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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Konzentrationslager Erzingen war ein im heutigen Balinger Stadtteil Erzingen betriebenes Konzentrationslager Es wurde 1944 als Aussenlager des KZ Natzweiler Struthof zur Gewinnung von Ol aus Olschiefer im Rahmen des Unternehmens Wuste aufgebaut und bestand bis 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wuste Werk 4 und KZ Erzingen 1 2 Auflosung der Wuste Lager Deportation Schliessung und Todesmarsch 2 Belegung 3 Opferzahl 4 Lagerleitung und Ubergriffe 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Wuste Werk 4 und KZ Erzingen Bearbeiten Die SS plante die Errichtung einer Olschieferfabrik im Gewann Bronnhaupten 48 15 56 N 8 48 49 1 O 48 265547222222 8 8136333333333 nordwestlich Erzingens Am 1 Marz 1944 sollten die Bauarbeiten beginnen ab dem 1 November 1944 Ol produziert werden Fur die Errichtung beschlagnahmte die SS nordwestlich des Ortes rund 45 Hektar Flache Zunachst wurden sowjetische Kriegsgefangene als Arbeitskrafte eingesetzt Die SS liess fur sie auf dem Hungerberg 48 15 32 N 8 48 15 2 O 48 258875 8 8042333333333 ein kleineres Lager fur etwa 100 bis 300 Haftlinge errichten das die Bevolkerung Russenlager nannte Es lag oberhalb der Bahnstrecke Balingen Rottweil und der heutigen Bundesstrasse 27 Es wurde als viertes der insgesamt sieben Wuste Lager errichtet Am 2 Mai 1944 A 1 wurde die Deutsche Schieferol GmbH mit Sitz in Erzingen durch Oswald Pohl gegrundet Pohl war Leiter des SS Wirtschafts und Verwaltungshauptamtes SS WVHA Amtsgruppe W die Deutsche Schieferol war ein Tochterunternehmen des SS Konzerns Deutsche Wirtschaftsbetriebe GmbH Mit der Durchfuhrung beauftragte Pohl den Leiter der DESt Granitabteilung im Amt W1 Sie sollte alle zehn Olschiefergewinnungsanlagen nach Anlauf des Betriebs spatestens ab Mitte Mai 1945 ubernehmen 1 Am 22 Mai 1944 wurde gegenuber dem Bahnhof das Aussenlager Erzingen mit 200 Haftlingen eroffnet Schon in den Wochen zuvor kamen die ersten Haftlinge in das neu errichtete Lager Die Deutsche Schieferol begann im Mai 1944 mit der Errichtung des Olschieferwerks Bronnhaupten fur deren Bau die SS Haftlinge des KZ Aussenkommandos Erzingen zur Verfugung stellte Die oberste Bauleitung hatte die DBHG die mit Unterstutzung von Baufirmen und unter der Leitung der Organisation Todt OT unter anderem verantwortlich fur die Baumassnahmen die Erstellung der Meiler und den Abbau des Olschiefers war Die Bauleitung fur das Bauvorhaben Bronnhaupten oblag der Waffen SS und Polizei Innerhalb von drei Monaten sollten zehn geplante Werke fertiggestellt werden Der Haftlingseinsatz sah den Aufbau der Olschieferwerke 4 und 5 vor Arbeiten auf anderen Wuste Baustellen die sie mit der Bahn erreichten oder den Bau der Feldbahn die in Erzingen Abbaufeld und Kondensation verbinden sollte Haftlinge mussten Schiefer abbauen wurden beim Stollenbau eingesetzt und errichteten fur die Gemeinde Erzingen einen Luftschutzstollen Zudem wurden sie in der Landwirtschaft eingesetzt und beim Entladen von Eisenbahnwaggons Die Deutsche Schieferol GmbH und das KZ Erzingen gehorten nur mittelbar zum Unternehmen Wuste Am 3 August 1944 wurde das Olschieferwerks Bronnhaupten in Erzingen Nord in das Unternehmen Wuste als Werk 4 eingegliedert Haftlinge des KZ Erzingen waren fur das Aufschutten des Erzinger Meilers dessen Ausdehnung fast 100 Meter erreichte zustandig Er zundete Mitte Marz 1945 Die Olgewinnung erfolgte uber ein in den Grund des Meilers gestecktes perforiertes Rohr das an der unteren Seite kein Locher hatte Hier sammelte sich das Ol an das jedoch erst nach Absaugen des Schwelgases