerischer Untermain Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2004 ISBN 3 87965 099 3 Maria Lapinski Kirche und Kloster der Kapuziner in Aschaffenburg siehe LiteraturLiteratur BearbeitenMaria Lapinski Kirche und Kloster der Kapuziner in Aschaffenburg Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter 61 Band Bistum Wurzburg 1999 ISSN 0342 3093Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapuzinerkirche St Elisabeth Aschaffenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nach 400 Jahren Kapuziner verlassen Aschaffenburg FAZ 10 Januar 2010 Fraternita Francescana di Betania italienisch Franziskanische Gemeinschaft von Bethanien Wurzburg Aschaffenburg Sanierung und Modernisierung bis 201449 977799 9 140099 Koordinaten 49 58 40 1 N 9 8 24 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkirche St Elisabeth Aschaffenburg amp oldid 217471300