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Das Konzentrationslager Frommern kurz KZ Frommern war ein Nebenlager des KZ Natzweiler Struthof als verwaltungsmassigem Stammlager Es lag unterhalb des Albtraufs westlich von Frommern heute ein Stadtteil von Balingen unmittelbar an der Bahnstrecke Tubingen Sigmaringen sudlich von Balingen Das Konzentrationslager Frommern gehorte zu einer Reihe von sieben Lagern die unter dem Decknamen Wuste 1 die Gewinnung von Rohol aus Bitumen zum Ziel hatte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte des Lagers 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Bereich des Posidonienschiefers im Schwarzen Jura war bitumenhaltiges Gestein entdeckt worden 2 das jedoch als nicht abbauwurdig galt Aufgrund der sich zuspitzenden Versorgungssituation begann man im Deutschen Reich ab Mitte 1943 intensiv damit Verfahren auszuarbeiten in Deutschland vorhandene Rohstoffquellen zu nutzen Nach der Niederlage von Stalingrad aber auch der Bombardierung der Hydrierwerke von Leuna im Sommer 1944 3 wurde diese Suche nach moglichen Roholquellen forciert Unter Einsatz von Zwangsarbeitern wurde auch im Konzentrationslager Frommern versucht innerhalb kurzester Zeit ein betriebsfahiges Werk zu errichten das Rohol liefern konnte Es existierten unterschiedliche Plane in Frommern wurde ein Schwelverfahren eingesetzt das einen Schweizer Ofen verwendete Die Versuche verliefen erfolgreich In anderen Lagern wurden weitere Verfahren getestet In unmittelbarer Nachbarschaft des Lagers befanden sich Steinbruche in denen von Haftlingen bitumenhaltiges Gestein gebrochen wurde Nach dem ebenfalls von Zwangsarbeitern verrichteten Zerkleinern musste es verschwelt werden Hierbei entwichen Schwelgase 4 Diese wurden kondensiert und nach einer destillativen Reinigung aufgeschlossen Die Schwelole sammelte man anschliessend in Becken wo sie zum Abtransport vorbereitet wurden Die Entscheidung Werke zur Gewinnung von Schwelol zu errichten erfolgte im Rahmen des Geilenberg Programms das von Edmund Geilenberg im Berliner Reichsministerium fur Bewaffnung und Munition entwickelt wurde Fur den Bereich des Unternehmens Wuste war Freiherr von Krudener zustandig Der Aufbau des Werkes in Frommern unterstand der Organisation Todt 5 Ausserdem fiel dies in den Verantwortungsbereich der Deutschen Bergwerks und Huttenbau Gesellschaft mbH Betrieben wurden die Werke durch die Deutsche Olschieferforschungs Gesellschaft DOLF sowie die Deutsche Schieferolgesellschaft mbH Die KZ Zwangsarbeiter wurden von der SS zu einem Preis von vier bis funf Reichsmark pro Tag zur Verfugung gestellt 5 Geschichte des Lagers BearbeitenDas Konzentrationslager wurde am 1 Marz 1944 errichtet 5 und am 13 April 1945 5 aufgelost Unterlagen vom 31 Oktober 1944 belegen dass 179 KZ Haftlinge im Konzentrationslager Frommern interniert waren Das KZ Frommern 6 bestand zuerst aus drei Baracken deren Zahl im Marz 1945 auf funf erweitert wurde Diese waren von Stacheldrahtzaunen umgeben Die Uberwachung der Zwangsarbeiter erfolgte durch die SS Uberlebende schildern die Verpflegung im Lager als ausserst mangelhaft In der ersten Lagerphase errichteten die Haftlinge ausschliesslich die Hoch und Tiefbauten fur das Olschieferwerk Nach deren Fertigstellung wurden sie ebenfalls beim Abbau des Schiefers eingesetzt Durchschnittlich liess sich aus 35 Tonnen Schiefer eine Tonne Schwelol gewinnen Anders als in vielen anderen Konzentrationslagern soll die Behandlung der Haftlinge relativ gut gewesen sein Zwischen Januar und Marz sind acht Todesfalle dokumentiert wobei drei Zwangsarbeiter an Entkraftung funf bei einem Bombenangriff ums Leben kamen Nach Aussage von zivilen Beschaftigten des Lagers war die Versorgung der Zwangsarbeiter zwar extrem schlecht es ware aber nie zu Hinrichtungen gekommen Die Auflosung des Lagers erfolgte am 12 13 April 1945 als 64 Haftlinge einen Todesmarsch 5 ins Konzentrationslager Dachau begannen 2014 wurden zur Erinnerung zwei Gedenkstelen am Schiefersee aufgestellt 7 Weblinks BearbeitenDie ersten zwei Mahnmale zur Erinnerung an das Unternehmen Wuste in Frommern Ubersichtskarte der Olschieferwerke und Konzentrationslager entlang der Bahnlinie Tubingen Rottweil veroffentlicht vom Museum Bisingen KZ Gedenkstatte weitere Weblinks uber dieses Thema finden sich im Artikel uber das KZ BisingenEinzelnachweise Bearbeiten Michael Grandt Unternehmen Wuste Hitlers letzte Hoffnung Silberburg Verlag Tubingen 2002 ISBN 3 87407 508 7 http www eckerwald de geschichte htm http www geschichte mitteldeutschland de 18 html http www energiekrise de news forum html docs oelschiefer blendinger nco html a b c d e Archivlink Memento des Originals vom 26 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tos info http www lpb bw de publikationen kz alb 07 rampe pdf Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet 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