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Der Kahle Fingerhut Digitalis laevigata auch Balkan Fingerhut und Glatter Fingerhut genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fingerhute Digitalis in der Familie der Wegerichgewachse Plantaginaceae Die mehrjahrige Art ist auf dem westlichen Balkan heimisch und wird gelegentlich als Zierpflanze angebaut Alle Pflanzenteile sind hochgiftig Kahler FingerhutKahler Fingerhut Digitalis laevigata SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Wegerichgewachse Plantaginaceae Gattung Fingerhute Digitalis Art Kahler FingerhutWissenschaftlicher NameDigitalis laevigataWaldst amp Kit Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Verwendung 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Mittlerer Teil eines Blutenstands nbsp Illustration von Joseph Dalton Hooker 1872Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Kahle Fingerhut ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit wintergruner Blattrosette Sie erreicht mit einem oder mehreren gelegentlich verzweigten aufrechten kahlen Stangeln eine Wuchshohe von 60 bis 80 Zentimeter selten 100 Zentimeter Die einfachen ganzrandigen oder etwas gezahnten Grundblatter sind eilanzettlich in den Stiel verschmalert Die 8 5 bis 17 Zentimeter langen und 2 bis 4 Zentimeter breiten Stangelblatter sind langlich lanzettlich und verjungen sich stark nach oben hin 1 2 Die Pflanze ahnelt dem Rostfarbigen Fingerhut bleibt aber insgesamt kleiner und tragt weniger Bluten mit schwacher behaarter unterer Kronlippe 3 Generative Merkmale Bearbeiten Der endstandige lockerblutige traubige Blutenstand ist mehr oder weniger einseitswendig etwa 45 Zentimeter lang und locker mit wenigen lang herausragenden linealischen Tragblattern und Bluten besetzt Die gestielten zwittrigen zygomorphen Bluten sind als Knospe spitz und geoffnet bauchig glockig Die Kelchzipfel sind eiformig spitz oder zugespitzt ganz ohne oder mit schmalem hautigen Rand Die 15 bis 35 Millimeter lange mehr oder weniger kahle Blutenkrone ist aussen gelb bis orange violett geadert mit verlangerter breiter cremefarbener auf der Oberseite lang behaarter unterer Kronlippe Deren mittlerer 5 bis 15 Millimeter langer Kronlappen ist fast so lang wie die Kronrohre 4 2 Die Fingerhutbluten werden von Bienen bestaubt Die Blutezeit reicht von Juni bis August 5 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 56 6 Vorkommen BearbeitenDer Kahle Fingerhut ist im nordostlichen Italien Friaul in Slowenien Bulgarien Kroatien Bosnien Herzegowina Montenegro Albanien und Griechenland beheimatet 1 7 Er besiedelt in den dortigen Bergregionen sonnige bis halbschattige warmebegunstigte Geholzrander und extensiv genutzte Wiesen 8 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Digitalis laevigata erfolgte zwischen 1803 und 1805 durch Franz Adam von Waldstein Wartenberg und Pal Kitaibel in Descriptiones et Icones Plantarum Rariorum Hungariae Band 2 S 171 9 10 Bekannte Unterarten von Digitalis laevigata sind 11 12 Digitalis laevigata Waldst amp Kit subsp laevigata Sie kommt von Dalmatien bis zum Rhodopengebirge vor und hat leicht geschwungene Blutenstande mit wenigen grossen hellbraunen Bluten Die Blutenkrone ist 25 bis 35 Millimeter lang die obere Kronlippe mit flach gebuchtem mittleren Kronlappen die untere Kronlippe mit 9 bis 15 Millimeter langem mittleren Kronlappen 1 Digitalis laevigata subsp graeca Ivanina K Werner Sie kommt vom sudlichen Rhodopen bis zum Peloponnes vor und hat senkrecht aufstrebende langere Blutenstande mit vielen kleinen mittelbraunen Bluten Die Blutenkrone ist 15 bis 25 Millimeter lang Die obere Kronlippe ist tief gespalten die untere Kronlippe mit 5 bis 10 Millimeter langem mittleren Kronlappen 1 Digitalis laevigata wird aufgrund morphologischer Merkmale kurz gestielte Bluten mit kugelig aufgeblasener Blutenkrone und langer unterer Kronlippe zusammen mit Digitalis cariensis Digitalis ferruginea Digitalis lanata und Digitalis nervosa der Digitalis Sektion Globiflorae zugerechnet Phylogenetische Untersuchungen bestatigen diese Verwandtschaft 13 14 Zudem bilden die Arten der Sektion Globiflorae untereinander Hybriden 15 Verwendung BearbeitenDer