fliessen konnte Im Marz 1945 informierte Pohl Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler dass im Werk 4 in Erzingen Ol produziert werde Zeitzeugen berichten dass tatsachlich Ol produziert wurde Es sei aus dem Meiler in Richtung Bahnhof gelaufen Der Meiler habe uber ein Jahr lang geschwelt und einen ublen Geruch verbreitet Der KZ Uberlebende Charles Hausemer erzahlte von seiner damaligen Arbeit und den unertraglichen Bedingungen der Lias Olschiefer wurde durch die KZ Haftlinge im Tagebau mit Schaufel und Eimer handisch abgebaut Helge Norseth auch ein ehemaliger KZ Haftling erklarte die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens die gewonnenen Mengen waren ausserst gering und das Ol von sehr schlechter Qualitat Auflosung der Wuste Lager Deportation Schliessung und Todesmarsch Bearbeiten Am 12 und 14 April 1945 deportierte man rund 800 nicht gehfahige KZ Haftlinge der Wuste Lager mit Bahntransporten in Richtung KZ Dachau ab und leitete sie in dessen Aussenlager Munchen Allach weiter Die Deportation eines Teils der Insassen des KZ Erzingen erfolgte am 14 April 1945 der Transport traf dort am 17 April 1945 ein Am 15 oder 16 April 1945 erging der generelle Befehl Heinrich Himmlers die noch bestehenden Konzentrationslager zu evakuieren So schickte man schliesslich im Zeitraum von etwa 16 bis 20 April 1945 A 2 die 2000 bis 3000 verbliebenen Haftlinge der Wuste Lager in Richtung Oberschwaben und Oberbayern mit dem Fernziel Garmisch Partenkirchen auf die sogenannten Todesmarsche Die restlichen Lagerinsassen aus Erzingen wurde bei der Sammelstelle im Schomberger Bahnhofs KZ mit Insassen aus den Aussenlagern Schomberg Dautmergen und Frommern vereinigt und zu einem grossen Todesmarsch von rund 4000 Haftlingen zusammengestellt So wurden am 12 und 17 April 1945 insgesamt 159 Haftlinge in zwei Transporten in das KZ Dachau uberstellt Die endgultige Schliessung des KZ Erzingen erfolgte zum 17 April 1945 Die Anlagen des Unternehmens Wuste zur Schieferolproduktion wurden ab April 1945 unter der franzosischen Besatzungsmacht weitergefuhrt bevor jedoch die Produktion wegen der Erfolglosigkeit eingestellt wurde zuletzt in Frommern Ende 1949 2 Von dem KZ Erzingen sind keine Spuren mehr zu finden Belegung BearbeitenDas Erzinger Lager war ein sogenanntes Nacht und Nebel Lager kurz NN Lager d h es waren vornehmlich NN Haftlinge mannlichen Geschlechts inhaftiert Franzosen Belgier Hollander und Norweger NN steht fur Nacht und Nebel Erlass ein am 7 Dezember 1941 vom Oberkommando der Wehrmacht erlassener Befehl auch als Keitel Erlass bekannt der vorsah gefangene Mitglieder von Widerstandsgruppen verschwinden zu lassen Uber die Tatsache der Verhaftung und den Verbleib des Verhafteten sollte nichts bekannt werden Diese Ungewissheit sollte den Familienangehorigen wie auch den Verhafteten das Maximum an psychischen Qualen bereiten Daher hatten diese sogenannten NN Haftlinge generelles Schreibverbot und wurden abgesondert Die Haftlingen kamen aus dem Stammlager Natzweiler Struthof Die maximale Hochstbelegung war fur die Aussenarbeitsstelle Erzingen auf 350 ausgelegt Eine Belegung die als uberaus unmenschlich betrachtet werden muss denn in einer Anlage zum Schutzhaftlager Rapport vom 30 September 1944 um 7 00 Uhr wurde eine 100 Auslastung mit 200 Insassen angegeben Fur den 31 Oktober 1944 ist die Belegungsstarken mit einer Haftlingszahl von 199 angegeben die Fluktuation war entsprechend dem Zweck des Lagers sehr gross Dem Lager wurden laufend neue Haftlinge zugefuhrt Opferzahl BearbeitenEine genaue Anzahl der Opfer des KZ Aussenlager Erzingen ist nicht bekannt Insgesamt kostete das Olschieferprojekt