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Die Kampfgruppe Priem war eine neonazistische Wehrsportgruppe die in den 1970er Jahren in West Berlin agierte und bis 1984 bestand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nachwirkungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kampfgruppe wurde offiziell am 17 Januar 1974 ins Leben gerufen 1 und am 19 September des Jahres beim Amtsgericht Freiburg ins Vereinsregister eingetragen Grunder der Gruppe war Arnulf Priem Weitere Aktivisten waren das NPD Mitglied Wolfgang Rahl und Alexander Hensel die beide wie Priem nach Verurteilungen in der DDR durch die Bundesrepublik freigekauft worden waren und Erwin Schober ein Mitglied der NPD Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten Die Kampfgruppe war zunachst in Freiburg im Breisgau aktiv und hielt Schiess und Sportubungen ab In der Offentlichkeit trat sie ausserst gewalttatig auf und machte durch Schlagereien Hakenkreuz Malereien und Uberfalle auf sich aufmerksam Unter anderem verubte sie bewaffnet mit Fahrradketten einen Uberfall auf Antifaschisten die gegen die Auffuhrung des Films Europa in Flammen protestierten Die Kampfgruppe unterhielt Kontakte zu dem Rechtsterroristen Manfred Roeder und zur Wehrsportgruppe Hoffmann 1978 nach Priems Umzug nach West Berlin war die Kampfgruppe im dortigen Telefonbuch eingetragen Ihre Aktivisten gruben auf Brandenburger Schauplatzen des Zweiten Weltkriegs nach Waffen der Wehrmacht Bei einer Hausdurchsuchung 1979 wurden in Priems Wohnung SS Uniformen Stahlhelme und ein Maschinengewehr gefunden Priem erhielt eine Bewahrungsstrafe 1982 verubten zwei Manner einen Sprengstoffanschlag auf ein von Migranten bewohntes Haus in der Bellermannstrasse in Berlin Gesundbrunnen Vor Gericht sagten die Tater aus sich uber die Kampfgruppe Priem kennengelernt zu haben Nach weiteren Waffenfunden und Bewahrungsstrafen Priems Anfang der 1980er Jahre loste sich die Kampfgruppe 1984 auf Ihre Mitglieder wechselten zum grossten Teil in die Jugendorganisation Wotans Volk die Priem 1987 gegrundet hatte 2 Nachwirkungen BearbeitenAuch nach Auflosung der Kampfgruppe unterhielt Priem Kontakte zum illegalen Waffenhandel und hortete militarisches Material in seiner Wohnung 1986 wurde ein Mittelsmann Priems ein Ladenbesitzer aus Berlin Kreuzberg festgenommen nachdem er einem Angehorigen der rechten Szene eine Maschinenpistole verkauft hatte Verschiedene bewaffnete Gewalttaten wurden aus dem Umfeld heraus begangen 1985 wurde der Banker Ulrich Jahnke in einem Raububerfall erschossen Einer der Tater ein Mitglied von Wotans Volk hatte zuvor schon einen Polizisten angeschossen und in einem weiteren Uberfall eine Rentnerin getotet Am 13 August 1994 sturmte die Polizei Priems Wohnung in der Osloer Strasse in Gesundbrunnen Dort hatten sich 26 Neonazis unter ihnen Kader wie Oliver Schweigert und Frank Lutz verschanzt angeblich aus Angst vor einem Ubergriff der Antifa Die Neonazis hatten missliebige Journalisten vom Dach des Hauses aus mit Stahlkugeln beschossen Die Polizei stellte Messer Schlagwerkzeuge vier Luftdruckgewehre sieben Gasdruckpistolen einen Molotow Cocktail und 200 Gramm Sprengstoff sicher Priem wurde wegen verfassungsfeindlicher Ausserungen Waffenbesitz und Bildung eines bewaffneten Haufens zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt 1 3 Der Neonazi Kay Diesner der im Februar 1997 einen Buchhandler mit einer Pumpgun verletzte und auf der Flucht einen Polizisten erschoss war unter den 26 Personen und gilt als politischer Zogling Priems Ebenfalls zu den in Priems Wohnung Verschanzten gehorte Detlef Nolde der im April 1997 gemeinsam mit dem langjahrigen FAP Aktivisten Lutz Schillock in einem szeneinternen Streit zwei Mitglieder der rechtsextremen Kameradschaft Wittenberg totete 2 4 Am 15 Juni 2012 kam es erneut zu einer Razzia bei Priem der mittlerweile in Berlin Moabit lebt SEK Beamte fanden mehrere Waffen darunter zwei Maschinenpistolen 1 Literatur BearbeitenAntifa Kommission des Kommunistischen Bundes Hrsg Wie kriminell ist die NPD Analysen Dokumente Namen Buntbuch Hamburg 1980 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Anton Maegerle Waffenfund bei altem Kameraden Website Blick nach rechts 15 Juni 2012 Abgerufen am 11 August 2012 a b Burkhard Schroder Das Netz des Berliner Neonazi Terrors In taz 4 August 1997 Abgerufen am 11 August 2012 Tobias Pflanz Priem bestatigt die Vorwurfe In Berliner Zeitung 17 Mai 1995 Abgerufen am 11 August 2012 Tord und Motschlag Urteilsverkundung im Nolde Schillock Prozess von Anita Katzbach Jungle World 4 Dezember 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kampfgruppe Priem amp oldid 219442928