Kahle Fingerhut wird wie einige andere Fingerhutarten als Zierpflanze angebaut 2 Er gilt als dekorative aus der Nahe beachtenswerte graziose Wildstaude 5 die beispielsweise gut in felssteppenartigen Pflanzungen Alpinarien an warmen Geholzrandern oder in mediterranen Garten zur Geltung kommt Die Pflanze bevorzugt sonnige massig nahrstoffreiche durchlassige massig trockene Boden An vollsonnigen Standorten ist ein frischer Boden gunstiger 8 Der Fingerhut ist winterhart bis 12 C Zone 8 3 Die Pflanze enthalt medizinisch wirksame Herzglykoside Das pharmakologische Hauptinteresse an der Gattung Digitalis richtet sich jedoch auf zwei andere Fingerhutarten den Roten Fingerhut und den Wolligen Fingerhut die einen hoheren Wirkstoffgehalt besitzen und im Gegensatz zum Rostfarbigen Fingerhut auch traditionell als Heilpflanzen verwendet werden 16 Quellen BearbeitenLeo Jelitto Wilhelm Schacht Hans Simon Die Freiland Schmuckstauden Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band 1 A bis H 5 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 293 Peter und Ingrid Schonfelder Die neue Kosmos Mittelmeerflora Franckh Kosmos Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 10742 3 S 322 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kahler Fingerhut Digitalis laevigata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt Digitalis laevigata Waldst amp Kit Glatter Fingerhut mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Mittelmeer und Alpenflora mittelmeerflora de Beschreibung von Digitalis laevigata bei galasearch de Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt Digitalis laevigata Waldst amp Kit Glatter Fingerhut mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Mittelmeer und Alpenflora mittelmeerflora de a b c Dorota Janicka Krzysztof Wraga Agnieszka Zawadzinska Evaluation of decorative value of selected taxa of the genus Digitalis In Acta Agrobotanica Band 64 Nr 4 2011 S 75 83 PDF agro icm edu pl a b The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopedie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 168 a b Peter und Ingrid Schonfelder Die neue Kosmos Mittelmeerflora Franckh Kosmos Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 10742 3 S 322 a b Leo Jelitto Wilhelm Schacht Hans Simon Die Freiland Schmuckstauden Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band 1 A bis H 5 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 293 Eintrag Digitalis laevigate in der Chromosome Counts Database ccdb tau ac il Digitalis laevigata im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 4 Januar 2022 a b Beschreibung von Digitalis laevigata bei galasearch de International Plant Names Index IPNI Digitalis laevigata Waldst amp Kit Descr Icon Pl Hung 2 171 t 158 ipni org Franz de Paula Adam von Waldstein Digitalis laevigata In Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae Band 2 1803 1805 S 171 bibdigital rjb csic es Eintrag Digitalis laevigata bei Euro Med PlantBase ww2 bgbm org Karl Jurgen Zerbst Gilbert Bocquet Beitrage zur Kenntnis der Gattung Digitalis L Scrophulariaceae I Taxonomische Stellung von Digitalis graeca Ivanina In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Band 87 Nr 1 1974 S 1 12 doi 10 1111 j 1438 8677 1974 tb03149 x Ester Sales Clemente Frieder Muller Uri Sergio G Nebauer Juan Segura Wolfgang Kreis Isabel Arrillaga Digitalis In C Kole Hrsg Wild Crop Relatives Genomic and Breeding Resources Plantation and Ornamental Crops Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 Kapitel 5 S 73 112 doi 10 1007 978 3 642 21201 7 5 C Brauchler H Meimberg G Heubl Molecular phylogeny of the genera Digitalis L and Isoplexis Lindley Loudon Veronicaceae based on ITS and trn LF sequences In Plant Systematics and Evolution Band 248 Nr 1 2004 S 111 128 doi 10 1007 s00606 004 0145 z D O Wijnands J Belder Notes on the nomenclature of Digitalis hybrids In Miscellaneous papers 19 Landbouwhogeschool Wageningen 1980 S 424 edepot wur nl Max Wichtl Digitalis Vom Foxglove zum b Methyldigoxin In Pharmazie in unserer Zeit 7 Jahrg Nr 2 1978 S 33 doi 10 1002 pauz 19780070201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kahler Fingerhut amp oldid 226395497