der Nationalsozialisten uber 3480 Menschenleben Dies ist die offizielle Zahl welche die dokumentierte Exhumierungen der toten Haftlinge aus den Massengrabern bei Bisingen Schomberg A 3 und Schorzingen auf Veranlassung der franzosischen Militarregierung nach Kriegsende ergaben Die Arbeiten hierzu mussten ehemalige Nationalsozialisten verrichten Die vielen exhumierten Toten wurden auf die drei KZ Friedhofe Bisingen Schomberg und Schorzingen umgebettet Sie zeigt auf welch ein wahnwitziges und sinnloses Unterfangen das Olschieferprojekt war Die Zahl der Opfer muss jedoch wesentlich hoher angesetzt werden Die ersten Todesopfer liess die SS in den Krematorien in Reutlingen Schwenningen und Tuttlingen einaschern A 4 Viele kranke und schwache Haftlinge wurden in sogenannte Krankenlager wie Bergen Belsen und Vaihingen Enz abtransportiert wo sie zum Sterben verurteilt waren Hinzu kommt eine unbekannte Zahl von Toten die nach der Auflosung der Konzentrationslager auf den Todesmarschen vor Erschopfung starben oder von der SS erschossen wurden Lagerleitung und Ubergriffe BearbeitenLagerkommandant des Lager Erzingen war zunachst SS Oberscharfuhrer Paul Olesch er wurde von SS Oberscharfuhrer Adolf Haas abgelost Haas wird eine vergleichsweise humane Behandlung der Haftlinge nachgesagt Er knupfte Kontakte mit den Dorfbewohnern und erreichte eine erhebliche Verbesserung der Verpflegungssituation Zwischen der Wachmannschaft und den Haftlingen ging es teilweise menschlich zu so stellte ein SS Mann nach der alliierten Landung in der Normandie ein Radio ins Fenster damit die Haftlinge taglich um acht Uhr den Wehrmachtbericht horen konnten Das Kameradschaftliche und Menschliche das von manchen Seiten berichtet wurde hatte jedoch seine Grenzen So wurde im Rastatter Prozess der stellvertretende Kommandant SS Hauptsturmfuhrer Karl Friedrich Rieflin aus Lahr als Folterknecht bezeichnet der Angst und Schrecken verbreitete ebenso wie Paul Olesch der Lagerinsassen mit Fusstritten und Stockschlagen terrorisierte Auch die beiden SS Aufseher Anton Geisel und Siceron Kellinger sollen Haftlinge immer wieder mit Gewehrkolben geschlagen haben Literatur BearbeitenWolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 6 Natzweiler Gross Rosen Stutthof C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 52966 5 Christine Glauning Das Unternehmen Wuste Olschieferwerke und Konzentrationslager in Wurttemberg und Hohenzollern 1943 1945 In Moglichkeiten des Erinnerns Orte judischen Lebens und nationalsozialistischen Unrechts im Zollernalbkreis und im Kreis Rottweil Andreas Zekorn Das Unternehmen Wuste PDF 12 95 MB Zollernalbkreis 2008 Marsch des Lebens PDF 1 67 MB Weblinks BearbeitenUbersichtskarte der Olschieferwerke und Konzentrationslager entlang der Bahnlinie Tubingen Rottweil veroffentlicht vom Museum Bisingen KZ Gedenkstatte weitere Weblinks uber dieses Thema finden sich im Artikel uber das KZ BisingenAnmerkungen Bearbeiten Nach andern Angaben am 5 Mai 1944 Nach andern Angaben zwischen dem 16 und 18 April So zum Beispiel im Schonhager Loch bei Schomberg In Schwenningen befinden sich die Urnen in einem Sammelgrab und in 117 Einzelgrabern auf dem Friedhof woran Gedenksteine erinnern Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Michael Grandt Unternehmen Wuste Das NS Olschieferprogramm auf der Schwabischen Alb Tubingen 2002 Olschiefer nach 1945 Memento des Originals vom 18 Mai 2014 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www planet schule de nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Normdaten Korperschaft GND 7590559 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Erzingen amp oldid 236901630